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Hightower667
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Bewertungen

Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 05.05.2024
ZoZo Zombie Bd.1
Nagatoshi, Yasunari

ZoZo Zombie Bd.1


ausgezeichnet

Irrwitziger Zombiemanga

Das ist mit Abstand der verrückteste Manga, der mir in letzter Zeit über den Weg gelaufen ist. Hier ist absolut gar nichts politisch korrekt, wie man so schön sagt. Doch worum geht es eigentlich bei ZoZo Zombie! des japanischen Zeichners Yasunari Nagatoshi?

Grundschüler Isamu lernt durch einen Zufall den Zombie ZoZo kennen. Nach überstandener Angst einfach von ihm gefressen zu werden (immer diese Vorurteile!) lernt Isamu die erstaunlichen Fähigkeiten des Untoten kennen. Dieser kann so ziemlich alles mit seinem nicht mehr lebendigen Körper anfangen. Die Extremitäten und Innereien spielen dabei immer eine tragende Rolle. Vieles davon kann jungen Leser/innen befremdlich und auch ziemlich brutal vorkommen. Vor allem ist es aber einfach nur einfallsreich und unglaublich lustig. Die zumeist kurzen Comicstrips sind in schwarz-weiß gehalten und werden wie im japanischen Original von rechts nach links gelesen. Dies ist zu Beginn leicht gewöhnungsbedürftig, stellt sich mit der Zeit aber ein.

Die Zeichnungen sind ziemlich übertrieben und explizit dargestellt, unterhalten aber durch ihren Einfallsreichtum. Die Kürze der Geschichten sorgen für einen erfrischenden Lesefluss. Apropos Geschichten: Die sind fast nicht vorhanden und dienen nur als Aufhänger für die Spezialfähigkeiten von Zombie ZoZo.

Die Zeichnungen sind typisch Manga-Stil und erfüllen somit die Erwartungen. Wobei ZoZo wie eine richtig gut gelungene Mischung aus guter und böser Zombie geworden ist.

Fazit: Wer es gerne abgedreht und lustig mag, der ist mit dem Manga „ZoZo Zombie!“ gut bedient. Hier stimmt eigentlich alles um gut unterhalten zu werden. Obwohl ZoZo ein Zombie ist, schließt man ihn doch ein wenig ins Herz. Hoffentlich folgen noch weitere Abenteuer! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.05.2024
Der große Schleimassel / Schwapp, der Geheimschleim Bd.1
Schilp, Tina

Der große Schleimassel / Schwapp, der Geheimschleim Bd.1


sehr gut

Ein schleimiger Spaß

Wer hat als Kind nicht schon immer davon geträumt glibberigen Schleim in allen Farben und Formen herzustellen und damit zu spielen. Die Geschwister Lou und Lukas sind regelrechte Schleimexperten. Sie können jeden Schleim produzieren den man sich nur vorstellen kann. Als eins dieser Experimente gehörig schief geht, bekommen die Kinder Schleimverbot auf Lebenszeit.
Als sich die Gelegenheit bietet noch einen allerletzten Schleim herzustellen, wird diese genutzt. Und als wäre dies nicht schon Abenteuer genug, ist der produzierte Schleim jetzt auch noch lebendig und dabei ziemlich vorlaut.
Von nun an schliddern die Kinder von einem Abenteuer ins nächste und jedesmal wird es schwieriger die Identität ihres neuen Freundes geheim zu halten.

Was für ein Riesenspaß! „Schwapp-Der Geheimschleim“ von Autorin Tina Schilp bietet von Anfang bis Ende jede Menge Action und skurrile Situationen, die unglaublich witzig sind. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Das Tempo ist hoch und die Charaktere, allen voran Lou und Lukas, sehr sympathisch. Schwapp ist auf den ersten Blick das genaue Gegenteil. Er ist eher vorlaut und und weiß immer alles besser. Man kann ihm aber nie wirklich böse sein, da er einfach unglaublich lustig ist und die Kinder in turbulente Situationen bringt, die sie sonst wohl nie so erlebt hätten. So ein klein wenig erinnert der kleine Schleim an den Pumuckl. Von der Stimmung her sind Ähnlichkeiten nicht von der Hand zu weisen.

Martina Schachenhubers zauberhafte Illustrationen sind dann noch ein zusätzliches Highlight, da sie mit ihren Zeichnungen eine weitere tolle Facette in das Buch einbringt. Damit ergänzen sich Bild und Worte perfekt. Wem das bunte Buchcover gefällt, der wird auch die Geschichte mögen.

Fazit: „Schwapp“ gefällt auf Anhieb und punktet auf ganzer Linie. Hier geht es Schlag auf Schlag und es bleibt kein Auge trocken. Zum Vorlesen, aber auch für Lesebeginner ein Heidenspaß. Bitte mehr davon. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.04.2024
Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1
Kopka, Franzi

Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1


gut

Jugendbuch-Dystopie mit kleinen Längen

„Honesty - Was die Wahrheit verbirgt“ ist der Beginn einer neuen Trilogie von der deutschen Autorin Franzi Kopka. Als Leser/in folgen wir der Jugendlichen Mae, die nach Pandemie und Kriegen in einer überwiegend von einer KI geführten Welt namens Sestiby lebt. Diese KI sorgt dafür, dass es nur noch positive Gefühle und die Wahrheit gibt. Negative Emotionen wie Wut oder Eifersucht und das Lügen gehören der Vergangenheit an und sind strengstens verboten. Menschen, die dennoch diese Art von Gefühlen verspüren, werden gnadenlos gejagt. Auch Mae kennt diese Gefühle. Als sie zu einem Programm der Regierung geschickt wird, lernt sie Menschen kennen, deren Gefühlslage der ihren ähneln. Sie säen Zweifel und bringen damit alles woran sie je geglaubt hat ins Wanken.

Jugenddystopien sind ja nach wie vor voll im Trend. Unzählige Bücher und Filme sind bislang mit sehr großem Erfolg erschienen und viele werden wohl noch folgen.

Das hier vorliegende Buch wartet mit einer sehr interessanten Grundidee auf. Wie würden wir uns fühlen, wenn wir keine sogenannten negativen oder umgangssprachlich schlechten Gefühle mehr haben dürften, da sie durch Medikamente unterdrückt würden um in der Gesellschaft zu funktionieren. Und wenn wir sie doch fühlen würden, würden sie uns innerlich auffressen, wenn wir ihnen kein Ventil zum ablassen geben würden?

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Mae als Identifikationsfigur ist glaubhaft und man folgt ihr als Leser/in gerne in ihr Abenteuer. Auch um mehr über ihre Welt und das Regime, dass an der Macht sitzt, kennenzulernen.

Wird die Geschichte zu Beginn des Buches noch ziemlich gemächlich erzählt, so nimmt sie ab der Hälfte doch ziemlich an Fahrt auf und weiß durch einen guten Spannungsaufbau zu fesseln. Leider wird die Spannung immer mal wieder durch eine ziemlich langweilige Liebesgeschichte unterbrochen, die junge Leser/innen vielleicht toll finden, mir aber definitiv zu schmalzig war.

Fazit: Das Buch hat durchaus Potential und wird zum Ende hin richtig packend. Der Cliffhanger lässt die Vorfreude auf den zweiten Teil steigen. Trotz einiger kleiner Längen im erzählerischen Bereich wird das Buch bei der Zielgruppe erfolgreich sein. Alle anderen sollten vielleicht erstmal die Leseprobe lesen. Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.04.2024
Schatten im Glashaus
White, Loreth Anne

Schatten im Glashaus


sehr gut

Spannend konstruiert

Kit Darling kommt aus bescheidenen Verhältnissen. Sie arbeitet als Haushalthilfe und Reinigungskraft für reiche Menschen. Sie gilt als zuverlässig und ist beliebt bei ihren Kunden/innen. Ihre heimliche Leidenschaft gilt dem Herumschnüffeln in den persönlichen Dingen ihrer Klienten. Doch dann macht sie schockierende Entdeckungen in einem ihrer Haushalte und wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert.

Gleichzeitig wird an einem blutigen Tatort ohne Leichenfund ermittelt. Kit Darling wird hier zum letzten Mal gesehen. Wurde sie Opfer ihrer Obsession?

Bei dem Thriller „Schatten im Glashaus“ von Autorin Loreth Anne White ist nichts so wie es auf den ersten Blick scheint. Des Öfteren wird man auf eine falsche Fährte gelockt und gedanklich aufs Glatteis geführt. Gerade die Perspektivwechsel sind eine große Stärke des Buches, da man als Leser/in so einen guten Einblick in die Gedankenwelt der verschiedenen Charaktere bekommt. Hier wird gelogen, getäuscht und verraten. Personen, die man zu Beginn des Buches noch sympathisch fand, sieht man später in einem komplett anderen Licht.

Der Schreibstil ist flüssig und gut nachvollziehbar. Zwar haben sich auch ein paar kleine Längen eingeschlichen, aber die tuen dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, hier wird permanent Spannung erzeugt, die über die ganze Buchlänge unterhält.
Das eher mysteriöse Cover passt gut zum Inhalt des Buches und weckt das Interesse schon vor dem Lesebeginn.

Fazit: „Schatten im Glashaus“ ist ein toller Thriller geworden, bei dem man sich nie sicher sein kann was als nächstes passiert. Die Autorin erzählt eine vielschichtige Geschichte, die man so auch nicht alle Tage liest. Wer sich gerne überraschen lässt und miträtselt, wird sich hier total wohl fühlen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.04.2024
Malnata
Salvioni, Beatrice

Malnata


ausgezeichnet

Eine ungewöhnliche Freundschaft im faschistischen Italien

In dem Roman „Malnata“ der italienischen Autorin Beatrice Salvioni geht es um die Freundschaft von Francesca und Maddalena. Beide wohnen im selben Ort, ihre Herkunft könnte aber unterschiedlicher nicht sein. Während Francesca aus einem bürgerlichen, aber eher gefühlskalten und auf Oberflächlichkeit basierten Elternhaus kommt, so sieht es bei Maddalena gänzlich anders aus. Obwohl eher verarmt, wird in ihrer Familie immer diskutiert und und gestritten. Da Maddalena immer ihre Meinung sagt und auch ansonsten alles anders macht als von der Gesellschaft gewünscht, erhält sie von den Einwohnern den Beinamen „Die Unheilbringende“. Allen Widrigkeiten zum Trotz lernen sich die beiden Mödchen besser kennen und entwickeln langsam ein Vertrauensverhältnis. Francesca lernt eine andere Seite des Lebens kennen. Doch in einem faschistischen Land wie in Italien 1935 ist jedes aus der Norm brechen oder anecken gegen das Regime sehr gefährlich und kann weitreichenden Konsequenzen führen. Vor allem wenn man weiblich ist!

Schon das eindringliche in schwarz-weiß gehaltene Cover ist ein echter Hingucker und löst sehr unterschiedliche Gefühle in einem aus. Man merkt als Leser, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt und möchte der Ursache auf den Grund gehen.

Der Schreibstil ist packend und eindringlich. Gerade im zeitlichen Kontext mit dem faschistischen Italien unter Mussolini wird einem hier häufiger ziemlich mulmig beim Lesen, wenn ein Großteil der Bevölkerung seine Liebe und Wertschätzung ihm gegenüber äußert. Gerade das macht es so schwer für Mädchen wie Maddalena und Francesca. Sie haben keine Stimme in der Gesellschaft, sollen einfach funktionieren und ihren Platz in der Familie einnehmen. Ohne Widerworte.

Gerade deswegen ist die Figur und die Stimme der „Malnata“ so wichtig. Sie poltert scheinbar einfach so los gegen alles was ihr nicht passt und was sie nicht mag. Diese Freiheit, zu sagen was man denkt, kann der Funke sein, der eine Veränderung auslösen kann, andere zu motivieren und dazu zu führen ein selbstbestimmtes Leben zu verwirklichen.

Fazit: „Malnata“ ist ein tolles, packendes und wirklich gut zu lesendes Debüt geworden. Es behandelt ein wichtiges Thema, dass leider noch immer aktueller denn je ist. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.04.2024
Frieda, Nikki und die Grenzkuh
Marmon, Uticha

Frieda, Nikki und die Grenzkuh


gut

Lieber zusammen als gegeneinander

Das Leben in Elend könnte ein so schönes sein, wenn es nicht durch irgendeinen vergessenen Grund in Nord- und Südelend aufgeteilt worden wäre. So bekriegen sich seit jeher die Bewohner der einzelnen Seiten und machen sich das Leben gegenseitig schwer. Als dann auch noch eine Kuh aus Südelend ihr Kälbchen genau auf der Grenze zu Nordelend gebärt, ist die Katastrophe komplett und das ganze Dorf gerät aus dem Häuschen. Zeitgleich verschwindet Friedas bester Freund Nikki. Gibt es da einen Zusammenhang?

Autorin Uticha Marmon ist mit ihrem Kinder/Jugendbuch „Frieda, Nikki und die Grenzkuh“ ein aufregendes und erfrischendes Buch gelungen. Zentrale Themen wie Freundschaft, Grenzen überwinden, Mut und Zusammenhalt innerhalb einer Gruppe werden hier humorvoll und kindgerecht modern angesprochen. Die Bilder von Maja Bohn unterstützen die Texte auf sehr amüsante Weise und werten das Buch noch zusätzlich auf.

Schon das Cover mit der Kuh, die einem direkt ins Gesicht schaut, ist ein echter Hingucker und äußerst sympathisch. Da möchte man sofort loslegen und das Geheimnis von Elend lösen.

Sprachlich und inhaltlich werden Kinder keine Probleme mit der Geschichte bekommen. Es ist alles sehr gut nachvollziehbar. So bleibt die Motivation weiterzulesen erhalten. Das liegt natürlich auch an den sympathischen Charakteren wie Frieda und Nikki. Sie sind laut und sagen was sie denken, müssen später aber auch die ein oder andere vorgefertigte Meinung der Erwachsen revidieren. Es sind nämlich die Erwachsenen, die hier teilweise gar nicht gut weg kommen und mal wieder überhaupt nicht zuhören.

Fazit: „Frieda, Nikki und die Grenzkuh“ ist ein gutes Kinderbuch geworden, das über die Gesamtlänge zu unterhalten weiss. Am Ende hat man ein angenehmes Gefühl. Mal schauen, ob es weitere Abenteuer in Elend geben wird. Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.03.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


ausgezeichnet

Dieses Buch in Worte zu fassen ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Man muss es ganz einfach gelesen haben. Und wer es gelesen hat wird es auch so schnell nicht vergessen. Ein Buch, das nachhallt, erschüttert und wütend macht. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt und für Diskussionen sorgen wird. Ein Buch, das inhaltlich und sprachlich zu den Besten dieses Jahres gehören wird.

Der Leser/in folgt dem Großwildjäger Hunter White, der in Afrika verweilt, um den letzten seiner „Big Five“ zu erlegen. Er besitzt seinen eigenen moralischen Kompass, dem er folgt und mit dem er seine Jagd rechtfertigt. Schließlich bringe er ja durch den Kauf einer Jagdlizenz Geld in das Land und unterstütze so den Artenschutz. Ansonsten mag er Afrika nämlich überhaupt nicht.
Als ihm sein jahrelanger Wegbegleiter ein sehr spezielles Angebot macht, gerät seine Welt ins Wanken. Wie weit würde er für die perfekte Trophäe gehen?

Alleine schon das wunderschöne in gelb gehaltene Cover mit dem Spitzmaulnashorn vorne drauf lädt zur näheren Beschäftigung mit dem Buch ein. Bei der Betrachtung dieses wunderbaren Geschöpfes fällt es einem wirklich schwer irgendeinen Sinn in der (Groß)Wildjagd zu sehen.
Doch genau dieses Thema ist das zentrale, das sowohl von der „westlichen“ Seite, also von den Touristen, die gegen Lizenzen die Erlaubnis erlangen Wild zu erlegen und nur an der Trophäe beziehungsweise einem Foto mit dem selbst erlegten Tier interessiert sind und der „einheimischen“ Seite, welche die Jagd als Geschenk der Götter erachten und alles vom Tier verwerten, um als Volk zu überleben.

Diese Gegensätze beschreibt die flämische Autorin Gaea Schoeters mit so einer Wortgewalt, dass man als Leser/in einfach nur überwältigt ist. Wenn man einmal angefangen hat, dann kann man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen. Man wird regelrecht in den Strom der Ereignisse gezogen und es gibt absolut keine Möglichkeit diesen ohne Emotionen zu durchqueren. Es ist kein leicht zu lesendes Buch. Man muss es sich erarbeiten, aber am Ende wird man belohnt werden vom vielleicht besten Buch des Jahres.

Fazit: Man kann viel über dieses Buch schreiben, aber man sollte eine Sache auf jeden Fall tun: Es selber lesen! Vielleicht auch zweimal. Ein Buch, das den Kopf und den Verstand mal wieder auf Hochtouren arbeiten lässt. Ein Buch zum Nachdenken, Diskutieren, Streiten und genießen. Ich lehne mich jetzt weit heraus, aber wenn man dieses Jahr nur ein Buch lesen sollte, dann DIESES! Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 31.03.2024
Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt
Thomas, Angie

Nic Blake - Die Prophezeiung der leuchtenden Welt


ausgezeichnet

Ein herrliches Abenteuer!

Stellt euch mal vor, es gebe eine Welt in der gewöhnliche und ungewöhnliche Menschen zusammen leben würden. Fast unerkannt! Kennt ihr, sagt ihr! Ich glaube nicht. Zumindest nicht in der Welt, in der die zwölfjährige Nichole „Nic“ Blake mit ihren Vater lebt. Sie ist im Besitz der Gabe, dass heißt sie ist in Ausbildung zur richtigen Anwendung der Gabe. Einer Eigenschaft die mächtiger, aber kontrollierbarer als Magie ist.
Durch eine Unachtsamkeit gerät das Leben von Nic und ihren Liebsten arg aus den Fugen. Um ihre Familie retten zu können muss sie eine alte mächtige Waffe finden, damit sich eine uralte Prophezeiung endlich erfüllen kann.

Wow, was für ein Abenteuer. Hier geht es wirklich Schlag auf Schlag. Hier ist für jeden Leser/in was dabei. Es gibt viel Action, aber auch die Freunde des gepflegten Gruselns kommen voll auf ihre Kosten. Das liegt vor allem an den vielen verschiedenen Charakteren innerhalb der Welt der Ungwöhnlichen wie Vampiren, Azizas oder Rougarous. Da hat sich die Autorin wirklich viel Mühe gegeben und ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Das Ganze wird mit einer großen, teilweise schwarzen Portion Humor abgerundet.
Die Charaktere, allen voran Nic und ihr bester Freund JP, sind supersympathisch und toll beschrieben. Man kann sogleich eine Beziehung zu ihnen aufbauen und freut sich sie bei ihren Abenteuern begleiten zu dürfen.

Ebenfalls spannend ist die Herkunftsgeschichte der Gabe, die eingebunden ist in die Geschichte der Sklaverei von Afrika nach Amerika. Teilweise werden ernste Töne angeschlagen, die einen als Leser/in schon mal schlucken lassen.

Letztendlich will das Buch aber unterhalten und das schafft es auch ganz famos. Das fängt schon bei dem comichaften und sofort ins Auge springenden Cover an und endet spätestens mit dem gemeinen Cliffhanger am Ende des Buches, der einen traurig, aber hochmotiviert zurücklässt und die Vorfreude auf einen Nachfolger zusätzlich steigert.

Fazit: Die in den USA spätestens seit ihrem sogar schon verfilmten Debüt „The Hate U Give“ bekannte Autorin Angie Thomas hat mit „Nic Blake“ ein sehr erfrischendes und spannendes Jugendbuch geschrieben, welches aber auch junggebliebenen Erwachsenen auf Anhieb gefallen dürfte. Den Leser/in erwartet ein phantastisches und abwechslungsreiches Abenteuer, das sicher eine Menge Freunde finden wird. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.03.2024
The Fort
Korman, Gordon

The Fort


ausgezeichnet

Der Sommer in dem wir erwachsen wurden!

Evan, Jason, Mitchell und C.J sind die besten Freunde in der kleinen Stadt Canaan. Hier kennt jeder jeden und die Jungs verbringen die meiste Zeit miteinander. Nach einem starken Hurricane, der die Stadt und dessen Umgebung ziemlich in Mitleidenschaft gezogen hat, finden sie durch Zufall, zusammen mit dem „Neuen“ in der Gruppe, Ricky, den Eingang zu einem alten Bunker, der unter der Erde erbaut wurde. Voll ausgestattet mit allem was man vor über dreißig Jahren zum Überleben gebraucht hat, wird „das Fort“ ihr neues Domizil, ihr Rückzugsort. Doch trotz intensiver Geheimhaltung gibt es Bedrohungen von außerhalb und offen zutage tretende Konflikte der Jungs, welche die Freundschaft auf eine harte Probe stellen.

Mit „The Fort“ ist Autor Gordon Korman ein spannender Coming of Age Roman gelungen, der sowohl bei Jugendlichen als auch bei junggebliebenen Erwachsenen für Begeisterung sorgen dürfte. Gerade das Setting innerhalb des Bunkers ist eine Schatztruhe für Freunde alter Musik (ich sage nur Vinyl) und Filmklassiker der 80er Jahre (stilecht mit VHS-Rekorder abgespielt). Ein wenig erinnert die Stimmung an alte Stephen King Geschichten und das meine ich durchaus positiv.
Doch auch Jugendliche werden sich angesprochen fühlen, da Themen wie Freundschaft, erste Liebe, Scheidung, aber auch Missbrauch und Nötigung behandelt werden. Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Als besonders originell erweist sich die Idee des Autors jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Jungen der Gruppe zu erzählen. So kann man als Leser/in noch besser in die Gedankenwelt der einzelnen Charaktere eintauchen.

Ziemlich ungewöhnlich ist auch das Cover, welches im Stil einer Graphic Novel gestaltet ist. Leicht mysteriös und neugierig machend.

Fazit: „The Fort“ ist ein tolles Buch geworden, welches durchgehend unterhält. Es zeigt wie wichtig Freundschaft ist und dass alle Probleme zumindest entschärft werden können wenn man sie mit jemandem bespricht. Ganz nach dem Motto: Gute Geheimnisse behalte ich für mich, schlechte Geheimnisse sag ich weiter! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.03.2024
Blaues Gold
Laub, Uwe

Blaues Gold


sehr gut

Der Kampf ums Wasser hat begonnen!

Was wäre, wenn sich Trinkwasser auf dem Planeten, auch unter dem Aspekt des Klimawandels, zu einem raren und damit extrem teuren Produkt entwickeln würde? Und den daraus resultierenden weitreichenden Folgen für die Menschheit?

Diesen Fragen geht Autor Uwe Laub in seinem neuen Thriller „Blaues Gold“ nach.

Zum Inhalt: 2026 in Deutschland. Der Trinkwassermangel hat neue Dimensionen erreicht. Rationalisierungen des Wasserverbrauchs führen zu Engpässen bei der Bevölkerung. Der Unmut steigt.
Gleichzeitig soll vor der deutschen Ostseeküste die neue Süßwasserförderplattform „Greifswald“ ihren Betrieb aufnehmen. Sie soll die Trinkwasserprobleme deutlich entschärfen und natürlich auch Geld einbringen. Während der Feierlichkeiten, bei der sich auch die führende Wissenschaftlerin Leonie Vargas auf der Plattform aufhält, kommt es zur Katastrophe, als unbekannte Terroristen die „Greifswald“ kapern und unter Androhung der Sprengung ihre Forderungen stellen.

Uwe Laub hat einen spannenden Thriller geschrieben, der ab der ersten Seite packend unterhält. Das Szenario ist erschreckend real, wenn man weiß, dass es in manchen Regionen der Welt heute schon zu verheerendem Trinkwassermangel kommt. Durch den Klimawandel wird diese Problematik noch weiter verschärft werden.
Als Leser/in erfährt man so einiges über aktuelle Techniken und Theorien zur Trinkwassergewinnung und den damit verbundenen Konsequenzen. Das ist gut nachvollziehbar geschildert und stört den Lesefluss nicht im Geringsten.

Auf der anderen Seite soll das Buch nämlich auch unterhalten. Und das tut es wirklich sehr gut. Man ist als Leser/in mittendrin im Geschehen. Gerade bei den Actionszenen fühlt man diese Nähe sehr intensiv. Bei Explosionen oder im Kugelhagel duckt man den Kopf ab und zuckt regelrecht zusammen.
Obwohl die Geschichte zu Beginn mehrere Handlungsstränge aufweist, bei denen man zunächst nicht weiß, wohin sie einen führen werden, schafft es der Autor sehr geschickt sie später sinnvoll miteinander zu verbinden.
Der Schreibstil ist flüssig und das Tempo ziemlich hoch. Zum Durchatmen kommt man bei den vereinzelten Rückblenden, die zum Verständnis der Ereignisse gut in die Geschichte eingebunden wurden.

Fazit: Wer einen Thriller mit aktuellem Thema und viel Action sucht, wird bei „Blaues Gold“ fündig. Hier wird man bestens unterhalten und kann selbst noch eine Menge zum Thema Trinkwasser lernen. Das Buch lockt mit einem neugierig machenden Cover. Man wird definitiv nicht enttäuscht werden beim Lesen. Klare Leseempfehlung!