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Benutzername: 
annela

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
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Bewertung vom 16.08.2024
Ava liebt noch
Zischke, Vera

Ava liebt noch


sehr gut

Das Cover ist gut gewählt und sieht ansprechend aus. Insofern hat mich Vera Zischkes Debütroman schon sehr neugierig gemacht.

Ava lebt das Durchschnittsleben einer Mutter im mittleren Alter. 43 Jahre alt, 3 Kinder, verheiratet. Ihr Mann Ralf ist Anwalt und sieht sich als klassischen Ernährer der Familie. Die Rollen sind klar: Er verdient das Geld, während die Kinder und der Haushalt in Ava's Zuständigkeitsbereich fallen.
Ava's Leben wird durcheinander geworfen als Kieran in ihr Leben tritt. Kieran ist 20 Jahre jünger als Ava und geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie verliebt sich in ihn. Ava beginnt ihr Familienkonstrukt zu hinterfragen. Vor allem beginnt sie, sich selbst zu hinterfragen und denkt darüber nach, wann genau sie sich eigentlich selbst aus den Augen verloren hat vor lauter 'Muttersein'.

Ein gut geschriebener Roman, erzählt aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Jahren. Bis zur Mitte des Buches hätte ich mir allerdings mehr 'Würze' gewünscht. Ab der Hälfte des Buches fand ich es wieder spannender. Alles in allem ein Buch, das sicherlich vielen Müttern im mittleren Alter aus der Seele spricht und dazu ermutigt, sich selbst nicht aus dem Blickfeld zu verlieren, auch wenn die eigenen Kinder einen großen Teil des Alltags bestimmen.

Bewertung vom 19.07.2024
Die Unvollkommenheit des Glücks
Bagus, Clara Maria

Die Unvollkommenheit des Glücks


ausgezeichnet

Ich habe in der Vergangenheit schon das Buch "Die Farbe von Glück" von Clara Maria Bagus gelesen und war nun ganz gespannt auf den Nachfolgeroman "Die Unvollkommenheit des Glücks". Das Cover hat mich nicht besonders angesprochen, der Inhalt dafür umso mehr! Schon der erste Spruch auf der ersten Seite hat mich gepackt. Das Buch ist gespickt mit vielen Lebensweisheiten, die zum Nachdenken anregen. Ich mag solche Bücher sehr gerne und konnte das Buch nicht mehr weglegen.

Um was gehts?
Zwei verschiedene Leben: Lew, der sich freiwillig für den Krieg als Kampfjetpilot gemeldet hat und zu spät einsieht, dass das ein Fehler war und Ana, die sensibel ist und ihr Leben bisher eher fremdbestimmen lassen hat. Beide suchen einen Neuanfang.

Das Thema des Buches ist aktueller denn je. Bagus schreibt gut nachvollziehbar und herzerwärmend. Ich habe viel für mich aus diesem Buch mitgenommen und kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 03.07.2024
Geile Zeit
Seydack, Niclas

Geile Zeit


ausgezeichnet

Was habe ich genickt und gegrinst beim Lesen dieses Buches. Es hat mich gut an meine Kindheit und frühe Jugend zurückerinnern lassen und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Niclas Seydack schreibt vom Familiencomputer von Medion, vom 'Wetten, dass...' schauen mit der ganzen Familie, von lockeren Treffen mit Freunden, bei denen man einfach geklingelt hat und gefragt hat, ob sie gerade Zeit haben, von 'gruscheln' im schuelervz und beschrifteten CD-Rohlingen. Ach, waren das schöne Zeiten. Ebenso schreibt Seydack über die einschneidenden gesellschaftlichen Geschehnisse, die eben auch zu seiner (und meiner) Generation dazugehören, z.B. 9/11 und der Amoklauf am Gutenberg Gymnasium in unserer Kindheit oder die Coronapandemie samt Lockdown zum Start ins Berufsleben. Geschehnisse, die zweifelsohne zeigen: die Welt hat sich verändert und das in einer enormen Geschwindigkeit.

Angesprochen hat mich schon das Buchcover, das sich durch die bunte und lässige Gestaltung deutlich von üblichen Buchcovern abhebt. Seydacks Schreibstil ist sehr locker und flüssig, was das Lesen sehr angenehm gemacht hat.

Ich empfehle das Buch allen Millennials, die sich ganz sicher im Buch wiederfinden werden sowie allen Eltern von Millennials, die sicherlich ebenfalls vieles wiedererkennen und nach dem Lesen unsere Generation in einigen Punkten bestimmt etwas besser verstehen können.

Bewertung vom 22.06.2024
Mitte des Lebens
Bleisch, Barbara

Mitte des Lebens


ausgezeichnet

Schon das Buchcover hat mich angesprochen. Der Berg, der in der Mitte am höchsten ist. Ist es so auch mit unserer Lebensmitte? Sind das die besten Jahre, in denen wir ein Hoch erleben?

Barbara Bleisch begreift das Lebensalter zwischen ca. 35 und 65 Jahren als eine Zeit, in der wir einerseits alles erreicht haben und uns doch gleichzeitig fragen, ob es das schon gewesen sein soll. Dabei hat sie mit "Mitte des Lebens" keinen Ratgeber für ein gelingendes Leben für Menschen im mittleren Alter herausgebracht, sondern eine philosophische Auseinandersetzung mit der Lebensmitte. Verbunden ist damit der Versuch, durch kluge und tiefgreifende Lebensfragen diese Phase des Lebens als potentiell beste Zeit unseres Lebens zu verstehen. Zwischen alterstypischen sozialen Normen, vertanen Chancen und neuen Optionen hat mich die Autorin sowohl zum Nachdenken, als auch zum Schmunzeln gebracht. Sie schreibt gut nachvollziehbar und ich habe das Buch schnell durchgelesen, weil ich es so interessant fand. Wärmstens zu empfehlen für alle, die Lektüre mögen, die unter die Oberfläche geht.

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