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Hightower667
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Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2024
Die Schule der Mitternachtswelt 1
Desard, Maëlle

Die Schule der Mitternachtswelt 1


sehr gut

Willkommen auf der etwas anderen Schule!

Die Mitternachtsschule öffnet ihre Pforten. Halbvampir Simeon soll sein erstes Jahr hier auf der Schule beginnen, zusammen mit anderen Nachtgestalten. Dazu gehören Vampire, Werwölfe, Sirenen oder Liche. Allesamt komplett verschiedene, übernatürliche Wesen, die teilweise seit Jahrhunderten verfeindet sind und nun gemeinsam eine Schule besuchen sollen. Doch schon kurz nach dem Beginn mehren sich die rätselhaften Ereignisse. Schüler/innen verschwinden ohne erkenntlichen Grund. Die Schulleitung scheint das Verschwinden nicht groß in Besorgnis zu versetzen. Als dann auch noch einer der beliebtesten Schüler der Schule verschwindet, der zugleich noch familiär mit Simeon verbunden ist, reicht es ihm und er beginnt zusammen mit seinen neu gewonnenen Freunden der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei bringen sie sich selbst in große Gefahr!

Mit „Die Schule der Mitternachtswelt“ hat die französische Autorin Maëlle Desard einen fulminanten Start hingelegt. Das frische Setting mit der ungewöhnlichen Schule mit seinen unterschiedlichen Schüler/innen fesselt und fasziniert von Beginn an. Der Schreibstil ist anfangs eher gemächlich, was aber auch der Einführung der Charaktere dient. Spätestens mit Beginn der Ungereimtheiten zieht das Tempo aber massiv an und man bekommt kaum noch Zeit mal richtig durchzuatmen, da die Ereignisse sich von nun an überschlagen. Obwohl es manchmal auch etwas härter wird, werden auch eher zartbesaitete Leser/innen ihren Spaß mit der Geschichte haben, da auch dem (skurrilen) Humor ein großer Raum gegeben wird.

Letztendlich geht es wieder um eine Gruppe, die unterschiedlicher nicht sein könnte, aber nur zusammen stark ist und diesen Fall lösen kann. Da können auch Vorurteile und Vorbehalte anderer nichts daran ändern.

Sofort ins Auge fällt das tolle Cover, welches durch seine Aufteilung, seine Farben und den super platzierten Titel überzeugt und sofort den Drang auslöst dieses Buch zu lesen.

Fazit: Ein Auftakt nach Maß! Hier stimmt eigentlich alles. Es hat sehr viel Spaß gemacht, dieses erste Abenteuer der Mitternachtsschule zu lesen. Auf diesem Niveau dürfen gerne noch viele weitere Abenteuer folgen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.10.2024
TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG
Maria Heinrich

TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG


gut

Spannender Thriller zum Thema KI

Ana Rubin hat es geschafft. Die IT Spezialistin wurde zur Bereichsleiterin bei einem Unternehmen befördert, welches sich mit künstlicher Intelligenz im öffentlichen Raum beschäftigt. In der finalen Testphase kurz vor Beendigung des Projekts kommt es zum Eklat. Bei einer Pressekonferenz zum Projekt wird der Bürgermeister Opfer eines Farbanschlags. Zudem gibt es Demonstrationen, Hackerangriffe und ein Mann hat einen tödlichen Unfall.

Irgendetwas läuft hier verdammt schief. Kann es sein, dass die Gefahr nicht nur von außen sondern vielleicht auch aus den eigenen Reihen kommt? Und warum steht Ana in der Schusslinie?

Mit „Tödliche Intelligenz“ hat die österreichische Autorin Maria Heinrich einen soliden und unterhaltsamen Thriller geschrieben. Es ist der mittlerweile dritte Teil ihrer „Kein normaler Arbeitstag“ - Reihe. Aber keine Angst, jeder Teil steht für sich und kann unabhängig von den anderen Folgen gelesen werden.

Das Tolle an dem Buch ist, dass man bis zum Ende nicht weiß, wer der Bösewicht ist. Die Autorin führt den Leser/in häufiger mal aufs Glatteis. So ist man sich nie ganz sicher was als nächstes passiert.

Das KI in der Gesellschaft durchaus zwiespältig aufgenommen wird, kommt im Buch sehr gut rüber. Sowohl das Pro als auch das Kontra sind nachvollziehbar und gut beschrieben. Das Autorin Maria Heinrich aus der Welt der Informatik kommt ist allgegenwärtig und sorgt für den dramatischen Aufbau des Buches.

Der Schreibstil ist flüssig und temporeich, dabei aber immer nachvollziehbar und leicht verständlich. Das Cover sieht cool aus und steigert die Vorfreude aufs Buch.

Fazit: Wer Lust auf einen spannenden Thriller aus dem Tech-Business hat, der sollte „Tödliche Intelligenz“ lesen. Abwechslungsreich, geheimnisvoll und realistisch. Lesenswert!

Bewertung vom 13.10.2024
Gestrandet / School of Beastly Island Bd.1
Tielmann, Christian

Gestrandet / School of Beastly Island Bd.1


sehr gut

Tolle Mischung aus Manga und Kinder-/Jugendbuch

Mit „School of Beastly Island - Gestrandet“ von Autor Christian Tielmann und Illustratorin Belén Culebras schickt der Carlsen Verlag eine neue Serie ins Rennen, die auf sehr lustige und spannende Art und Weise die Genres Kinderbuch und Manga verbindet.

Doch worum geht es eigentlich?

Tapio und seine Schwester Aina stranden nach einem Schiffsunglück, bei dem der Verbleib ihrer Eltern im Ungewissen bleibt, auf einer vermeintlich einsamen Insel. Doch schnell merken sie, dass dem nicht so ist, als sie nach kurzer Zeit von unbekannten Wesen angegriffen werden. Auf ihrer Flucht entdecken sie ein Dorf, welches sich als Schule für magisch begabte Kinder entpuppt.

Und hier kommt es dann zu einem Konflikt zwischen den beiden Geschwistern. Denn Aina besitzt im Gegensatz zu ihrem Bruder wirklich eine magische Gabe und darf bleiben. Doch so leicht gibt Tapio sich nicht geschlagen. Als sich die Ereignisse auf der Insel plötzlich überschlagen, steht Tapio im Mittelpunkt. Denn Tapios bester Freund seit dem Schiffsunglück ist eine Garnele.

Was für ein abgedrehter Spaß! Die Geschichte wird aus der Sicht von Tapio in Form eines Logbuches erzählt. Der Text ist leicht verständlich und sehr witzig geschrieben. Das Tempo ist hoch und verspricht eine Menge Action. Genial unterstützt werden die Texte von super gezeichneten Manga-Illustrationen, die schon mal eine ganze Seite einnehmen können. Also ideal für die Menschen, die nicht nur Lust haben Text zu lesen. Die Charaktere, die alle herrlich überzogen sind, werden einem nach dem Lesen noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben. Allen voran Galionsfigur Poseidon! Und am Ende gibt es noch einen fiesen Cliffhanger, der noch für einigen Ärger sorgen wird.

Das Cover fällt sofort ins Auge wegen seiner knalligen, bunten Farben. Hier bekommt man schon einen ersten Ausblick auf die Dinge, die dem Leser/in im Buch begegnen.

Fazit: Schrill, abgefahren, lustig und spannend. Die neue Serie „School of Beastly Island“ ist ein echter Hit geworden. Einmal angefangen möchte man die Geheimnisse der Insel immer weiter erforschen. Kinder ab zehn Jahren und jung gebliebene Erwachsene werden ihre helle Freude mit dem Buch haben. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.10.2024
Zwischen zwei Welten
Nachtweih, Norbert;Liebing, Mathias

Zwischen zwei Welten


sehr gut

Ein echtes Original

In seinem Buch „Zwischen zwei Welten“ erzählt Fußballlegende Norbert Nachtweih zusammen mit dem Journalisten und Dokumentarfilmer Mathias Liebing seine aufregende Lebensgeschichte.

Er erzählt von seiner Flucht aus der DDR 1976 über Istanbul nach Frankfurt. Der schon in der DDR erfolgreiche Profifußballer findet Unterschlupf bei Eintracht Frankfurt, wo er schnell zu einem der erfolgreichsten Spieler wird. Weitere Stationen werden unter anderem der FC Bayern München und der AS Cannes sein. Er gewinnt mit seinen Mannschaften den UEFA-Cup und wird diverse Male Deutscher Meister.

Neben dem Sport, den der Hauptteil des Buches ausmacht, gibt es aber auch noch die private Seite von Norbert Nachtweih. Ein Lebemann wie er im Buch steht, der nichts ausgelassen hat, wenn es um das Feiern ging. Da werden ein paar richtig tolle Geschichten erzählt, die der ein oder andere Fan bestimmt so auch noch nicht gehört hat. Alles war viel freier, da man als Profi damals noch nicht überallhin von Journalisten verfolgt wurde.

Es ist der Schreibstil, der einen als Leser/in begeistert. Diese ehrliche, kein Blatt vor dem Mund nehmende Art ist einfach sympathisch. So kommen einige Weggefährten von damals, Spieler und Trainer gar nicht gut weg. So erfährt man zum Beispiel ganz amüsante Fun-Facts über Fussballstars lang bevor sie diesen Status hatten. Da fallen dann so Namen wie Lothar Matthäus oder Zinédine Zidane. Liest man auch nicht häufig in einer Autobiografie.

Spannend ist auch die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit im Kontext zur DDR. Lange hat sich Norbert Nachtweih geweigert sich damit auseinanderzusetzen aus Angst Freunde oder Familie zukünftig in einem anderen Licht zu sehen. Letztendlich hat er es aber doch getan. Lesenswert!

Auf dem Cover sieht man einen jungen und selbstbewussten Mann, der weiß was er will.

Fazit: Sehr lesenswerte Biografie eines Profispielers, der das Leben so nahm wie es kam. Inklusive Fehlentscheidungen. Ehrlich und selbstkritisch. Für Fans von Eintracht Frankfurt ein Muss, aber auch interessant für alle anderen Fußballbegeisterten. Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.10.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


ausgezeichnet

Beste Krimiunterhaltung aus England

Mrs. Potts Mordclub muss wieder ran, nachdem der beliebte Bürgermeister Geoffrey Lushington bei einer Stadtratssitzung zusammenbricht und stirbt. Diesmal sogar offiziell als beratendes Team der Polizei. Die Ermittlungen lassen vermuten, dass der Bürgermeister vielleicht vergiftet worden sei. Da Judith Potts während des Vorfalls an der Sitzung teilnahm, ist es ihr ein persönliches Anliegen die Umstände des Todes zu klären! Und der Fall liegt natürlich wieder völlig anders als zunächst angenommen.

Was für ein Spaß! Im mittlerweile dritten Band der beliebten Serie um die Hobbyermittlerin Judith Potts und ihre beiden guten Freundinnen Becks und Suzie geht es wieder hoch her. Zum Glück nicht in Sachen Mord und Totschlag, sondern in althergebrachter und nie modrig wirkender Detektivarbeit. Hier werden hintereinander alle für den Fall wichtigen Personen befragt und dabei teilweise mit der Tür ins Haus gefallen, wenn es der Umstand benötigt. Dabei kommt es zu manch wunderbar spaßigen Szenen.

Es ist der Schreibstil, der einfach zu gefallen weiß. Im Gegensatz zu vielen Krimis und Thrillern, die auf Gewalt und Geschwindigkeit setzen, handelt es sich hier um einen Kriminalroman im klassischen Sinne, bei dem man als Leser/in immer seinen Ruhepuls behält. Egal was auch passiert. Und dies ist durchaus nicht negativ gemeint.

Neben dem eigentlichen Fall lernt man auch die Hauptprotagonisten immer besser kennen. Ihre schrulligen und manchmal komisch anmutenden Rituale sorgen für zusätzliche Auflockerung bei der Lösung des Falles.

Das Cover ist nicht spektakulär ausgefallen, weiß aber zu gefallen, da es dieses typisch britische Flair versprüht.

Fazit: Auch der dritte Teil der „Mordclub“- Serie ist wieder ein Highlight. Man braucht die Vorgänger nicht gelesen zu haben, um der Geschichte folgen zu können. Autor Robert Thorogood beweist einmal wieder sein feines Gespür für gute Unterhaltung. Für Spannung ist gesorgt, auch ohne dass permanent Blut fließt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.10.2024
Tiger-Team - Der Schatz des Riesenkalmars
Brezina, Thomas

Tiger-Team - Der Schatz des Riesenkalmars


ausgezeichnet

Das Tiger-Team braucht deine Hilfe!

Es geht wieder los! Patrick, Luk und Biggi aka das Tiger-Team brauchen deine Hilfe bei einem besonders kniffeligen Fall. Dabei geht es um eine Schatzsuche auf dem Meer. Sie sollen helfen, die Schätze eines vor langer Zeit versunkenen Schiffes aufzuspüren und zu bergen. Doch wo liegt das Wrack? Gibt es diese Reichtümer wirklich? Und stimmt es, dass ein Ungeheuer dort unten Wache hält?

Schon das Buchcover mit seinen leuchtenden Farben (vor allem das Rot des Riesenkalmars ist richtig intensiv) lässt das Herz eines jeden Abenteurers höher schlagen. Die gelb strahlenden Augen des Tigers fordern den Leser/in regelrecht auf, dem Team zu helfen.

Und als Leser/in hat man hier auch gleich eine Menge zu tun, um das Team zu unterstützen. Ausgerüstet mit einem Detektiv-Decoder ( eine scheinbar durchsichtige Karte, die man im Buch auf bestimmte Felder legen muss) kann man sogleich testen, ob man auf der richtigen Fährte ist, um den Fall gemeinsam zu lösen.
Die Rätsel sind teilweise schon ein wenig anspruchsvoller. Man muss die Texte schon aufmerksam lesen und sich die Zeichnungen sehr genau ansehen, um auf die Lösung zu kommen. Wenn es gar nicht mehr weitergeht, dann gibt es die Lösungen am Ende des Buches.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr spannend gehalten. Man bleibt also dran, da man unbedingt wissen möchte wie es weitergeht. Dabei ist der Text auch für jüngere Leser zum selber lesen gut geeignet.

Die Charaktere sind sehr sympathisch und werden zu Beginn des Buches als Steckbrief vorgestellt. Für einen selbst ist auch noch Platz und so hat man das Gefühl dem Team noch näher und verbundener zu sein. Ziemlich cool.

Die Mischung aus Text und teilweise ziemlich großen Zeichnungen passt hervorragend, da sie sich gerade bei den Rätseleinlagen perfekt ergänzen.

Fazit: Der mittlerweile vierte Fall des Tiger-Teams ist wieder ein echter Knaller geworden. Autor Thomas Brezina macht das was er am Besten kann: Unterhalten. Und das auf sehr hohem Niveau. Kinder, Jugendliche und junggebliebene Erwachsene werden diese Art des Lesens lieben. Die Mischung aus Lesen und Interaktion ist einfach toll und animiert auch Lesemuffel dran zu bleiben. Es lohnt sich. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 24.09.2024
In einem Boot
Rauhe, Ronald

In einem Boot


gut

Interessanter Einblick in den Kanusport

Kanusportler Ronald Rauhe ist unbestritten einer der größten Athleten seiner Disziplin. Mehrfacher Olympiasieger, dazu unzähliger Welt- und Europameister. Ein Mann, der den Leistungssport braucht wie andere Menschen die Luft zum Atmen.

Mit dem Buch „In einem Boot“, welches er zusammen mit dem Unternehmer und ehemaligen Lokaljournalisten Andreas Matlé geschrieben hat, gewährt er uns Einblicke in einzelne Stationen seines Sportlerlebens und um seinen Kampf, den Gedanken des Leistungssport wieder in die Köpfe der Gesellschaft zu platzieren.

Mission Olympisches Gold 2021 könnte die Überschrift gleich nach dem Titel des Buches einnehmen. Es ist auch wirklich spannend zu lesen wie Rauhe den doch mitunter steinigen Weg bis zum Finale erlebt hat. Während des Buches lernt man Ronald Rauhe auch als Kämpfer und eher unzerstörbaren Charakter kennen.

Doch da liegt auch das Problem. Über den Menschen und Privatmann Rauhe erfährt man fast nichts. Alle finden ihn toll. Keine Spur von Kritik von irgendjemandem. Da trainiert man monatelang von Familie und Freunden entfernt und alle finden das toll? Keiner leidet wirklich darunter?
Wenn es bei der Besatzung der Kanus mal Probleme gab, haben sich alle an ihn gewendet und er konnte die Probleme einfach so aus der Welt schaffen? Da hätten Zitate und Kommentare von Weggefährten auch mal eine andere Perspektive und/ oder Bestätigung bringen können.

Dass man als Kanusportler finanziell deutlich schlechter fährt als zum Beispiel als Fußballprofi sollte längst kein Geheimnis mehr sein, aber wer Geld aus der Sportförderung der Bundeswehr bekommt, steht finanziell bestimmt auch nicht allzu schlecht da. Aktuelle Zahlen könnten hier Aufklärungsarbeit leisten. Spannend wäre es auch gewesen Leistungssportler abseits der Bundeswehr zu befragen.

Neben seiner persönlichen Geschichte möchte Rauhe aber auch aufrütteln. Die Kinder heutzutage seien teils stark übergewichtig und sportlich gar nicht mehr gefordert, da es um nichts mehr ginge. Alle seien gleich gut oder schlecht und einen richtigen Wettbewerb untereinander würde es sowieso nicht mehr geben. Siehe Bundesjugendspiele. Gerade beim Sport sei es aber auch wichtig mal richtig zu kämpfen, hinzufallen und wieder aufzustehen. Nur so würde sich ein Lerneffekt einstellen. Mit dieser Meinung werden natürlich auch wieder einige Menschen Probleme haben.

Fazit: „In einem Boot“ bietet interessante Ansätze zum Thema Leistungssport. Die Geschichte Rauhes ist spannend, den
Privatmann lernt man dagegen fast nie kennen, was wirklich sehr schade ist. So bleibt die Beziehung zwischen Sportler und Leser/in eher distanziert und kühl. Für Fans des Kanusports aber durchaus lesenswert.

Bewertung vom 22.09.2024
Aller Anfang ist böse / The Diviners Bd.1
Bray, Libba

Aller Anfang ist böse / The Diviners Bd.1


sehr gut

Unheimliches im New York der Zwanziger Jahre

Eine furchteinflößende Serie von Ritualmorden erschüttert New York. Mittendrin ist die 17-jährige Evie, die aufgrund eines Vorfalls in ihrer Heimatstadt Zenith, Ohio zu ihrem Onkel Will geschickt wird. Dieser ist Leiter eines Museums, welches sich mit dem Okkulten und nicht Erklärbaren beschäftigt.
Vielleicht kann er auch Evie helfen, denn sie hat eine Gabe, mit der sie die Mysterien eines jeden Menschen aufdecken kann. Dazu braucht sie nur einen Gegenstand der betreffenden Person in der Hand zu halten.

Zusammen mit ihrem Onkel hilft Evie der Polizei bei den Ermittlungen zu den Morden und kommt dem Täter dabei näher als ihr lieb ist. Zusammen mit dem Dieb Sam und Wills Assistent Jericho jagen sie einen Gegner, der einen ganz perfiden Plan verfolgt.

Wenn man nur nach dem Buchcover gehen würde, dann würde man als Leser/in annehmen es hier mit einem seichten Fantasyroman zu tun zu haben, bei dem die romantischen Verwicklungen eher im Vordergrund stehen als die Geschichte. Man würde aber auch so richtig schön daneben liegen.

Denn „Diviners - Aller Anfang ist böse“ der amerikanischen Autorin Libba Bray ist alles andere als romantisch und seicht. Hier geht es eher knallhart zur Sache. Zumindest für ein Jugendbuch! Fantasy- und Horrorelemente vermischen sich mit einer frischen Coming of Age Geschichte, die fast durchgehend zu überzeugen weiß.

Evie ist ein eher unbequemer Charakter mit dem der ein oder andere Leser/in bestimmt so seine Probleme haben wird. Sie ist weit entfernt von der klassischen Heldin. Sie ist eher vorlaut, egoistisch und möchte im Rampenlicht stehen. Daher freut sie sich ja auch auf den Umzug nach New York. Zu Beginn nervt sie schon ein wenig, aber im Verlauf lernt man sie besser kennen und wird Zeuge ihrer Entwicklung. Eine schöne Abwechslung zu anderen Büchern dieses Genres.

Es gibt eine Menge Personen zu entdecken im Buch. Teilweise ist man echt überfordert den Überblick zu behalten. Zumindest zu Beginn. Später ist es leichter, da wir den Charakteren immer wieder begegnen.

Der Schreibstil ist flüssig und von eher hohem Tempo. Einige Kapitel ziehen sich dennoch manchmal ein wenig. Hier hätte man durchaus kürzen können. Dies hätte den Lesefluss verbessert.

Obwohl als Jugendbuch eingeteilt, ist die Erzählung nichts für zarte Gemüter. Manchmal denkt man beim Lesen man wäre in einem Horrorthriller. So intensiv werden die Szenen beschrieben. Auch Gewalt und Tod spielen eine große Rolle. Letztendlich bleiben diese Szenen Geschmacksache. Sie passen aber hervorragend zur Stimmung des Buches.

Fazit: „Diviners“ überzeugt trotz ein paar Längen auf ganzer Linie. Die Geschichte um Evie ist spannend. Ob aus der Einzelkämpferin noch ein Teamplayer wird, bleibt abzuwarten. Obwohl das Buch und der Fall für sich alleine stehen können, bleiben viele Fragen offen, die vielleicht im nächsten Teil beantwortet werden. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 17.09.2024
Die Gewalt des Sturms
Johannsen, Anna;Bergsma, Elke

Die Gewalt des Sturms


gut

Spannung aus Ostfriesland

Der zweite Band um die beiden Auricher Polizistinnen Lina Lübbers und Kea Siefken startet gleich zu Beginn mit zwei Fällen, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben.

Zum einen wurde der Inhaber einer Anwaltskanzlei ermordet und zum anderen der Besitzer einer kleinen Spedition zu Tode gefahren. Lina und Kea teilen sich mit ihren Teams auf und beginnen zu ermitteln. Schnell tauchen Ungereimtheiten auf und als dann auch noch der niederländische de Jong-Clan auf der Bildfläche erscheint, ist das Chaos perfekt.

Denn Lina sucht immer noch nach dem Maulwurf in den Reihen der Auricher Polizei, die den kriminellen Clan mit Informationen versorgt.

Die Norddeutschen Autorinnen Anna Johannsen und Elke Bergsma haben mit ihrem Kriminalroman „Die Gewalt des Sturms“ einen spannendes und abwechslungsreiches Buch geschrieben. Die Handlung baut auf den Geschehnissen des ersten Bandes auf. Daher wäre es gar nicht schlecht den Vorgänger gelesen zu haben. Zwingend nötig ist dies aber nicht.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Die Suche nach dem Maulwurf lädt den Leser zum Mitraten ein. Neben den Ermittlungen lernt man die Charaktere, allen voran Lina und Kea auch privat immer besser kennen. Da passt es natürlich sehr gut, dass die Kapitel abwechselnd sowohl aus Keas als auch aus Linas Perspektive erzählt werden.

Fazit: Solide Krimikost aus dem Norden. Sympathisch, auch wenn das Buch nach dem Lesen nicht lange im Gedächtnis bleiben wird! Anlesen kann nicht schaden.

Bewertung vom 10.09.2024
Sternenschweif, Wimmelbuch, Abenteuer im Einhornland
Chapman, Linda

Sternenschweif, Wimmelbuch, Abenteuer im Einhornland


sehr gut

Ein Muss für junge Einhornfans

Schon das großformatige, bunte Cover sorgt bei Anhängern von Einhörnern und speziell von Sternenschweif für leuchtende Augen. Schon hier gibt es wahnsinnig viel zu entdecken, obwohl es nur die Frontseite ist.

Danach geht es erst so richtig los. Im magischen Land der Einhörner ist was los und es gibt viel zu betrachten und zu bestaunen. Irgendwo passiert auf den Seiten immer etwas was man beim ersten Lesen nicht gesehen hat. So macht das mehrmalige Lesen und Anschauen über einen längeren Zeitraum immer wieder Spaß .

Es gibt auch eine Geschichte, die ganz niedlich ist, aber nie so richtig in die Tiefe geht.

Laura und Sternenschweif wollen dem Einhornfohlen Schimmerhorn helfen, seinen Geburtstag zu erfahren. Es ist nämlich sehr traurig. So startet eine abenteuerliche Reise durch Arkadia auf Hinweise zu Schimmerhorns Geburtstag.

So geht es beispielsweise in den Elfenwald und zu den Trollen. An jeden besuchten Ort gibt es eine Menge zu sehen. Die Orte unterscheiden sich sehr voneinander und sorgen so für eine gelungene Abwechslung. Gerade in Sachen Farbe und Detailtreue bleiben hier keine Wünsche übrig. Anders als bei anderen Wimmelbüchern gibt es hier keine vorgegebenen Objekte, die gesucht und gefunden werden müssen. Das mögen einige vielleicht nicht so toll finden, passt hier aber, da die Augen genug zu tun haben.

Das Buch richtet sich an die jüngeren Leser/innen ab drei Jahren. Ideal zum Vorlesen oder selber entdecken. Gerade in Kitas wird dieses Buch ein Dauerbrenner sein.

Wenn man etwas negatives finden möchte, dann vielleicht, dass das Pappbuch bei häufigem Gebrauch schnell Macken an den Ecken bekommen kann und so ziemlich schnell abgenutzt aussehen kann.

Fazit: „Sternenschweif - Abenteuer im Einhornland“ ist das perfekte Wimmelbuch für alle Einhornfans da draußen. Entdecker kommen hier voll auf ihre Kosten. Klare Leseempfehlung!