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Meerglas

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 01.09.2023
Verlogen / Mörderisches Island Bd.2
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlogen / Mörderisches Island Bd.2


sehr gut

"Verlogen" von Eva Bjørg Aegisdóttir ist der zweite Band des isländischen Ermittler-Duos Elma und Sævar. In einer Gletscherspalte wird Marianna gefunden, die seit 7 Monaten vermisste Mutter des Teenagermädchens Hekla. Damals verliefen die Ermittlungen unsauber; man ging von einem Selbstmord aus. Durch den Fund der mumifizierten Leiche konnte ein Suizid jedoch ausgeschlossen werden und die Ermittlungen betreffen Mariannas näheres Umfeld.
In Rückblenden erfahren wir über die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung. Die Überforderung von Marianna als junge Mutter, Hellas unangepasste Art und ihre sozialen Schwierigkeiten werden Schicht für Schicht entblättert und lassen den Krimi zur psychologischen Milieudarstellung werden.
Bei dem Roman handelt es sich um ein ruhiges Buch. Es ist kein Pageturner und mir sind keine eisige Schauer über die Haut gefahren. Trotzdem oder gerade deshalb habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Es will nichts beweisen, sondern erzählt. Ich kann es allen empfehlen, die Spannung ohne Gewaltdarstellung mögen und sich für die psychologischen Hintergründe einer Tat interessieren.

Bewertung vom 15.06.2023
Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1 (eBook, ePUB)
Perbandt, Anna

Frühlingstöchter / Das Pensionat am Holstentor Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nora ist nicht leicht zu händeln. In der Kaiserzeit muss die unangepasste Grafentochter geschliffen werden, bis sie in das patriarchische Konzept der Gesellschaft passt.
Vadder op Geschäftsreis, Mutti is doot. Wat för ’n Schiet.
Also schickt der latent überforderte Grafennachwuchs und Bruder Henry seine Schwester Nora ins Mädchenpensionat nach Lübeck. Dort schließt Nora mit den Pensionsmädels Agnes, Fanny und Lotte einen " Frühlingsbund", da jung und ungestüm. Unbedingt zur Story dazu gehören noch unkonventionelle Bindungen und verbotene Liebe: man will und darf doch nicht...Nee, wat schöön 🤧.

Zum Glück hat Anna Perbandt gut recherchierter und als Ortskenner huscht einem das ein oder andere Lächeln über die Lippen, wenn man während des Lesens durch bekannte Gäßchen der Lübecker Altstadt geht. Zum Glück gibt es auch Figuren wie die Lehrerin Gesche Petersen, die dem damaligen Frauenbild entgegenstehen und den Roman vor dem Kitsch bewahren. Und, was vielleicht völlig egal ist, aber mir nicht: der Rowohlt Verlag hat so schönes Umweltpapier mit einem so netten Layout verbunden, dass ich das erwähnen muss.

Das Buch ist Teil 1 einer Diologie, hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert und hat Spaß gemacht.

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