BenutzerTop-Rezensenten Übersicht
Bewertungen
Insgesamt 146 BewertungenBewertung vom 23.04.2015 | ||
Die 1907 geborene Rouzane, später Rose genannt, hat fast das gesamte 20. Jahrhundert miterlebt. Die Geschichte meinte es nicht gut mit ihr. Ihre Eltern, ihre Lieben, ihre Kinder und auch ihre Katze wurden ihr genommen. Den Genozid an den Armeniern bekam sie am eigenen Leib zu spüren und überlebte nur mit viel Glück. Aber auch Himmler und Mao beeinflussten ihren Lebensweg nicht unwesentlich. Nun, im Jahr 2012, findet Rose, die es als Köchin und Inhaberin des „La Petite Provence“ zu Achtung und Anerkennung in der Marseiller Gesellschaft und darüber hinaus brachte, es sei an der Zeit, auf ihr Leben zurückzublicken und ein Buch zu schreiben. |
||
Bewertung vom 06.04.2015 | ||
Es gibt Bücher, die sprechen mich auf den ersten Blick an. „Altes Land“ von Dörte Hansen war so eines und das Innere des Romans hielt, was das Äußere versprach. 8 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 27.02.2015 | ||
Die letzten Tage von Rabbit Hayes Vor vier Jahren wurde bei Mia Hayes, genannt Rabbit, Brustkrebs diagnostiziert. Sie kämpfte, wurde erfolgreich behandelt und führte ein ganz normales Leben. Aber dann meldete sich der Krebs wieder, mit Metastasen in der Leber und den Knochen, Stadium IV. Zum Sterben wird sie in ein Hospitz gebracht. Es heißt nun, zu regeln, was zu regeln ist und Abschied zu nehmen, von Juliet, der 12-jährigen Tochter, den Eltern, den Geschwistern, der besten Freundin. Vorrangig ist dabei die Sorge um Juliet. Erst nach und nach erkennt das Mädchen, wie ernst und hoffnungslos die Lage ihrer Mutter ist und dass sie eher Tage als Wochen vom Tod trennen. Die Familie sorgt sich rührend um Rabbit. Aber wer soll sich um Juliet kümmern? Die über 70-jährigen Eltern? Die Schwester, die von ihrer eigenen Familie gefordert ist? Der Bruder, der Single ist und zwischen Irland und den USA pendelt? 2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 18.01.2015 | ||
Stockholm 1896/1930. Drei wagemutige Männer starten den Versuch, mit einem Ballon den Nordpol zu erreichen. Salomon August Andrée, Knut Frænkel und Nils Strindberg starten nach einem gescheiterten Versuch im Jahr 1896 einen zweiten im Juli 1897. Inmitten der Vorbereitungen zu dieser Expedition lernt Nils Strindberg die junge Anna Charlier kennen, langsam kommen sie sich näher und verloben sich. Eine Hochzeit vor der Expedition weiß Anna zu umgehen, denn da ist auch noch Erik, Nils Bruder, mit dem sie ebenfalls tiefe Gefühle teilt. Im Jahr 1930 werden die Leichen der Männer auf Kvitøya, der weißen Insel, gefunden und von dem Journalisten Knut Stubbendorff zusammen mit anderen Fundstücken nach Stockholm gebracht. |
||
Bewertung vom 10.12.2014 | ||
Jahre ist es her, seit ich Thomas Wolfes „Schau heimwärts, Engel!“ gelesen habe, in dem er die Jugendgeschichte Eugene Gants erzählt. Diese Geschichte findet in „Of Time and the River“ ihre Fortsetzung. Mit „Von Zeit und Fluss“ veröffentlichte der Manesse Verlag Irma Wehrlis Neuübersetzung des modernen amerikanischen Klassikers. 3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 17.11.2014 | ||
In letzter Zeit habe ich einige kluge und intelligent geschriebene Romane gelesen, aber keiner war dabei, in dem der Leser zum Hinterfragen eigener Standpunkte förmlich aufgefordert wird. Husch Josten stellt Fragen, unbequeme Fragen und berührt damit den Puls unserer Zeit. So schneidet sie als Themen Europa und die deutsche Politik an, bezieht die Afghanistan-Problematik im Speziellen und den Krieg im Allgemeinen ein den Roman ein. Aber auch ganz allgemeine Gedankenanstöße, z.b. den das Nachdenken der Menschen betreffend, fand ich ebenso interessant wie unterhaltsam dargelegt. Gerade die offenen Fragen regen unwahrscheinlich zum Nachdenken an, man positioniert sich selbst und hinterfragt eigene Standpunkte.So wie Daniel Taft seine Ehefrau suchte, dem mit der Frau sein Lebenssinn abhandengekommen war, der sich vollkommen neu orientieren musste, so sucht auch der Leser nach Antworten auf die aufgeworfenen Fragen. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 18.10.2014 | ||
Der Roman wird abwechselnd in zwei Zeitebenen erzählt. Im Jahr 1981 lernt der Leser die heile Welt von Grâce Bataille kennen, die durch die Anwesenheit des neuen polnischen Au-Pair-Mädchen langsam zu bröckeln beginnt. Der zweite Handlungsstrang setzt knapp 30 Jahre später ein. Die Kinder sind erwachsen und plötzlich taucht der Vater wieder aus der Versenkung auf. |
||
Bewertung vom 07.09.2014 | ||
Die Bücher von Amy Tan habe ich immer recht gern gelesen und ich freute mich sehr, dass ich dieses von den Buchflüsterern erhielt. Jetzt nach der Lektüre bin ich ein wenig enttäuscht. Vielleicht hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen. Schon auf den ersten Seiten konnte ich mich für Violet nicht recht erwärmen. Ich hoffte, mit deren Erwachsenwerden würde sich das ändern, aber sie fühlte sich ständig benachteiligt und mit der Zeit wurde dieses Verhalten langweilig. Sie war mir zu einseitig charakterisiert. Auch wurde für meinen Geschmack zu viel Handlung auf Möbel und Einrichtung verwendet, woraus sich die eine oder andere Länge ergab. Sehr interessant fand ich hingegen die Schilderungen vom Leben und den Gepflogenheiten in dem Kurtisanenhaus und im China zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Diese Abschnitte haben mich begeistert, in ihnen kam das zum Tragen, was ich an den anderen Büchern von Amy Tan schätzte, das sich versetzt fühlen in ein fernes China, in eine vergangene Zeit, der mit Information gepaarte Unterhaltungsfaktor. 0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
||
Bewertung vom 12.06.2014 | ||
Von der Thematik hat mich dieser historische Roman sofort interessiert. Der Autor, Roman Rausch, wurde mir schon von verschiedenen Seiten wegen seiner gut recherchierten Romane wärmstens ans Herz gelegt. Um so mehr freute ich mich, als ich seinen neuen Roman endlich vor mir liegen hatte. Zwar geht es auch in diesem um eine Frau, die aus der Not heraus in Männerkleidung schlüpfen muss, trotzdem ist „Die letzte Jüdin von Würzburg“ keiner der Romane, in denen die Historie lediglich als Kulisse für moderne Gedanken dient. Roman Rauschs Roman verdient zu Recht die Bezeichnung historisch. Das gilt sowohl für die Handlung als auch für die Handelnden. Er hält, analog den Gemälden der alten Meister, historisches Geschehen im geschriebenen Wort fest und lässt es vor dem Auge des Lesers wieder aufleben. Dabei geht es dem Autor nicht nur um Schilderung der Ereignisse selbst, er geht auch auf die Ursachen der Judenpogrome um 1349 ein. Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, Roman Rausch beschreibt Personen, deren Lebensumstände und Erlebnisse, als hätte er sie über eine lange Zeit beobachtet und würde sie persönlich kennen. Er hat die verbürgten Geschehnisse mit Leben erfüllt und authentisch an den Leser weitergegeben. Einen besseren Beweis seiner mit Akribie durchgeführten Recherche kann ein Autor wohl nicht liefern. |
||