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Benutzername: 
Christina P.
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 1019 Bewertungen
Bewertung vom 27.05.2024
Aurora entflammt / Aurora Rising Bd.2
Kaufman, Amie;Kristoff, Jay

Aurora entflammt / Aurora Rising Bd.2


sehr gut

Mittelband mit etwas weniger Biss
Nach einem gelungenne Start in ein nerdig-schräges Science Fiction Abenteuer startet der zweite Band der Trilogie rasant in die nächste Runde. Tyler Jones und sein Squad haben nun mächtige Feinde im Nacken, jedoch auch unerwartet mächtige Verbündete, wie sie bald erkennen. Und so nehmen sie gefährliche Abenteuer in Kauf, um Aurora dorthin zu bringen, wo sie bereits erwartet wird, um als Waffe gegen den Feind ausgebildet zu werden. Was sich als leichter gedacht als getan herausstellt, wenn man gar nicht weiß, wo in der Galaxie das sein soll.
Störten mich im ersten Band noch die leicht pubertären Sprüche, wirken die Squad-Mitglieder nun deutlich reifer, wenn auch nicht weniger schräg. Neben gefährlichen Einsätzen und brutalen Kämpfen ist das Stichwort Familie diesmal Programm: So erfährt man so einiges Interessantes aus der Vergangenheit der Squadler. Und manches davon entspricht kaum erfreulichen Details.
Trotz einiger Längen ein interessanter Mittelband der Trilogie, wenn auch nicht ganz so bissig wie der erste Band. Zudem waren mir diesmal einige Szenen schon etwas zu überzogen.

Bewertung vom 27.05.2024
Rendezvous auf der Titanic / A Spark of Time Bd.1
Licht, Kira

Rendezvous auf der Titanic / A Spark of Time Bd.1


sehr gut

Zeitreise-Romantasy mit Titanic-Feeling
Zeitreise-Abenteuern kann ich einfach nicht widerstehen, und bei dem wunderschönen Cover sowie Kira Licht als Autorin war klar, das Buch musste ich lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Okay, ein wenig kann man sich schnell denken, dass sich hier ein Enemies-to-lovers anbahnt, davon lebt der ganze Roman schließlich, aber das ist egal. Viel spannender ist, dass einer der beiden weiß, dass beide Zeitreisende sind, während die andere zunächst keine Ahnung hat.
Doch worum geht es überhaupt? Lilly deGray und ihr Vater stocken sich das Einkommen ihres Antiquariats dadurch auf, dass sie vermeintlich verschollene Gegenstände nach aufwendiger Recherchearbeit doch noch auftreiben können. Dass sie dafür Zeitreisen unternehmen bleibt ihr kleines Familiengeheimnis. Auf ihrem neuesten Einsatz auf der Titanic begegnet sie Damien Belmont, einem weiteren Zeitreisenden, welcher sich ihr als Ray vorstellt und Lilly im Auftrag seines machtgierigen Vaters bestehlen soll. Dass Lilly dadurch auf dem bald sinkenden Schiff in der Zeit festsitzen würde wäre der Einsatz des Diebstahls - ein Einsatz, welchen Damien ungern setzen möchte.
Das Buch liest sich herrlich erfrischend und sämtliche Szene sind so atmopshärisch geschrieben, dass ich jedesmal das Gefühl hatte, dabei zu sein. So macht das Lesen Spaß. Meine einzige Kritik ist, dass Damiens Vater mir zu plump, zu übermächtig dargestellt wird, ohne wirkliche Facetten. Er ist einfach nur gierig und böse, und seine teils sogar illegalen Machtspielchen liefen mir zu glatt ab. Das war so der Punkt, an dem ich mich fragte, warum so einem Mann das alles so leicht fallen sollte und warum Damien und seine ältere Schwester diesem Typen nicht längst den Rücken gekehrt haben. Wenn sie wissen, dass er Böses im Schilde führt, warum helfen sie ihm dann noch? In dem Punkt hat Lilly eindeutig mehr Mut, während Damien erst noch lernen muss, zu seine Taten zu stehen.
Trotz der Kritikpunkte ist es ein schön recherchiertes Zeitreise-Abenteuer mit eindeutig Potential für eine spannende Fortsetzung.

Bewertung vom 27.05.2024
Die märchenhafte Zeitreise / Finsterwelt Bd.3
Herzog, Katharina

Die märchenhafte Zeitreise / Finsterwelt Bd.3


ausgezeichnet

Spannender Abschlussband der Märcheninternat-Trilogie
Mit dem dritten Band der Märcheninternat-Trilogie stehen neue Veränderungen an: Der düstere Finsterwald erstrahlt fröhlich-bunt, das Schulschloss ist von einer Dornenhecke umrankt, die Kinder bekommen neue Lehrerinnen und Lehrer und es stehen spannende Ausflugsideen an. Leider entpuppen sich nicht alle Veränderungen als positiv für Leonie und ihre Freunde, denn auch mit dem magischen Märchenbuch Finsterwelt scheint irgendwas nicht zu stimmen. Und der Feind, der unbedingt das Buch für seine Zwecke nutzen will, ist ihnen bereits näher, als sie ahnen. Diesmal geht es nicht anders, Leonie und Tristan müssen sich mit weiteren Mitschülerinnen und Mitschülern zusammentun. Und tatsächlich bringen neue Leute neue Ideen in die Gruppe und machen es dem Feind immer schwerer. Bis eines der Kinder entführt wird.
Der letzte Band der Trilogie sprudelt nochmal richtig über vor fantastischen Ideen und magischen Abenteuern. Während im Buch noch gerätselt wird, was es mit dem farbenfrohen Finsterwald und der bedrohlichen Dornenhecke auf sich haben könnte, haben die Leserinnen und Leser einen kleinen Wissensvorsprung und können bereits etwas erahnen. Die Schulausflüge zu verfolgen macht genauso viel Spaß wie von den Ideen der Kinder zu lesen. Natürlich entsprechen nicht alle davon den Schulregeln. Neue magische Artefakte und Zaubertränke sorgen für Überraschungen und das Rätsel um den Gegner wird ebenso gelöst wie das Geheimnis, welcher Märchenfamilie Tristan abstammt.
Ein gelungener Abschlussband voller Magie, Abenteuer und Vertrauen.

Bewertung vom 27.05.2024
Das schwarze Element - Band 5 (eBook, ePUB)
Böhm, Nicole

Das schwarze Element - Band 5 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gespräche, Intrigen und neue Ideen
Der fünfte Band der Reihe war wieder spannend für alle Beteiligten, sowohl für die Buchcharaktere als auch für mich beim Lesen. Während die Seelenwächter noch an den Folgen des mentalen Angriffs zu knabbern haben nimmt die Idee Gestalt an, dass sich die Seelenwächter und Vertreter von Lionsgate zu einem Wissensaustausch treffen. Da ich die Verantwortlichen der Firma eher für gewinnorientiert als für altruistische Wohltäter für die Menschheit halte bin ich natürlich neugierig, was die Seelenwächter sich hiervon versprechen. Bei den Lionsgate-Leuten muss ich nicht lang überlegen. Zudem machen sich die eingeweihten Seelenwächter Gedanken, wie es für diejenigen weitergehen könnte, die bisher von dem Serum aus dem illegalen Organhandel profitierten. Hier gibt es auch einige sehr interessante Szenen und so manche Überraschung. Und die Antagonistin, welche ich mal Anti-Rose nenne, hat selbstverständlich auch ihre nicht weniger beeindruckenden Auftritte.
Es bleibt weiterhin spannend, in vielerlei Hinsicht. Vor allem hab ich Spaß daran zu spekulieren, was wohl hinter der Antagonistin stecken könnte oder was diverse Charaktere so planen. Zudem kristallisiert sich heraus, dass im Seelenwächter-System vielleicht so manches neu überdacht werden könnte.

Bewertung vom 27.05.2024
Nothing but Spies 1: Nothing but Spies
Fesler, Mario

Nothing but Spies 1: Nothing but Spies


ausgezeichnet

Cleveres Mädchen enttarnt neue Nachbarn als Agentenfamilie
Neuer Undercover-Auftrag: Macht Erfinder Hypnos ausfindig.
Einsatzort: Trockenstedt.
Deckname: Familie Lurking.
Observierungsobjekt: Familienvater der Familie Lopez.
Damit hat Vincent Lurking nicht gerechnet: Obwohl er im Vorfeld keine Mühen gescheut hat, um sich als neuer Mitschüler für Celia Lopez interessant zu machen, zeigt diese ihm die kalte Schulter. Wie soll er da an ihren Vater herankommen, der in Verdacht steht, hinter dem Decknamen Hypnos zu stecken? Stattdessen durchschaut die clevere Celia sogar noch die Top-Agententarnung und zwingt Vincent, gemeinsame Sache zu machen, um seine Enttarnung nicht auffliegen zu lassen. Denn seine Karriere wäre damit wohl erstmal erledigt. Und dass ihr Vater ein genialer Erfinder sein soll, nein, für Celia ausgeschlossen.
Das Buch ist das reinste Lesevergnügen. Die Agenten-Gadgets der Fake-Familie Lurking bieten so manche Überraschung, Virtual Reality mit eingeschlossen. Spaßbremse Vincent bleibt nichts anderes übrig, als mal aus sich heraus zu kommen und Celia, vom Leben in der Kleinstadt gelangweilt, hat endlich die Action, welche sie schon so vermisst hat. Und der Fall selbst bietet ebenfalls noch einiges an Überraschungen.
Klarer Fall von must-read! Der erste Band bietet einen in sich abgeschlossenen Fall, liefert zugleich eine Überleitung in ein weiteres Abenteuer.

Bewertung vom 27.05.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


weniger gut

Fängt stark an, lässt stark nach
Dieses Buch gehört zu denen, welche eine klasse Grundidee haben, die jedoch besser und stimmiger hätte ausgearbeitet werden müssen, um auf voller Länge zu überzeugen. Denn der Anfang hat mich noch gecatcht: Ein Teehaus, welches sich nachts in eine Blut-Bar für Vampire wandelt. Ausgerechnet die Wesen, welche seit dem neuen Regenten noch stärker geächtet werden als zuvor. Mal ehrlich, das hat doch was. Besitzerin des Tee-Blut-Etablissements ist Arthie Casimir, die mitsamt ihrem besten Freund Jin sowie noch zwei weiteren Charakteren zu der Kategorie gehört: Vom Alter und Verhalten her knapp zwanzig, aber mit Erfahrung und Einfluss wie mitte dreissig. Auch so ein Punkt, der mich schnell störte: Entweder sind sie alle jung, oder eben alle älter und mächtiger, dafür dann aber ohne dieses pubertäre Verhalten. Hier gab es beides in einem, keine gute Mischung. On the top kommt ein geplanter Einbruch, welcher so dilettantisch abläuft, sorry, das war indiskutabel. Und wie sich hinterher herausstellte glatt unnötig. Entsprechend stürzte mein Interesse am Buch mit jeder Unlogik und Unstimmigkeit im Roman mit steigender Geschwindigkeit gen Baseline.
Tja, was soll ich noch groß sagen? Lieblose Pseudo-Gangster-Einsätze von Charakteren, die noch in der Pubertät stecken, aber den Erfahrungsschatz von mindestens zehn Jahre älteren Profis besitzen sollen. Das rissen die wenigen Überraschungen zwischen den naiven Handlungen dann auch nicht mehr raus, um mich überzeugen zu können. Und die Love Interests, also naja, überzeugend ist was anderes, da kribbelte nicht wirklich was.

Bewertung vom 27.05.2024
Onyekas Superkraft / Academy of the Sun Bd.1
Okogwu, Tolá

Onyekas Superkraft / Academy of the Sun Bd.1


gut

Jugendliche Superhelden in nigerianischem Academy-Drill
Onyeka fühlt sich als Aussenseiterin: Nicht nur wegen ihrer dunkleren Hautfarbe, sondern vor allem wegen ihrer wilden Lockenmähne. Als besagte Lockenmähne erste Anzeichen bietet, dass in Onyeka eine Art Superkraft schlummert, reist ihre Mutter mit ihr nach Nigeria und lässt ihre Tochter vorerst an der Acedemy of the Sun unterrichten. Dort ist Onyeka plötzlich eine unter vielen mit magischen Kräften.
Die Idee an sich gefällt mir, wie ausgerechnet die Besonderheit des Mädchens, für welche sie sich bisher geschämt hat, nun zu ihrer Superkraft wird: ihre wilde Lockenmähne. Einfühlsam wird auch geschildert, welch Arbeit diese Haare machen können, was wohl vielen so gar nicht bewusst ist. Auch das Lernen magischer Fähigkeiten und die Hintergründe, woher diese Magie überhaupt kommt, haben mir gefallen.
Allerdings gibt es auch so manche Punkte, welche mir eben weniger gefielen. So hat mich gleich von Beginn an gestört, dass ausgerechnet Onyekas Mutter ihre Tochter regelrecht zur Aussenseiterin erzogen hat, indem sie ihr z. B. einredete, sie hätte mit ihrem widerborstigen Haar einen regelrechten Störfaktor auf dem Kopf, statt ihr von Beginn an beizubringen, ihr Haar und sich selbst so zu akzeptieren, wie sie ist. Und dass sie okay ist so, wie sie ist. Das hätte ihren Charakter gegenüber anderen Kindern deutlich gefestigt, zumal ihre beste Freundin sich einen Klacks darum schert, was andere ganz eventuell denken könnten. Und dass ihre Mutter Onyeka sämtliche Privatveranstaltungen verbietet ausser Schulunterricht und Kirche hat sie zusätzlich von allen anderen Kindern abgeschottet. Das hat mich von Beginn an so gestört an dem Buch, diese toxische Übermutter, dass es mir schon früh die Lesefreude minderte.
An der Academy störten mich ebenfalls einige Punkte: Nicht nur, dass mal wieder die Kinder in sogenannte Häuser eingeteilt werden, die gegeneinander kämpfen sollen. Das Thema gab es bereits zur Genüge. Sondern vor allem, dass die Kinder die ganze Zeit kämpfen lernen sollen, ohne, dass auch nur eines der Kinder das mal hinterfragt. Wirklich nicht? Auch nicht das Motto, dass die Kinder ihre Magie nur zum Wohle des Landes einzusetzen haben? Lassen sich Kinder und Jugendliche wirklich so blind zu kleinen Soldaten rekrutieren, sich wild kämpfend gegeneinander antreten? Da hatte ich mehrfach so meine Zweifel und diese halbmilitärische Atmosphäre behagte mir so gar nicht.
Die Idee der Quelle der Magie sowie die Idee, Scham in Stärke zu verwandeln, haben mir schon ganz gut gefallen. Die toxische Übermutter sowie der halbmilitärische Aufbau der Akademie, den keines der Kinder hinterfragte, erstaunlicherweise nicht mal Onyeka als Neuankömmling, nahmen dem Ganzen jedoch zuviel Faszination.

Bewertung vom 27.05.2024
Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1
Jager, Jennifer Alice

Der Kuss der Nixe / School of Myth & Magic Bd.1


ausgezeichnet

Plötzlich Nixe
Bei diesem Buch haben mich sowohl der Klappentext als auch dieses traumhaft gestaltete Cover neugierig gemacht. Bei Nixen hab ich so diese Vorstellung einer Mischung aus anmutig und Raubtier im Kopf. Tatsächlich scheint Devin ihren Jugendfreund auch fast umzubringen, als sie sich unerwartet im Badesee in eine Nixe verwandelt. Ausgerechnet in das Wesen, wovor ihre Oma sie früher so eindringlich warnte. Und dann die Aussicht auf eine Schule an der norwegischen Küste für Jugendliche, die sich in Wesen zu Lande oder zu Wasser vewandeln können, hach, das klingt doch vielversprechend. Tatsächlich entwickelt sich die Story bereits vor der School of Myth&Magic schnell spannend, schließlich wird Devins Welt unerwartet auf den Kopf gestellt. An der Schule selbst war ich gespannt, wie sich der Aufbau des Buch nun entwickeln wird: Der übliche Jugendalltag, nur mit zusätzlichen Fähigkeiten? Zumindest hatte ich kurzfristig die Sorge, denn Devin begegnet gleich zu Beginn sowohl dem unnahbaren Schönling der Schule als auch der Standard-Zicken-Bitch. Okay, der Schönling hat von der Autorin noch einen interessanten Background erhalten und entpuppte sich nicht als egozentrischer Vollidiot, sondern tatsächlich als sympathischer Charakter. Wobei auch ein zweiter Typ mit dem Potential, Stressfaktor Nummer eins zu sein, noch für einige Überraschungen sorgte. Naja, und die Zickenbitch, die hätte die Autorin mMn gern unbitchiger gestalten können, wäre auch für das Mädchen selbst deutlich entspannter gewesen. Denn der angedeutete Clinch war gar nicht nötig, zumal Devin jedwede Streitigkeiten jedesmal von vornherein abgeblockt hat. Was mir wiederum ganz gut gefiel, wer bleibt denn schon deeskalierend, wenn man von der Seite provoziert wird? Devin schafft es, und das auch sehr glaubhaft.
So, genug zu den Charakteren (auch wenn es da noch einige weitere Erwähnenswerte gäbe), nun zur Handlung: Es geht in einem guten Tempo voran, gleich von Beginn an. Steine im Weg umschwimmt unsere neugeborene Nixe gekonnt und beweist mehrfach Mut und Cleverness. Vom Schulalltag sind hauptsächlich Szenen eingebaut, welche die Handlung voranbringen. Denn hinter dem Rätsel um Devins magische Herkunft verbirgt sich eine noch viel größere Gefahr, und es ist nicht eindeutig erkennbar, wer Freund und wer Feind ist.
Dies war mein erstes, aber bestimmt nicht mein letztes Buch der Autorin. Das Buch bietet ein spannendes Abenteuer, auch unter Wasser, etwas Romantik und eine große magische Bedrohung. Lohnt sich auf jeden Fall!

Bewertung vom 27.05.2024
Nightowls
Tordasi, Kathrin

Nightowls


sehr gut

Dystopische Interpretation unserer Gegenwart
In einer Welt, in der sich Chaos und Ordnung stets die Waage halten, droht ein Ungleichgewicht alles in die Apokalypse zu ziehen. Nyx und James, Boten der Nacht, versuchen dies ebenso zu verhindern wie ihr Gegenspieler, der Orden des Ersten Tages, Jagd auf alle Nachtboten als potentielle Chaosbringer macht. Und mittendrin deuten erste Anzeichen darauf hin, dass ein neuer Chaosträger die Welt ins Unheil zu stürzen droht.
Eine atmosphärische, wenn auch zugleich stellenweise verwirrende dystopische Urban Fantasy. Zwar wusste ich, dass ich bei Kathrin Tordasi nicht umgehend alles sofort erklärt bekommen werde, doch bei diesem Buch blieb es mir zu lange zu undurchsichtig. Lag es an den Perspektivenwechseln? Lag es daran, dass die Leute nicht mal klar miteinander reden wollten? Oder dass die Lesenden zu lange im Ungewissen gelassen werden sollten? Schwer zu sagen. Auch das Prinzip von Nacht und Tag, Chaos und Ordnung und die darauf zurückgreifenden magischen Fähigkeiten der Einzelnen blieben mir lange Zeit zu schwammig, so dass irgendwann bei mir die Ungeduld die Neugier besiegte. Als angenehmen Kontrast empfand ich da eine aussenstehende Person, Seherin Birdie, welche von allen die für mich verständlichste Sicht auf die Dinge hatte.
Ja, das Buch bietet echt gute Ideen und gelungene Überaschungen, hat mir jedoch einiges an Durchhaltevermögen abverlangt, um das Ganze zu durchblicken bzw. abzuwarten, bis die Charaktere endlich mal mit- statt übereinander sprachen. Positiv möchte ich auf jeden Fall erwähnen, dass die Story so gestaltet ist, dass sie mitsamt der ersten Anzeichen der Apokalypse perfekt in unsere Gegenwart passt.

Bewertung vom 23.05.2024
Der Vertraute
Bardugo, Leigh

Der Vertraute


weniger gut

Kleine Handlung im großen Setting
Mit diesem Buch hat die Autorin leider keine spannende historische Fantasy abgeliefert, wie ich zunächst gehofft hatte, sondern einen zähen Roman ohne wirkliches World- und Charakterprofil. Die Handlung ist schnell zusammengefasst: Die Hausangestellte Luzia kann sich durch kleine aufgesagte oder gesungene Reime ihre Arbeit erleichtern und mal eben ein verbranntes Brot wieder genießbar machen oder ihr nicht vorhandenes Verhandlungsgeschick auf dem Markt kompensieren, indem sie aus den Eiern im Korb ein paar mehr macht. Ihre Hausherrin erwischt sie dabei, will vor anderen Bekannten damit angeben und macht damit Personen auf sich aufmerksam, welche die Magie nutzen wollen, um sich beim König einzuschmeicheln.
Das Ganze spielt im 16. Jahrhundert in Spanien. Schon vor dem Hintergrund der kirchlichen Gegebenheiten fand ich das Zurschaustellen der magischen Fertigkeiten äussert dümmlich, aber die Leute schienen keinen Gedanken daran zu verschwenden, dass Luzias Gabe als Teufelswerk verurteilt werden könnte. Hinzu kommt eine weitere Person mit magischem Hintergrund, der Vertraute ihres neuen Gönners und Namensgeber des Romans, in welchen Luzia sich natürlich verliebt, damit die Story funktioniert.
Nachdem Luzia bereits zu Beginn diesen in meinen Augen dümmlich-naiven Start hinlegte ging es leider nur minderspannend weiter. Letztendlich ließe sich die Handlung auf wenigen Seiten zusammenfassen, das Ganze wurde nur aufgebläht durch viele Überlegungen, Erinnerungen und Erzählungen, wodurch es den Anschein hatte, es würde mehr geschehen. Für historische Fantasy bot mir die Autorin deutlich zu wenig historische Details, die paar Kleiderbeschreibungen rissen da nichts raus und die politischen Hintergründe verblieben unter ferner liefen. Es gab keine Szene, in welcher ich das Gefühl hatte, ich könnte mich jetzt komplett hineindenken, es fehlte einfach zuviel Worldbuildung. Auch die emotionale Basis der Charaktere blieb sehr blass. Tagelang im Kerker, Folter inklusive, aber was macht das mit den Leuten? Egal, wird nicht drauf eingegangen. Das einzig emotionale, worauf die Autorin sich konzentriert hat, war Luzias Liebessäuselei dem Vertrauten gegenüber. Und selbst das konnte mich nicht überzeugen. Das Ende war dann überzogene Fantasy pur, da entstanden plötzlich magische Super-Fähigkeiten, welche weder mit dem Kinderkram zu Beginn vergleichbar waren noch auch nur ansatzweise erklärt wurden.
Ich weiß, die Autorin kann es deutlich besser. Diesen Roman kann ich von ihr leider nicht empfehlen.