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Test-LR

Bewertungen

Insgesamt 166 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2024
Waldwandler / Juna Bd.1
Fabisch, Alexandra

Waldwandler / Juna Bd.1


ausgezeichnet

Juna begegnet den Waldwandlern

Gestaltung:
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Das bunte Cover mit der glitzernden Libelle gefiel uns sehr. Auf der ersten Seite befinden sich farbige Porträtbilder mit Namen, sodass man einen Eindruck von den handelnden Personen erhält. Im weiteren Innenteil sind viele Schwarz-weiß-Grafiken in den Text eingewoben, die einzelne Szenen gut veranschaulichen und das (Vor-)Lesen noch kurzweiliger gestalten. Besonders gefiel uns auch der bunte Teil auf den letzten Seiten, in dem die Behausungen der Waldwanlder farbig dargestellt waren. Als Hardcover ist das Buch sehr wertig.


Inhalt:
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Juna ist 10 Jahre alt, geht in die 5. Klasse und liebt Pflanzen und alles, was mit ihnen zusammenhängt. Ihr Berufstraum: Pflanzenärztin werden! Deswegen wird sie von anderen Kindern oft belächelt und nicht ernst genommen. Sie lebt alleine mit ihrer Mutter in der Stadt, von ihrem Vater weiß sie nichts.

Als sie in den Sommerferien zu ihrer Großtante Elva fahren soll, die eine Pflanzenforschungsstation im hohen Norden betreibt, ist sie zunächst überglücklich. Doch die Tante verschwindet tagsüber oft und kehrt erst abends zurück und lässt Juna alleine. Was hat sie zu verbergen? Der Wahrheit kommt Juna erst näher, als sie das Verbot, den Wald alleine zu betreten, missachtet. Sie trifft dort auf eine andere Welt: auf das Mädchen Suri, die eine Waldwandlerin ist und viele neue und unbekannte Wesen. Und sie spürt, dass es eine Verbindung zu ihr und dieser geheimnisvollen Welt geben muss, aber welche? Doch es geschehen seit ihrer Entdeckung der Waldwandlerwelt seltsame Dinge: Pflanzen erkranken plötzlich und die Waldwandler geben ihr die Schuld! Juna setzt alles dran, die Ursache herauszufinden und ihre neue Welt zu retten!


Mein Eindruck:
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"Waldwandler" ist der Auftakt einer neuen Buchreihe für 8jährige. Die Kapitellängen sowie die Sprache eignet sich sehr gut für diese Zielgruppe entweder zum Vorlesen oder für geübtere Grundschüler zum Selberlesen.
Dieses Buch vereint die Aspekte Anderssein, Umwelt- und Pflanzenschutz sowie Freundschaftsgeschichte in einem spannenden Abenteuer. Juna ist eine großherzige und mutige Person und war mir sehr sympathisch. Die Geschichte ist spannend, angefangen von dem Geheimnis, das Junas Herkunft umgibt bis hin zum Rätsellösen um die Ursache für das Pflanzensterben. Zwar existieren in der Waldwandlerwelt viele fantastische Lebewesen, dennoch sind einige Fakten, die in der Handlung vorkommen, auch für das reale Leben anwendbar. Während es schon sehr viele Geschichten über Kinder und (magische) Tiere gibt, wird hier ein schöner Gegenpart für die Pflanzenwelt geschaffen. Spannung, Tragik, aber auch Humor wechseln sich harmonievoll miteinander ab und führen zu einem schlüssigen Ende, nach dem man sich bereits auf die weiteren Bände über die Wellen- und Feuerwandler freut.

Fazit:
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Tolle Abenteuergeschichte, in der Anderssein, Umweltschutz sowie Freundschaft auf spannende und humorvolle Weise umgesetzt werden.

Bewertung vom 22.08.2024
Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Eine KI als Mörder?

Cover:
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Das Titelbild passt wieder sehr gut zur Reihe. Auch hier ist alles in den Farben Schwarz, Weiß und Rot gehalten. Diesmal passend zum Inhalt ein Arzt im OP. Mir gefällt es sehr gut.

Inhalt:
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Nachdem sein letzter Fall Rocco Eberhardt sehr beanspruchte und er länger eine Auszeit genommen hatte, möchte er langsam wieder ins berufliche Anwaltsleben zurückkehren.Doch dann geht es schneller als gedacht, und ihm wird ein kniffliger Fall aufgetragen: Er soll die bekannte Ärztin Frau Dr. Sasha Müller vertreten. Bei einem Routineeingriff ist im OP ein Fehler passiert, durch den der Patient leider verstorben ist. Besonders heikel: Den OP-Plan hat eine KI erstellt, auf den sich die Ärztin verlassen hatte. Sie ist eine große Verfechterin des neuen KI-Programms und hat sich seit Jahren für dessen Einsatz am Krankenhaus eingesetzt. Bei vielen Tests ist der KI nie ein Fehler unterlaufen, wieso gerade jetzt? Noch dazu war es ein sehr offensichtlicher Fehler, der auch einem einfachen Programm nicht hätte passieren können. Oder wurde die KI manipuliert? Und wer trägt die Verantwortung für den Tod des Patienten in einem solchen Fall?
Das Thema ist juristisches Neuland und Rocco fühlt sich herausgefordert, sich dem Fall anzunehmen. Unterstützt wird er wieder von seinem Freund und Privat-Ermittler Tobi Baumann sowie dem Rechtsmediziner Justus Jarmer.

Mein Eindruck:
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"»Sehr gerne«, erwiderte Sonnenberg und schaute direkt in die Kamera. »Niemand bestreitet, dass wir uns technologisch weiterentwickeln müssen. Allerdings dürfen wir nicht blind einer Technologie vertrauen, die wir nicht verstehen und die noch viel zu wenig erforscht ist. Ich warne davor, das Schicksal eines Menschen neuronalen Netzwerken zu überlassen, die, wie wir anhand zahlreicher Beispiele sehen, immer wieder anfangen zu halluzinieren. Ich sage ausdrücklich: Ein zu früher Einsatz einer zu breit eingesetzten KI wird Menschenleben kosten. Und dann wird das Geschrei groß sein. Doch dann ist es zu spät.«" (ebook S. 16)

Der vierte Fall für Rocco war nach "Die letzte Lügnerin" mein zweiter von ihm. Der Band lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber die Entwicklung Roccos ist im Verlauf der Reihe sicher besser nachvollziehbar. Rocco ist mir als Anwalt und als Figur sehr sympathisch. Er ist stets besonnen, hat sein Herz am rechten Fleck und es kommt ihm mehr auf die Wahrheitsfindung an, als darauf, seinen Mandanten "um jeden Preis herauszuhauen". Dennoch verhält er sich entsprechend seinem Berufsethos loyal gegenüber seinen Auftraggebern.
Der Fall war sehr spannend aufgebaut und beleuchtete neben den Themen KI allgemein und KI in der Medizin auch das Thema Umgang der Presse mit solchen, auch emotional behafteten Fällen. Des Weiteren bekommt man auch Einblicke in die beispielhafte Führung einer Programmierungsfirma und in die juristische Vorgehensweise und die Abläufe im Gericht.
Ich habe beruflich mit den Themen IT und deren Sicherheit zu tun, sodass mir einige Dinge bekannt vorkamen. Dennoch war es sehr interessant, den Ausführungen der Gutachter vor Gericht zu folgen und selbst Spekulationen anzustellen über die Gründe des fehlerhaften OP-Plans. Teilweise hatte ich eine Idee, aber die Wendung am Ende überraschte mich sehr. Die Erläuterung über die Ausführung am Schluss erschien mir zwar etwas konstruiert, dennoch wirkte es nicht unrealistisch.
Ich habe diesen Krimi fast in einem Rutsch verschlungen und freue mich auf den nächsten Fall mit Rocco Eberhardt und seinen Bekannten.

Fazit:
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Wieder ein fesselnder Krimi, diesmal um das Thema KI in der Medizin mit vielen überraschenden Wendungen und schlüssiger Auflösung.

Bewertung vom 11.08.2024
Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging
Neufeld, Vivien

Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging


ausgezeichnet

Lichtblicke in schweren Zeiten finden

Cover:
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Das Titelbild ist sehr schlicht gehalten, aber passt genau deshalb so gut. Denn bei der Flut im Ahrtal wurde alles durch die Wellen überschwemmt. Was mir auffiel, war der helle Lichtschimmer auf der rechten Seite. Für mich symbolisiert er Hoffnung und ein Stück Frieden. Und insgesamt ist es genau das, was das Buch sagen möchte: dass bei jeder Krise auch immer ein Hoffnungsschimmer zu finden ist.

Mein Eindruck:
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Ich selbst war zum Glück nur indirekt betroffen, aber lebe in unmittelbarer Nähe des damaligen Katastrophengebietes und habe einige der geschilderten Erlebnisse noch in Erinnerung gehabt.
Die Vermisstenmeldung des Schwagers war mir noch im Gedächtnis, und ich war neugierig, welche Geschichte sich dahinter verbirgt.
Frau Neufeld schreibt ihre Erlebnisse und Gefühle sowie den Umgang mit ihrem Mann zu dieser Zeit sehr intensiv und nachvollziehbar auf. Sie beschönigt nichts und obwohl man weiß, dass die Vermissten nicht lebend gefunden werden, spürt man dennoch eine Spannung beim Lesen. Man weiß erstmal nicht, wie der nächste Tag sein wird, welche (unangenehmen) Überraschungen das Leben bereithält.
Ich habe mitgelitten, mich selbst zurückerinnert und fühlte mich von der Autorin bei der Hand genommen. Besonders fasziniert aber war ich von dem Zusammenhalt und dem Rückhalt, den die Familie durch Angehörige und Freunde erfahren hat. Das war ein wichtiger Aspekt, der sie neben ihrem Glauben an Gott durch diese schwere Zeit getragen hat.
Vivien möchte sich trotz aller Trauer nicht davon vollständig einnehmen lassen, sondern immer auch eine positive Seite sehen. Sie schreibt jeden Tag die Dinge auf, für die sie dankbar ist, als einen hoffnungsvollen Gegenpol. Mir gefiel, wie sie und ihr Mann es geschafft haben, sich als Paar und als Familie mit ihren Kindern weiter zusammenzuraufen und sich von dem Leid und der Trauer nicht überwältigen zu lassen.

Generell konnte ich mich mit vielen ihrer Aussagen zum Thema Trauer häufig identifizieren.

"Ich merkte selbst, dass man es mir in meiner Trauer nicht recht machen konnte. Einerseits wollte ich nicht hören, dass ich stark war, und wollte manchmal nicht über die drei sprechen. An anderer Stelle wiederum schon. Selbst in der Zeit von Trauer gab es scheinbar Erwartungen der Gesellschaft oder anderer Trauernder daran, wie lange man zu trauern oder wie sich die Trauer zu äußern hatte. Es kam zwar niemand auf uns zu, um solche Erwartungen zu äußern, doch für mich fühlte es sich in einigen Momenten so an. In dieser Zeit wurde mir neu bewusst, dass man Menschen wirklich nur vor den Kopf und das Herz blicken konnte, niemals dahinter. Außer sie ließen andere an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben. Für mich persönlich fühlte es sich einfach falsch an, mit meiner Trauer öffentlich umzugehen, was bei Weitem nicht hieß, dass sie nicht stattfand. Nur eben anders als bei anderen. Ich dachte an Ellas Gedicht: »Ein jeder weint für sich. Der eine weint laut, den anderen hört man nicht.« Beides einfach unkommentiert stehen lassen zu können ist wahrscheinlich die größte Schwierigkeit, wenn mehrere Personen um dasselbe und doch ganz unterschiedlich trauern." (E-Book S. 126)

Nachdenklich hat mich gemacht, dass Viviens Schwiegermutter Ella offenbar eine Vorahnung hatte, was ihr bevorstand. So hat sie, als die Flut kam, noch die wichtigsten Ordner u. a. mit ihrem letzten Willen und den Bestattungsvorbereitungen in den ersten Stock in Sicherheit gebracht und ein Zitat in einem Buch markiert, dessen Kapitelüberschrift "Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging" diesem Buch seinen Namen gab: "Ich halt dich fest, wenn ein Sturm aus dem Nichts deine Welt aus den Angeln hebt. Das Leben, das du kanntest löst sich von Innen auf. Wenn dein Innerstes schreit, doch der Schmerz keine Worte hat, halte ich dich fest". (E-Book S. 77)

Mich hat das Buch sehr beeindruckt, nachdenklich gemacht, aber auch Hoffnung geschenkt.

Fazit:
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Eine sehr persönliche, emotionale, aber auch mutmachende Aufarbeitung der Ahr-Flut und ihrer Folgen.

Bewertung vom 11.08.2024
Seid nett aufeinander
Feyerabend, Charlotte von

Seid nett aufeinander


ausgezeichnet

Viele Leben in einem gelebt

Gestaltung:
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Das Titelbild gefiel mir sofort. Es ist im Zusammenhang mit dem Titel leicht anzüglich und dennoch hintergründig gestaltet. Es macht scheinbar Anspielungen und ist doch harmlos. Und je mehr man in das Buch eintaucht, desto mehr merkt man, wie gut es zur Biografie dieser außergewöhnlichen Frau passt.

Im Innenteil befinden sich außerdem Karten zu den Schauplätzen der Handlung sowie im Anhang einige Fotos. So wird das Geschilderte noch besser veranschaulicht.

Inhalt:
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Beate Uhse ist den meisten vermutlich ein Begriff durch ihre Sex-Shops und -Kataloge.Dass diese Frau jedoch viel mehr Talente hat, sehr klug, humorvoll und vor allem mutig und durchsetzungsstark war, wissen wohl die allerwenigsten. In dieser Romanbiografie spürt Charlotte Feyerabend dieser Frau nach und lässt den Leser am Leben und Werdegang von Beate Uhse teilhaben.

Mein Eindruck:
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"Wie pflegte Lu zu sagen: An der Vergangenheit kleben zu bleiben, hindert einen nur daran, nach vorne zu schauen. So tat sie das, nach vorne schauen!" (E-Book S. 67)

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Man war mitten im Zeitgeschehen. Es beginnt mit Beates Kindheit in Ostpreußen. Schon ihre Eltern waren sehr fortschrittlich in ihrer Denkweise, so war ihre Mutter eine der ersten Ärztinnen und hat Beate ermutigt, ihren Weg zu gehen. Beate ging an die berühmte "Schule am Meer". Sie war vom Fliegen begeistert und hat entgegen der damaligen Widerstände als eine von wenigen Frauen eine Pilotenausbildung gemacht und stieg sogar zur Kunst- und Einfliegerin mit riskanten (Test)flügen auf. Leider ist ihr erster Mann und damit ihre große Liebe im Krieg umgekommen, doch Beate hat sich mit Kleinkind durch die Kriegswirren geschlagen und in vielen anderen Dingen nicht unterkriegen lassen. Sie war in vielen Belangen ihrer Zeit voraus, wie z. B. beim Thema Aufklärung. Bei den vielen rechtlichen und privaten Streitereien war ich beeindruckt, wie sie es geschafft hat, immer wieder den Kampf aufzunehmen und erhobenen Hauptes aufzustehen. In Sachen Personalführung war sie auch schon sehr modern eingestellt. Vieles, was uns heute selbstverständlich(er) erscheint, war es damals noch nicht, doch Frau Uhse hat es bereits vorgelebt.

"Beate schüttelte ihren Kopf, als sie die Treppe in den ersten Stock zur Wohnung hochlief. Was sich in den Betten der Deutschen tat, war mehr Trauerspiel denn Freudenmarsch. Mehr Chopins Trauermarsch denn Beethovens Ode an die Freude. Ihr kam das Wort Geburtshilfe in den Kopf, und sie musste lachen, während sie an die Haustür klopfte. So hätte es ihre Mutter wahrscheinlich bezeichnet. Die Leute sollten sich locker machen, der Natur ihren Lauf lassen und genießen, wenn es an der Zeit dafür war. Sex war doch keine Einbahnstraße oder Soloveranstaltung." (E-Book S. 217)

Die Biografie ist packend geschrieben und gut recherchiert, was man anhand der vielen Fußnoten in den Kapiteln sehen kann. Ich empfand diese jedoch nicht als störend, sondern sie haben am Ende eines Abschnitts die Handlung noch untermauert und mich zu weiteren Recherchen verleitet. Etwas traurig war ich, dass die Biografie nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erzählt wurde. Zwar hat die Autorin ihre Beweggründe hierfür im Nachwort erläutert, dennoch habe ich ungern Abschied von Beate genommen.

Schön sind auch ein paar Rezepte zu Gerichten aus der Geschichte. Dies sowie die Karten und Anmerkungen haben den Roman für mich noch rund gemacht.

Fazit:
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Packend und anschaulich geschriebene Romanbiografie einer beeindruckenden, mutigen Frau, die ich bisher unterschätzt habe.

Bewertung vom 11.08.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


sehr gut

Wenn ein Krimiautor selbst zum Verdächtigen wird - Hawthornes 4. Fall

Gestaltung:
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Zwar konnte ich das Titelbild nicht direkt mit dem Inhalt in Einklang bringen, aber es passt optisch zum Rest der Reihe und vermittelt eine leicht düstere Atmosphäre. Durch die eindringende Helligkeit im Tunnel wirkt es jedoch nicht sehr bedrohlich. Genau das passende Mittelmaß für einen weiteren britischen Cosy Crime à la Horowitz. Als Hardcover mit Schutzumschlag ist das Buch wieder sehr wertig. Nur ein Lesebändchen fehlt, um die Sache rund zu machen. Beim Vorgängerband befand sich eine Karte vom Geschehen, hier wäre eine von London wünschenswert gewesen mit den wichtigsten Schauplätzen des Krimis.

Inhalt:
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"Ich hatte mir vorgenommen, die Titel zu einem grammatischen Puzzle zu arrangieren. Ich war schließlich kein Detektiv, sondern Schriftsteller. Das erste Buch hieß The Word is Murder, das zweite The Sentence is Death und das dritte A Line to Kill. Ich war richtig stolz auf diesen Einfall gewesen. Aber wie sollte es weitergehen? Life comes to a full Stop? Das würde schon in Amerika nicht funktionieren. Die Amis haben ja keine Punkte, sondern »Perioden«. Nein, nein. Die Serie war als Trilogie angelegt, und dabei sollte es bleiben." (S. 15)

Eigentlich wollte der Autor Horowitz nur eine Trilogie über den Privatermittler Daniel Hawthorne schreiben. Die Anfragen Hawthornes nach einer Fortsetzung verneint er entschieden, da er sich aktuell lieber seinem neuen Projekt "Mindgame" widmet, einem Theaterstück angelehnt an einen Roman von Agatha Christie. Doch die Kritiken nach der Premiere sind nicht gut. Besonders eine Kritikerin verreißt das Stück heftig - und wird am nächsten Morgen tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Verdächtig: Anthony Horowitz! Denn es gibt viele Indizien, die auf ihn als Täter hinweisen. Doch er ist sich (fast) sicher, dass er es nicht war, auch wenn er sich an einen Teil der Tatnacht nicht eindeutig erinnert. Der Einzige, der jetzt noch helfen kann, ist natürlich Hawthorne.

Mein Eindruck:
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"Ewan warf einen Blick auf die Uhr. »Ich hole Jordan. Wir treffen uns in zehn Minuten im Vaudeville...«
Ich hätte nicht hingehen sollen. Ich wäre viel besser dran gewesen, wenn ich meinem Instinkt gefolgt und mit meiner Familie nach Hause gegangen wäre. Dann wäre alles anders gekommen. Aber das weiß man natürlich nie vorher. Deshalb ist das Leben so anders als ein Roman. Jeder Tag hat seine eigene Seite und man kann nicht einfach vorwärtsblättern, um zu sehen, was kommt." (S. 48)

Ich kenne die Reihe (noch) nicht vom Anfang, ich bin mit dem Vorgängerband eingestiegen und war begeistert. Dieser endete mit einem Cliffhanger und ich hatte erwartet, dass dieser Roman daran anknüpfen würde. Nun, er tat es nicht. Stattdessen befinden wir uns wieder in London und tauchen tief in die Theaterwelt ein. Es geschieht eine Weile nicht viel, man lernt alle Personen des Theaters und ihr näheres Umfeld kennen, bis dann der tatsächliche Mord passiert.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, da fast jeder ein Motiv hat und sich zum einen die Frage stellt, wer der Täter/die Täterin ist und welche Gründe dafür sprechen, die Spuren auf Horowitz zeigen zu lassen. Dabei gerät erstmal das Theaterumfeld in den Fokus. Doch nach und nach weiten sich die Ermittlungen aus und Geheimnisse aus der Vergangenheit bestimmter Verdächtiger sowie Verknüpfungen mit dem Fall aus Agatha Christies Roman rücken in den Vordergrund. Die Auflösung ist klassisch wie bei Christie: Der Täter wird gestellt, während sich alle Verdächtigen in einem Raum befinden.

Wie auch im Vorgängerband verschwimmen hier die Grenzen zwischen dem realen Autor und seiner gleichnamigen Romanfigur. In die Krimihandlung sind viele ironische Seitenhiebe auf Literatur und auf die Theaterbranche eingewoben, sodass neben der Spannung der Humor nicht zu kurz kommt. Auch werden wieder weitere persönliche Aspekte des undurchsichtigen Hawthornes bekannt. Ich hoffe immer noch, dass am Ende der Reihe alle Fäden zusammengeführt werden und auch der Cliffhanger aus Band 3 eine Auflösung erfährt.
Der Schluss des Buches ist vielversprechend: Demnach dürfen wir uns noch auf drei weitere Bände freuen!
Im Vergleich zu "Wenn Worte töten" plätscherte die Handlung aber zeitweise etwas vor sich hin, weshalb ich einen Punkt Abzug gebe.

Fazit:
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Dieser Fall von Hawthorne ist wieder spannend und humorvoll - diesmal mit Seitenhieben auf die Theaterbranche und leider mit kleinen Längen

Bewertung vom 31.07.2024
Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht
Minnameier, Christoph

Lua Luftwurzel - Silberelfen fängt man nicht


ausgezeichnet

Lua, die clevere und mutige Silberelfe

Inhalt:
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Malicia Warzenbuckel ist eine Hexe sowie eine hochangesehene Fabelwesen-Händlerin.Doch in letzter Zeit hat sie kaum ein Fabelwesen gefangen, sie ist mit ihrer Hausmiete im Rückstand und muss jeden Tag die gleiche fade Wurzelsuppe essen. Als zufällig die Silberelfe Lua Luftwurzel in ihre Falle geht, wittert sie das große Geschäft. Doch zuvor will sie Lua als putztüchtige Hauselfe abrichten, damit sie ihr mehr einbringt beim Verkauf. Doch Lua ist klug und will sich nicht beugen. Doch als Malicia durch den bösen Zauberer Zappaniel Zifferzank in Not gerät, ist Lua die Einzige, die ihr helfen kann.

Mein Eindruck:
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"Früher hatte sie noch beinahe jeden Tag ein Fabelwesen gefangen, manchmal sogar zwei. Sie war eine höchst angesehene Fabelwesen-Händlerin gewesen. Die feinsten und wichtigsten Leute hatten sie auf die luxuriösesten Feiern eingeladen, und die reichsten Hexen und Zauberer hatten Schlange gestanden, um eine von Malicia Warzenbuckels dressierten Haushaltshilfen zu ergattern. Aber mit der Zeit hatte sie immer weniger gefangen. Ob es daran lag, dass es einfach weniger Fabelwesen gab als früher? Oder daran, dass der Wald immer weiter abgeholzt worden war?"

Das Cover und die bunten handlungsbegleitenden Illustrationen haben meiner Tochter (10 J.) und mir gleich sehr gut gefallen. Das Buch ist in kurzen Kapiteln geschrieben, die Sprache ist altersgerecht und die Geschichte eignet sich gut zum Vorlesen oder auch Selberlesen im Grundschulalter.


Das Schöne ist, dass die beiden Hauptfiguren nicht den üblichen Klischees entsprechen, so ist Malicia als Hexe eher ein Durchschnittstyp, weder böse noch besonders gut veranlagt. Sie ist eher ein Mensch, der über die Runden kommen möchte und mit ihrem bisherigen Leben manchmal unzufrieden ist. Die Silberelfe Lua ist selbstbewusst und selbstbestimmt und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Sie hat ein gutes Herz für andere Tiere und gibt so schnell nicht auf.
Neben Hexensprüchen in Reimform wartet die Story mit vielen kleinen lustigen Details auf, die man so noch nicht in Märchen kennt und die uns zum Schmunzeln gebracht haben.
Außerdem vermittelt die Handlung einige moralische Aspekte, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger zu drohen. Sie zeigt, dass Freunde wichtiger sind als Geld, man seine Fehler immer eingestehen und seine Meinung ändern kann und dass das Glück manchmal aus vielen kleinen Dingen bestehen kann.


Die Erzählung ist abgeschlossen, aber wir könnten uns einen weiteren Band mit Malicia, Lua und Co. sehr gut vorstellen und würden uns sehr über ein Wiedersehen freuen!

Fazit:
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Warmherzige Märchengeschichte mit Humor, schönen Illustrationen, einer mutigen Protagonistin und Botschaften über Freundschaft und Glück

Bewertung vom 18.07.2024
Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1
Weißmann, Eric

Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Kristan Dennermann, der "Mister Marple der Immobilienbranche"

Cover:
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Das Titelbild wirkt für einen Krimi viel zu idyllisch. Man erwartet aber eher eine seichte Urlaubslektüre, es fehlt etwas Unheilvolles.

Inhalt:
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Immobilienmakler Kristan Dennermann soll das Haus eines älteren Einheimischen auf Sylt verkaufen.Als er gemeinsam mit einem Bekannten dort nach dem Rechten sehen will, stolpert er dank seines Hundes über die Leiche des Besitzers und wird dessen Mordes verdächtigt. Da er der Polizei nicht vertrauen kann und nachdem er auch noch geheimnisvolle Mails erhält, beginnt er selbst zu ermitteln. Doch damit begibt er sich in ungeahnte Gefahr, die er erst bemerkt, als es fast zu spät ist.

Mein Eindruck:
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"Man muss schon verdammt hart im Nehmen sein, um wolkenverhangene Himmel, extreme Temperaturschwankungen und peitschenden Wind zu mögen. Es sei denn, man ist bekennender Syltianer. Dann geht jedes Wetter, jede Jahreszeit. Aber man muss seinen Beruf wirklich lieben, leidenschaftlich lieben, um auf dieser meerumtosten teilverrückten Insel als Makler zu arbeiten. Auf mich trifft beides zu: Ich liebe Sylt, ich liebe meinen Beruf, und das seit mehr als fünfzehn Jahren."

Dies ist der erste Fall von Dennermann und gleichzeitig der erste Krimi des Autors. Dieser ist selbst Immobilienmakler auf Sylt und das merkt man beim Lesen. Zum einen erfährt man viel über die Insel, aber auch über die Immobilienbranche. So wirkt das Geschehen besonders authentisch. Auch der Ermittler Kristan Dennermann ist mir sehr sympathisch. Als Immobilienmakler vermag er "nicht nur Häuser, sondern auch Menschen zu lesen", wie er selbst sagt. Und er hat sein Herz auf dem rechten Fleck, denn Geld bedeutet ihm nicht alles bei der Immobilienvermittlung. Durch ein tragisches Schicksal hat er seine große Liebe verloren, seitdem hat er nicht nur ein Problem mit Liebesbeziehungen, sondern auch eine therapierte Schmerzmittelabhängigkeit. Beides macht ihm in diesem Fall immer wieder zu schaffen, dennoch ist dieser Krimi nie wirklich traurig oder dramatisch, sondern es ist stets eine Prise Humor und Situationskomik dabei. Besonders amüsante Momente sind auch dem Corgi "Prince of Wales" geschuldet. Dennoch wird es nie zu klamaukig, und die Ermittlungen stehen stets im Vordergrund.

Der Fall fängt eher harmlos an, aber durch die rätselhaften Mails und Anschläge auf Dennermanns Leben wird es schnell spannend und am Ende gibt es eine unerwartete, aber schlüssige Wendung.
Mir hat der erste Fall von Kristan Dennermann als "Mister Marple der Immobilienbranche" sehr gut gefallen und ich würde mich freuen, wenn weitere Fälle folgen würden.

Fazit:
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Gelungenes Krimidebüt über einen Immobilienmakler, der im Miss-Marple-Stil ermittelt: Mit Humor, Spannung und unerwarteten Wendungen.

Bewertung vom 15.07.2024
Gussie
Wortberg, Christoph

Gussie


ausgezeichnet

Das Leben einer faszinierenden Frau

Cover:
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Das gemalte Portrait der Frau, um die es in diesem Buch geht, macht neugierig und ist passend für diesen historischen Roman gewählt. Auguste Adenauer sieht dem Betrachter direkt ins Gesicht, sodass ich mich auf den ersten Blick angesprochen fühlte.

Inhalt:
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Auguste "Gussie" Adenauer ist die zweite Frau des ehemaligen Politikers Konrad Adenauer.Nachdem seine erste Ehefrau verstarb, heiratete sie ihn mit nur 24 Jahren und wurde im selben Moment Stiefmutter seiner drei Kinder und später noch Mutter von 5 weiteren gemeinsamen Kindern. Nach schönen, aber auch schwierigen Zeiten liegt sie gezeichnet von einer Krankheit im Sterben und lässt ihr Leben in Rückblenden passieren.

Mein Eindruck:
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"Die Neugier hat sie immer begleitet, das Unbekannte hat ihr nie Angst gemacht. Auch jetzt macht es ihr keine Angst. Das einzige Unbekannte, das noch vor ihr liegt, ist der Tod. Sie weiß nicht, was danach kommt. Aber wenn es etwas gibt, wird es gut sein. Die sichtbare und die unsichtbare Welt. So viele Fragen, so wenige Antworten. Ihr Vater sagte immer: »Es kommt nicht auf die Antworten an, es kommt darauf an, die richtigen Fragen zu stellen.«Damals hat sie das nicht verstanden, jetzt weiß sie, was er damit meinte."

Der Roman spielt sich ausschließlich in den Erinnerungen von Gussie ab. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat, das meistens aus einem der Briefwechsel zwischen Gussie und ihrem Vater stammt. Die Handlung wird dabei im Wesentlichen in den beiden Zeitebenen Aufenthalt im Krankenhaus 1948 und der Vergangenheit erzählt. Die Vergangenheit ist nicht immer chronologisch, aber man findet sich anhand der Zeitangaben gut zurecht.
Mir gefielen die Einblicke, die man nicht nur in die Familiengeschichte Konrad Adenauers, sondern auch in das Innenleben von Gussie erhält. Dem Autor ist es gelungen, ihren Charakter so zu beschreiben, dass man sich in die Person einfühlen kann. Trotz des Altersunterschiedes zwischen den beiden und den widrigen Umständen (Eltern anfangs gegen die Vermählung, Stiefkinder, Tod des ersten eigenen Kindes, Verfolgung durch das Nazi-Regime), ist es Gussi immer wieder gelungen, aufzustehen und den Widrigkeiten zu trotzen. Sie hat es verstanden, sich in die Menschen einzufühlen, sie mit ihrem Lachen und ihrer Musik für sich einzunehmen und hatte den Mut zu handeln, um den Nazis Widerstand zu leisten. Eine starke und bewundernswerte Frau!
Der Schreibstil hat mich sofort gefesselt. Die Zitate machen neugierig und die Erinnerungen, gemischt mit den Gefühlen und Gedanken Gussies, bilden eine gute Mischung, um in die Vergangenheit einzutauchen und sich von den Ereignissen fesseln zu lassen. Vor allem die klugen poetischen Gedanken, die sich Gussi über ihr Leben und das im Allgemeinen macht, haben mich gerührt. Ich musste mir einige Zitate notieren.

Fazit:
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Eine gelungene Romanbiografie über das Leben und den Charakter einer starken und mutigen Frau!

Bewertung vom 14.07.2024
Lebensmitteallergie
Riedel, Susanne M.

Lebensmitteallergie


ausgezeichnet

Tippfehler des Herzens und weitere Anekdoten des Lebens

Cover:
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Das Titelbild hat mich fasziniert. Zum einen die Mischung aus Rotweinglas und Sanduhr, bei dem jeder Teil nur bis zur Hälfte gefüllt ist. Dieses Symbol passt super zum Titel. Dann unten am Rand die Anordnung von typischen Icons einer Computersuchmaschine. Wenn man das Buch gelesen hat, versteht man die Anspielung umso besser. Mich hat das Ganze definitiv neugierig gemacht.

Inhalt:
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"Neues aus der Reihe Tippfehler des Herzens. Habe ein »l« vergessen und jetzt offiziell die »Lebensmitteallergie« erfunden. – Passt."

Wer kennt sie nicht, die lustigen Worterfindungen, die durch Vorschläge der Autokorrektur des Computers entstehen? Manche bringen einen zum Lachen, manche aber auch zum Nachdenken. Und so ist aus einer "Lebensmittelallergie" eben die Lebensmitteallergie entstanden. Ein Anlass für die Autorin, über manche Dinge ihrer aktuellen Lebensmitte nachzudenken und den Leser mit Humor und Wortwitz mit in ihre Welt zu nehmen.

Mein Eindruck:
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"Ohne Zweifel, KI kann viel. KI hält Einzug in unser Leben und besetzt dabei immer mehr Etagen, als der freundliche neue Kollege, versteht sich. »Guten Tag, ich will nur helfen«, aber man hat diesen Ausdruck schon mal gesehen und ahnt, dass man sich lieber warm anziehen und wachsam bleiben sollte. Tatsächlich schreiben all diese Programme inzwischen ganze Artikel, nicht immer bemerkt man es, ich finde das ebenso gruselig wie beeindruckend.
Aber KI ist vor allem eines: gerade.
Und das, was ich so liebe an den Menschen und der Welt, ist das Schiefe. Das Abwegige. Man könnte sagen, in der digitalen Welt aus Einsen und Nullen bin ich die Sieben."

Die Autorin kannte ich bislang noch nicht, obwohl sie bereits einige Male aufgetreten ist, u. a. bei "Lady's Night". Neugierig geworden durch den Titel, begann ich zu lesen und war sofort begeistert. Vom Alter her liegen sie und ich nicht weit auseinander, und ihre Ansichten, vor allem ihr Humor, waren ganz meine Wellenlänge. Den Leser erwarten eine Reihe von Gedanken, Kurzgedichten und Kurzgeschichten aus dem Alltag einer Schreiberin, die sich quasi in der Lebensmitte befindet. Da gibt es eine skurril verlaufende Fahrt mit dem Snälltåget nach Schweden, ehrliche Dialoge über das Altern, Anekdoten aus dem Familienleben und weitere "Tippfehler des Herzens", wie z. B. die »Antifaktencreme«.
Die Kapitel sind sehr kurz, hängen nicht zusammen und man kann sie gut zwischendurch lesen und genießen. Es gibt einige nachdenkliche Stellen, aber meistens kam ich nicht aus dem Schmunzeln heraus. Ich habe mich gut beim Lesen amüsiert und werde definitiv auch das andere Buch der Autorin lesen.

Fazit:
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Eine bunte Mischung aus Gedanken, Anekdoten und Gedichten zum Leben mit viel Humor und Herz präsentiert - sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 01.07.2024
England for kids
De Paoli, Nicola

England for kids


sehr gut

Kinderreiseführer England mit kleineren Mankos

Mein Eindruck:
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Auf den ersten Blick macht der Reiseführer einen guten ersten Eindruck: Zu Beginn die Umrisse von England, der Innenteil vollständig mit bunten Illustrationen und Fotos passend zu den Themen bestückt. Beim Durchblättern kommt Freude auf!

Auch der Aufbau nach einzelnen Kategorien gefiel uns: Leben, Essen und Trinken, Historie des Landes, Tiere uvm. Der Leser begleitet den Jungen Tim und seine neue Freundin Aleshah bei ihrer Reise durch England. So fühlen sich Kinder angesprochen und an die Hand genommen. Dabei werden auch zu den Themen die wichtigsten sprachlichen Begriffe und Floskeln aufgeführt. Das ist an sich eine super Idee, vor allem für Grundschulkinder, die Englisch je nach Schule mal mehr, mal weniger intensiv lernen. Was uns irritiert hat, ist die Tatsache, dass nur bei einigen Begriffen die Lautsprache hinzugefügt wurde. Dies ist unser erstes Manko: Die Aussprache hätte bei allen Ausdrücken dazugehört.

Wichtige Begriffe sind gelb markiert. Das war eine gute Idee, damit man sich bestimmte Dinge besser einprägen kann.

Die Karte zu Beginn des Buches ist nur ein Umriss. Hier wäre es schön gewesen, wenn zumindest die wichtigsten Städte und Flüsse eingezeichnet gewesen wären.
Generell bietet das Buch einen weitgefächerten Einstieg in das Thema England. Gerade für Grundschüler ist es ansprechend, dass nicht nur Fachtexte präsentiert werden, sondern diese mit Spielen, Rezepten und Anekdoten zur Unterhaltung verknüpft sind. Dies ist hier sehr gelungen. Besonders das Hunde-Memory am Ende war eine schöne Idee, allerdings mögen wir es nicht, ein Buch auseinanderzuschneiden. Daher wäre hier alternativ ein Downloadlink wünschenswert gewesen.

Leider sind mir auch zwei Fehler aufgefallen: Der König wird als Opa der Prinzen angegeben, er ist jedoch der Vater, und das Wort "cheesegrater" wird frei mit Küchenreibe übersetzt, ist streng genommen aber eine Käsereibe.

Des Weiteren kann ein Reiseführer natürlich nie alle Sehenswürdigkeiten und Aspekte eines Landes widerspiegeln, und es muss eine Auswahl getroffen werden. Dennoch empfand ich die Heraushebung von Florence Nightingale als einzige historische Persönlichkeit, die ausführlicher behandelt wurde, als etwas wenig. Und die Tatsache, dass die Queen so gut wie gar nicht erwähnt wird, obwohl sie England weitaus entscheidender geprägt hat als der neue König, gefiel mir ebenso nicht.

Dennoch vermittelt das Buch einen soliden Ersteindruck des Landes mit wichtigen Begriffen und Eigenheiten der britischen Kultur, das sich sicherlich auch gut für den Englischunterricht eignet.

Fazit:
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Eine gute Ersteinführung Englands und britischer Kultur für Kinder im Grundschulalter mit kleineren Fehlern und Luft nach oben