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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hollynchen
Wohnort: 
Chemnitz

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 07.05.2024
Südlich von Porto wartet die Schuld
da Silva, Mariana

Südlich von Porto wartet die Schuld


sehr gut

"Südlich von Porto wartet die Schuld" ist die zweite Geschichte, wo Ria, Baptista und João in Torreira im Mordfall eines Richters gemeinsam ermitteln. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, aber trotzdem konnte ich ohne Schwierigkeiten schnell in die Geschichte eintauchen, auch wenn an verschiedenen Stellen immer wieder Bezug auf die erste Geschichte genommen wird. Der Schreibstil ist flüssig, so dass man das Buch schnell lesen kann.

Die Charaktere werden sehr authentisch beschrieben, auch mit all ihren Ecken und Kanten. Man lernt immer wieder neue Seiten, vorallem am Ria und Baptista kennen, was sie sehr sympathisch macht. Obwohl die Charaktere stellenweise sehr unterschiedlich sind, harmonieren sie doch auf eine ganz besondere Art zusammen.

Schon das Buchcover mit den gelben Kacheln in Hochglanz hat mich sehr angesprochen, da es die typische portugiesische Ästhetik einfängt. Allgemein kommt beim Lesen immer wieder Urlaubsfeeling auf, da die Landschaft sehr detailliert beschrieben wird. Durch diese Detailtreue wird allerdings der Spannungsbogen nicht richtig aufgebaut. Die Geschichte plätschert auf eine schöne romantische Art bisschen vor sich hin. manche Szenen sind sehr sprunghaft. Dies liegt auch daran, dass um die Ermittlungen herum sehr viel andere Dinge geschehen, die in die Handlung mit einfließen.

Bewertung vom 29.04.2024
Aufbruch / REN, der Ninja Bd.1
Tsuji, Miyuki

Aufbruch / REN, der Ninja Bd.1


sehr gut

Ren, ein Junge mit einem großen Traum, findet sich plötzlich in unserer Zeit wieder, nachdem er von magischen Kräften aus seiner Vergangenheit gerissen wurde. Begleitet von Manga-Illustrationen nimmt uns sein Abenteuer mit auf eine abenteuerliche Reise voller Spannung und unerwarteter Wendungen. Trotz anfänglicher Unsicherheit in einer neuen Umgebung, wo er bei seiner Pflegemutter aufwächst, findet Ren in Ana eine Freundin, die ihm hilft, seine Vergangenheit zu entschlüsseln und auch einen Hund als treuen Kameraden. Die Geschichte ist ein fesselnder Mix aus Manga und Roman, der die Leser bis zum Ende mit einem spannenden Cliffhanger in Erwartung des nächsten Bandes zurücklässt. Mit seiner Botschaft von Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Mut ist dieses Kinderbuch ein echtes Highlight, das sowohl junge als auch erwachsene Leser begeistern wird.

Bewertung vom 22.04.2024
Nachspielzeiten
Vogelsang, Lucas

Nachspielzeiten


ausgezeichnet

"Nachspielzeiten" von Lucas Vogelsang entführt die Leser in die faszinierende Welt des Fußballs und bietet einen Blick hinter die Kulissen des Sports. Durch 7 packende Geschichten über bekannte Fußballpersönlichkeiten wie Otto Rehhagel, Franz Beckenbauer, Pelé (welche man auch als Nichtfußballfan kennt), Vinnie Jones und Paul Gascoigne gewährt Vogelsang einen Einblick in die menschlichen Aspekte des Spiels. Mit seinem authentischen Schreibstil gelingt es ihm, die Leser in die Höhen und Tiefen der Fußballwelt zu ziehen und die Menschen hinter den Fußballstars greifbar zu machen. So zeigt der Autor auch, wie schwer es für manche Fußballstars war, ein Leben nach der großen Karriere zu führen und die entstandene Leere zu füllen. Vogelstar zeigt auch, dass Fußballer nur Menschen sind, die mit den Herausforderungen des Alltags zu kämpfen haben und ein Leben abseits des Rampenlichts führen.

Das Cover des Buches ist nicht nur ästhetisch ansprechend gestaltet, sondern spiegelt auch treffend den Inhalt des Buches wider, indem es die Vielschichtigkeit des Fußballs symbolisiert.

"Nachspielzeiten" ist nicht nur ein Buch über Fußball, sondern eine Hommage an die unvergesslichen Persönlichkeiten, die diesen Sport prägen. Vogelsang zeigt eindrucksvoll, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel – es ist eine Welt voller Geschichten, Emotionen und Menschlichkeit. Das Buch ist fesselnd und unterhaltsam zugleich und wird nicht nur Fußballfans, sondern auch all jene (wie zum Beispiel mich) begeistern, die sich für die menschlichen Aspekte des Sports interessieren.

Bewertung vom 07.04.2024
Keine Spaghetti sind auch keine Lösung
Neumayer, Silke

Keine Spaghetti sind auch keine Lösung


sehr gut

Die Geschichte von Mia, Poppy, Schröder und Amelie ist eine fesselnde Geschichte über die Tiefen und Höhen der Freundschaft, die über Jahrzehnte hinweg gewachsen ist. Seit ihrer Jugendzeit haben diese vier Frauen ein unsichtbares Band geknüpft, das sie durch dick und dünn begleitet hat. Doch als Amelie beschließt, nach Italien auszuwandern, verändert sich ihr Zusammensein. Die Entfernung trennt sie physisch, aber nicht emotional. Ihre Bindung bleibt stark, obwohl die Treffen seltener werden.

Das Schicksal nimmt eine unerwartete Wendung, als die Nachricht von Amelies plötzlichem Tod die verbliebenen drei Freundinnen erreicht. Mit gebrochenen Herzen und einem Gefühl der Leere machen sie sich auf den Weg in die Toskana, um sich von ihrer geliebten Freundin zu verabschieden und sich um die Beerdigung zu kümmern. Doch schon zu Beginn spürt man, dass es unter der Oberfläche brodelt. Geheimnisse, ungesagte Worte und ungelöste Konflikte belasten die Atmosphäre.

Silke Neumayer nimmt die Leser mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt, die von ruhigen Momenten der Reflexion bis hin zu turbulenten Konfrontationen reicht. Die Protagonisten, Mia, Poppy und Schröder, werden einfühlsam beleuchtet, wodurch der Leser tief in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen kann. Die Autorin schafft es, die Komplexität menschlicher Beziehungen authentisch darzustellen, indem sie die Herausforderungen und Schwierigkeiten zeigt, die selbst die engsten Freundschaften durchleben können.

Die Kulisse der Toskana dient nicht nur als malerischer Hintergrund, sondern wird zu einem integralen Bestandteil der Handlung. Die Beschreibungen der Landschaft, der köstlichen Speisen und der warmen, sonnenverwöhnten Atmosphäre verleihen der Geschichte eine zusätzliche Dimension und machen sie für den Leser noch greifbarer.

Während die Geschichte voranschreitet, werden Geheimnisse gelüftet, Konflikte gelöst und Herzen geheilt. Die Freundschaft der drei Frauen wird auf die Probe gestellt, aber letztendlich gestärkt. Sie erkennen, dass Ehrlichkeit und Vertrauen die Grundpfeiler einer wahren Freundschaft sind und dass es nie zu spät ist, sich zu öffnen und einander zu vergeben.

Mit einem herzlichen Prost auf das Leben und die unerschütterliche Kraft der Freundschaft endet die Geschichte. Denn selbst inmitten von Verlust und Schmerz gibt es Raum für Liebe, Hoffnung und Versöhnung. Ein Hoch auf das Leben, auf die Freundschaft und darauf, dass es manchmal besser ist, ehrlich zu sein - nicht nur zu sich selbst, sondern auch zu den Menschen, die uns am nächsten stehen.

Bewertung vom 01.04.2024
Die Zeit der Kinder
Riess, Lena

Die Zeit der Kinder


sehr gut

Das Buch "Die Zeit der Kinder" von Lena Riess spielt im 19. Jahrhundert, wo es nicht nur in Preußen üblich war, das man von Kindern am besten nichts hört oder sieht. Die junge Luise Levin kann die damaligen Erziehungsmethoden nicht nachvollziehen und die damit verbundenen Qualen der Kinder. Als sie von den neuartigen Erziehungsanstalten von Friedrich Fröbel in Thüringen hört, ist sie sofort überzeugt davon, auch wenn die Obrigkeiten diese für nicht gut erachten und deswegen immer wieder Steine in den Weg legen.

Das Cover des Romans mit drei unterschiedlich alten Kindern hat mich sehr angesprochen und bildet mit dem Titel eine harmonische Einheit. Man sieht auf dem ersten Blick, dass es sich hier um ein historisches Thema handelt.

Lena Riess geht in ihrem Werk aus das Leben von Friedrich Fröbel und seiner späteren Frau Luise Levin ein. Dabei werden die beiden Biografien genau beleuchtet und die Herausforderungen dargestellt, denen beide aufgrund ihrer für die damalige Zeit fortschrittlichen pädagogischen Ansichten gegenüberstanden.

Dabei bedient sich die Autorin verschiedener Zeitebenen und verschiedener Erzählperspektiven. So gibt es den Handlungsstrang von Friedrich und Luise, wo es u. a. Rückblicke auf Fröbels Kindheit und seine Ausbildung gibt. Man erfährt in diesem viel über die neuen Erziehungsmethoden und auch die Hintergründe derer. Das Hauptaugenmerk des Buches liegt auf der Arbeit von Luise und Friedrich in der von ihm gegründeten Bildungsanstalt in Thüringen, wo ihre pädagogischen Ideale Gestalt annehmen und die Kinder eine freie Entfaltung erleben sollen. Ein weiterer Handlungsstrang folgt Marieke, die in einer katholischen Einrichtung in Hamburg arbeitet und traditionelle Erziehungsmethoden infrage stellt.

Die Struktur mit mehreren Handlungsebenen und das Springen zwischen den Zeitebenen erfordert vom Leser eine gewisse Konzentration und kann bisschen nervig sein. Aber es lohnt sich auf jeden Fall dran zu bleiben.

Ich kann dieses Buch wirklich allen empfehlen, die nicht nur gut unterhalten werden wollen, sondern auch noch gleichzeitig was darüber lernen wollen, wie die Kindergärten entstanden sind.

Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Zeit verändert und wie eine Frau alles für das Wohl der Kinder tut. Man sieht damit, dass Frauen einen großen Teil in der Geschichte darstellen und dass man immer Menschen braucht, die den Mut haben, neue Wege einzuschlagen, egal wie schwer es ist, damit sich was verändert.

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