Quanten-Bullshit

sehr gut

Spaß auch für Nicht-Physiker
Chris Ferrie eilt der Ruf voraus, auch komplizierte physikalische Zusammenhänge verständlich und witzig darstellen zu können. Also habe ich mich als Physik-Niete an sein Buch über Quantenphysik getraut und wurde tatsächlich bestens unterhalten! Und ein bisschen Verständnis für das Thema habe ich auch gewonnen.

Besonders Ferries Seitenhiebe auf die Esoteriker und ihr sinnfreies Quanten- und Energie-Geschwurbel haben mich begeistert und seine selbst-ironische Art war einfach witzig. Außerdem kann ich nach der Lektüre jetzt meinem physikaffinen Bruder Paroli bieten, wenn er wieder von Entropie, Schrödingers Katze und Heisenbergs Unschärferelation anfängt… Wirklich verstanden habe ich das Thema zwar immer noch nicht, aber immerhin eine grobe Vorstellung worum es geht. Ein paar zusätzliche Illustrationen und kurze Zusammenfassungen hätten mir geholfen, das neu erworbene Wissen systematisch zu erfassen. Ferries Frage ‚Was zur Hölle mache ich jetzt damit?‘ beschäftigt mich auch und vertiefen werde ich das Ganze wohl nicht, obwohl die Quellenangaben am Ende des Buches geradezu dazu einladen. Für einen unterhaltsamen Ausflug in diese unvorstellbare Welt der Quantenphysik war das Buch jedenfalls bestens geeignet, und für ein paar kluge Bemerkungen beim nächsten Smalltalk bin ich nun auch gerüstet.

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Emmas Herzdilemma

ausgezeichnet

Reise zu sich selbst

In diesem tollen Roman für Teenager geht es um die fast 16-jährige Emma und ihre Sommerferien. Nachdem sie die Gesundheit des Hundes ihres Großvaters durch ihre Unaufmerksamkeit gefährdet hat, soll sie lernen Verantwortung zu übernehme und zu diesem Zweck ihrer Tante in deren Pension in Rom helfen.

Ab dem Tag des Abflugs spaltet sich die Geschichte in zwei Verläufe, die sich im Schrifttyp unterscheiden und daher leicht voneinander trennen lassen. Einmal fliegt sie mit nach Rom und übernimmt dort – zunächst widerwillig – ihre Pflichten. Im anderen Fall bleibt sie in Köln und genießt die Ferien, die üppige Zeit zum Chillen und die Nähe ihrer Clique. In beiden Szenarien macht sie viele Erfahrungen, aus denen sie lernen und an denen sie reifen kann. Unerwartete Wendungen machen beide Versionen spannend und unterhaltsam.

Mir persönlich gefiel die römische Variante besser: die einfühlsame Beschreibung der besonderen Atmosphäre in der ewigen Stadt und die einmalige Chance für Emma, ihren Horizont zu erweitern. Doch ich möchte nichts spoilern und wünsche den jugendlichen Lesern viel Spaß bei der Lektüre. Sie werden sich in vielem wieder erkennen und bestimmt auch über einiges nachdenken können, wo sie sich von ihren Erwartungen und Träumen vielleicht auch mal trennen und auf neue Erfahrungen einlassen können.

Die Bewegungs-Docs - Unser Programm für mehr Gesundheit und Leichtigkeit

sehr gut

Fitness-Quickie
Das neueste Buch der Bewegungs-Docs bietet komprimiert das Wichtigste zu Theorie und Praxis eines gesünderen Lebens: Zuerst geht es um die Grundlagen zu Ausdauer- und Kraft-Sport, bewusster Atmung, gesunder Ernährung und gutem Schlaf. Danach kommt der praktische Teil mit einem fertig ausgearbeiteten 3 Wochen-Programm mit einem Zeitaufwand von 5 Tagen a 10 Minuten und 2 Tagen a 30-45 Minuten. Alles im eigenen Wohnzimmer oder draußen im Park zu absolvieren. Perfekt, um die guten Vorsätze auch nach einem langen Arbeitstag ohne viel Aufwand umsetzen zu können!

Nach den drei Wochen ist meine Motivation geweckt, weiter zu machen, und ich frage mich, wo es mir weiterhin so leicht gemacht wird, dabei zu bleiben. Sehr gut gefielen mir auch die kurzen Übungseinheiten zu den typischen Problemen unserer Zeit: von Knie- und Rückenschmerzen bis zu Kopfschmerz und Tinnitus. Diese sind auch schnell in den Alltag zu integrieren und lassen sich zum Beispiel einfach hinter die 5 Workouts des 3-Wochen-Programms hängen.
Also bitte ich um eine Fortsetzung, damit ich weiter an meiner Gesundheit arbeiten kann, ohne extra in ein Fitness-Studio zu gehen.

Judiths kleine Farm

ausgezeichnet

Gartenspaß
In diesem Buch gelingt es Judith Rakers, den kleinen Lesern ganz viel Freude am Garten und den Abenteuern mit eigenen Tieren zu vermitteln: Liebenswert chaotisch erzählt sie von ihren ersten Erfahrungen im eigenen Garten und dem Kater Jack, den sie aus dem Tierheim adoptiert hat. Und die tollen Zeichnungen von Julia Weinmann machen mindestens genauso viel Spaß, denn sie zeigen alle Mitbewohner mit ihren eigenen Persönlichkeiten und individueller Mimik, Außerdem gibt es auch jede Menge kleiner Zaungäste, welche die turbulenten Szenen bevölkern.
Mein Patenkind entdeckt ständig neue Details und kann sich mit dem Buch auch sehr gut selbst damit beschäftigen, wenn ich keine Zeit habe, ihm aus dem Buch vorzulesen. Zudem helfen ihm dann auch die grünen Rüsselkäfer: Sie halten Tafeln mit Zahlen hoch, um sich in der zugehörigen Kosmos-App alle Texte von der Autorin vorlesen zu lassen.
Aber eine Warnung muss ich aussprechen :-)) : Wer noch keinen Garten hat, wird bei seinen Kindern mit diesem Buch den starken Wunsch nach einem Garten wecken! Und bei Nur-Garten-Besitzern wird die Diskussion über eigene Hühner beginnen!

Physio @Home

ausgezeichnet

Auch schon in jungen Jahren...
Vanessa Lämmles Buch ‚Physio @Home‘ ist mir auch schon mit Mitte Zwanzig eine willkommene Hilfe, um zwischen den Terminen bei meiner Osteopatin selbständig etwas an meinen Baustellen arbeiten zu können und die Probleme nicht unnötig groß werden zu lassen.
Mit gefällt vor allem die Aufteilung nach Sofort-Hilfe (S), Förderung der Beweglichkeit (B) und Steigerung der Kraft (K) und die eindeutige Zuordnung der Übungen zu diesen Kategorien. So kann ich nach einem langen Arbeitstag gezielt etwas zur Schmerzlinderung heraussuchen und bei größeren Übungseinheiten bewusst Prophylaxe betreiben und meine Beweglichkeit und Kraft steigern. Außerdem ist es sehr hilfreich, dass die Übungen ganz ohne spezielles Equipment auskommen und einfach mal schnell abends vor dem Fernseher auf dem Teppich ausgeführt werden können. Ich habe auch schon einige Übungen wieder gefunden, die mir meine Osteopatin gezeigt hat und deren Ausführung ich mir hier noch einmal in Ruhe anschauen kann.
Meine Erwartungen an dieses Buch wurden voll und ganz erfüllt! Bei etwas schwierigeren Übungen hätte ich mir vielleicht noch einen QR-Code gewünscht, um Videos aufzurufen, zu denen ich parallel turnen könnte.

Lebenslang beweglich und kraftvoll mit Tigerfeeling

sehr gut

Teamwork erforderlich!

Benita Cantienis neuestes Buch „Lebenslang beweglich und kraftvoll mit Tigerfeeling“ richtet sich an die Mitglieder der Generation Silber, die ihre Beweglichkeit und Kraft erhalten oder sogar verbessern wollen. Das perfekte Geschenk für meine Mutter, die mit den ersten Zipperlein zu kämpfen hat und über die schwindende Beweglichkeit zu schimpfen beginnt!
Die einleitenden Worte der Autorin holten sie dann auch am richtigen Punkt ab: nicht der Jugend nachtrauern und den vergeblichen Kampf gegen graue Haare und die altersbedingten Natur-Tattoos aufnehmen, sondern sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig und im selbstbestimmten Alltag von Bedeutung ist: Beweglichkeit und Kraft, Sturzprophylaxe und Schmerzfreiheit!
Die eigenwillige Terminologie der Autorin war dem ersten Verständnis nicht immer zuträglich, hat aber durchaus ihren eigenen Charme und befreit die Übungen von ihrem Turmhallen-Mief. Wer etwas mehr Neigung zu Esoterik hat, findet vielleicht auch leichter Zugang zu diesen Texten. Was uns nachhaltig stört, ist allerdings ein grundsätzliches Problem: Die Fotos sind dank der 70-jährigen Vorturnerin authentisch und aufgrund der minimalistischen Darstellung vor einer weißen Wand auch gut zu erfassen. Die erklärenden Texte und Beschreibungen sind sehr detailliert und umfangreich, was zur korrekten Ausführung der Übungen auch ausdrücklich notwendig ist. Doch hier stößt man als Allein-Turner an seine Grenzen! Wir haben das Problem so gelöst, dass ich die Texte vorlese, während sich meine Mutter um die Umsetzung bemüht. Daher fänden wir QR-Codes mit hinterlegten Audios äußerst hilfreich!
Letztlich bleibt die Frage offen, ob diese Umsetzung auf eigene Faust dann wirklich zum gewünschten Erfolg führt, oder doch die professionelle Anleitung durch einen Instruktor in einem Kurs ratsam ist. Dies können wir nach der kurzen Zeit noch nicht beurteilen.

Der große Schleimassel / Schwapp, der Geheimschleim Bd.1

ausgezeichnet

Spaß und Spannung!
Tina Schilp ist mit der Geschichte von Schwapp, dem Geheimschleim, eine perfekte Synthese von Spaß und Spannung gelungen: Die Geschwister Lou und Lukas experimentieren für ihr Leben gerne mit Schleim aus den verschiedensten Zutaten. Ausgerechnet als ihnen die Mutter ein Schleim-Verbot auferlegt, passiert etwas ganz Besonderes: Der letzte Schleim ist lebendig und erobert sich mit seiner lustigen und frechen Art einen Platz in ihrem Leben! Anfangs überwiegt die Angst, ob der Kleine ihnen mit seinem Chaos-Potential und seinem unbändigen Bewegungsdrang vor allem Ärger bereiten wird, doch langsam erkennen sie die besonderen Qualitäten ihres kleinen Freundes. Und so wachsen die drei zu einem unschlagbaren Team zusammen, das zusammenhält wie Pech und Schwefel oder genauer gesagt wie super Glitzerschleim

Die Geschichte nimmt uns Leser mit in eine sympathische Familie, in der ganz viel Zusammenhalt herrscht, aber eben auch ein bisschen Versteckspiel vor den Eltern, etwas Ärger mit der grantigen Vermieterin und Stress mit den Zicken in der Schule. So werden sich die kleinen Leser im fortgeschrittenen Grundschulalter gleich wieder finden und mit Lou und Lukas und dem aufmüpfigen und doch so hilfsbereiten ‚Wangeweile-Kaputtmachschleim‘ viel lachen und zugleich bangen, dass er hoffentlich nicht entdeckt wird.

Das tolle Cover mit dem blauen Schleimüberzug und die witzigen Illustrationen von Martina Schachenhuber machen genauso viel Spaß wie die lustigen Einfälle und kuriosen Wortschöpfungen von Schwapp und die aufregenden Abenteuer der drei Protagonisten des Buches! So kam das Ende überraschend schnell, wir würden gerne noch mehr mit ihnen erleben. Die beigefügten Schleimrezepte zum Selbermachen sind da vorläufig ein kleiner Trost! Und ein Blick ins Internet hat uns verraten, dass es zum Glück einen zweiten Teil gibt.

REMIND Dein Gehirn kann viel mehr, als du glaubst

sehr gut

Hilfe zur Selbsthilfe?!
Yvonne Diewald hat einen Master in kognitiven Wissenschaften und arbeitet als Transformationsexpertin und Neurocoach. In Ihrer Praxis hilft sie Klienten, sich von belastenden Denkmustern zu befreien und Probleme wie Depressionen, Ängste, Schwierigkeiten in Beziehungen oder im Umgang mit Finanzen zu bewältigen. In ihrem Buch "REMIND Dein Gehirn kann viel mehr, als du glaubst" erläutert sie den Lesern in den ersten beiden Kapiteln zunächst die Arbeitsweise des Gehirns und die grundlegende Funktionsweise neuronaler Programmierung.
Dann stellt sie im dritten Teil ihr REMIND-Programm vor, mithilfe dessen die Probleme in folgenden Schritten gelöst werden können: Realisierung, Erlebnisanalyse, Musterunterbrechung, Impulseingaben, Neuverdrahtung und Dauerschleife. Schließlich gibt sie im letzten Kapitel eine Bedienungsanleitung fürs Gehirn, die helfen soll, das eigene Potential voll zu nutzen und zum Gestalter seines Lebens zu werden.
Die ersten Kapitel sind eine lehrreiche theoretische Einführung, die manchmal sehr ins Detail geht, aber in den eingefügten praxisnäheren Beispielen alles veranschaulicht. Bei der Darstellung der Remind-Methode war ich des öfteren hin und hergerissen: Einerseits hatte ich den Eindruck, mir anhand ihrer konkreten Fragen und Übungen selbst helfen zu können. Andererseits appelliert sie dafür, sich (z.B. für die Erlebnisanalyse) professionelle Hilfe zu suchen.
Daher bin ich mir unsicher, ob das Buch als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden werden darf oder nicht. Auf jeden Fall ist es ein anspruchsvoller Ansatz, der sich nicht mittels einer flüchtigen Lektüre umsetzen lässt, aber bestimmt einen Versuch wert ist. Die Bedienungsanleitung wiederum ist leicht verständlich und gibt kurz und knackig motivierende Tips mit auf den Weg.

Sie haben Ihren Rollator beim Zumba vertauscht / Haus Sonnenuntergang Bd.2

weniger gut

Zähe Lektüre

Vor der Lektüre dieses Buches kannte ich weder die Comedian Sybille Bullatschek (alias Ramon Schukraft) noch ihr erstes Buch mit der Pflegerin gleichen Namens. Ich erwartete nach der Lektüre des Klappentextes und der ersten Seiten unterhaltsame Lesestunden mit viel Humor, ein bisschen Einblick in die Situationskomik beim Umgang mit alten Menschen und ihren Eigenarten sowie etwas Spannung durch den mit eingewobenen Kriminalfall und eventuell noch etwas Kritik an der Kommerzialisierung der Pflegeeinrichtungen.
Aber leider wurde ich mit der Protagonistin nicht wirklich warm, und empfand die gesamte Lektüre als ziemlich zäh. Selbst bei mir relativ schneller Leserin zog sich die Lektüre, und ich konnte es mir nicht verkneifen, des öfteren mal diagonal zu lesen: Die hartnäckige Missachtung der deutschen Rechtschreibung im Dienste des vermeintlich originellen schwäbischen Dialekts war eher nervig als lustig. Die dauerhaft genervte Pflägerin im Mehrfronten-Krieg mit Eltern, Nachbarn und dem Rest der Welt in ihren immer wiederkehrenden Alltagsproblemen konnte mich auch nicht begeistern. Ich fand die Story weder lustig noch spannend, sondern über weite Strecken vorhersehbar und langatmig. Die Auflösung der wahren Identität ihres Autopark-Kontaktes war überraschend, aber dadurch letztlich nicht wirklich kohärent in das Beziehungsgeflecht der Geschichte eingebunden.
Insgesamt kreist die Geschichte mehr um diese Pflegekraft (in beginnender Mildife Crisis?) als um die Besonderheiten des Alltags mit Senioren, die unfreiwillige Situationskomik durch ihre Eigenarten und die Möglichkeiten, diesem Lebensabschnitt noch ein paar erfreuliche und lustige Erlebnisse abzugewinnen. Daher mag ich das Buch nicht weiter empfehlen.

Geniale Power-Pflanzen

ausgezeichnet

Bunte Bionik für Kids!
Im schulischen Alltag macht Lernen nicht immer Spaß, aber in diesem Buch " Geniale Power - Pflanzen " von Clive Gifford und Gosia Herba ist das anders! Auf kunterbunten Seiten lernen die Kids ganz viel über geniale Power-Pflanzen, die Vorbilder für unsere Zukunft sein können! Grob aufgeteilt in Fachgebiete wie Robotik, Energie, Gesundheit und Materialien erzählt auf jeder Doppelseite eine Pflanze von ihren besonderen Eigenschaften und dem Potential, das ihre Superkräfte für die Menschen haben. Dies geschieht in kleinen Textblöcken, welche die Geduld nicht überfordern, und eingebettet in fantasievolle bunte Illustrationen, die einfach Spaß machen: So trägt die Kokospalme einen lustigen Schwimmring um ihre biegsame Hüfte, und die crash-sichere Pomelo setzt sich natürlich auch gerne mal selbst ins Auto. Die Algen machen dem Zuckerrohr den Platz als bester Treibstoff streitig, und die Weide präsentiert sich als Doktor mit dem Aspirin-Fläschchen in der Hand.

Das Buch erzählt vor allem ganz viel über die verschiedensten Konstruktionswunder und die pfiffigen Tricks der Natur, die der Mensch (fast) nur nachzubauen braucht. Aber auch weitere Informationen über die Pflanzen kommen nicht zu kurz. Allerdings finde ich es schwer, die Zielgruppe dieses Buches zu bestimmen: Das angegebene Lesealter ab 5 Jahren scheint mir sehr ambitioniert, die Vorschulkinder werden an den witzigen Zeichnungen bestimmt viel Spaß haben, aber mit den Texten m.E. noch überfordert sein. Außerdem wird vieles nur kurz angerissen, so dass es nicht schaden kann, schon genug Internet-Kompetenz zu besitzen, um die Themen mittels eigener Recherche zu vertiefen. Daher würde ich das Buch eher Schülern der dritten oder vierten Klasse schenken.