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Glückliche
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Sachsen

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Insgesamt 101 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2024
The Happiness Blueprint
Zetterberg, Ally

The Happiness Blueprint


ausgezeichnet

Wie das Leben so spielt - eine schicksalhafte Begegnung zwischen ihr und ihm

Was für eine wunderschöne Geschichte uns dieser Roman „The Happiness Blueprint“ doch erzählt. So federleicht und einfach, so schwierig und bewegend, so voller Freude und Optimismus und doch auch mit Trauer und Tiefgang.

Die beiden Protagonisten, Klara und Alex, lernen sich über die Arbeit kennen. Ein geteilter Kalender hilft dabei, Projekte besser planen zu können, lässt aber auch in die private Planung des anderen schauen.

Beide sind sich sympathisch und fühlen sich zueinander hingezogen und doch entstehen viele Missverständnisse.

Es gibt viele Dinge zu klären, Krankheit zu bekämpfen, mit der Familie enger zusammenzurücken. Doch all dies geschieht mit so viel Wärme und Verständnis - einfach bezaubernd.

Ally Zetterberg hat einen echten Wohlfühlroman geschaffen. Der Schreibstil ist leicht und von einer angenehmen Normalität geprägt. Zudem sind die Kapitel mal aus ihrer, mal aus seiner Sicht geschrieben. Eine sehr gute Idee. Mir hat ganz besonders der Humor gefallen, der mal offen, mal unterschwellig zum Vorschein kam. Klara und Alex sind sympathisch und offen und ihre Dialoge und Kalendereinträge sind einfach umwerfend.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und bedauere zutiefst, dass ich das Buch schon zu Ende gelesen habe. Große Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.05.2024
Die Doppelte Frau
Thalberg, Beate

Die Doppelte Frau


sehr gut

Eine rätselhafte Geschichte, die in Salzburg in den Wirren nach dem zweiten Weltkrieg spielt

Der Roman führt uns in das Salzburg des Jahres 1946. Alles ist im Zerfall, im Umbruch. Wer ist Freund, wer ist Feind? Wem kann man trauen?

Wir lernen Eva, Max und Harry kennen, die in der ein oder anderen Art und Weise miteinander zu tun haben. Und in der Handlung tauchen immer wieder der Name Betty Steinhart und das Fotoatelier Ellinger auf. Aber zum Inhalt kann man sich gut im Klappentext informieren.

Für mich war es nicht einfach, in die Geschichte einzutauchen. Da die Kapitel aus Sicht der drei Hauptakteure und jeweils in der Ich-Form geschrieben waren, dauerte es eine Weile, bis ich „im Bilde“ war.

Das Buch wird durch originale Fotos aufgelockert, die alle von der oben genannten Betty Steinhart aufgenommen wurden. Wer oder was abgelichtet ist, wird am Ende des Buches erklärt. Ich hätte eine kurze Notiz direkt unter den Fotos vorgezogen.
Versehen ist das Buch mit Illustrationen von Lily Ammann. Diese erinnerten mich an einen Comic und wirken sehr düster.

Das Buch hat mich insgesamt gut unterhalten und ich habe mein geschichtliches Wissen erweitert. Gerade über die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, wie die Flucht ehemaliger Nazis als auch von Juden, zum Beispiel über den Krimmler-Pass ins Ausland oder das Verschaffen gefälschter Papiere und Lebensläufe, war mir bisher nicht so viel bekannt.

Der Roman ist eine gekonnte Verbindung von realen Fakten mit einer Fiktion. Die Trennlinie zwischen beiden wird im Anhang gut erklärt. Es findet sich dort auch der Lebenslauf von Betty Steinhart.

Bewertung vom 16.05.2024
Das Gegenteil von Erfolg
Thomas, Eleanor Elliott

Das Gegenteil von Erfolg


ausgezeichnet

Über das Leben, witzig und zum Nachdenken anregend - eine perfekte Kombination

Was für ein wundervoll leichter und zugleich tief-schürfender Roman. Wie unbeschreiblich komisch und erheiternd und doch ernst und grundsätzlich er daherkommt.

Mir hat alles gefallen. Die vielen Geschichten in der Geschichte. Zuerst einmal die beiden Freundinnen, Lorrie und Alex. So verschieden und mit solch unterschiedlichen Lebensentwürfen und doch voller Zuneigung zueinander.

Der Roman ermöglichte mir einen Einblick in das Leben der beiden Frauen. Ich habe gelacht, gestaunt und bin ins Nachdenken gekommen.

Es sind keine riesigen Probleme und doch die wichtigsten: Liebe, Freundschaft, Treue, Verlässlichkeit, Erwartungen, Umwelt, Zukunft. Diese Themen werden in äußerst unterhaltsamer und erheiternder Form mit dem nötigen Ernst in die Geschichte gepackt.

Ich kann nur sagen: einfach lesen!

Bewertung vom 07.05.2024
Hummer to go
Bertram, Rüdiger

Hummer to go


ausgezeichnet

Über das Abenteuer, seine Liebe zu finden

Also zugegeben, der Titel und das Cover hätten mich im Buchladen nicht unbedingt bewogen, dieses Buch in die Hand zu nehmen. Damit hätte ich jedoch eine wunderbar unterhaltsame Geschichte verpasst. Ich habe aber dann doch auf den Inhalt geschaut und (zum Glück) meine Wahl getroffen.

Der Roman ist eine herrlich leichte und bisweilen skurrile Geschichte über Frank, der sich in eine Frau auf einem Foto verliebt. Frank hat eine Geschäftsidee daraus gemacht, gegen Geld bei einsamen Menschen Fotos anzuschauen. Diese Idee schlägt ein und Frank macht es viel Spaß, fremden Leuten zuzuhören, wenn sie ihre Urlaubserinnerungen hervorzaubern, und mit ihnen die entsprechenden Fotos zu betrachten. Bei einer solchen Gelegenheit sieht er das Bild von Karin und verliebt sich schnurstracks in die Frau auf dem Foto. Karin, von der sich der Mann, der Frank die Fotos zeigt, zwischenzeitlich getrennt hat. Da das Paar, als es noch zusammen war, immer in der Bretagne Urlaub machte, wie die Fotos es auch bezeugen, wird es Frank sofort klar, wo er Karin finden kann. Natürlich in der Bretagne. Also fährt er in die Bretagne.

Was dann an witzigen Begebenheiten und Abenteuern passiert und was es mit dem Hummer aus dem Buchtitel auf sich hat, möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen. Es ist so komisch und so gefühlvoll. Auf meinem Gesicht war beim Lesen ein beständiges Lächeln. Oft musste ich laut heraus lachen.

Dies ist ein Roman, der einfach gute Laune verbreitet, weil er mit viel Herz geschrieben ist und die Liebe darin natürlich auch eine Rolle spielt. Wer sich fantastisch und einfach schön unterhalten lassen möchte, dem lege ich dieses Buch unbedingt ans Herz.

Bewertung vom 30.04.2024
Die Stille der Flut
Bergsma, Elke;Johannsen, Anna

Die Stille der Flut


sehr gut

Der erste Fall für Lina Lübbers & Kea Siefken

Lina, eine Kommissarin aus Oldenburg, wird für ein Jahr nach Aurich versetzt, um dort das Kommissariat personell zu verstärken, hauptsächlich aber, um undercover nach einem Maulwurf zu suchen, der Polizeiaktionen immer wieder in letzter Minute vereitelt hat.

Damit „stört“ sie ein wenig die Kreise von Kea, die gerade erst die Leitung des Teams übertragen bekam.

Gleich bei Linas Ankunft wird eine Leiche gefunden. Mia, ein 15jähriges Mädchen, das ermordet wurde.
So überlappt sich der eigentliche Auftrag von Mia gleich mit den Ermittlungsarbeiten zum aktuellen Fall.

Das Buch hat sich recht gut gelesen. Die Figuren sind gut gezeichnet. Irritiert hat mich anfangs, dass beide Ermittlerinnen, Lina und Kea, in der Ich-Form schreiben und ich als Leser beide kaum auseinanderhalten konnte. Jedoch war in der Kapitelüberschrift der Name der jeweils Erzählenden vermerkt, ich konnte also nachschauen.

Insgesamt ist die aufwändige Suche der Polizei nach dem Täter gut beschrieben. Erfolgreiche Ermittlungsarbeit ist eben oft die geduldige Suche nach der Nadel im Heuhaufen, manchmal gekrönt von einem Quäntchen Glück.

Mir hat gefallen, dass ich die Hauptpersonen, Kea, Lina und Hauke, auch privat kennenlernen durfte und dass die Teamarbeit im Mittelpunkt stand. Auch wenn private Themen da immer mal wieder hinein geschwappt sind.

Das Buch ist ein guter Start einer Krimi-Trilogie aus Norddeutschland, der von zwei Autorinnen, Anna Johannsen und Elke Bergsma, geschrieben wurde.
Wenn ich wissen will, wer denn nun der Maulwurf im Team ist, muss ich auf den nächsten Roman warten. Aber ich denke, ich bin wieder dabei.

Bewertung vom 28.04.2024
Zwischenschritte
Dragnic, Natasa

Zwischenschritte


ausgezeichnet

Ein sprachliches Kunstwerk! – Klare Leseempfehlung

Der Roman handelt von zwei Menschen, einer Frau und einem Mann, die sich begegnen, nachdem sie jeweils einen großen persönlichen Verlust erlitten haben, den sie bis dahin nicht bewältigen konnten.

Der erwachsene Sohn der Frau verunglückte vor einem Jahr tödlich und die alkoholabhängige Ehefrau des Mannes verließ ihn und ließ sich scheiden.

Während ihrer Begegnung verändern sie sich. Beide erwachen aus ihrer Starre, können ihre festgefahrene Position verlassen und sind in Bewegung gekommen. Sie können ihren Verlust benennen. Das ist herrlich zu erleben und es war toll zu lesen.

Es ist ein leises Buch, ein Buch der interessanten Sätze. Da schwingen Stimmungen im Raum, da flirren die Worte und Gedanken förmlich durch die Luft.
Eine tiefsinnige und ungemein anrührende Geschichte. Sie hat mich erreicht und klingt noch in mir nach.
Ich finde alles gut, wie es am Ende ist. Und wer sagt denn, dass es das Ende ist?

Das Buch und die Autorin, Nataša Dragnić, waren für mich eine Entdeckung. Jedes Wort passt genau an die ihm zugedachte Stelle. Manche Sätze musste ich mehrmals lesen, so grandios sind sie formuliert. Hervorragend! Hier verschaffte mir das Lesen ästhetischen Genuss.

Bewertung vom 23.04.2024
Die Toten vor der Tür
Jensen, Robin D.

Die Toten vor der Tür


ausgezeichnet

Starker Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Robin D. Jensen

Mir hat der Auftakt zu der Reihe „Der Journalist“ von Robin D. Jensen sehr gut gefallen.

Ihm, dem Journalisten Steffen Baumann, wird gleich zu Beginn des Romans eine ermordete Frau vor die Wohnungstür gelegt. Im Folgenden häufen sich die Mordfälle und viele Fragen entstehen, da er die Toten kannte beziehungsweise sie sogar im gleichen Haus wohnten.
Der Journalist Steffen Baumann, der so nah am Geschehen ist, dass er vom Täter scheinbar auserwählt wurde, recherchiert und berichtet für seine Zeitung. Dabei arbeitet er sehr gut mit der Polizei zusammen. Seinem Chef gefällt das nicht. Er möchte eher reißerische Nachrichten in seiner Zeitung haben.

Zum weiteren Geschehen möchte ich nichts preisgeben, da sich jeder selbst ein Bild machen kann.
Das Buch hat sich für mich gut und flüssig gelesen. Es sind allerdings schon einige Gewaltszenen enthalten.
Die Personen sind gut beschrieben und klar gezeichnet, ich kann sie förmlich vor mir sehen. Die Spannung hielt sich für mich bis zum Ende des Buches. Zum Täter hatte ich keine klare Vorstellung, dennoch fügte sich dann alles ins Bild und alle Fragen wurden beantwortet.

Ich kann das Buch reinen Gewissens allen Krimi-Fans als Lesevergnügen empfehlen und freue mich auf die nächste Folge in dieser Reihe.

Bewertung vom 21.04.2024
Die Liebe ist ein Ponyhof
Troi, Heidi

Die Liebe ist ein Ponyhof


sehr gut

Eine Farm und zwei Erben - Wie soll das gehen?

Das war eine hübsche Geschichte über Avery und Kaleb, zwei junge Menschen, die jeweils einen schweren persönlichen Verlust erlitten haben.

Die beiden lernen sich kennen, sind magisch voneinander angezogen und dann kommen der Alltag bzw. familiäre und andere Verwicklungen hinzu.
Es gibt Missverständnisse, fehlende Kommunikation, Enttäuschung, Sturheit, Trauer - das ganze Programm.
Bis die Liebe und die Vernunft siegen und eine gemeinsame Zukunft vor ihnen liegt.

Die Geschichte ist leicht und luftig, dabei aber nicht seicht, geschrieben. Sie lässt sich gut lesen.

Da ich mir sicher war, dass es ein Happy End geben wird, habe ich sämtliche Schrecken und Enttäuschungen der Beiden problemlos überstanden und mich am Verlauf der Ereignisse erfreut.

Bewertung vom 16.04.2024
Essen wie eine vegane Kriegerin
Esselstyn, Jane; Esselstyn, Ann Crile

Essen wie eine vegane Kriegerin


ausgezeichnet

Eine „Fast-alles-Esserin“ goes vegan?

Zugegeben, schon lange liebäugele ich mit der vegetarischen und der veganen „Ecke“. Dabei ist das keinesfalls despektierlich gemeint. Es sind halt andere Ecken, als die, in der ich mich als „Fast-alles-Esserin“ gerade befinde.

Gesundheit, Umwelt, Verträglichkeit, aber auch der Wunsch, gewohnte Routinen zu durchbrechen -all das sind Gründe, die mich zu diesem Buch greifen ließen.

Allein schon das Cover ist ein Hingucker. Farbenfroh und lebendig, der Einband wasserabweisend (!), das Buch mit einem Einlegebändchen, damit man das Rezept immer gleich findet.
Als ich das Buch aufschlug, strahlten mich gleich die zwei Autorinnen (Mutter und Tochter) an, mit gesunden (grünen) Lebensmitteln in einer grünen Idylle laufend.
Das führt mich direkt zu den Fotos. Sie sind so naturgetreu und „lebendig“ aufgenommen, dass mir schon beim Anschauen das Wasser im Munde zusammenlief.

Ein schön übersichtliches Inhaltsverzeichnis führt in 12 Kapiteln durch die vegane Ernährung.

Nach einer Vorstellung der Autorinnen kommen Erfahrungsberichte von Menschen, die sich für diese Ernährungsform entschieden haben. Für mich sehr interessant zu lesen und gleichzeitig motivierend, meine derzeitige Ernährung zu überdenken!

Im Kapitel 3 folgt die für mich sehr wichtige Beschreibung der Küche einer veganen Kriegerin. Also, welche Grundnahrungsmittel und welche Gewürze, Kräuter und Würzmittel benötige ich. Oh je, einige davon hatte ich noch nie gehört. Aber man benötigt ja auch nicht gleich alles.

Die darauffolgenden Kapitel bewegen sich durch den Tag, beginnend mit einem Power-Frühstück, über Sandwiches, Brote und Suppen, Salate, Vorspeisen und Beilagen bis hin zum Abendessen und zum Dessert.

Es ist an alles gedacht und es gibt eine wirklich gewaltige Auswahl.

Was mir an diesem Buch besonders gefallen hat:

- die direkte und lebendige Ansprache der Autorinnen

- das Kochvergnügen, das ich aus ihren Beschreibungen herauslas,

- die Ermunterung, es selbst auszuprobieren und keine Hemmungen zu haben,

- das Aufzeigen von Variationsmöglichkeiten in den Rezepten

- die besonderen Hinweise auf herzgesunde Gerichte bzw. Abwandlungen und

- das Fehlen jeglicher Angriffe auf Nicht-Veganer.

Ich kann dieses Buch reinen Herzens allen am Kochen interessierten Menschen empfehlen.

Einige Gerichte auszuprobieren, mich mit noch unbekannten Zutaten und Gewürzen vertraut zu machen, ist für mich ein erster Schritt. Er bedeutet, mehr Vielfalt in die Ernährung zu bringen und einen Weg zu beschreiten, von dem ich noch nicht weiß, wohin er mich führt. Aber das wird sich zeigen.

Bewertung vom 16.04.2024
Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen
Grigorcea, Dana

Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen


sehr gut

Ist das nun Kunst?

Der Roman von Dana Grigorcea erzählt zwei Geschichten in einer.

In der einen lernen wir den jungen Künstler Constantin Avis kennen, der 1926 seine Vogelstatuette nicht zollfrei nach Amerika einführen durfte, weil das ein „Gebrauchsgegenstand“ und keine Kunst sei und der deswegen und erfolgreich klagt. Er will in Amerika als Künstler Fuß fassen und lernt das Leben in New York kennen.

In der anderen lernen wir Dara kennen, die knapp hundert Jahre später darüber einen Roman schreiben will. Sie hat ein Schreibstipendium erhalten und kann deshalb mit ihrem Sohn und einem Kindermädchen an die italienische Küste reisen, um dort ungestört arbeiten zu können.

Für mich ist die Hauptfrage des Buches, ab wann etwas Kunst ist bzw. was die Kunst eigentlich ausmacht.

Das Buch hat durch die Geschichte in der Geschichte einen recht eigenwilligen Charme, an den ich mich erst gewöhnen musste. Dennoch vermag es die Autorin durch ihre klare Sprache und ihre präzisen Schilderungen sehr gut, Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Ich hatte direkt einen Film im Kopf. Dabei hat der Roman oft eine Tiefe, eine sprachliche Genauigkeit, die ich so nicht oft lese. Und ich lese viel.

Insgesamt war es für mich ein Lesevergnügen.