Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hightower667
Wohnort: 
Enger

Bewertungen

Insgesamt 143 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2024
Auf der Suche nach Novak
Hodgkinson, Mark

Auf der Suche nach Novak


gut

Großartiger Tennisspieler mit speziellen Lebensansichten

Ohne Frage gehört Novak Djokovic zu den größten und besten Tennisspielern aller Zeiten. Auf jeden Fall ist er der erfolgreichste Spieler aller Zeiten.

Der Sportjournalist Mark Hodgkinson hat mit seiner Biografie „Auf der Suche nach Novak - Das Phänomen Djokovic“ versucht die Persönlichkeit dieses Ausnahmespielers zu ergründen.

Hodgkinson erzählt von der Kindheit im Luftschutzkeller während des Jugoslawienkrieges in Serbien Ende der neunziger Jahre, von Novaks Anfängen im Tennis auf ziemlich maroden Plätzen. Schon ganz zu Anfang wurde das Talent in ihm gesehen und erkannt. Genauso wie sein Ehrgeiz und sein ziemlich früher Hang zur Perfektion. Schon früh in seiner Karriere soll er gesagt haben, dass er einmal der beste Spieler der Welt werden würde.
Zusammen mit seiner Familie, mit der er auch heute noch sehr eng verbunden ist, hat er es trotz vieler Entbehrungen als Kind und Jugendlicher in die Weltspitze geschafft.

Der Autor versucht hinter die Kulisse des Menschen Djokovic zu schauen. Auf den familiären Zusammenhalt, seine eher ungewöhnlichen und für ihn angepassten Trainingsmethoden, sowie seine Aktionen neben dem Tennisplatz. Denn Novak ist auch berühmt für seine legendären Parodien anderer Weltklasse-Tennisspieler.

Obwohl man viele Facetten über ihn erfährt, so richtig erfassen kann man sein Wesen nie. Dies wird besonders deutlich in den Corona-Jahren, als er ungeimpft nach Australien einreisen möchte und sogar mit dem Gesetz dort in Konflikt gerät. Da ist von Verschwörungstheorien die Rede und einige Aussagen sind auch aus dem Spektrum der Esoterik. Auch hierbei bleibt der Autor neutral.

Es gibt ein paar Bilder in der Mitte des Buches, die zu gefallen wissen. Schön wäre es noch gewesen, eine Übersicht der einzelnen Matches seiner Karriere zu haben. Oder zumindest eine Rubrik, in der seine wichtigsten Spiele analysiert werden. Dies kommt leider ein wenig kurz.

Fazit: Fans von Novak Djokovic werden dieses Buch lieben. Sie lernen ihren Star ein Stück weit besser kennen. Leider werden einige Dinge nur angerissen und nicht hinterfragt. Solide Leseunterhaltung.

Bewertung vom 10.11.2024
Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not
Kessel, Carola von;Beckmann, Lia;Schirdewahn, Lea

Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not


gut

Für Pferdefans ein Muss!

Die beiden bekannten Influencerinnen Lia und Lea bestreiten endlich ein neues Abenteuer. Zusammen mit der Autorin Carola von Kessel haben sie das neue Buch unter dem Titel „Silberpferde in Not“ veröffentlicht.

Worum geht es diesmal? Das Gestüt Silberweide verwahrlost so langsam. Nachdem die Leiterin vor kurzem verstorben ist, kümmert sich niemand mehr um die knapp 30 Pferde. Für die Pferde wird vorübergehend ein neues Zuhause gesucht. Lia und Lea bieten sich natürlich sofort an und übernehmen jeweils ein Pferd. Ihre Aufgaben sollen die Versorgung und Ausbildung der Pferde sein. Zudem sollen kleine Videos über ihre erlangten Fortschritte auf Social-Media gepostet werden. Am Ende sollen die Pferde dann auf einer großen Verkaufsveranstaltung vorgestellt werden.

Natürlich läuft nicht alles nach Plan. Vermittlerin Maja setzt die Mädchen ziemlich unter Druck und will Ergebnisse sehen. Doch da hat sie die Rechnung ohne die Mädchen gemacht!

Egal, ob man Lia und Lea kennt: Als Pferdefreund/in kommt man hier voll aus seine Kosten. Die Geschichte ist gut nachvollziehbar aufgebaut und leicht zu verstehen. Der Schreibstil ist flüssig und temporeich. Vereinzelt gibt es sehr schöne Illustrationen zu sehen, welche dem Buch gut zu Gesicht stehen. Da hätte es ruhig noch ein paar mehr geben können. Ebenfalls stark sind die Rätseleinlagen am Ende eines jeden Kapitels. So hat man neben dem Lese- auch den Knobelspaß.

Das Cover ist ebenfalls gelungen. Zeigt es doch ein Bild der beiden Influencerinnen mit ihren Pferden. So weiß man als Leser/in sofort mit wem man es zu tun hat und kann sie besser einordnen.

Fazit: Ein kurzweiliges Buch vor allem für Pferdefans. Ohne das Lösen der Rätsel ist man allerdings ziemlich schnell durch mit dem Lesen. Der Gesamteindruck stimmt aber. Lesenswert für Kinder ab neun Jahren.

Bewertung vom 03.11.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


sehr gut

Höchstspannung aus Italien

Mit fast genau 666 Seiten präsentiert uns der italienische Autor und Hauptkommissar Marco de Franchi einen der intensivsten Thriller dieses Herbstes.

Valentina Medici, Ermittlerin der italienischen Spezialeinheit, wird von Rom nach Bologna geschickt, um einen auf den ersten Blick „normalen“ Fall in Sachen Kindesentführung zu untersuchen. Doch schnell entwickeln sich die Dinge in eine komplett andere Richtung und Valentina sieht sich mit einer Serie von Verbrechen konfrontiert, die in Sachen Grausamkeit und Gewalt immer neue Dimensionen erreichen. Zusammen mit dem abgehalfterten lokalen Kommissariatsleiter Fabio Costa ermittelt sie gegen alle Widerstände und gerät dabei selber in große Gefahr.

Was für eine Atmosphäre! Das Buch startet eher gemächlich und leicht mysteriös und man denkt schon fast an eine schnelle Lösung. Doch man irrt sich gewaltig. Der Schreibstil ist flüssig und spannend. Der Autor weiß durch seine langjährige Polizeiarbeit wie der Hase läuft und kann seine ganze Erfahrung in die Geschichte einbringen. So bleiben die Geschehnisse trotz ihrer Grausamkeiten doch sehr realistisch und nachvollziehbar. Auch die Charakterzeichnung der beiden Hauptprotagonisten Valentina und Fabio sind glaubhaft und authentisch dargestellt.

Auf der einen Seite steht Valentina, die ihre erste große Ermittlung leitet und immer mehr mit Selbstzweifeln und den Widerständen innerhalb des Polizeiapparates zu kämpfen hat. Sie zieht die richtigen Schlüsse und niemand hilft ihr so richtig. Einige Leute arbeiten sogar eher gegen sie. Nur in Fabio sieht sie einen Vertrauten, einen Wegbegleiter. Doch dieser hat weitgehend mit dem Leben als Polizist als auch insgesamt mit dem Leben abgeschlossen. Er möchte als Leiter einer kleinen Polizeistation einfach in Ruhe gelassen werden. Ereignisse in der seiner Vergangenheit haben ihn zu einem gebrochenen Mann werden lassen.

Marco de Franchi gelingt es immer wieder falsche Fährten zu legen und den Leser/in zu verunsichern. Der größte Clou erweist sich später im Buch, mit dem man so nicht gerechnet hätte und die Perspektive auf den Fall definitiv verändert. Sehr erfrischend!

Leser/innen mit schwachen Nerven sollten um das Buch einen großen Bogen machen, da die Darstellung von Gewalt ziemlich häufig vorkommt und auch ziemlich explizit dargestellt wird. Die Szenen passen aber sehr gut zum Setting und der Atmosphäre des Buches. Es geht hier aber auch nicht nur einfach um die Brutalität, sondern diese Szenen haben einen Zusammenhang mit der erzählten Geschichte.

Ebenfalls erwähnenswert ist das düstere Buchcover. Die Aufteilung ist sehr gelungen und macht neugierig auf die folgende Geschichte.

Fazit: Wer einen echten Pageturner für den Herbst lesen möchte, der kommt an „Das zweite Kind“ nicht vorbei. Nehmt an eurem Lieblingsort Platz und beginnt zu lesen. Ihr werdet sehen, die Stunden werden wie im Flug vergehen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.10.2024
Die Mitford Schwestern / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.6
Benedict, Marie

Die Mitford Schwestern / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.6


gut

Eine Familie zum Abgewöhnen


In den Jahren zwischen den Weltkriegen repräsentieren und dominieren die Mitford-Schwestern die High Society Englands. Gesegnet mit dem Geld der aristokratischen Eltern stehen ihnen die Türen weit offen. Sie können haben was sie wollen.
Im Mittelpunkt des Buches stehen drei der Mitford-Schwestern: Diana, Unity und Nancy. Während Nancy sich ihren Lebensunterhalt als Schriftstellerin verdient und politisch eher moderat auftritt, geraten ihre beiden Schwestern immer mehr in die Fänge des Faschismus.

Diana ist gelangweilt von ihrem Leben als Gattin eines reichen Industriellen. Sie verliebt sich unsterblich in einen englischen Faschistenführer und folgt ihm sogar nach Deutschland, wo Hitler inzwischen die Macht übernommen hat. Die jüngste Schwester Unity verfällt dem Führer und der nationalsozialistischen Idee vollends und entzieht sich dem alltäglichen Leben immer mehr.
Als Nancy bemerkt, dass die Nazis zu einer Gefahr für England werden könnten und ihre Schwestern ihren Teil dazu beitragen, muss Nancy sich entscheiden, ob sie Informationen an den Geheimdienst weitergeben soll, um ihr Land zu warnen und zu schützen!

Mit dem Buch „Die Mitford-Schwestern“ hat die amerikanische Autorin Marie Benedict wieder einen Roman geschrieben, der sich mit der Geschichte real existierender Frauen auseinandersetzt. Anders als bei ihren vorherigen Romanen, bei denen es sich immer um eine Person handelte, haben wir es hier mit einer ganzen Familie zu tun. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf drei Schwestern, aus deren Sicht die Kapitel im Wechsel erzählt werden.

Der Schreibstil ist durchaus packend und spannend. Das Tempo eher gemächlich und somit gut nachvollziehbar.

Ein Großteil der im Buch vorkommenden Charaktere ist leider sehr unsympathisch. Es ist erschreckend zu lesen wie einzelne Familienmitglieder dem Nationalsozialismus frönen und verfallen. Es dauert lange bis man endlich eine „Heldin“ gefunden hat,
die einen mit positiven Gedanken durch das Buch führt. Auch die Eltern der Schwestern, die aus dem Adel kommen, sind moralisch höchst bedenklich. Um ihren Stand in der Gesellschaft zu halten, ist ihnen jedes Mittel recht. Es wirklich schrecklich zu lesen wie die Familie miteinander kommuniziert.

Nach dem Lesen fragt man sich schon, was sich wirklich so ereignet hat und was der Phantasie der Autorin entsprungen ist. Kurze Erläuterungen am Ende des Buches wären hier sehr sinnvoll gewesen und hätten die Geschichte noch nachvollziehbarer gestalten können.

Fazit: Ein gutes Buch mit einer starken und bestimmt für viele Leser/innen noch unbekannten Geschichte einer englischen Familie aus der High Society Englands. Leider kristallisiert sich erst gegen Ende ein sympathischer Charakter heraus, der das Buch tragen kann. Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.10.2024
Die Schule der Mitternachtswelt 1
Desard, Maëlle

Die Schule der Mitternachtswelt 1


sehr gut

Willkommen auf der etwas anderen Schule!

Die Mitternachtsschule öffnet ihre Pforten. Halbvampir Simeon soll sein erstes Jahr hier auf der Schule beginnen, zusammen mit anderen Nachtgestalten. Dazu gehören Vampire, Werwölfe, Sirenen oder Liche. Allesamt komplett verschiedene, übernatürliche Wesen, die teilweise seit Jahrhunderten verfeindet sind und nun gemeinsam eine Schule besuchen sollen. Doch schon kurz nach dem Beginn mehren sich die rätselhaften Ereignisse. Schüler/innen verschwinden ohne erkenntlichen Grund. Die Schulleitung scheint das Verschwinden nicht groß in Besorgnis zu versetzen. Als dann auch noch einer der beliebtesten Schüler der Schule verschwindet, der zugleich noch familiär mit Simeon verbunden ist, reicht es ihm und er beginnt zusammen mit seinen neu gewonnenen Freunden der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei bringen sie sich selbst in große Gefahr!

Mit „Die Schule der Mitternachtswelt“ hat die französische Autorin Maëlle Desard einen fulminanten Start hingelegt. Das frische Setting mit der ungewöhnlichen Schule mit seinen unterschiedlichen Schüler/innen fesselt und fasziniert von Beginn an. Der Schreibstil ist anfangs eher gemächlich, was aber auch der Einführung der Charaktere dient. Spätestens mit Beginn der Ungereimtheiten zieht das Tempo aber massiv an und man bekommt kaum noch Zeit mal richtig durchzuatmen, da die Ereignisse sich von nun an überschlagen. Obwohl es manchmal auch etwas härter wird, werden auch eher zartbesaitete Leser/innen ihren Spaß mit der Geschichte haben, da auch dem (skurrilen) Humor ein großer Raum gegeben wird.

Letztendlich geht es wieder um eine Gruppe, die unterschiedlicher nicht sein könnte, aber nur zusammen stark ist und diesen Fall lösen kann. Da können auch Vorurteile und Vorbehalte anderer nichts daran ändern.

Sofort ins Auge fällt das tolle Cover, welches durch seine Aufteilung, seine Farben und den super platzierten Titel überzeugt und sofort den Drang auslöst dieses Buch zu lesen.

Fazit: Ein Auftakt nach Maß! Hier stimmt eigentlich alles. Es hat sehr viel Spaß gemacht, dieses erste Abenteuer der Mitternachtsschule zu lesen. Auf diesem Niveau dürfen gerne noch viele weitere Abenteuer folgen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.10.2024
TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG
Maria Heinrich

TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG


gut

Spannender Thriller zum Thema KI

Ana Rubin hat es geschafft. Die IT Spezialistin wurde zur Bereichsleiterin bei einem Unternehmen befördert, welches sich mit künstlicher Intelligenz im öffentlichen Raum beschäftigt. In der finalen Testphase kurz vor Beendigung des Projekts kommt es zum Eklat. Bei einer Pressekonferenz zum Projekt wird der Bürgermeister Opfer eines Farbanschlags. Zudem gibt es Demonstrationen, Hackerangriffe und ein Mann hat einen tödlichen Unfall.

Irgendetwas läuft hier verdammt schief. Kann es sein, dass die Gefahr nicht nur von außen sondern vielleicht auch aus den eigenen Reihen kommt? Und warum steht Ana in der Schusslinie?

Mit „Tödliche Intelligenz“ hat die österreichische Autorin Maria Heinrich einen soliden und unterhaltsamen Thriller geschrieben. Es ist der mittlerweile dritte Teil ihrer „Kein normaler Arbeitstag“ - Reihe. Aber keine Angst, jeder Teil steht für sich und kann unabhängig von den anderen Folgen gelesen werden.

Das Tolle an dem Buch ist, dass man bis zum Ende nicht weiß, wer der Bösewicht ist. Die Autorin führt den Leser/in häufiger mal aufs Glatteis. So ist man sich nie ganz sicher was als nächstes passiert.

Das KI in der Gesellschaft durchaus zwiespältig aufgenommen wird, kommt im Buch sehr gut rüber. Sowohl das Pro als auch das Kontra sind nachvollziehbar und gut beschrieben. Das Autorin Maria Heinrich aus der Welt der Informatik kommt ist allgegenwärtig und sorgt für den dramatischen Aufbau des Buches.

Der Schreibstil ist flüssig und temporeich, dabei aber immer nachvollziehbar und leicht verständlich. Das Cover sieht cool aus und steigert die Vorfreude aufs Buch.

Fazit: Wer Lust auf einen spannenden Thriller aus dem Tech-Business hat, der sollte „Tödliche Intelligenz“ lesen. Abwechslungsreich, geheimnisvoll und realistisch. Lesenswert!

Bewertung vom 13.10.2024
Gestrandet / School of Beastly Island Bd.1
Tielmann, Christian

Gestrandet / School of Beastly Island Bd.1


sehr gut

Tolle Mischung aus Manga und Kinder-/Jugendbuch

Mit „School of Beastly Island - Gestrandet“ von Autor Christian Tielmann und Illustratorin Belén Culebras schickt der Carlsen Verlag eine neue Serie ins Rennen, die auf sehr lustige und spannende Art und Weise die Genres Kinderbuch und Manga verbindet.

Doch worum geht es eigentlich?

Tapio und seine Schwester Aina stranden nach einem Schiffsunglück, bei dem der Verbleib ihrer Eltern im Ungewissen bleibt, auf einer vermeintlich einsamen Insel. Doch schnell merken sie, dass dem nicht so ist, als sie nach kurzer Zeit von unbekannten Wesen angegriffen werden. Auf ihrer Flucht entdecken sie ein Dorf, welches sich als Schule für magisch begabte Kinder entpuppt.

Und hier kommt es dann zu einem Konflikt zwischen den beiden Geschwistern. Denn Aina besitzt im Gegensatz zu ihrem Bruder wirklich eine magische Gabe und darf bleiben. Doch so leicht gibt Tapio sich nicht geschlagen. Als sich die Ereignisse auf der Insel plötzlich überschlagen, steht Tapio im Mittelpunkt. Denn Tapios bester Freund seit dem Schiffsunglück ist eine Garnele.

Was für ein abgedrehter Spaß! Die Geschichte wird aus der Sicht von Tapio in Form eines Logbuches erzählt. Der Text ist leicht verständlich und sehr witzig geschrieben. Das Tempo ist hoch und verspricht eine Menge Action. Genial unterstützt werden die Texte von super gezeichneten Manga-Illustrationen, die schon mal eine ganze Seite einnehmen können. Also ideal für die Menschen, die nicht nur Lust haben Text zu lesen. Die Charaktere, die alle herrlich überzogen sind, werden einem nach dem Lesen noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben. Allen voran Galionsfigur Poseidon! Und am Ende gibt es noch einen fiesen Cliffhanger, der noch für einigen Ärger sorgen wird.

Das Cover fällt sofort ins Auge wegen seiner knalligen, bunten Farben. Hier bekommt man schon einen ersten Ausblick auf die Dinge, die dem Leser/in im Buch begegnen.

Fazit: Schrill, abgefahren, lustig und spannend. Die neue Serie „School of Beastly Island“ ist ein echter Hit geworden. Einmal angefangen möchte man die Geheimnisse der Insel immer weiter erforschen. Kinder ab zehn Jahren und jung gebliebene Erwachsene werden ihre helle Freude mit dem Buch haben. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.10.2024
Zwischen zwei Welten
Nachtweih, Norbert;Liebing, Mathias

Zwischen zwei Welten


sehr gut

Ein echtes Original

In seinem Buch „Zwischen zwei Welten“ erzählt Fußballlegende Norbert Nachtweih zusammen mit dem Journalisten und Dokumentarfilmer Mathias Liebing seine aufregende Lebensgeschichte.

Er erzählt von seiner Flucht aus der DDR 1976 über Istanbul nach Frankfurt. Der schon in der DDR erfolgreiche Profifußballer findet Unterschlupf bei Eintracht Frankfurt, wo er schnell zu einem der erfolgreichsten Spieler wird. Weitere Stationen werden unter anderem der FC Bayern München und der AS Cannes sein. Er gewinnt mit seinen Mannschaften den UEFA-Cup und wird diverse Male Deutscher Meister.

Neben dem Sport, den der Hauptteil des Buches ausmacht, gibt es aber auch noch die private Seite von Norbert Nachtweih. Ein Lebemann wie er im Buch steht, der nichts ausgelassen hat, wenn es um das Feiern ging. Da werden ein paar richtig tolle Geschichten erzählt, die der ein oder andere Fan bestimmt so auch noch nicht gehört hat. Alles war viel freier, da man als Profi damals noch nicht überallhin von Journalisten verfolgt wurde.

Es ist der Schreibstil, der einen als Leser/in begeistert. Diese ehrliche, kein Blatt vor dem Mund nehmende Art ist einfach sympathisch. So kommen einige Weggefährten von damals, Spieler und Trainer gar nicht gut weg. So erfährt man zum Beispiel ganz amüsante Fun-Facts über Fussballstars lang bevor sie diesen Status hatten. Da fallen dann so Namen wie Lothar Matthäus oder Zinédine Zidane. Liest man auch nicht häufig in einer Autobiografie.

Spannend ist auch die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit im Kontext zur DDR. Lange hat sich Norbert Nachtweih geweigert sich damit auseinanderzusetzen aus Angst Freunde oder Familie zukünftig in einem anderen Licht zu sehen. Letztendlich hat er es aber doch getan. Lesenswert!

Auf dem Cover sieht man einen jungen und selbstbewussten Mann, der weiß was er will.

Fazit: Sehr lesenswerte Biografie eines Profispielers, der das Leben so nahm wie es kam. Inklusive Fehlentscheidungen. Ehrlich und selbstkritisch. Für Fans von Eintracht Frankfurt ein Muss, aber auch interessant für alle anderen Fußballbegeisterten. Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.10.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


ausgezeichnet

Beste Krimiunterhaltung aus England

Mrs. Potts Mordclub muss wieder ran, nachdem der beliebte Bürgermeister Geoffrey Lushington bei einer Stadtratssitzung zusammenbricht und stirbt. Diesmal sogar offiziell als beratendes Team der Polizei. Die Ermittlungen lassen vermuten, dass der Bürgermeister vielleicht vergiftet worden sei. Da Judith Potts während des Vorfalls an der Sitzung teilnahm, ist es ihr ein persönliches Anliegen die Umstände des Todes zu klären! Und der Fall liegt natürlich wieder völlig anders als zunächst angenommen.

Was für ein Spaß! Im mittlerweile dritten Band der beliebten Serie um die Hobbyermittlerin Judith Potts und ihre beiden guten Freundinnen Becks und Suzie geht es wieder hoch her. Zum Glück nicht in Sachen Mord und Totschlag, sondern in althergebrachter und nie modrig wirkender Detektivarbeit. Hier werden hintereinander alle für den Fall wichtigen Personen befragt und dabei teilweise mit der Tür ins Haus gefallen, wenn es der Umstand benötigt. Dabei kommt es zu manch wunderbar spaßigen Szenen.

Es ist der Schreibstil, der einfach zu gefallen weiß. Im Gegensatz zu vielen Krimis und Thrillern, die auf Gewalt und Geschwindigkeit setzen, handelt es sich hier um einen Kriminalroman im klassischen Sinne, bei dem man als Leser/in immer seinen Ruhepuls behält. Egal was auch passiert. Und dies ist durchaus nicht negativ gemeint.

Neben dem eigentlichen Fall lernt man auch die Hauptprotagonisten immer besser kennen. Ihre schrulligen und manchmal komisch anmutenden Rituale sorgen für zusätzliche Auflockerung bei der Lösung des Falles.

Das Cover ist nicht spektakulär ausgefallen, weiß aber zu gefallen, da es dieses typisch britische Flair versprüht.

Fazit: Auch der dritte Teil der „Mordclub“- Serie ist wieder ein Highlight. Man braucht die Vorgänger nicht gelesen zu haben, um der Geschichte folgen zu können. Autor Robert Thorogood beweist einmal wieder sein feines Gespür für gute Unterhaltung. Für Spannung ist gesorgt, auch ohne dass permanent Blut fließt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.10.2024
Tiger-Team - Der Schatz des Riesenkalmars
Brezina, Thomas

Tiger-Team - Der Schatz des Riesenkalmars


ausgezeichnet

Das Tiger-Team braucht deine Hilfe!

Es geht wieder los! Patrick, Luk und Biggi aka das Tiger-Team brauchen deine Hilfe bei einem besonders kniffeligen Fall. Dabei geht es um eine Schatzsuche auf dem Meer. Sie sollen helfen, die Schätze eines vor langer Zeit versunkenen Schiffes aufzuspüren und zu bergen. Doch wo liegt das Wrack? Gibt es diese Reichtümer wirklich? Und stimmt es, dass ein Ungeheuer dort unten Wache hält?

Schon das Buchcover mit seinen leuchtenden Farben (vor allem das Rot des Riesenkalmars ist richtig intensiv) lässt das Herz eines jeden Abenteurers höher schlagen. Die gelb strahlenden Augen des Tigers fordern den Leser/in regelrecht auf, dem Team zu helfen.

Und als Leser/in hat man hier auch gleich eine Menge zu tun, um das Team zu unterstützen. Ausgerüstet mit einem Detektiv-Decoder ( eine scheinbar durchsichtige Karte, die man im Buch auf bestimmte Felder legen muss) kann man sogleich testen, ob man auf der richtigen Fährte ist, um den Fall gemeinsam zu lösen.
Die Rätsel sind teilweise schon ein wenig anspruchsvoller. Man muss die Texte schon aufmerksam lesen und sich die Zeichnungen sehr genau ansehen, um auf die Lösung zu kommen. Wenn es gar nicht mehr weitergeht, dann gibt es die Lösungen am Ende des Buches.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr spannend gehalten. Man bleibt also dran, da man unbedingt wissen möchte wie es weitergeht. Dabei ist der Text auch für jüngere Leser zum selber lesen gut geeignet.

Die Charaktere sind sehr sympathisch und werden zu Beginn des Buches als Steckbrief vorgestellt. Für einen selbst ist auch noch Platz und so hat man das Gefühl dem Team noch näher und verbundener zu sein. Ziemlich cool.

Die Mischung aus Text und teilweise ziemlich großen Zeichnungen passt hervorragend, da sie sich gerade bei den Rätseleinlagen perfekt ergänzen.

Fazit: Der mittlerweile vierte Fall des Tiger-Teams ist wieder ein echter Knaller geworden. Autor Thomas Brezina macht das was er am Besten kann: Unterhalten. Und das auf sehr hohem Niveau. Kinder, Jugendliche und junggebliebene Erwachsene werden diese Art des Lesens lieben. Die Mischung aus Lesen und Interaktion ist einfach toll und animiert auch Lesemuffel dran zu bleiben. Es lohnt sich. Klare Leseempfehlung!