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sabatayn76

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 13.05.2012
Die Freundin meines Sohnes
Grodstein, Lauren

Die Freundin meines Sohnes


gut

'(...) auch wenn ich in meinem Innersten überzeugt bin, dass ich bei allem, was ich getan habe, nur sein Bestes wollte'

Inhalt:
Dr. Pete Dizinoff hat alles, was man sich so wünschen kann: eine erfolgreiche Praxis als Internist, eine glückliche Ehe, ein hübsches Haus in einem Vorort, einen besten Freund, der mit seiner Frau in unmittelbarer Nachbarschaft wohnt. Eigentlich könnte alles wunderbar sein, wenn er nicht auch einen Sohn hätte, für den er sich nur das Beste wünscht, der aber das College geschmissen hat und nun ausgerechnet Interesse an der jahrelang untergetauchten Tochter von Petes bestem Freund Joe hat. Diese hatte als Teenager ihr Baby direkt nach der Geburt getötet - Pete ist sich sicher, dass sie die Zukunft seines Sohnes zerstören wird, und versucht, eine Beziehung zwischen den beiden zu verhindern.

Mein Eindruck:
Mich hat 'Die Freundin meines Sohnes' nicht mitreißen können. Zwar fand ich den Einstieg ins Buch gut und spannend, doch im Laufe des Romans haben mich die vielen Schilderungen von Nebensächlichkeiten und die Langatmigkeit der Geschichte gestört. Zudem wurden die Protagonisten nur oberflächlich beschrieben, ich konnte mir keine der Figuren wirklich vorstellen, die Charaktere blieben farblos und wenig lebendig. Ich konnte außerdem mit keinem der Protagonisten emotional mitschwingen, ihre Belange und ihre Schicksale haben mich kalt gelassen und wenig interessiert. Dies führte dazu, dass ich die Geschichte letztendlich banal fand.

Gefallen hat mir, dass sich das Buch leicht und flüssig liest, so dass es sich durchaus als wenig anspruchsvolle Lektüre für zwischendurch eignet.

Mein Resümee:
Eine Geschichte, die sich schnell und einfach liest, aber kaum in die Tiefe geht.

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Bewertung vom 01.04.2012
Engel aus Eis / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.5
Läckberg, Camilla

Engel aus Eis / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.5


ausgezeichnet

'Woher kamen all diese Menschen? Woher dieser ganze Hass?'

Inhalt:
Erica wird von der Vergangenheit eingeholt - auf dem Dachboden hat sie eine Kiste ihrer Mutter Elsy gefunden, die neben Kinderzeichnungen von Erica und ihrer Schwester Anna ein vergilbtes Hemd mit Blutflecken, einen Naziorden und vier Tagebücher von Elsy enthält.

Wochen später brechen zwei Jugendliche in das Haus des Geschichtslehrers Erik Frankel ein, da sie hoffen, dort auf interessante Artefakte aus dem Dritten Reich zu stoßen. Stattdessen finden sie die Leiche des alten Mannes.

Während die Polizei nach dem Täter sucht, setzt Erica alles daran, hinter das Geheimnis ihrer Mutter zu kommen.

Mein Eindruck:
Da ich kürzlich 'Die Totgesagten' von Camilla Läckberg gelesen habe, waren mir viele Protagonisten bereits bekannt. Ich bin jedoch sicher, dass man auch, wenn man direkt mit 'Engel aus Eis' einsteigt, keine Schwierigkeiten hat, in die Geschichte hinein zu finden. Camilla Läckberg beschreibt ihre Figuren anschaulich und lebendig, der Plot ist spannend und komplex, beim Lesen erfährt man nicht nur einiges über das Privatleben der Ermittler und ihre Familien, sondern bekommt zudem einen Einblick in politische Hintergründe im Schweden der 1940er Jahre und der Gegenwart. Mir hat der Fokus auf das Nazideutschland und die Auswirkungen auf Skandinavien sowie die neueren Entwicklungen in Sachen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sehr gut gefallen. Wie bereits bei 'Die Totgesagten' empfand ich jedoch Teile der Geschichte als ein wenig zu vorhersehbar und wenig überraschend.

Mein Resümee:
Spannend und unterhaltsam.

Bewertung vom 23.03.2012
Die Totgesagten / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.4
Läckberg, Camilla

Die Totgesagten / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.4


sehr gut

Barbies, Babys und Big Brother

Inhalt:
Patrik Hedström und seine neue Kollegin Hanna Kruse werden zu einem Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang gerufen. Patrik bezweifelt jedoch bald, dass es sich tatsächlich um einen Unfall handelte, der unter extremem Alkoholeinfluss passiert ist, sondern glaubt, dass es die Polizei mit einem Mordopfer zu tun hat.

Parallel zu diesen Ermittlungen geschieht ein weiterer Mord - die Leiche einer Teilnehmerin der Reality-Soap 'Raus aus Tanum' wird in einem Müllcontainer gefunden.

Mein Eindruck:
Wer ein Buch sucht, das sich leicht lesen lässt, unterhaltsam und fesselnd ist und eine komplexe (Kriminal-) Geschichte beinhaltet, der ist bei 'Die Totgesagten' richtig. Beim Lesen hatte ich nicht den Eindruck, dass ich die vorhergehenden drei Romane kennen müsste, um bei 'Die Totgesagten' nicht den Anschluss zu verlieren. Die Protagonisten wurden detailliert beschrieben und gut charakterisiert. Der häufige Szenenwechsel hat mir sehr gut gefallen und führte im weiteren Verlauf des Buches dazu, dass ich die Lektüre kaum noch unterbrechen konnte, weil es so spannend war. Die Auflösung des Falles hat mich jedoch nicht überrascht, ich hatte schon länger eine Ahnung, die schließlich bestätigt wurde. Auch die Ereignisse im Leben der anderen Protagonisten waren oft vorhersehbar. Als wenig authentisch und kaum glaubwürdig empfand ich zudem die plötzlichen Wandlungen, die einige Charaktere durchmachen.

Mein Resümee:
Trotz Vorhersehbarkeit spannend und fesselnd. 'Die Totgesagten' war mein erstes Buch von Camilla Läckberg, wird jedoch sicher nicht das einzige bleiben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2012
Bretonische Verhältnisse / Kommissar Dupin Bd.1
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Verhältnisse / Kommissar Dupin Bd.1


ausgezeichnet

'die Seele der Bretagne und ihrer Menschen (...) begreifen'

Inhalt:
Kommissar Georges Dupin wurde aus Paris in die bretonische Provinz versetzt und lebt seit nunmehr 2 Jahren und 7 Monaten in Concarneau. Eines Morgens wird er zu einem Mordfall gerufen: der 91-jährige Besitzer des legendären Hotel Central in Pont Aven wurde tot in seinem Restaurant gefunden. Aus welchem Grund wurde Pierre-Louis Pennec - der anscheinend von allen geschätzt und bewundert wurde - umgebracht? Wer hat den alten Mann getötet? Wieso wurde mit solcher Brutalität vorgegangen? Die Suche nach dem Täter und einem Motiv beginnt.

Mein Eindruck:
Bereits der Einstieg in den Roman ist sehr gelungen, die Umgebung, das raue Klima, die 'bretonischen Verhältnisse' werden authentisch und atmosphärisch beschrieben. Obwohl ich als große Frankreich-Liebhaberin noch nie in der Bretagne war, konnte ich mir bei der Lektüre alles so genau vorstellen, als wäre ich selbst vor Ort. Neben der stimmungsvollen Beschreibung der Landschaft haben mir besonders gut die überzeugende Charakterisierung der Protagonisten und der flüssige Schreibstil gefallen. Auch der Kriminalfall an sich ist spannend und sehr gut ausgearbeitet, ist komplex, ohne übertrieben konstruiert zu wirken. Nebenbei erhält man Einblicke in die Mentalität der Bretonen, in Klima und Landschaft, in Kultur und Traditionen.

Mein Resümee:
Clever erzählt, komplex, spannend und mit vielen überraschenden Wendungen. 'Bretonische Verhältnisse' macht Lust auf die Bretagne und auf weitere Romane des Autors.

72 von 146 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.02.2012
Nur eine Ohrfeige
Tsiolkas, Christos

Nur eine Ohrfeige


sehr gut

Coburg - Heidelberg - Fitzroy

Inhalt:
Sommer in Melbourne: Hector und seine Frau Aisha veranstalten ein Barbecue mit ihren Freunden und ihren Familienangehörigen. Der dreijährige Hugo, Sohn von einem befreundeten Paar, nervt alle Anwesenden und wird schließlich von Hectors Cousin Harry geschlagen. Die Eltern von Hugo schalten daraufhin Polizei und Gericht ein. Die Ohrfeige sorgt für kontroverse Diskussionen im Umfeld und entzweit Familien und Freunde.

Mein Eindruck:
'Nur eine Ohrfeige' liest sich flüssig und durch die mehrfach wechselnden Perspektiven, aus denen erzählt wird, sehr abwechslungsreich. Ich empfand den Roman als sehr lebensnah und authentisch, und die Melbourner Kulisse hat mir sehr gut gefallen und mich an meinen Aufenthalt in der Stadt erinnert. Bisweilen liest sich 'Nur eine Ohrfeige' wie eine Seifenoper, in der die schrillsten Gestalten auftauchen und in der es fast immer um Drogen, Sex, Gewalt und Affären geht. Die Protagonisten sind dabei meiner Meinung nach allesamt unsympathisch - keine Menschen, die man kennen möchte, aber auch keine Menschen, die dem australischen Stereotyp entsprechen.

Mein Resümee:
'Nur eine Ohrfeige' ist wie eine Mischung aus Maupins 'Stadtgeschichten' und einer harmloseren Variante von 'American Psycho'. Unterhaltsam!

Bewertung vom 21.01.2012
Das Schwein unter den Fischen
Ramadan, Jasmin

Das Schwein unter den Fischen


gut

'Vielleicht bin ich sogar nur eine schlechte Laune meines Vaters, ein ärgerlicher Zufall seiner Biografie, ein überflüssiger kleiner zickiger Fisch, ein Stint.'

Inhalt:
Stine ist das Resultat eines Abenteuers zwischen ihrem Vater Reiner und Colombe, einem Au-pair aus Frankreich. Ihre leibliche Mutter kennt sie nicht, und sie lebt mit dem Vater und seiner neuen Frau, der Alkoholikerin Ramona, in Hamburg. Nach dem Tod der Großeltern erbt Stines Vater genug Geld, um sich seinen großen Traum zu erfüllen - er und Ramona eröffnen einen Imbiss. Und dieser Imbiss soll eines Tages in Stines Besitz übergehen, aber sie möchte gern aus der Welt des Vaters ausbrechen und sehnt sich nach einem anderen Leben.

Mein Eindruck:
Eine Bewertung von 'Das Schwein unter den Fischen' fällt mir verhältnismäßig schwer, denn einerseits liest sich Ramadans Roman flüssig und unterhaltsam, die Protagonisten sind herrlich skurril, der schwarze Humor hat mir sehr gut gefallen und Stines Innenleben wurde authentisch und nachvollziehbar geschildert. Andererseits bleibt nach der Lektüre ein ungutes Gefühl zurück, ich hatte die Empfindung, etwas habe gefehlt, ich wurde in die Geschichte hinein und dann einfach wieder heraus katapultiert. Auch die oft sehr explizite, ordinäre Sprache ist sicherlich nicht jedermanns Sache.

Mein Resümee:
Eine interessante Geschichte, die meiner Meinung nach jedoch noch unausgereift ist. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Bewertung vom 18.12.2011
Goldstein / Kommissar Gereon Rath Bd.3
Kutscher, Volker

Goldstein / Kommissar Gereon Rath Bd.3


ausgezeichnet

'Der blanke Sozialneid, gepaart mit Rassenhass, eine schlimme Mischung.'

Inhalt:
Zwei obdachlose Jugendliche lassen sich über Nacht im KaDeWe einschließen, um Uhren und Schmuck stehlen und dann an einen Hehler verkaufen zu können. Doch Alex und Benny scheinen verraten worden zu sein, plötzlich ist das Kaufhaus voller Polizisten, Benny stürzt in den Tod, Alex gelingt nur knapp die Flucht.

Gereon Rath wird in der Zwischenzeit auf einen neuen Fall angesetzt: Abraham Goldstein, mutmaßliches Mitglied eines New Yorker Gangstersyndikats, hat die USA verlassen, wird in Berlin erwartet und soll von Rath rund um die Uhr beschattet werden.

Mein Eindruck:
'Goldstein' beginnt spannend und hält dieses Niveau über 574 Seiten aufrecht. Dabei kann man sich die Schauplätze von der ersten Seite an perfekt vorstellen, sich in die damalige Zeit gut eindenken und einfühlen. Seine Protagonisten hat Volker Kutscher dabei überzeugend charakterisiert - während des Lesens konnte ich mit fast allen Personen sympathisieren, da sie allesamt komplex und mit ihren guten und schlechten Eigenschaften dargestellt wurden. Hervorzuheben ist auch das Geschick des Autors, die zahlreichen Handlungsstränge miteinander zu verbinden, ohne dass man beim Lesen den Eindruck des Künstlichen / des Konstruierten erhält.

Sehr gut gefallen hat mir auch der Einblick in die deutsche Geschichte der 1930er Jahre, wobei die Beschreibung der Stimmung im Berlin der erstarkenden SA und die Einbettung in die geschichtliche Epoche vom Autor hervorragend bearbeitet wurde.

Mein Resümee:
Mein erster, aber sicherlich nicht mein letzter Gereon Rath-Krimi. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 20.11.2011
Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1
Riggs, Ransom

Die Insel der besonderen Kinder / Die besonderen Kinder Bd.1


gut

'Wir klammern uns an unsere Märchen und wundersamen Geschichten, bis wir einen zu hohen Preis für diesen Glauben zahlen müssen.'

Inhalt:
Jacobs Großvater Abraham Portman hat in seinem Leben viel erlebt und erzählt seinem Enkelsohn gerne von dem Waisenhaus, in dem er nach seiner Flucht aus Polen lebte. Dieses Waisenhaus befand sich auf einer Insel, beherbergte ganz besondere Kinder, die mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gesegnet waren, und galt als Zufluchtsort vor den Monstern, die ihnen nachstellten. Jacob ist bald alt genug, um den Monstergeschichten keinen Glauben mehr zu schenken, doch dann findet er seinen Großvater blutend und gerade noch am Leben im Wald hinter seinem Haus.

Mein Eindruck:
'Die Insel der besonderen Kinder' beginnt sehr viel versprechend, kann dieses Niveau meiner Meinung nach jedoch nicht über das gesamte Buch hinweg aufrecht erhalten. Sehr gefallen haben mir die Aufmachung des Buches und die zahlreichen Fotografien, die die Geschichte unterstreichen und die düstere Atmosphäre verstärken. Jedoch gelingt es dem Autor im Laufe des Buches immer weniger, die unheimliche und besondere Stimmung beizubehalten und die Handlung glaubhaft zu gestalten. Mit wachsender Seitenzahl empfand ich die Geschichte als immer abstruser und immer weniger nachvollziehbar. Die Protagonisten werden zudem nur durch ihre spezielle Besonderheit charakterisiert und bleiben ansonsten eher farblos, wenig greifbar und kaum komplex.

Mein Resümee:
Ein fesselndes Buch in schöner Aufmachung und düsteren Momenten, meiner Meinung nach jedoch kein großer Wurf.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.