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marcialoup

Bewertungen

Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 08.01.2025
Über allen Bergen
Goby , Valentine

Über allen Bergen


sehr gut

Intensive Naturerlebnisse
Vadim, ein Junge jüdischer Abstammung, muß seinen Heimatort Paris im Krieg verlassen und soll in den französischen Alpen Schutz genießen. In einem abgelegenen Bergdorf kommt er unter und ist fasziniert von der Schönheit der Berge und der Natur, die sich zunächst, im Winter, sehr weiß, klirrend kalt, rauh und unwirtlich zeigt.
Vadim wird in den Bergen, die ihm sein Asthma nehmen sollen zu Vincent und die Natur läßt ihn freier atmen. Den Klang vieler Wörter verknüpft Vincent mit Farben und er nimmt uns mit in seine Gefühle, Betrachtungen und Empfindungen, die die Autorin in wunderbare Sätze hüllt.

Zitate der ersten Seiten lassen verstehen, wie einsam dieses Bergdorf liegt:
„Wer hier lebt, müsse sich selbst genug sein.“ (Eingeschlossen von unglaublichen Schneemengen).
„Vadim blickt zu dem unsichtbaren Pass empor, der kein Passieren ermöglicht und das Tal stattdessen einschließt oder beschützt, je nachdem.“
Die beschützende Eingeschlossenheit kann eine befreiende Wirkung haben…
Trotz der einsamen Lage begegnet Vincent vielen Menschen, macht intensive Erfahrungen und ist neugierig auf alles in dieser neuen Welt. Verborgenheiten unter dem meterhohen Schnee geben ihm Geborgenheit, freies Atmen neue Sicherheit. Seine Identität der jüdischen Abstammung wird auf die Probe gestellt und er muß sich damit auseinandersetzen, denn auch in den hohen Bergen kann man nicht vor allem davonlaufen.

Der Krieg ist in diesem Roman eher ein Nebenschauplatz.
Durch die beinahe poetische Erzählung der Naturereignisse ist dieses Buch eher ein Roman für Naturliebhaber. Und obwohl ich das Meer den Bergen vorziehe bin ich vom Cover absolut begeistert! Durch die Farbtöne blau und weiß spürt man die Kälte, die Macht der Berge und wie klein der Mensch doch in diesen Naturgewalten ist. Ganz entzückt bin ich, dass dieses Cover nicht nur auf dem Umschlag sondern auch auf dem Hardcover-Einband eingedruckt ist!

Bewertung vom 29.12.2024
Coco und die Revolution der Mode
Johannson, Lena

Coco und die Revolution der Mode


ausgezeichnet

Coco Chanel, eine Ikone

In mitreißendem Erzählton bekommen wir einen intensiven Einblick in Gabrielle Chanels harte Kindheit, die über den frühen Tod der Mutter ins Kloster und zu ihren Tanten führte und danach weiter in das Arbeitsleben einer Näherin, abhängig von ihrem Arbeitgeber, und immer nur auf bestimmte Zeit gewollt.
Ein Gefühl fast von ausgeliefert sein. Doch Gabrielle strotzte vor Schlagfertigkeit, Ideen, Willenskraft und Eigenwilligkeit.
In Gabrielles schwerer Kindheit wurde dabei der Grundstein für ihren Kämpfergeist und ihre Stärke gelegt, die sie zu Coco Chanel machte. Doch der Weg dahin war weit und steinig, erforderte viel Mut und Kraft sowie schmerzhafte Rückschläge verbunden mit innerer Einsamkeit und unerwiderter Liebe.

Auch lernte sie, klare Formen und Strukturen zu lieben, die ihr in ihrem chaotischen Kindheitsalltag Halt und Sicherheit gaben. Diese zeichnen ihren Stil aus und prägen sie und ihre Mode.
Ihre Zielstrebigkeit aus der Armut heraus hat sie immer als besondere Außenseiterin sein lassen.
Dass aus Gabrielle Coco wurde ist auch ein bisschen ein tragischer Verlauf... Letztendlich nahm sie den Namen Coco an, auch weil ihre große Liebe Boy Capel sie dazu ermutigte.

Ich mag sie und ihre Mode - nein... Mode wird es später. Zuerst ist es Coco's Stil!
Und Stil ist niemals vergänglich!! (Zitat aus dem Roman)

Mein bleibender Traum, eine Tasche von Chanel!

Bewertung vom 22.12.2024
Nachtflut
Westerkamp, Stina

Nachtflut


gut

Leuchtendes Cover, aber kein Pageturner

Ein beeindruckend leuchtendes Cover voll massiver Wellen hat mich dazu aufgefordert, das Buch in die Hand zu nehmen. Die ersten Kapitel haben mich dazu gebracht, das Buch lesen zu wollen.

Total spannend peitscht der Regen die Flut durch den kleinen Ort am Deich und die Wörter im Buch durch die Leser hindurch.
Dieser Thriller verspricht aufregende Spannung und Fragen, die zu lösen sind.
Was hat es mit den Nachbarn auf sich, bzw. mit dem Mann, der seiner Frau Vera verbietet, mit der Nachbarin Elisa engeren Kontakt aufzunehmen?
Was wird mit Elisa passieren, wenn sie zuhause bleibt und die Flut kommt?
Und warum musste Lizzy bei einem Unfall auf einem Segeltörn ertrinken vor den Augen ihres Mannes, ihres Schwagers, ihrer Schwester Elisa... ?

Wir begegnen der depressiven Elisa, der es schwer fällt, sich von ihrem Haus zu lösen, dass nah am Deich in der Flutkatastrophe untergehen wird. Außerdem möchte sie sich sowieso am liebsten verkriechen vor all den Ereignissen ihres Lebens. Doch dann stürzt ein Baum auf ihr Auto, als sie vor den Fluten fliehen wollte und zerstörte nebenbei auch noch ihr Haus. Nun ist Elisa gezwungen, bei den Nachbarn Vera und ihrem Mann unterzukommen. Die beiden verhalten sich relativ seltsam ihr gegenüber. Warum?
Außerdem sind da noch Max, ihr Ex-Mann, wohltätig im Einsatz beim THW, und Paul, der Mann ihrer ertrunkenen Schwester Lizzy, der mit der Flut aus der nahegelegenen JVA mit weiteren Schwerverbrechern angespült werden zu droht. Warum ist Paul im Gefängnis?
Warum hat Elisa angst vor seiner Begegnung?

Der Thriller fängt stark und spannend an, verliert aber immer mehr an Fahrt, verheddert sich in Verstrickungen, die teilweise ein bißchen überbordend erscheinen.
Ein Pageturner ist es nicht.

Bewertung vom 20.12.2024
Meck und Schneck: Meck ist weg! Gefühlstarkes Pappbilderbuch für Kinder ab 2 Jahren zum Entdecken und Suchen.
Engler, Michael

Meck und Schneck: Meck ist weg! Gefühlstarkes Pappbilderbuch für Kinder ab 2 Jahren zum Entdecken und Suchen.


ausgezeichnet

Ausdrucksstarke Schnecke mit bezauberndem Blick

Super süße Illustrationen gehen mit einer liebevoll erzählten Geschichte einher, die sich prima vorlesen läßt. Nicht zu viel und nicht zu wenig Text, passend zu den Bildern, in denen man mit Schneck suchen kann, wo Meck steckt. Am Ende löst sich alles passend auf: Schneck war bei ihrer Suche auf der richtigen Fährte und an den richtigen Orten, nur scheinbar immer eine kleine Spur zu langsam. Dabei entstehen unterschiedliche Gefühle in Schneck, die mittels Schneck’s intensiven Augen-Blicken ausdrucksstark dargestellt sind. Und dann ist plötzlich Schneck weg…

An dem Cover kann man nicht vorbei gehen, wenn man Schneck einmal in die Augen geschaut hat... Das Buch hat ein handliches Format zu einem fairen Preis. Die Bilder sind einfach gehalten, vermitteln aber sehr viel und sind altersgerecht absolut zutreffend und leicht zu verstehen.

Bewertung vom 20.12.2024
Für immer
Lunde, Maja

Für immer


ausgezeichnet

Außergewöhnliches Szenario einer Ewigkeit

Mit dem ersten Kapitel schon hat Maja Lunde dieses Buch großartig eröffnet und den Leser mit Spannung in die Geschichte hineingefesselt zu Christian und Jenny, die beinahe auf glatter Straße mit dem Auto den Abhang hinuntergestürtzt wären… und im zweiten Kapitel schon zu Tränen gerührt, verspricht dieser Roman intensiv zu werden. Maja Lunde streut Gefühle so gekonnt in die Szenen und haucht ihren Figuren von Beginn an Lebendigkeit ein, dass es ein Leichtes ist, in FÜR IMMER anzukommen.
Auch beeindruckende Sätze schimmern mit bleibenden Buchstaben:
„Es war anstrengend, einen neuen Menschen zu machen“, Worte einer Schwangeren.
„Bauchzwicken... so ist das eben, wenn man einen Körper hat“.
Und dann bleibt plötzlich alles stehen!
Alles, was mit dem körperlichen Wachstum oder Verfall zu tun hat. Menschen haben keine Schmerzen mehr, sie altern nicht mehr, sie werden nicht geboren, sie sterben nicht mehr, sie verspüren keinen Hunger mehr. Um sie herum geht das Leben weiter, Pflanzen und Tiere sind von diesem Stillstand ausgenommen. Die Zeit dreht sich um Montag, Dienstag, Mittwoch usw. weiter, nur der Mensch ist plötzlich in einer Blase gefangen, in der man zwar seinen Alltag weiter leben kann, aber das Leben an sich keine Veränderung mehr erfährt.

Wir verfolgen die Leben von Christian und Jenny mit ihren Kindern, von dem Rentnerpärchen Otto und Margo, die sich plötzlich ohne Gelenkschmerzen beinahe wie neugeboren fühlen, aber die beide sehr unterschiedlich mit der gewonnenen „Freiheit“ umgehen – von den zukünftigen Eltern Jakob und Lisa, deren Baby in Lisa’s Bauch aufhört zu wachsen, obwohl die Tage vergehen, eben weil durch den Stillstand das Wachstum aufgehört hat. Bleibt sie nun Dauerschwanger?
Wir bekommen Einblicke in Ellen’s Leben, die in einem Beerdigungsinstitut arbeitet und nun niemanden mehr zu beerdigen hat, ihre Freunde bei denen ein Unfall passiert, der im Normalfall zum Tode geführt hätte.
Plötzlich ist alles zeitlos ohne Veränderungen in einem Selbst.
Es ist spannend zu beobachten, wie die Protagonisten mit dieser Situation umgehen.
Auch hier gibt es Verschwörungstheoretiker wie in jeder Krise. Oder Menschen, die Veränderungen von Außen zuführen. Menschen, die etwas herbeizwingen und versuchen, einzugreifen. Menschen, die resignieren.

Das Thema ist außergewöhnlich und zeigt auf, dass auch in einem nicht alternden Prozess der Mensch nicht zufrieden wäre, einiges aus dem Ruder laufen würde und eine angespannte Hilflosigkeit Stimmunggeber wäre.

Das Cover einer zerpflückten Blume die schwerelos zu schweben scheint passt in ein Stilleben und damit zum Inhalt des Romans, dem ich viele Leser/innen wünsche.

Bewertung vom 26.11.2024
Flavorama
Johnson, Arielle

Flavorama


ausgezeichnet

Geschmacksexplosiv

Ein üppiges Buch entführt uns in die Welt der komplexen Zusammenhänge von Geruch und Geschmack, die wissenschaftlich auseinandergepflückt und logisch und gut verständlich dargestellt werden. Wie werden Verknüpfungen von Geruch und Geschmack in unserem Gehirn erstellt und analysiert?
Salzig, süß, sauer, bitter und umami - man kennt sie, die fünf Geschmacksrichtungen, aber die unzähligen feintonigen Geruchsmomente, die den Geschmack erst richtig geschmackvoll machen sind ganz viel Biochemie des Körpers und der Lebensmittel selbst.
Wir erhalten einen spannenden Einblick in die kulinarische Chemie.
Die Kapitel sind gut aufeinander aufgebaut, informative Illustrationen und abgebildete Moleküle unterstützen die Beschreibungen. Mit leicht vertändlichen Worten stellt die Autorin Arielle Johnson diese "chemischen Reaktionen" dar und wirft neben wissenschaftlich fundierten locker-fluffigen Erklärungen auch raffinierte Rezepte zwischen die Seiten dieses außergewöhnlichen Koch-Buchs.

Wie hole ich z.B. aus einer Möhre, einem Kohl, einer Frucht das beste Aroma heraus und entwickele daraus den intensivsten Geschmack mit all seinen Untertönen?

Auch das Kulinarische kommt nicht zu kurz und führt allein schon beim Lesen zu intensiven Geschmackserlebnissen, denn die Art, wie Arielle manche Eigenschaften beschreibt ist bezaubernd:
... sauer belebt, frisch und direkt
... umami ummantelt es mit leichtgewichtiger Reichhaltigkeit
... ein flüchtiger Kuss verbrannter Bitterkeit

Kochen ist Chemie und wenn die Chemie stimmt, schmeckt's doppelt so gut!

Ein Buch für Hobby- und Sterne-Köche, nicht nur für die molekulare Küche, ein Buch für Liebhaber guten Geschmacks und für mich in erster Linie, weil ich mir eventuell neue Erkenntnisse wegen meiner Duftstoff-Allergie erhoffte...
Ich bin allergisch auf Terpene, was Aromastoffe sind, die zu den Duftstoffen zählen! Terpene sind u.a. in vielen Lebensmitteln enthalten, wie Kräuter, Gewürze, manche Gemüse und Obstsorten und diese kann ich nicht essen, weil allein schon deren Geruch, das terpenhaltige darin, die allergischen Symptome auslöst. Neue Erkenntnisse habe ich nicht erhalten, aber Aha-Erlebnisse, weil das Buch mir quasi bestätigte, ja, so ist es, auch wegen der chemischen Formeln, die die Zusammensetzung der "Inhaltsstoffe" einer z.B. Zitrusfrucht darstellen.

Das Cover ist dagegen leider irgendwie altbacken, die Farben eher krass, vielleicht dadurch ein Hingucker...
Der Titel... ein Wortspiel aus Flavor und Aroma, weil flavor Aroma bedeutet... nett durchdacht!

Bewertung vom 22.11.2024
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


gut

Tolle Idee, Spannung nicht ausreichend

Man hat so seine eiskalten Erlebnisse mit diesem Buch. Schon der Beginn läßt die Vostellungskraft mit dem Bild des Covers verschmelzen.
Das Cover und der Titel passen hervorragend zueinander und sind ein Hingucker, der sicher viele dazu auffordert, das Buch in die Hand zu nehmen.
Der Klappentext klingt spannend, rätselhaft und außergewöhnlich. So weit so gut.

Laura, eine junge Frau, wird entführt und findet sich in einem mit Plexiglas umschlossenen Raum wieder.
Ariane trifft auf merkwürdige Leute, die sie in ihrer Abgeschiedenheit mehr oder weniger zufällig aufsuchen.
Dann lernt man Laura’s Mutter kennen, als ihr vom Entführer eine Barbie-Puppe mit der Kleidung und der Miniatur-Ausgabe des Personalausweises ihrer Tochter mit Todesdatum zugeschickt wird.
Der Ermittler Lukas wird sich um diesen Fall kümmern.
Als Leser begegnet man jeder neuen Figur in dieser Geschichte erst einmal mit Skepsis… Wer mag das nun sein? In welchem Verhältnis steht er zu der entführten Laura oder gar dem Entführer?
Aufnahmen mehrerer Audiodateien aus vergangenen Zeiten werden zwischen die Kapitel gestreut.

Bis man jedoch endlich ein bißchen Rätsel-Lösen bekommt, wie es im Klappentext beschrieben ist, muß man sich über 100 Seiten vorarbeiten. Laura muß erst einmal auf die Idee kommen, dass es ein Rätsel zu lösen gibt. Der Plexiglaskäfig ist gefüllt mit Regalen voller Bücher. Verbirgt sich dort irgendwo die Lösung?

Das Ende … das hat niemand so erwartet!

Es ist ein Psychothriller. Aber man hätte mehr aus ihm herausholen können. Es fehlt subtile Spannung, die Schreibweise ist nüchtern, auch wenn das Ende überraschend ist.

Bewertung vom 21.11.2024
Bis in alle Endlichkeit
Kestrel, James

Bis in alle Endlichkeit


weniger gut

Falsch gedacht
Das düstere Cover im Nebel mit roter großer Schrift im Vordergrund hat mich neugierig gemacht und die Story im Klappentext hat viel versprochen.
Doch falsch gedacht!
Leider kam ich nie in diesem Thriller an. Die Geschichte blieb mir fremd aufgrund mehrerer Faktoren:
die Figuren sind mir charakterlich zu wenig ausgebaut und purzelten nach und nach in die Geschichte hinein ohne großen Eindruck zu hinterlassen. Dadurch war es schwierig, einen Faden zu finden, den man als Leser verfolgen konnte und der einen mitziehen würde.
Ich quälte mich durch die Sprache, deren Sätze mir zu sehr aneinandergereiht erscheinen. Manchmal fehlte mir der Zusammenhang und auch die Dialoge wirken wenig lebendig.

Ich legte das Buch immer wieder beiseite, nahm es am nächsten Tag nochmal in die Hand und las ein paar Seiten, habe auch ein paar langatmige Stellen übersprungen, doch wirklich erreicht hat es mich zu keiner Zeit. Schade!

Einzig das Cover ist ein Hingucker...

Bewertung vom 10.11.2024
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


sehr gut

Beispiellos traurig, ehrlich und humorvoll zugleich

Asher hat seine Mutter verloren. Sie ist bei einem tragischen Autounfall gestorben, als sie ihm neue Fußballschuhe kaufen wollte und ein betrunkener Lastwagenfahrer mit ihrem Auto kollidierte...
Mit Wucht erzählt sich Asher in kindlicher, fast ironischer, krass-ehrlicher Weise, gespickt mit trockenem Humor und ganz viel Gefühl, in die Herzen der Leser/innen. Man begleitet ihn durch die Zeit danach, wie sein Leben sich verändert und wie er versucht, sich selbst wiederzufinden, den Schmerz zu verarbeiten, die eigene Schuld zu verkraften und das Leben wieder anzunehmen.
Dabei trifft er in Therapiegruppen auf neuen Freunde und entwickelt einen Plan, den sie zusammen ausführen wollen. Dabei geschieht ganz viel, innerlich wie äußerlich, mit jedem von ihnen. Die Tragik ihrer Schicksale schwebt über ihnen allen, aber gemeinsam sind sie stärker.
Spannend ist der Moment, in dem Asher klar wird, was wirklich im Moment des Todes seiner Mutter passiert ist!
Der Erzählton ist herzergreifend und tiefgängig und driftet immer wieder ins Komische ab, sodaß manch traurige Träne von Lachfalten umschmeichelt wird.

Ein Roman, der das Leben in der Trauer um geliebte Personen umfasst und auf wunderbare Weise Licht ins Dunkel bringt.

Das Cover ist interessant gestaltet und nach der Lektüre besser zu interpretieren.

Bewertung vom 03.11.2024
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


weniger gut

Liegt es an der Übersetzung?

Die Enttäuschung ist groß, denn der Sprachstil in diesem Roman ist sehr einfach, manchmal unpassend übersetzt … „die Sonne strahlte gewalttätig ins Gesicht“ … und oft mit negativen Worten bestückt, die deplatziert wirken.
Dagegen ist das Cover hinreißend und ansprechend, auch wenn es an andere japanische Romane erinnert, die aktuell immer wieder erscheinen und sich damit in diese Reihe eingliedert.

Sicher ist es nicht einfach, aus dem Japanischen zu übersetzen und vielleicht haben japanische Romane auch im Original einen anderen Klang, der sich ungewohnt präsentiert, das zu verurteilen wäre falsch. Aber die Geschichte hätte ein Wohlfühlroman werden können, wenn meiner Meinung nach die Übersetzung besser wäre.

Da ich selbst auch ein kleines Café habe, kann ich mich sehr gut hineinversetzen, Gäste glücklich sehen zu wollen, während sie eine Auszeit im Café verbringen. Dies schafft die Besitzerin Hayari mit ihrem Café, indem sie neben bzw. durch besonders gebrühte Kaffeespezialitäten zweite Chancen anbietet.
Himari wird auf dieses Café aufmerksam und obwohl sie keinen Kaffee mag, weil er ihr zu bitter ist, findet sie ihren Lieblingskaffee – Caramel-Kaffee. Was ich ganz besonders entzückend finde, denn auch in meinem Café gibt es Caramel-Kaffee aus handgebrühtem gutem Kaffee mit cremigem Milchschaum und selbsgemachtem Salz-Caramel. Dafür würde ich gern Hayari’s Öffnungszeiten übernehmen, die mit dem Sonnenuntergang enden.

Das Ende bleibt offen und läßt auf einen Fortsetzungsroman schließen.

Ja, irgendetwas Faszinierendes hat dieser Roman, und wenn man über die sprachliche Qualität hinwegsieht, kann man sich doch ein bißchen verzaubern lassen und dabei einen richtig guten Kaffee trinken…

Ein Stern fürs Cover! Ein Stern für die Geschichte, die das Besondere ergreift! Und drei Abzugsterne für die schlechte Umsetzung...