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Benutzername: 
Max
Wohnort: 
Penzberg

Bewertungen

Insgesamt 108 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2011
Juliregen / Fridolin Reihe Bd.3
Lorentz, Iny

Juliregen / Fridolin Reihe Bd.3


ausgezeichnet

Mit "Juliregen" legt Iny Lorentz endlich den lang ersehnten Abschluss der Trilogie um Lore von Trettin vor. "Dezembersturm" und "Aprilgewitter" fand ich schon sehr gut, aber der Abschluss krönt das Ganze wirklich.
Man merkt auch diesem Roman die sorgfältige Recherche an, die aber keineswegs oberlehrerhaft daherkommt, sondern in einer mitreißenden Schreibweise verpackt ist. Dadurch wirken die Charaktere authentisch, die gesamte Handlung wird glaubhaft. Eben wie man das von Iny Lorentz gewöhnt ist. Empfehlenswert!

17 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.05.2011
Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe
Scharnigg, Max

Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe


sehr gut

Mac Scharnigg hat mit diesem Büchlein eigentlich gleich zwei Geschichten erzählt: einmal natürlich die des Erzählers Nikol Nanz, den fremde Männerschuhe vor der gemeinsamen Wohnung ziemlich aus der Bahn werfen und er sich verwirrt und verängstigt unter die Treppe verzieht. Außerdem schildert er aber auch die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand, denn Nikol ist ein Zeitungsredakteur, der sich mit genau diesem Thema beschäftigt. Weil er unter seinem Treppenabsatz genug Zeit zum Nachdenken hat, denkt er über den idealen Aufbau der Geschichte nach. Und dann kommt noch ein alter Bewohner des Hauses dazu, Herr Schmuskatz, der an sich schon ein ziemlicher Kauz ist: er macht sich jeden dirtten Tag ein Paprikahuhn, das er dann in den folgenden Tagen aufisst. Sein Hobby: er sammelt Bücher mit Widmungen und ordnet diese nach den Widmungen! In einem früheren Leben war er Gletscherfotograf und hat daher auch eine Verbindung zur Bergwelt.
Das Ganze mündet im gemeinsamen Aufstieg der beiden in den zweiten Stock zur Wohnung von Nikol - eine sehr merkwürdige Seilschaft.
Insgesamt ein schrulliges Buch mit fast schon surrealer Handlung, ein ziemlicher Lesespaß.

Bewertung vom 28.04.2011
Die Filmerzählerin
Rivera Letelier, Hernán

Die Filmerzählerin


sehr gut

"Die Filmerzählerin" von Hernán Rivera Letelier ist zugleich die Erzählerin in dem Büchlein: in einem chilenischen Minendorf in der Atacama-Wüste wird immer ein Mädchen ins Kino geschickt, die anschließend zunächst nur der Familie, im Lauf der Zeit auch anderen zahlenden Zuhörern den Film erzählt. Zunächst war das nur um Eintrittsgelder zu sparen, nachdem sie ihre Sache aber so gut machte, die Filme sogar mit Requisiten und Musik nacherzählte, kamen immer mehr Nachbarn und Freunde, um die Erzählungen zu hören - und auch etwas Geld da zulassen.
Verschiedene Schicksalsschläge brechen über die Familie und das Dorf herein, ihr größter Konkurrent wird aber das Fernsehen ...
Ein poetisches Büchlein, schnell gelesen, bezaubernd.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2011
Lissabon
Groothuis, Rainer; Lohfert, Christoph

Lissabon


ausgezeichnet

Für jeden, der schon einmal einige Zeit in Lissabon verbracht hat, ein tolles Buch, um seine Sehnsucht zu bekämpfen. Herrliche Fotografien, hervorragend gedruckt auf edlem Papier. Alles sehr stimmungsvoll!

Bewertung vom 26.04.2011
Jeder stirbt für sich allein
Fallada, Hans

Jeder stirbt für sich allein


ausgezeichnet

Hans Fallada beschreibt in "Jeder stribt für sich allein" absolut eindringlich, wie das Nazi-System bis in den kleinsten Winkel des "normalen" Lebens des sog. kleinen Mannes vorgedrungen ist, so dass alle Normalität weichen muss. Und er zeigt, wie die einzelnen Hauptpersonen damit umgehen: die einen verkriechen sich komplett in ihre Wohnung und leben nur noch nachts, die anderen machen im kleinen mit und spähen für minimale Vergünstigungen die Nachbarschaft aus und das Ehepaar Quangel stellt sich dagegen: zwar mit einer kleinen Aktion, die an sich lächerlich wirkt, aber endlosen Mut erfordert, um den Anstand vor sich selbst zu wahren. Und mit diesem Anstand stehen sie die grausamsten Quälereien durch und beeindrucken noch im Gestapo-Bunker ihre Peiniger.
Ein absolut lesenswerter Aufruf zu Zivilcourage und Widerstand!

7 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2011
Beifang / Kommissar Berndorf Bd.7
Ritzel, Ulrich

Beifang / Kommissar Berndorf Bd.7


gut

Lange tappt der Leser im Dunkeln, wer denn nun die junge Fiona Morny ermordet hat. Ulrich Ritzel schafft es über den ganzen Krimi "Beifang" die Spannung zu erhalten, auch wenn einige sehr unwahrscheinliche Wendungen den Leser doch etwas ermüden.
Wie er aber die verkorksten Ermittlungen in diesem Mordfall mit dem Tod des Verteidigers des Angeklagten und das alles mit Vorgängen, die in die Nazi-Zeit zurück reichen, verbindet, ist durchaus kunstvoll und durchaus den Deutschen Krimipreis wert.
Der Ermittler Berndorf, früher Leiter der Kripo Ulm, bewegt sich sehr lässig und souverän durch den Fall und legt sich mit einigem Spaß mit den Oberen der Staatspartei und einem Energikonzern an. Lässt sich gut lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.04.2011
Süden / Tabor Süden Bd.16
Ani, Friedrich

Süden / Tabor Süden Bd.16


gut

Friedrich Ani lässt in seinem aktuellen Roman "Süden" den ehemaligen Kommissar Tabor Süden wieder aufleben. Nach einigen Krimis mit Polonius Fischer als Kommissar, zieht es Tabor Süden, der seinen Polizeidienst quittiert hat und sich in Köln verkrochen hat, wieder zurück nach München. Anlass ist der Anruf seines Vaters, der die Familie sitzen ließ, als Tabor 16 war. Um Geld zu verdienen, heuert Süden in einer Detektei an und bekommt gelich einen zwei Jahre alten Fall übertragen: ein Gastwirt ist spurlos verschwunden, keiner weiß wohin und ob er noch lebt. Mit Sturheit, Schweigsamkeit und den richtigen Fragen, rollt Süden den an sich aussichtslosen Fall neu auf. Wie er das macht, ist durchaus packend geschildert.
Ansonsten hat Friedrich Ani noch eine Hommage an seine Stadt und die kleinen Eckkneipen und ihre biertrinkenden Bewohner geschrieben, die durch das Hochglanz-München langsam verdrängt werden.
Nette Krimilektüre.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2011
Bikes of Burden
Kemp, Hans

Bikes of Burden


ausgezeichnet

Diese Bilder sind doch mal echt toll. Jeder Fernreisende hat bestimmt schon einmal selber so ein völlig überladenes Moped gesehen, aber gleich ein ganzes Buch voll - das wirkt fast wie ein großes fotoalbum einer langen Reise.
Texte braucht es da eigentlich nur als Kapiteleinleitung, der Rest ist selbsterklärend.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.