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Bücherliebhaberin
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 01.12.2024
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


sehr gut

Quentin Peck legt mit "Minus 22 Grad" den Reihenstart um Kommissar Lukas Johannsen vor. Zunächst wird eine junge Studentin Laura Gehler nachts im Wald entführt und wacht Stunden später in einem einsamem Raum in einem Plexiglaskäfig wieder auf. Als einziger Hinweis des vermutlichen Täters bekommt Lauras Mutter eine Barbiepuppe mit einem Todesdatum zugespielt. Was will der Täter ihr damit vermitteln? Außerdem findet Laura noch einen Hinweis, der auf ein bestimmtes Datum im Jahr 2016 hindeutet.

Kommissar Johannsen findet schnell Verbindungen zu einem bisher ungeklärten Mord in der Vergangenheit. Ist dort das Tatmotiv zu finden und wird es helfen, Laura noch rechtzeitig zu finden?

Außerdem dreht sich der Thriller noch um die einsame Ariane, die den mysteriösen Tom spontan aus einem zugefrorenen See rettet. Auf dem ersten Blick haben beide Fälle nichts miteinander zu tun, aber mit der Zeit gibt es ein paar Hinweise auf die Zusammenhänge. Erst ganz zum Schluss schafft es der Autor geschickt die offenen Fäden zusammenzuführen und eine überzeugende Auflösung zu bieten.

Ein etwas ungewöhnlicher Thriller, der zwar zunächst ein wenig unübersichtlich rüberkommt und in deren Verlauf der Kommissar ein wenig blass bleibt. Allerdings schafft es Quentin Peck geschickt die Leser in seinen Bann zu ziehen, so dass ich mich gut unterhalten gefühlt habe und eine klare Leseempfehlung geben kann.

Bewertung vom 24.11.2024
Die Narben, die wir fühlen
Weiss, Josefine

Die Narben, die wir fühlen


ausgezeichnet

Ellie kehrt nach 10 Jahren in ihrer Heimat zurück, um den Geburtstag ihrer Lieblingstante Bea zu feiern. Von ihren Eltern fühlt sie sich ein Leben lang missverstanden und scheint das schwarze Schaf der Familie zu sein. Nur von ihrer Tante fühlt sich Ellie verstanden und hält weiterhin Kontakt mit ihr.

Zufällig trifft sie auf der Geburtstagsfeier den Koch Nathan wieder, den sie bereits kurz zuvor in Amsterdam kennengelernt hatte.

Als es bei der Geburtstagsfeier zu einem medizinischen Notfall kommt, braucht Bea dringend die Hilfe von Ellie und diese bleibt auch länger bei ihrer Tante. Als erfolgreiche Songwriterin kann sie sich ihre Zeit frei einteilen. Gleichzeitig bleibt auch Nathan länger, so dass sich beide immer näher kommen.

Doch Ellie kann sich aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen nur schwer auf ihn einlassen, aber trotzdem schafft es Nathan nach und nach Ellies Mauern abzutragen. Schließlich deckt Ellie ein Familiengeheimnis auf, was das unterkühlte Verhältnis zu ihren Eltern erklärt.

Josefine Weiß legt mit „Die Narben, die wir fühlen“ wieder einen schönen Roman mit Tiefgang vor. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, so dass ich gerne ihre Bücher lese. Allerdings beschäftigt sie sich nicht immer mit leichten Thema, aber trotzdem verpackt sie diese immer wunderbar in die Geschichte.

Bewertung vom 23.11.2024
Die Wildblütentochter / Die Blumentöchter Bd.2
Collins, Tessa

Die Wildblütentochter / Die Blumentöchter Bd.2


ausgezeichnet

Als ein Bild mit einem Porträt von Soley, eine der Blumencousinen, auf dem Familienanwesen gefunden wird, verändert sich das Leben der jungen Sängerin komplett. Denn sie kennt das Bild überhaupt nicht und außerdem stammt es augenscheinlich aus den 40ger Jahren.

Auf der Suche nach der Herkunft des Bildes begibt sich die junge Frau auf Spurensuche nach Island, der Heimat ihres Vaters. Der hat seine Heimat vor fast 30 Jahren allerdings verlassen und ist gar nicht begeistert von dem Vorhaben seiner Tochter.

Soley reist trotzdem nach Island und ist gleich von der Herzlichkeit der Menschen und der besonderen Landschaft und Natur begeistert. Sie lernt schnell die Familie ihres Vaters kennen und kommt dem Geheimnis des Bildes auf die Spur.
Außerdem trifft Soley auf Jon, mit dem es zunächst ein paar kleinere Reiberein gibt. Doch schnell merken die beiden, dass sie mehr verbindet, als es auf dem ersten Blick scheint.

Tessa Collins erzählt im 2. Teil der Blütensaga in "Die Wildblütentöchter" die Geschichte von Soley und ihrer irischen Urgroßmutter Sigrun. Wie bereits im ersten Teil der Reihe gibt es zwei Zeitebenen. Zum einen die Gegenwart mit der Blumentochter Soley und zum anderen die Vergangenheit in den 40ger Jahren mit der jungen Sigrun.

Mir hat die Geschichte und der Schreibstil sowie Soleys Geschichte wieder sehr gut gefallen. Tessa Collins schafft es geschickt, die Vergangenheit von Sigrun in Soleys Geschichte einzubettem. Ich freue mich schon auf den 3. Band (Die Nelkentöchter), der allerdings erst Ende Juli 2025 erscheinen soll.

Bewertung vom 17.11.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


sehr gut

In der Toskana taucht eines Nacht ein total verängstigter nackter Junge auf, der gerade einem grausamen Entführer entkommen konnte. Kurze Zeit wird viele Kilometer entfernt in Bologna ein weiteres Kind unter ähnlichen mysteriösen Umständen ebenfalls entführt. Auf den ersten Blick haben die beiden Fälle nichts miteinander zu tun, außer dass sich die Jungs zum verwechseln ähnlich sehen. Aber warum entführt jemand Kinder, die sich dermaßen ähnlich sehen?

Diese Frage und die Suche nach dem Entführer soll die junge Ermittlerin Valerie Medici klären. Zusammen mit dem Leser tauchen wir tief in die Polizeiarbeit ein. Unterstützung erhält sie dabei von dem örtlichen Polizeichef in Bologna, Costa. Gemeinsam kommen die beiden Polizisten noch eine Vielzahl von weiteren Verbrechen auf die Spur, die teilweise bereits seit Jahren ungeklärt sind. Als Gemeinsamkeit der ganzen Fällen kristallisiert sich nach und nach heraus, dass alle Opfer verschiedenen Bilder eines Renaissance Malers abbilden.

Marco de Franchi legt mit "Das zweite Kind" einen überaus spannenden und auch mit über 700 Seiten sehr langen Thriller vor, der auch ein gelungener Debütroman darstellt. Der Autor arbeitete selbst jahrelang als Polizist bei einer italienischen Spezialeinheit und kennt da die Polizeiarbeit ganz genau. Dieses Insiderwissen spiegelt sich auch sehr gut in dem Buch wieder, denn es überzeugt u.a. durch einen spannenden Schreibstil. Lange Zeit tappt auch der Leser nach dem wahren Täter im Dunkeln.

Insgesamt ist es ein Thriller, der nichts für schwache Nerven ist, aber für starke Nerven kann ich eine klare Leseempfehlung geben.

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