Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2013
Wie Sankt Martin seinen Mantel teilte
Fritsch, Marlene

Wie Sankt Martin seinen Mantel teilte


ausgezeichnet

In gut einem Monat ist es wieder soweit und der Sankt Martins- Tag steht ins Haus. Tausende Kinder ziehen dann mit ihren Laternen durch die Straßen, singen Lieder und erinnern an den barmherzigen Martin, der seinen Mantel mit einem armen Bettler teilte und ihn so vor dem Erfrieren bewahrte. Das Bilderbuch „Wie Sankt Martin seinen Mantel teilte“ erzählt seine Geschichte auf eine etwas andere Art und bringt sie so auch kleineren Kindern auf verständliche Weise nahe.

Die Autorin wählte einfache Worte und kurze Sätze, um die Legende von Sankt Martin zu erzählen. Nur wenige Sätze befinden sich auf den einzelnen Seiten, der größte Teil wird von liebevoll gemalten Bildern dominiert. Diese beschränken sich allerdings auf das Wesentliche und zeigen wirklich nur das, was gerade im Text passiert, so dass sich die Kinder bei der Betrachtung der Bilder immer noch gut auf das Vorgelesene konzentrieren können. Die Illustratorin hat sich allerdings zwei kleine „Freunde“ gegönnt, einmal eine kleine Eule, die Martin begleitet, und eine rote Katze. Sehr niedlich und liebenswert!

Der gute Soldat Martin bekommt in diesem Buch einen bösen Widersacher, den Soldaten Darius. Dieser ist arrogant und gemein, nicht nur zu Martin, sondern auch zu dem Bettler, dem die beiden Soldaten vor dem Stadttor begegnen. Zwar dürfte den Kindern schon vorher klar gewesen sein, dass Martin ein guter Mensch ist, aber durch Darius wird dieses noch mal deutlicher. Es ist auch für die ganz Kleinen einfach zu erkennen sein, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört.

Das Buch wird für Kinder ab drei Jahren empfohlen und ich halte diese Angabe für sehr sinnvoll. Kinder in diesem Alter sollten dank der schönen Bilder und des verständlichen Textes absolut in der Lage sein, die Geschichte zu verstehen. Aber auch für größere Kinder eignet sie sich wunderbar, um ihnen die Legende von Sankt Martin nahezubringen. Volle Punktzahl!

Bewertung vom 06.10.2013
Frisch vom Blech
König, Ira

Frisch vom Blech


sehr gut

„Frisch vom Blech“ ist ein kleines, aber feines Rezeptbuch, welches ganz ohne überflüssigen Schnickschnack auskommt. Nach einem kurzen Vorwort (welches dasselbe wie der Klappentext ist) geht es direkt los mit den Rezepten für süße Blechkuchen. Die Autorin lamentiert nicht groß und lange über irgendwas, sondern startet sofort durch mit dem, was der Leser haben will und weswegen er dieses Buch gekauft hat.

Zuerst einmal gibt es 33 Rezepte für süße Kuchen. Neben Klassikern wie Butter-, Pflaumen- oder Schokoladenkuchen gibt es auch außergewöhnlichere Rezepte wie beispielweise Milchreiskuchen mit Rotweinpflaumen oder Apfelweinkuchen vom Blech. Ob fruchtig, sahnig oder mit Schwips, für jeden Geschmack ist was dabei.

Das Kapitel „Herzhafte Blechkuchen“ ist deutlich kürzer und enthält nur sieben Rezepte, die es aber in sich haben. Natürlich dürfen Kartoffel- Zwiebel- und Lauchkuchen nicht fehlen, aber auch ein mediterraner Gemüsekuchen oder ein Winzerkuchen mit Speck und Äpfeln sind mit von der Partie.

Dem größten Teil der Rezepte ist eine Doppelseite gewidmet, wobei sich Zutatenliste und Zubereitungsanleitung auf der einen und ein Bild des fertigen Kuchens auf der anderen Seite finden. Die Bilder sind er appetitlich anzuschauen und machen große Lust, direkt den Mixer aus dem Schrank zu holen und selbst eine der 40 Köstlichkeiten zuzubereiten. Leider verfügt jedoch nicht jedes Rezept über ein Foto, was ich persönlich sehr schade finde. Klar, bei Donauwellen z.B. weiß man in der Regel, wie sie aussehen, aber über ein Bild der Erdbeer- Butter- Creme- Schnitten oder der Kaffee- Sahne- Schnitten mit Kirschen hätte ich mich sehr gefreut.
Ansonsten sind die Seiten wunderbar übersichtlich gestaltet. Zutatenliste und Backanleitung sind räumlich von einander getrennt, so dass man auf den ersten Blick sieht, was man für das Rezept benötigt. Die Anleitung ist überschaubar in verschiedene Arbeitsschritte gegliedert, so dass die Zubereitung wirklich ein Kinderspiel ist.

Das Ende des Buches ist ähnlich schnörkellos gehalten wie der Anfang: ein Register mit allen Rezepten alphabetisch geordnet, ein kurzer Text zur Autorin und der Bildnachweis, mehr nicht. „Frisch vom Blech“ konzentriert sich wirklich ausschließlich auf das, was vorne draufsteht, nämlich die Rezepte für Blechkuchen – und nichts sonst. Aber es braucht auch keine Lobhudeleien über die Karriere der Autorin oder seitenlange Informationen zu Backutensilien, Temperatur usw. Die Rezepte sind selbsterklärend und so einfach, dass man sie auch ohne großartige Vorkenntnisse hinbekommt. Dabei sind sie aber nie langweilig und eignen sich wirklich für jeden Geschmack und jede Gelegenheit.

Bewertung vom 30.08.2013
Ich näh' dir was

Ich näh' dir was


sehr gut

20 kleine Nähideen hat die Amerikanerin Cheryl Brown in diesem hübschen kleinen Büchlein zusammengestellt, die sich sowohl für Nähanfänger als auch für fortgeschrittene Nähmaschinenbenutzer eignen. Grob unterteilt sind die Anleitungen in drei Kapitel:
* Zauberhafte Taschen
* Reizvolle Geschenke
* Kissen in Vollendung

Außerdem gibt es eine kurze Einführung ins Thema, ein Kapitel über Nähtechniken und Schablonen zu den einzelnen Vorschlägen.

Jede Nähanleitung erstreckt sich über mehrere Doppelseiten. Auf der ersten gibt es jeweils ein Bild vom fertigen Produkt und Hinweise auf Besonderheiten (Applikationen, Borten etc.). Auf den folgenden Seiten erfolgen dann detaillierte Anweisungen zum Materialverbrauch und zum Nähvorgang, ebenfalls reich bebildert. Jeder Arbeitsschritt wird ausführlich erklärt und gegebenenfalls durch Skizzen ergänzt, so dass man immer genau weiß, was zu tun ist. Einige Anleitungen wirken dadurch auf den ersten Blick sehr kompliziert, doch beim genaueren Hinsehen merkt man schnell, dass es oftmals schwieriger aussieht, als es wirklich ist.

Die Auswahl der Nähideen ist geschickt getroffen und bietet für jeden Geschmack und jeden Anlass das Richtige. Auch für Kinder sind einige Vorschläge dabei, sowohl wenn sie beschenkt werden sollen als auch wenn sie selber nähen möchten. Die Duftkissen beispielsweise lassen sich auch von kleinen Näherinnen und Nähern wunderbar mit der Hand nähen.

Das Kapitel „Techniken“ ist in mehrere Unterkapitel aufgeteilt. Zuerst geht es um die Näh- Grundausstattung, danach beschäftigt man sich mit den Arbeitsvorbereitungen, die vor dem Nähen getroffen werden müssen. Danach wird ausführlich auf das Nähen mit der Nähmaschine und der Hand eingegangen. Zuletzt gibt es jeweils ein Kapitel zu den Themen „Applikationen“ und „Verzierungen“. „Techniken“ bietet diverse Tricks und Kniffe, die das Nähen noch einfacher und schöner machen und erläutert auch Begriffe, die vor Allem Nähanfängern vielleicht nicht so geläufig sind.

„Ich näh´ dir was“ ist ein kleines, feines Buch, in dem wunderbare Nähideen für alle Gelegenheiten und jeden Schwierigkeitsgrad gesammelt sind. Außerdem kann man daraus sehr gut Anregungen für andere Nähprojekte, z.B. mit Kindern, ziehen. Gut ausgearbeitete Anleitungen machen den Nähvorgang zu einem Kinderspiel und garantieren das Gelingen des Projektes.

Bewertung vom 30.08.2013
Mein Herz schlägt für uns beide
Moore, Suzi

Mein Herz schlägt für uns beide


sehr gut

„Mein Herz schlägt für uns beide“ ist der erste Kinderroman der Autorin Suzi Moore. Darin greift sie ein bewegendes Thema auf: den Verlust eines Kindes bzw. einer Zwillingsschwester, der das ganze Familienleben auf den Kopf stellt. Erzählt wird aus der Perspektive der neunjährigen Emma, der Zwillingsschwester der verstorbenen Laura. Dementsprechend einfach ist die Sprache, derer sich die Autorin bedient, woran man sich als erwachsener Leser erst einmal gewöhnen muss. Doch man findet recht schnell hinein in die Geschichte und ist bald mittendrin im Edwardschen Familienchaos.

Mit recht direkten Worten macht Moore deutlich, wie verwirrt Emma nach Lauras Tod ist und wie wenig sie den Verlust verarbeiten kann. Dazu kommen Probleme in der Schule, mit Mutter und Bruder, so dass jedem klar wird: Emma geht es ganz und gar nicht gut. Den Eltern natürlich auch nicht, aber um die Hinweise darauf herausfiltern zu können, bedarf es schon etwas feinerer Antennen, die der Zielgruppe dieses Buches eventuell noch fehlt. Was aber nicht schlimm ist, denn die Botschaft, die die Autorin vermitteln will, kommt auch bei den jungen Lesern an.

Mit viel Feingefühl und Tiefgründigkeit ist es Suzi Moore gelungen, ein Buch zu schreiben, dass trotz seines traurigen Themas nicht (nur) traurig ist. Natürlich gibt es Szenen, die einem die Tränen in die Augen treiben, doch unterschwellig ist immer die Gewissheit da: es geht weiter, auch ohne den geliebten Menschen, und irgendwann werden die schönen Erinnerungen an ihn überwiegen. Der Weg dorthin ist lang, das ist klar, aber irgendwann kommt man an. Emma und ihre Familie haben noch ein Stück vor sich, doch sie sind auf einem guten Weg und das ist es, was diesem Buch ein gutes Ende gibt. Nicht nur Kindern kann es so ein guter Begleiter im Umgang mit Tod und Trauer sein, auch Erwachsene können sicherlich Mut und Zuversicht aus dieser Geschichte schöpfen.

Bewertung vom 28.08.2013
Habemus Pasta
Schillings, Rainer

Habemus Pasta


gut

Rein äußerlich betrachtet trägt „Habemus Pasta“ den Untertitel „Die Nudelbibel“ zu recht, denn der edle violette Leineneinband mit goldenem Druck, der goldene Schnitt und das farblich passende Lesebändchen lassen das Buch wirklich wie eine Bibel aussehen. Doch bereits die Innenseite des Einbands zeigt, dass dies mit einem Augenzwinkern betrachtet werden sollte. Sowohl das Vorwort als auch die einzelnen Kapiteleinführungen und sämtliche Bilder, die nichts mit den Gerichten zu tun haben, bauen darauf auf und bringen eine Prise Humor in das Buch. Die Rezepte tragen klangvolle Namen wie „Nudeln cum laude“ oder „Knobi et Orbi“ und runden den „Bibel- Charakter“ des Buches perfekt ab.

Jedes Rezept hat mindestens eine Doppelseite für sich, wobei sich auf der einen Seite (bei einigen Rezepten sind es auch zwei Seiten) immer Zutatenliste und Zubereitunganleitung befinden und auf der anderen ein appetitanregendes Foto. Zutatenliste und Anleitung sind optisch voneinander getrennt, so dass auf den ersten Blick ersichtlich ist, was man für das jeweilige Rezept einkaufen muss. Werden für das Gericht selbstgemachte Nudeln verwendet, steht direkt zu Beginn der Liste, welcher Teig und wie viel davon benötigt wird. Die dazugehörigen Rezepte sind leider etwas ungeschickt ganz am Ende des Buches platziert, ich hätte es besser (und auch logischer) gefunden, wenn diese Rezepte direkt am Anfang ständen. Zwischen den einzelnen Rezepten finden sich immer wieder Doppelseiten, auf denen näher auf die einzelnen Nudelsorten und – Formen eingegangen wird.

Die Gerichte sind in vier Kapitel unterteilt:
* Fisch
* Gemüse
* Fleisch
* Nachtisch

Besonders das Kapitel „Fisch“ bietet mit Jakobsmuscheln, Hummer und Kaviar einige Rezepte für den anspruchsvollen Gaumen, aber auch am Kapitel „Fleisch“ dürften sich Liebhaber der etwas außergewöhnlicheren Küche erfreuen, denn dort finden sich Gerichte mit Kaninchen, Kalbsfilet und Taubenkoteletts um nur einige Beispiele zu nennen. Hat man für derartige Genüsse eher wenig übrig muss man auf das Kapitel „Gemüse“ ausweichen, welches glücklicherweise auch Rezepte mit weniger ausgefallenen Zutaten wie z.B. Penette Diavolo oder Käsemakkaroni bereithält.
Im Kapitel „Nachtisch“ kommen dann die Naschkatzen zu ihrem Recht. Zwar sind diese Rezepte nicht weniger außergewöhnlich als die anderen, aber nicht so speziell und sprechen daher eine größere Bandbreite an. Dieses Kapitel hat mir persönlich im ganzen Buch am Besten gefallen, denn jedes einzelne Rezept schreit förmlich danach, nachgekocht zu werden.

Am Ende des Buches befinden sich schließlich die Rezepte zur Herstellung der selbstgemachten Nudeln sowie ein kurzes Nachwort der Autoren.

Als großer Pasta- Fan habe ich mir von diesem Buch viele neue Ideen und eine Erweiterung meines Lieblingsrezepte- Repertoires erhofft. Leider wurde ich etwas enttäuscht, denn besonders die Rezepte mit Fleisch und Fisch sind doch sehr speziell und sicherlich nicht jedermanns Sache. Meine leider auch nicht. Ich hätte mir mehr „normale“ Rezepte mit weniger außergewöhnlichen Zutaten gewünscht. Lediglich die Kapitel „Gemüse“ und „Nachtisch“ konnten mich überzeugen.
Optisch ist dieses Buch allerdings ein absoluter Hingucker. Nicht nur die edle äußere Aufmachung, sondern auch die appetitlichen Fotos führen dazu, dass man dieses Buch immer wieder gerne in die Hand nimmt und darin blättert. Trotzdem konnte mich „Habemus Pasta“ nur bedingt begeistern.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2013
Rob - Tödliche Wildnis / Brüder DeGrasse Bd.3
Ross, Stefanie

Rob - Tödliche Wildnis / Brüder DeGrasse Bd.3


ausgezeichnet

Bereits im zweiten Band der DeGrasse- Serie durfte man den dritten DeGrasse- Bruder Rob, einen Wirtschaftsanwalt, kennenlernen. Ich muss zugeben, dass dieser mir ein bisschen Angst vor seinem eigenen Buch einjagte, denn Anwälte in Büchern sind oftmals so gar nicht meins. Viel zu trocken und langweilig. Allerdings wurde mir von der Autorin glaubhaft zugesichert, Rob sei kein typischer Anwalt, so dass ich mich mit großer Neugier an dieses Buch wagte. Und sie hatte Recht, Rob kann man nicht in eine Schublade mit vielen seiner Kollegen stecken.

Robert DeGrasse ist ein brillanter Kopf, der seine Talente als Wirtschaftsanwalt wirklich verschwendet. Er weiß, was er kann, ist dabei aber nie arrogant oder herablassend, sondern versucht, sich für gute Sachen einzusetzen. Rob ist eher ein nachdenklicher Typ, zwar nicht so sehr wie Luc, aber auch nicht so unbeschwert wie Jay. Er denkt, bevor er handelt, wägt das für und wider ab und trifft dann seine Entscheidungen. Dabei gewinnt aber häufig sein Beschützerinstinkt Oberhand und er lässt sich doch zu wagemutigen Aktionen hinreißen, was ihn aber sehr liebenswert macht. Dies merkt auch Cat recht schnell und muss ihren Eindruck, den sie bis dahin von Rob hatte, revidieren.
Cat selbst ist eine Frau mit Vergangenheit, die sich langsam entschlüsselt, so dass man immer besser versteht, warum sie ist wie sie ist. Wie auch Beth und Jasmin ist sie nicht auf den Mund gefallen und liefert sich mit Rob amüsante Wortgefechte, bei denen der Anwalt oft den kürzeren zieht. Beide sind sehr sympathisch und, was mir sehr sehr gut gefallen hat, unglaublich menschlich. Obwohl sie in großer Gefahr schweben, versuchen sie, die Gewalt gegen ihre Feinde in Grenzen zu halten. Hier kann sich so manch anderer Autor eine Scheibe von Stefanie Ross abschneiden!

Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit allen anderen lieb gewonnenen Figuren, denn auch Luc, Jay, Murat, Kalil und die ganzen anderen finden wieder einen Platz in der Geschichte. Ein bisschen vermisst habe ich hingegen Dom, den vierten Bruder, der im nächsten Buch die Hauptrolle spielen wird. Er wird leider nur an einer Stelle ganz kurz erwähnt. Bzgl. der Charaktere ist ebenfalls positiv anzumerken, dass es dieses Mal keine Verwirrung wegen zu vieler verschiedener Namen gibt! Ob man die Figuren mittlerweile einfach kennt oder ob die Autorin einfach weniger Namen verwendet hat, kann ich allerdings nicht sagen.

Spannungstechnisch steht „Rob“ seinen Brüdern in nichts nach. Stefanie Ross sorgt wieder erfolgreich dafür, dass man dieses Buch nicht aus der Hand legen kann. Immer wieder lässt sie Unvorhersehbares geschehen und hält so die Spannung dauerhaft auf höchstem Level. Das Ende hält dann noch mal ein paar Überraschungen bereit, die die Vorfreude auf den vierten Band ins Unermessliche steigern – auch wenn man so gar kein Bild davon hat, was einen in diesem Buch erwartet, da man Dom noch gar nicht kennt oder einordnen kann. Ich freue mich sehr auf den vierten DeGrasse Bruder und hoffe, dass Stefanie Ross danach eine Möglichkeit finden wird, die Serie weiterzuführen, auch wenn alle Brüder ihre Geschichte erzählt haben.

7 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2013
Vergiss den Sommer nicht
Matson, Morgan

Vergiss den Sommer nicht


ausgezeichnet

Morgan Matsons zweiter Roman trägt im Original den Titel „Second Chance Summer“ und einen besseren Namen hätte sich die Autorin für dieses Buch kaum ausdenken können. Er sagt alles, aber wirklich alles über dieses Buch aus und trifft den Nagel auf den Kopf. „Vergiss den Sommer nicht“ ist ein Buch der zweiten Chancen, auch wenn es manchmal dafür schon zu spät scheint.

Der Einstieg in die Geschichte fällt ein bisschen schwer, denn es gilt erst einmal, Informationen über die Edwards zu sortieren und sich einen Überblick über deren gegenwärtige Situation zu machen. Außerdem macht es Taylor dem Leser anfangs nicht ganz leicht, sie gernzuhaben, denn ihre Angewohnheit, vor allem, was ihr nicht gefällt oder nicht in den Kram passt, wegzulaufen, macht sie nicht gerade zu einer Sympathieträgerin. Dies gibt sich aber mit der Zeit und nach einigen Seiten kann man sich wunderbar in die Geschichte hineinfallen lassen.

Immer wieder streut die Autorin Kapitel ein, in denen Taylors Vergangenheit beleuchtet wird. Nach und nach erfährt man so, was fünf Jahre zuvor geschah, aber auch, wie das Familienleben der Edwards vor der Krankheit des Vaters aussah. Man lernt die ganze Familie immer besser kennen und schließt jeden einzelnen von ihnen in sein Herz – was natürlich bedeutet, dass einem die Geschichte sehr nahe geht. Doch gerade das ist das Besondere an diesem Buch und auch an der Autorin, denn so wie sie schafft es kaum jemand, das Leserherz anzurühren. An Tiefgründigkeit sind ihre Geschichten kaum zu überbieten und trotzdem gelingt es ihr stets, einen locker- leichten Ton beizubehalten, der aus vermeintlich schwerer Kost ein echtes Lesevergnügen zaubert.

Die Fußstapfen, die Matsons Erstling „Amy on the Summer Road“ getreten hat, sind groß, doch mit „Vergiss den Sommer nicht“ gelingt es ihr gut, diese zu füllen. Es gelingt ihr, den Leser gefangen zu nehmen und an eine wunderschöne Geschichte zu fesseln, die lange im Kopf und im Herzen nachhallt. Für mich ist „Vergiss den Sommer nicht“ ein absolutes Must- Read in diesem Sommer.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2013
Sam Hinkel und die Akademie für Ärger / Sam Hinkel Bd.1
Burns, T. R.

Sam Hinkel und die Akademie für Ärger / Sam Hinkel Bd.1


sehr gut

„Sam Hinkel und die Akademie für Ärger“ ist der erste Band der mehrteiligen Reihe „Merits of Mischief“, in dem T.R. Burns den heimlichen Traum eines jeden Kindes wahr werden lässt: eine Schule, in dem Streiche und Unsinn auf dem Stundenplan stehen und man Bestnoten fürs Lehrer- ärgern bekommt. Witzig und intelligent erzählt sie Sam Hinkels Geschichte, der durch ein dummes Versehen auf der Schule landet und eigentlich nur wieder ein braver Junge sein möchte.

Dass Sam das Herz am rechten Fleck hat, wird bereits nach wenigen Seiten klar. Er ist keiner von den coolen Jungs, niemand, der auffällt, sondern eher ein Opfer- Typ, der versucht, sich irgendwie unauffällig durch das Schulleben zu wurschteln. Als er an die Akademie für Ärger kommt, ist er plötzlich ein Star und kommt damit gar nicht zurecht. Er ist nicht stolz auf seine Tat, ganz im Gegenteil, und versucht alles in seiner Macht stehende, sie vor seinen neuen Mitschülern zu verheimlichen. Das macht ihn zu einem ganz normalen Jungen, einem von vielen, einem wie man vielleicht selbst einer ist. Sam Hinkel könnte für jeden normalen Teenager an einer ganz normalen Schule stehen und bietet somit enormes Identifikationspotenzial für die jungen Leser.

Der Schreibstil der Autorin ist, obwohl für eher jüngeres Publikum gemacht, auch für erwachsene Leser durchaus ansprechend. Auch als „Großer“ kann man sich wunderbar in die Geschichte hineinfallen lassen und in ihr versinken. Jungen Lesern dürften vor Allem die Spannung und der Witz, den dieses Buch mit sich bringt, zusagen.

Am Ende wird die Geschichte ein wenig zu schnell und dadurch etwas undurchsichtig, außerdem bleiben einige Fragen offen. Ein Bonuskapitel aus „Sam Hinkel der Ärger geht weiter“ deutet jedoch darauf hin, dass sie im zweiten Band beantwortet werden und schürt die Neugier auf das Buch. Im Frühjahr 2014 geht es mit Sam Hinkel weiter und ich bin sicherlich auch bei diesem Abenteuer dabei!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2013
99 und (m)ein Wunsch
Bertelegni, Erica

99 und (m)ein Wunsch


sehr gut

„99 und (m)ein Wunsch“ ist das Debüt der erst dreizehnjährigen Erica Berteligni, welches nicht nur in ihrer Heimat Italien für Furore sorgte. Über 300 Seiten stark ist ihre Geschichte um das junge Mädchen Aurora, das durch einen Zufall in die Welt der Magie gerät und deren Leben auf einmal völlig auf den Kopf gestellt wird. Die Idee hinter der Geschichte ist sehr einfallsreich und niedlich und die Umsetzung durchaus gelungen. Zwar gibt es hier und da ein paar winzige Logikfehler und ab und an mal einen Handlungsstrang, der ins Leere läuft, aber grundsätzlich ist die Handlung gut durchdacht.

Bzgl. des Schreibstils darf nicht erwartet werden, dass er sich von dem erwachsener Autoren nicht unterscheidet. Die Wortwahl ist einfach, ebenso der Satzbau und Erica Berteligni hält sich nicht großartig mit dem Ausschmücken ihrer Sätze auf. Dementsprechend schnell schreitet natürlich auch die Handlung voran. Trotzdem schafft die junge Autorin es, den Leser in den Bann ihrer Worte zu ziehen, auch wenn man sich immer vor Augen halten sollte, dass sie erst dreizehn Jahre alt ist.

Erica Berteligni hat mit „99 und (m)ein Wunsch“ gezeigt, dass großes Potenzial in ihr steckt und eine in meinen Augen beachtliche Leistung für ein erst dreizehnjähriges Mädchen abgeliefert. Sicherlich gibt es sowohl an der Handlung als auch am Schreibstil Verbesserungsbedarf, doch die Geschichte ist in sich stimmig und schafft es zu begeistern. Mir hat die Lektüre dieses Buches viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass von dieser talentierten jungen Autorin in Zukunft noch mehr zu hören ist.

Bewertung vom 14.08.2013
Das erste Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.1
Gier, Kerstin

Das erste Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Nach einer Wartezeit, die mir ewig vorkam, in Wirklichkeit aber (glaube ich) gar nicht so lang war, ist es endlich da: Silber, der Auftakt zu Kerstin Giers neuer Jugendbuchtrilogie. Schon das Cover ist ein Highlight, schwarz mit grauem, silberfarbenem, rotem und weißem Spotlack, ein Cover zum Anfassen und Streicheln. Herrlich! Direkt unter dem Deckel dann das nächste Schmankerl: ein gedrucktes ExLibris mit Platz für den Namen oder eine schöne Widmung. „Silber“ begeistert bereits bevor man die erste Zeile überhaupt gelesen hat.

Und dann erst die Geschichte! Olivia und ihre Familie sind Menschen, die man von der ersten Begegnung an gern hat (na ja, die Mutter vielleicht nicht so, sie ist schon sehr karrieregeilbesessen und ihre Kinder müssen dahinter zurückstehen) und schnell stellt sich das Gefühl ein, zu Gast bei alten Freunden zu sein. Man fühlt sich einfach wohl in ihrer Nähe, was sicher zu großen Teilen an der Herzlichkeit, die Kerstin Gier ihren Figuren zuschreibt, liegt. Die Handlung an sich ist nämlich an einigen Stellen etwas unheimlich, manchmal fast ein wenig gruselig. Was aber selbst einem bekennenden Angsthasen wie mir überhaupt nichts ausmacht, denn der Spannung, die die Autorin erzeugt und dem daraus resultierenden Sog, den das Buch ausübt, kann man sich einfach nicht entziehen.

Geschickt verwebt Kerstin Gier auch in diesem Buch Realität und Fiktion, bleibt dabei aber immer im Bereich des Möglichen, Greifbaren, so dass auch Leser, die für fantastische Literatur wenig übrig haben, auf ihre Kosten kommen. Ebenso darf „Silber“ nicht als reines Jugendbuch verstanden werden, eher als All- Age- Roman, auch wenn die Protagonistin erst sechzehn Jahre alt ist. Das perfekte Zusammenspiel aus Spannung, Gruselfaktor, Humor und kleinen Liebeselementen macht es zudem für eine noch breitere Leserschaft interessant.

Die „Edelstein- Trilogie“ zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Ich bin mir nun aber nicht ganz sicher, ob „Silber“ mir nicht vielleicht sogar noch ein winziges bisschen besser gefallen hat als Rubinrot und Co. In meinen Augen gibt es an diesem Buch nur zwei Kritikpunkte: dass es viel zu kurz ist und dass es viel zu lange dauern wird, bis die Fortsetzung endlich auf dem Markt ist. Liebe Kerstin Gier, mit diesem Buch ist dir ein Meisterwerk gelungen! Vielen Dank für diese großartige Geschichte!

7 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.