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Paragraphenreiterin

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Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 31.05.2024
Alles Gute, Donald!
Disney

Alles Gute, Donald!


ausgezeichnet

Rezension zu "Alles Gute, Donald!" von Walt Disney

Manche Erfindungen sind einfach von Anfang an so perfekt und wunderbar, dass sie nicht mehr verbessert werden können beziehunsweise sollten. Weil das bei Donald Duck (oder besser gesagt ganz Entenhausen) so ist, bin ich den verantwortlichen Gestalter:innen dieses Jubiläumsbuchs äußerst dankbar, dass sie uns den 90. Geburtstag von unserem beliebten und geliebten Donald Duck so unglaublich pur und authentisch feiern lassen!

Kurz zum Inhalt: Donald hat Geburtstag und ziemlich genaue Vorstellungen davon, wie selbiger ablaufen soll. Doch wie so oft in Donalds Leben kommt einiges dazwischen und läuft so ziemlich gar nichts nach Plan. Als dann auch sein anstrengender Cousin auftaucht und Onkel Dagobert auch noch dazwischen funkt, braucht es schon die gesamte Familie Duck und vereinte Kräfte, um Donalds Geburtstags-Tag noch zu retten...

Sehr nah am Original von 1934 illustriert, perfekt von der Länge her, zum Lachen über und mit Donald Duck gemacht und unterhaltsam für alle Altersgruppen - so lieben wir Donald und so wird er hoffentlich auch die nächsten 90 Jahre bleiben!

Bewertung vom 21.05.2024
Das Fenster zur Welt
Winman, Sarah

Das Fenster zur Welt


sehr gut

Rezension zu "Das Fenster zur Welt" von Sarah Winman

"Der Mensch ist das Maß aller Dinge." Das ist nicht nur der erste Satz in diesem wunderbar verträumten Roman, sondern gleichzeitig auch sein Wesenskern.
Was zuallererst wie ein Kriegsroman beginnt, entpuppt sich bei weiterer Betrachtung als eine sensible Geschichte über die Verstrickungen und Zusammenhänge menschlicher Beziehungen. Über Liebe, Freundschaft und Zusammenhalt genauso wie über Verlust, Enttäuschung und Zurückweisung.

Je weiter ich gelesen habe, desto mehr hat mir dieses Buch gefallen. Auf seinen 525 Seiten umspannt der Roman eine Zeitspanne von 1944 bis 1979 und wird von Seite zu Seite nahbarer, romantischer und schöner.

Kurz zum Inhalt:
Im Mittelpunkt der Handlung steht der englische Ex-Soldat Ulysses, der aufgrund einer spontanen Lebensrettungsaktion während des 2. Weltkriegs eine Wohnung in Florenz erbt. Nachdem die Wonnen seines Lebens in England enden wollend sind, zieht er kurzerhand mit einem alten Freund, seiner Ziehtochter und einem vorlauten blauen Papagei nach Italien. Dort beginnt für alle nicht nur ein völlig neues Leben, sondern auch eine Reise zu sich selbst und der Liebe...

Dieses Buch ist perfekt geeignet, um sich in eine andere Welt zu träumen und sich dort zu verlieren. Aufgrund der Länge des Textes gelingt es einem als Leser:in auch sich in den Charakteren zu erkennen und werden selbige rasch zu vertrauten Wegbegleiter:innen.
Es ist eines von den Büchern, von denen man sich wünscht sie würden niemals enden!

Bewertung vom 05.05.2024
Die InvesTiere
Grobbel, Jan

Die InvesTiere


gut

Rezension zu "InvesTiere" von Jan Grobbel

Dem Buch an sich sieht man auf den ersten Blick an, dass es im Eigenverlag gestaltet und gedruckt wurde. Das Layout ist recht flach und halt einfach nicht von einem Profi designed. Aber was nicht ist, kann ja noch werden - vielleicht wird das Buch ein voller Erfolg und der Autor bald von einem Verlag unterstützt.
Ich würde es ihm und den Kindern wünschen - aus folgenden Gründen:

In "InvesTiere" dreht sich alles um das Thema Geld, Finanzen, Investieren, Anlegen, Unternehmensgründung, Zeitmanagement, Finanzplanung und dergleichen. Doch was sich schon in der Aufzählung hier recht sperrig schreibt, transportiert der Autor in diesem Roman auf einfache, nachvollziehbare Weise und in einem Schreibstil, der vor allem (sehr) junge Menschen ansprechen soll.
Doch auch ich als Erwachsene habe beim Lesen sehr viel gelernt, mich aber stellenweise auch gelangweilt. Es ist einfach wahnsinnig schwer diese trockenen und einfach unemotionalem Themen spannend zu verpacken. Ich hab mich dann über diese Stellen drüber geschwungen und wurde ein paar Seiten weiter immer wieder ganz gut abgeholt. Dennoch bin ich der Meinung, das Buch könnte einige Seiten kürzer sein und trotzdem alles Wesentliche beinhalten.

Wenn wir schon beim Aufbau sind, möchte ich einen großen Kritikpunkt loswerden: Am Anfang wird jede Szene und jedes Gespräch sehr detailliert beschrieben. Das hört dann im Laufe des Buchs immer mehr auf und wird schließlich zum Ende hin so verknappt, dass ich den Entscheidungen der Figuren überhaupt nicht mehr folgen konnte. Das Ende wirkt dann regelrecht gekündtelt und nicht mehr zum Rest des Textes gehörend. Geht mir dann alles zu schnell und zu wenig nachvollziehbar. Auch wenn ich liebe wie das Ganze ausgeht, weil es uns auch viele schöne Lektionen über Freundschaft, Ehrlichkeit und menschliche Größe erteilt.

Möglichst niedlich und charakterlich kindlich gezeichnet, kommen die Figuren im Buch daher, wobei die Darstellung der Protagonist:innen als Tiere nicht zuletzt auch als Stilmittel für ihre jeweiligen Eigenschaften dient. Das finde ich gut und macht Spaß. Einzig und allein die optische Darstellung des Kaninchens finde ich irgendwie übersexualisiert für Kinder. Muss nicht sein.

Alles in allem ist es mal was ganz Neues und eine Chance für Kinder und Jugendliche mehr über Geldthemen zu lernen und Ideen beziehungsweise neue Perspektiven für sich zu eröffnen, wie sie ihre finanzielle Zukunft gestalten wollen. Das finde ich sher wichtig, denn auch wenn viele (wie ich) nicht so gern über Finanzen sprechen, so begleiten sie uns doch tagtäglich.

Ich wünsche mir, dass der Autor die Kritiken annimmt, sich stetig verbessert und noch viel mehr solche Bücher herausbringt!

Bewertung vom 27.03.2024
Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart
Vedder, Björn

Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart


ausgezeichnet

Rezension zu "Das Befinden auf dem Lande" von Björn Vedder

Das Dorf ist überall! Als Wahl-Ländlerin kann ich diesen Satz sehr gut nachvollziehen. Du wirst beobachtet, analysiert, bewertet und je nachdem was dabei rauskommt, dann auch behandelt. Hört sich erstmal sehr schlimm an, bei nährerer Betrachtung geht's aber.

Auch der Autor Björn Vedder ist aus der großen Stadt München aufs Land gezogen. Geblendet und verführt von Hochglanzmagazinen, die glückliche Menschen mit selbstgebackenen Broten aus blumenumrahmten Fenstern zeigen, wollte er diese Idylle auch für sich und seine Familie schaffen. Doch es war gar nicht so einfach in der ländlichen Gemeinschaft Fuß zu fassen. Das Neu-Sein ("a Zuagrasta") allein hätte wohl schon gereicht, aber als der Autor dann auch noch in Elternzeit gegangen ist und mit Vollzeitmüttern am Spielplatz seine Zeit verbrachte, wurde er vom Exoten zum Ausgestoßenen. Wie er damit umging, welche Erkenntnisse er aus der Zeit gewann und warum das Land (genauso wie die Stadt) ganz gemeine, aber auch ganz schöne Seiten hat, das alles erfährt man in diesem Essay.

An mehreren Stellen musste ich wirklich herzhaft lachen! Jede:r der:die aus der Stadt aufs Land gezogen ist (so wie ich) kann das alles nachfühlen, was Björn Vedder so erlebt hat. Ich könnte es wohl aber nicht so pointiert und humorvoll beschreiben wie er. Die Intelligenz dieses Mannes ist durch die Zeilen hindurch greifbar und ebenso sein unbändiger Drang die Eigenarten seines neuen Wahl-Zuhauses zu durchleuchten. Es hat mir unheimlichen Spaß gemacht ihn bei seiner Reise und seinen diversen ruralen Erkenntnissen begleiten zu dürfen und dabei Vergleiche mit meinem eigenen kleinen Dorf zu ziehen.
Als er zum Beispiel vom ansässigen Bootsverleiher eines seiner wertvollen heimischen Biere zum Anstoßen geschenkt bekam, konnte ich richtig spüren wie ein Teil von ihm sich über das neue Zugehörigkeitsgefühl gefreut hat. Ich selbst hatte viele von diesen Momenten seit ich aufs Land gezogen bin. Für Außenstehende muss es sich echt strange anhören, aber wenn du mittendrin steckst ergibt es plötzlich Sinn.

Ein Bekannter von mir hat es mal recht treffend ausgedrückt: "Am Land, das ist da wo alle blöd über dich reden, aber wenn du irgendwas brauchst, dann helfen alle zusammen." So ist es tatsächlich.

Besonders gut gefällt mir auch das Cover dieses Buchs. Es fühlt sich haptisch sehr gut an (erhabene Buchstaben) und hat ein tolles, handliches Format und das Buch innen eine angenehme Schriftgröße.
Auch die Aufteilung in einzelne Kapitel gefällt mir. Da kann man immer schön innehalten nach einem Abschnitt und ein wenig sinnieren.

Alles in allem Pflichtlektüre für "olle Zuagrasten" :-)

Bewertung vom 05.03.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


ausgezeichnet

Rezension zu "Trophäe" von Gaea Schoeters

Dieser Roman dreht sich inhaltlich um den Themenkreis der Jagd, genauer gesagt der Großwildjagd in Afrika. Das ist an sich ein, wie ich finde, hochbrisantes und aktuellen Thema - gestern wie heute. Denn noch immer werden jährlich unzählige dieser getöteten Individuen ausgestopft und nach Europa transportiert, um hier die als Aushängeschilder gewisser Persönlichkeiten zu fungieren.
Intensiv wird das Ganze aber durch die ethische und moralische Auseinandersetzung damit und der Tatsache, dass die Autorin sämtliche Hüllen und Grenzen dessen "worüber man normalerweise nicht spricht" fallen lässt und uns schonungslos mit unseren eigenen Vorurteilen, Meinungen und gefährlichem Halbwissen konfrontiert.

Der Hauptprotagonist "Hunter" (sehr bezeichnender Name für das was seine Passion ist) will seine "Big Five" endlich voll machen und freut sich auf den lizensierten Abschuss eines Nashorns. Voller Eifer und bis in die letzte Faser von der Richtigkeit seines Handelns überzeugt, stürzt er sich in die Jagd auf das seltene Tiere. Doch als ihm Wilderer den Abschuss seiner Trophäe vereiteln, eröffnet sich eine andere Option, die sämtliche bisherigen Jagden in den Schatten stellen soll...

Die Autorin Gaea Schoeters lässt ihre Leser:innen nicht zur Ruhe kommen. Kaum hat man sich sowas wie eine Meinung gemacht und weiß welche der vorkommenden Personen die vermeintlich verachtenswerteste ist, da kommt sie mit einer anderen Perspektive auf das Thema Großwildjagd und auf Afrika an sich daher und schon hinterfragt man (bestenfalls) was man nie zu hinterfragen geglaubt hätte. Dabei beweißt sie so viel Fingerspitzengefühl, dass ich irgendwann in der Mitte des Buches das Bedürfnis hatte, mich näher in das Thema einzulesen oder mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Ich wusste einfach nicht mehr was ich denken sollte. Zumindest nicht mehr in der Klarheit, in der ich davor für meine Sicht der Dinge eingetreten wäre.
Was kann ein Buch besseres tun als das?

Der Spannungsbogen wird so gekonnt aufrechterhalten, dass ich das Buch nie lange weglegen konnte. Bis zur letzten Seite gab es Überraschungen, Kehrtwendungen und unvorhergesehene Entwicklungen. Am Ende blieb ich in einer Stimmung zurück, die irgendwo zwischen Erschütterung, Erleichterung und Fassungslosigkeit zu verorten ist. Jedenfalls keine Lektüre für

"Trophäe" wird noch sehr lange in mir nachhallen. Egal wie man vorher zu dem Thema steht, ist es immer absolut empfehlenswert dieses Buch zu lesen.
Allerdings sollten Personen, die in den Bereichen Jagd, Tod, Blut oder Leichen einen Trigger befürchten, davor die entsprechenden Triggerwarnungen berücksichtigen. Denn stellenweise ist es schon harte Kost, die einem da serviert wird.

Bewertung vom 20.02.2024
Der kleine Buddha und das gemeinsame Glück
Mikosch, Claus

Der kleine Buddha und das gemeinsame Glück


sehr gut

Rezension zu "Der kleine Buddha und das gemeinsame Glück" von Claus Mikosch

Kindgerechte erste Lektionen zum Thema Achtsamkeit, Glück und Freundschaft, vermittelt vom kleinen Buddha, der im Park wohnt und mit seinen Freund:innen Steintürme baut. Wären da nicht die kleinen Kaninchen, die den Plänen einen Strich durch die Rechnung machen und obendrauf noch die üblichen Zankereien unter Kindern...

Ganz liebevoll und in ruhigem Stil illustriert und geschrieben holt einen dieses Kinderbuch beim Vorlesen am Abend sofort runter. Spätestens wenn der kleine Buddha im Schneidersitz in der Wiese sitzt und einfach nur hört und langsam ein und ausatmet, machen Eltern wie Kinder intuitiv mit und man öffnet sich für das was dann kommt.
Es geht in der Geschichte um Naturverbundenheit, Achtsamkeit, Freundschaft und das Aushalten von äußeren Umständen, die man eben nicht ändern kann. Ja sogar für eine Lektion zum Thema positives Framing war noch Platz! Mich beeindruckt die altersgerechte Aufarbeitung und Darstellung dieser Themen!

Die Lieblingsseite meines Kindes ist die Doppelseite, die man auf den Kopf stellen kann und dann sieht man den gaaanz großen Turm, den die Freund:innen im Buch zusammen erbaut haben. Sehr süss, dass die Größe des Steinturms eben auch optisch beziehungsweise haptisch so dargestellt wurde :-)

Ich wünsche mir eine oder mehrere Fortsetzungen vom kleinen Buddha! Es gibt sicher noch viele Lektionen, die wir gemeinsam mit unseren Kindern entdecken können!

Bewertung vom 09.02.2024
OUTLIVE
Attia , Peter

OUTLIVE


ausgezeichnet

Rezension zu "Outlive" von Dr. Peter Attia

Die moderne Medizin wird immer besser. Wir können Verletzungen und Krankheiten mit Leichtigkeit heilen, die vor Jahrzehnten noch Todesurteile waren. Gerade im Bereich der Unfall- und Notfallmedizin werden an Wunder grenzende Taten vollbracht. Dieser Meinung ist auch der Autor dieses Buchs, Dr. Peter Attia. Er ist vom Grundberuf her selbst Chirurg, begann allerdings schon recht früh in seiner Karriere sich mit den Gründen für das Sterben auseinanderzusetzen.
Dabei identifizierte er die (wie er es im Buch nennt) vier apokalyptischen Reiter: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Alzheimer und Diabetes. Das sind also die Krankheiten, die einen als Mensch mit der größten Wahrscheinlichkeit dahinraffen werden und gegen die paradoxerweise die Schulmedizin keine Wundermittelchen parat hat. Weil es hier oft schon zu spät ist, wenn sich die Krankheit im Körper manifestiert hat.

Daher setzt der Autor den Fokus in "Outlive" auf das Gesund- und Aktivhalten des menschlichen Körpers. Das was jede Person selbst dazu tun kann, um möglichst fit alt zu werden. Was in den nächsten Kapiteln dann folgt, ist eine Art Anleitung, welche Knöpfe man dafür (metaphorisch betrachtet) drücken kann und welche kleinen Veränderungen im alltäglichen Ernährungs -, Bewegungs- und Schlafverhalten, großartige Auswirkungen auf unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit haben können.

Besonders gut gefällt mir, dass Dr. Attia seinen Leser:innen die Verantwortung für ihren Körper, ihren Geist und ihr Leben. Das ist ein guter Ansatz, wie ich finde, weil es meines Erachtens gefährlich zu warten bis die Gesundheit aus dem Gleichgewicht ist und dann auf die Göttinnen und Götter in weiß zu vertrauen. Unsere Medizin ist auf das Behandeln von Baustellen zugeschnitten, nicht primär auf die Erhaltung des Wohlbefindens und der Vitalität. Da sollte jeder Mensch selber Seines dazu tun. Dabei die Unterstützung in Form eines so tollen Buches und Ratgebers zu haben, finde ich genial!

Toll fände ich noch einen Bereich für eigene Notizen und Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels. Ich hab mir halt Zetteln reingelegt. Wenn man die Infos im Buch ernst nimmt und sich näher mit den Inhalten und der eigenen Lebenssituation beschäftigen möchte, dann ist es nicht nur Nachschlagewerk, sondern anfangs auch eine Art Arbeitsbuch.

Vom Stil her ist es so geschrieben, dass es auch medizinische Laien verstehen. natürlich auch wichtig, weil es sich ja auch an uns alle richtet. Trotzdem gelingt das nicht immer alles wissenschaftlichen Autor:innen so gut diesen Spagat aus Wissenschaft und populärem Schreiben zu finden. Gefällt mir echt gut.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es im Buch sehr oft um den Tod und das Sterben geht. Ja, wir müssen alle irgendwann sterben und ich will das auch nicht aus dem Leben ausklammern. Aber gerade ängstliche Personen könnten bei der Einleitung, wo es um detaillierte Schilderungen von Sterbevorgängen geht, gleich mal wieder zumachen und das Buch ablehnen. Das fände ich schade und wenn es eigentlich ums "lange Leben" geht, dann hätt man das Thema Tod weniger fokussieren können oder zumindest weniger dramatisch darstellen.

Aber das ist schon mein einziger Kritikpunkt, bei einem extrem dicken Buch, das einen wichtigen Platz in meinem Bücherregal einnehmen wird!

Bewertung vom 19.12.2023
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


ausgezeichnet

Der Titel "Der Spurenfinder" und die Beschreibung der Handlung haben mich ehrlich gesagt noch nicht so vom Hocker gehauen. Aber Marc-Uwe Kling steht für mich einfach für Qualität. Nachdem jedes seiner Bücher mich bis jetzt nicht nur gut unterhalten, sondern immer auch zum Nachdenken gebracht hat, wollte ich auch dieses nicht missen. Und ich wurde nicht enttäuscht!

Im Gegenteil. Ich liebe diesen Roman. Dass er ihn gemeinsam mit seinen beiden Töchtern im Teenie-Alter geschrieben hat, macht das ganze Buch für mich noch um ein Vielfaches authentischer. Denn auch in der Geschichte geht es um einen Vater, der seine beiden Kinder um alles in der Welt zu beschützen versucht. Vor allem vor seiner eigenen Vergangenheit als weltweit bekannter Spurenfinder Elos. Zu diesem Zweck ist er mit ihnen sogar an den langweiligsten Ort der Welt, Friedhofen, gezogen - sehr zum Missfallen der beiden Kids.
Doch wie das Abenteuer so spielt wird Elos bald in einen neuen Fall hineingezogen und als alleinerziehender Vater muss er seine beiden Kinder wohl oder übel mitnehmen. Ein spannendes Rätselraten, Spuren finden und auch ein mitreissender Wettlauf gegen die Zeit beginnen...

Aus meiner Sicht ist das Ganze eher ein Jugendroman oder eben für sehr junggebliebene Erwachsene wie mich geschrieben, die sich unglaublich gern in Fantasiewelten entführen lassen und einen Pageturner mit Humor lesen möchten.

Ich konnte das Buch echt fast nicht aus der Hand legen und es fiel mir manchmal schwer zwischen Realität und Handlung hin und her zu springen. Eben weil einen die Autor:innen total in den Bann ziehen und einem eine andere Welt vermitteln. Monster, Fabelwesen und Zaubertränke mit eingeschlossen.

Ein fabelhaftes Meisterstück und meines Erachtens uneingschränkt empfehlenswert!

Bewertung vom 04.12.2023
Alles Zufall im All?
Bertram, Erik;Wylezalek, Dominika

Alles Zufall im All?


gut

Rezension zu "Alles Zufall im All"

Lasst euch vom (meines Erachtens sehr unansprechenden) Cover nicht abhalten dieses Buch zu lesen. Innen ist es nicht nur schöner, sondern auch mega interessant.

Als jemand, die nicht soviel von Naturwissenschaften versteht (Mathe und Physik war echt nie meins) war ich anfangs relativ nervös. Werde ich das überhaupt verstehen?
Doch das Autorenpaar Erik Bertram und Dominika Wylezalek haben geschafft woran meine Lehrer:innen in der Schule kläglich gescheitert sind: Meine Neugierde für Physik und Mathematik geweckt und mir ein bisschen was über Astrophysik beigebracht haben, das ich zumindest in Ansätzen verstanden habe.

Wie sie das geschafft haben kann ich nur erahnen. Die vielen nahbaren Anekdoten aus ihrem Forscher:innen-Berufsalltag haben mir den Einstieg in dieses Sachbuch jedenfalls sehr leicht gemacht. (Ich hatte am Ende das Gefühl selbst schon mal mit den beiden beim Italiener ums Eck gesessen zu sein) Außerdem fand ich die übersichtliche Gestaltung der einzelnen Kapitel sowie die Schriftart und Schriftgröße angenehm fürs Auge und auch passend zum Thema.
Besonders praktisch fand ich auch die Kurzzusammenfassung nach jedem Kapitel. Das hat zwar bisschen was von Lehrbuch, aber im Grunde ist es das ja irgendwie auch und bei so einem komplexen Thema ist es einfach gut nach jedem Abschnitt nochmal kurz über das Gelesene nachzudenken, bevor es weitergeht.
Auch die Grafiken und Bilder zwischendurch fand ich sehr wichtig fürs Verständnis und hätten für mich gern noch mehr sein können.

In dem Zusammenhang kommen wir auch gleich zum einzigen Punkt, der mir bei diesem Buch nicht so gut gefiel: es ist schon harte Kost für die Freizeit. Aber das liegt natürlich auch an meiner Vorbildung (nämlich null komma null in der Hinsicht). Aber die Autor:innen hätten es wohl nicht einfacher oder lustiger oder interessanter schreiben können. Es ist halt Astrophysik und das ist und bleibt einfach recht kompliziert und teils unverstehbar. Sagen sie dann am Ende des Buchs sogar selbst.
Wahrscheinlich macht grade das die ewige Faszination aus. Schön.

Bewertung vom 03.11.2023
Deine Küche kann nachhaltig!
Hirsch, Verena

Deine Küche kann nachhaltig!


sehr gut

Zugegebenermaßen kannte ich die Autorin vorher noch überhaupt nicht, obwohl ich mich sehr für nachhaltiges Kochen, Essen und überhaupt den wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln interessiere. Dabei sind sowohl ihr Blog allmydeer.com sowie die dazugehörigen SocialMedia-Kanäle durchaus sehens- und lesenswert. Sie strahlen, genauso wie das Buch, Ruhe und Zuversicht aus und überfordern nicht. Das sei mal vorausgeschickt.

Nun zum Buch konkret:
Die optische und gestalterische Aufmachung ist ganz nach meinem Geschmack: aufgeräumt, klar, natürliche Farben, viele Absätze und Fettgedrucktes damit der Blick immer gleich richtig weitergelenkt wird. So macht das Lesen von Sachbüchern Freude! Auf diese Art ist es auch ohne Weiteres möglich mal Kapitel zu überspringen, wenn man grad keine Lust drauf hat oder so.

Grundsätzlich gliedert sich das Buch für mich grob in 3 Teile:

1. Die Einführung plus persönliche Geschichte der Autorin Verena Hirsch:
Sweet! Mehr kann ich da nicht sagen. Zum Glück auch eher kurz gehalten. Von Influencerselbstdarstellungsgeschichten haben wir alle genug und ich bin froh, dass die Autorin das scheinbar auch so fühlt ;-)

2. Allgemeine Infos, Tipps und Tricks:
Hier bekommt man jede Menge praxistaugliche Anleitungen und Ideen zur nachhaltigeren Küchenausstattung, über das Lagern von Vorräten, nachhaltiges Einkaufen, Hintergründe zu Regionalität und Bio und was nun das Bessere ist und und und. Auch wenn da viel Basics dabei sein, kann sich sicher auch noch das abgebrühteste Küchen-Ass (wie ich ;-P) was mitnehmen!

3. Die Rezepte:
Mein Lieblingsteil!!! Da sind so vielen tolle Ideen zum Verwerten von Resten und zum Kochen aus dem Vorratsraum drin. Einfach toll! Meine Lieblinge sind der Brotsalat, die Wrap-Tortillas und das Zero-Waste-Dressing. Oft braucht man doch nur die richtigen Idee! Auch die Pfannkuchen aus 2 Zutaten habe ich (aus der Not heraus) schon probiert --> klappen perfekt!

Alles in allem ein pefektes Starter-Buch, aber speziell der Rezeptteil auch für Fortgeschrittene und Profis ganz interessant!