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Benutzername: 
scarlett59
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
12
Bewertung vom 10.06.2019
Blind / Milla Nova ermittelt Bd.1
Brand, Christine

Blind / Milla Nova ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt:
Nathaniel ist blind. Durch eine App, die anonym Blinde mit Sehenden verbindet, kann er u.a. Kleidungsstücke auswählen (lassen). Gerade als er auf diese Weise mit einer Frau telefoniert, hört er einen Schrei und die Verbindung wird abgebrochen. Er ist sicher, dass der Frau etwas zugestoßen ist, aber weder die App-Betreiber noch die Polizei nehmen ihn ernst. Da ihm die Angelegenheit keine Ruhe lässt, versucht er selbst zusammen mit einer befreundeten Journalistin, die Hintergründe rauszufinden …

Meine Meinung:

Auf das Buch war ich bereits in einigen Medien aufmerksam geworden und freute mich, als ich sah, dass die Autorin auf der Leipziger Buchmesse eine Lesung daraus halten wird. Diese spannende Lesung, verbunden mit diversen Hintergrundinformationen der Autorin, bewegte mich dazu, das Buch direkt vor Ort zu kaufen. Schließlich wollte ich schnellstmöglich wissen, wie die Story weitergeht.

Der Schreibstil ist klar, realistisch und liest sich sehr flüssig. Ich war sofort „in der Geschichte drin“. Und auch wenn sich verschiedene Erzählstränge abwechseln, habe ich nie „den Faden verloren“.

Der etwas andere Hauptprotagonist und die weiteren Charaktere überzeugen durchweg und zeigen die gute Recherchearbeit der Autorin. Und obwohl die Geschichte schon spannend beginnt, schafft sie es, im weiteren Verlauf den Nervenkitzel noch zu steigern bis hin zum dramatischen Finale. Durch einige „falsche Fährten“ glaubt man als Leser, Zusammenhänge zu erkennen, die sich dann doch nicht bewahrheiten.

Folgendes Zitat hat mir besonders gefallen, weil es eigentlich um etwas völlig logisches geht, was ich jedoch bisher in keinem Buch oder Film so mitbekommen habe:
„Die Voice-Mailbox! Wenn ich jemandem das Handy klaue, überlegt Milla, dann denke ich wohl kaum daran, den Ansagetext des Anrufbeantworters zu ändern.“

Fazit: ein Kriminalroman, den man nicht aus der Hand legen kann

Bewertung vom 07.06.2019
Glück ist meine Lieblingsfarbe
Günak, Kristina

Glück ist meine Lieblingsfarbe


sehr gut

Zum Inhalt:
Juli lebt auf La Palma und ist sich noch nicht sicher, ob es nur eine kleine Auszeit ist oder doch für immer sein soll. Sie sucht noch nach dem Ziel in ihrem Leben.
Quinn ist das ganze Gegenteil: strukturiert, mit klaren Zielen und einer festen Existenz auf der Insel.
Als die beiden aufeinander treffen, passt es zunächst überhaupt nicht …

Meine Meinung:

Bereits das Cover strahlt eine Leichtigkeit aus, die sich im Buch fortsetzt, trotz der auch enthaltenen traurigen Momente. Es hat mich ein wenig an das Cover von „Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ erinnert.

Kristina Günak hat hier wieder eine erfrischende Geschichte erschaffen; im Stil wie ich schon einige von ihr gelesen habe. Lediglich das Setting außerhalb Deutschlands war neu. Die sehr natürlichen Charaktere kann man mit allen Macken sowie liebenswerten Eigenschaften direkt vor sich sehen.

Sehr gut hat mir auch wieder die stellenweise enthaltene Situationskomik gefallen, die jedoch nie „schenkelklopfend“ daherkommt. Vielmehr habe ich dann immer beim Lesen vor mich hin geschmunzelt. Aber es gibt auch ein paar Lebensweisheiten im Buch, was ich sehr mag; z.B. „Hinter jedem Konflikt steht ein Bedürfnis“. Ich nehme an, dass der Autorin aus ihrer Tätigkeit als Mediatorin eine reichliche Fülle derartiger „Sprüche“ zur Verfügung steht.

Die Geschichte hat einfach genau die richtige Mischung an Liebe, Humor, skurrilen Protagonisten, traurigen Momenten und Realität und eignet sich auch durch das Setting ideal als Urlaubslektüre.

Eine meiner absoluten Lieblingsstellen ist die Aussage von Juli:
"Für diesen Fall hatte ich stets Helmut bei mir. Mein mörderisches Pfefferspray."

Auf der LLC vorige Woche hatte ich dann die Möglichkeit, an einer Lesung der Autorin aus eben diesem Buch teilzunehmen. Obwohl ich die Geschichte ja bereits kannte, war es -wie immer- ein Vergnügen ihr zuzuhören. Falls also jemand die Gelegenheit bekommt, an einer Lesung von Kristina Günak teilzunehmen, ist mein Rat: nichts wie hin!

Fazit: eine unterhaltsame Leseempfehlung -nicht nur- für den kommenden Sommerurlaub

Bewertung vom 28.05.2019
Bleib doch, wo ich bin
Keil, Lisa

Bleib doch, wo ich bin


sehr gut

Zum Inhalt:
Kaya lebt in einem kleinen Dorf und fühlt sich dort richtig wohl. Sie vergöttert ihre Nichte Millie und kann daher nicht „nein“ sagen, als diese sie bittet, sich in der Schule für ihre Mutter auszugeben. Als Businessfrau verkleidet und mit einer Brille ihrer Schwester trifft Kaya dann auf den neuen Klassenlehrer ihrer Nichte, um deren Vergehen abzumildern. Da Kayas Schwester / Millies Mutter sich bisher erfolgreich um Elternabende etc. gedrückt hat, fällt der Schwindel nicht auf. Nur konnte Kaya mit der ausgeliehenen Brille kaum etwas erkennen, so ahnt sie nicht, dass der gutaussehende junge Mann auf dem Scheunenfest Millies Lehrer ist …

Meine Meinung:

Schon das Cover macht durch die frühlingshafte Farbgestaltung gute Laune. Und das setzt sich auch im Roman fort.

Die Autorin hat sympathische Protagonisten geschaffen, die man förmlich vor sich sieht. Bis hin zu den Nebenfiguren wirken alle sehr realistisch und man glaubt, an der einen oder anderen Stelle jemanden wiederzuerkennen. Die Eigenarten der Personen sind nicht überzeichnet und machen das Ganze daher „rund“.

Natürlich spielt die Autorin mit den Stadtmensch – Landmensch – Klischees, aber dies sehr gekonnt. Die dadurch entstehende Situationskomik hat mich an vielen Stellen beim Lesen vor mich hin schmunzeln lassen. Ich würde das Buch sogar als Liebeskomödie einordnen.

Zwei Stellen möchte ich noch kurz zitieren:
- Lasse denkt sich ziemlich zu Beginn der Geschichte: … Von wegen Lehrer haben vormittags recht und nachmittags frei. … Meiner Meinung nach ist dies eine weit verbreitete Meinung über Lehrer auf den Punkt gebracht.
- Und später erklärt er Kaya: … Die Wahrheit ist selten das, was leichtfällt. Aber sie ist das Einzige, was hilft. … Ich weiß nicht, ob das ein Zitat ist oder von der Autorin selbst so formuliert wurde, aber diese Aussage birgt viel Lebensweisheit.

Fazit: ein Buch, das mich gut unterhalten hat und auf dessen Fortsetzung ich nun warte

Bewertung vom 08.03.2019
Jagdtrieb / Colossa Bd.1
Esch, Hendrik

Jagdtrieb / Colossa Bd.1


gut

Zum Inhalt:
Paul Colossa ist Anwalt in München. Nach dem Selbstmord seines Onkels erbt er nicht nur dessen Haus, sondern auch die Kanzlei in der Provinz samt diverser skurriler Mandanten …

Meine Meinung:

Schon die Leseprobe machte klar, dass Paul Colossa ein recht ungewöhnlicher Protagonist ist. Er ist in gewisser Weise ein Tollpatsch und lässt auch selten einen Fettnapf aus.

Die Überschriften der einzelnen Kapitel bestehen aus Jagdbegriffen nebst Erklärung und deuten im weitesten Sinne auf die entsprechende Handlung hin.

So weit, so gut – aber so ungefähr ab der Hälfte bremsten die doch relativ kurzen Kapitel meinen Lesefluss und ich stellte mir außerdem die Frage, was Titel, Cover und Kapitelüberschriften mit der Story an sich zu tun haben. Hinzu kam, dass ich recht bald eine (richtige) Idee zur Lösung des tragenden Falls vor Augen hatte.

Fazit: Für meinen Geschmack hat die Geschichte stark angefangen, im weiteren Verlauf durch zu viele Nebenschauplätze aber an Fahrt verloren.

Bewertung vom 05.02.2019
Traum des Lebens
Archer, Jeffrey

Traum des Lebens


sehr gut

Zum Inhalt:
Als der junge Alexander und seine Mutter Elena nach dem Tod des Vaters aus Leningrad fliehen müssen, lassen sie einen Münzwurf entscheiden, ob das Schicksal sie nach London oder New York führt …

Meine Meinung (Achtung SPOILER):

Das Buch beginnt damit, die Umstände aufzuzeigen, die zur Flucht von Alexander und Elena führen und die beiden schließlich als „blinde Passagiere“ auf einem Schiff landen lässt. Weiter geht es mit der Überfahrt in die Freiheit – doch schon das zweite Kapitel dieser Reise hat mich ins Stocken geraten lassen. Denn ich hatte nicht gleich verstanden, dass der Autor den weiteren Lebensweg von Alexander und seiner Mutter parallel erzählt: Wie ergeht es Ihnen, wenn sie das Schiff nach England nehmen, und was wäre, wenn sie auf dem Schiff in die USA landen.

Dieser m.E. sehr gelungene Kniff beschert der Story noch eine ganz besondere Note. Allerdings erfordert es auch ein ordentliches Maß an Konzentration beim Lesen, um die Geschehnisse nicht zu verwechseln. Das eine oder andere Mal musste ich ein wenig zurückblättern, um den Faden nicht zu verlieren.

Insgesamt ist es interessant, die Entwicklung von Alexander zu begleiten. Es gibt diverse Ähnlichkeiten in beiden Erzählsträngen, aber auch grundlegende Unterschiede. Da der Zeitrahmen von 1968 – 1999 reicht, sind die über 700 Seiten nicht weiter verwunderlich. Auch hat der Autor an der einen oder anderen Stelle das Zeitgeschehen geschickt in die Geschichte einfließen lassen.

-SPOILER- Am Ende der Geschichte vereinen sich die beiden Erzählstränge wieder. Jedoch auf eine Weise, die ich trotz mehrmaligem Lesen sehr merkwürdig fand und die mich auch nicht völlig überzeugt hat.

Fazit: Wer Lebens-/Familiengeschichten mag, sollte sich vom Umfang des Buches nicht abschrecken lassen. Ein Buch, das es sich, trotz kleinerer Ungereimtheiten, zu lesen lohnt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2018
Blasse Helden
Isarin, Arthur

Blasse Helden


weniger gut

Ich habe das Buch im April 2018 als „Überraschungsbuch“ von den Buchflüsterern erhalten.

Obwohl die Thematik der Geschichte interessant ist, bin ich trotz mehrerer Versuche nicht „in das Buch reingekommen“. Der Erzählstil war für mich zu irgendwie zu ausschmückend, aber gleichzeitig zu nichtssagend.

Ich habe das Buch abgebrochen.

Bewertung vom 16.02.2018
Die Kinder
Dorn, Wulf

Die Kinder


gut

Zum Inhalt:
Laura Schrader wird in den Bergen gefunden, wo sie mit ihrem Auto verunglückt ist. Im Kofferraum findet man eine Leiche. Doch da die Geschichte, die Laura dazu erzählt, so unwahrscheinlich klingt, wird ein Psychologe hinzugezogen, um ihren Geisteszustand zu untersuchen. Aber auch ihm erscheinen die geschilderten Vorkommnisse als zu unglaublich und gleichzeitig zu beängstigend …

Meine Meinung:
Ich habe das „Überraschungs-Buch“ aufgrund meiner angegebenen Vorliebe für Thriller erhalten. Es hat auch sehr spannend begonnen. Es wurden verschiedene Handlungsstränge aufgebaut, die meine Neugier nur noch gesteigert haben.
Kapitel, die in der Gegenwart mit Lauras Schilderungen dem Psychologen gegenüber handeln, wechseln sich mit Rückblenden in die Zeit vor dem Unfall und seinem Zustandekommen ab. Hier konnte ich als Leser jedoch gut folgen.
Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde es für mich jedoch befremdlich, da sich die Story mehr in Richtung fantastisch / dystopisch entwickelte. Dadurch wurde das Ganze für mich nicht mehr interessant und zu abgehoben.
Fazit: Ich habe das Buch zwar beendet, aber war schlussendlich enttäuscht.

Bewertung vom 17.04.2016
Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1
Forman, Gayle

Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1


gut

Zum Inhalt:
Die 18jährige Allyson hat von ihren Eltern zum bestandenen Highschool-Abschluß eine Europareise geschenkt bekommen. Diese tritt sie zusammen mit ihrer besten Freundin Melanie bei „TeenTours“ an. Auf ihrer letzten Station in Stratford-upon-Avon lernt die introvertierte Allyson Willem kennen, der ihr sofort gefällt. Auf der Bahnfahrt nach London, wo sie und Melanie noch ein paar Tage bei deren Cousine verbringen wollen, taucht Willem auf einmal wieder auf. Spontan bietet er Allyson an, für einen Tag mit ihr nach Paris zu fahren, wohin sie unbedingt wollte. Allyson sagt nach kurzer Überlegung zu, was überhaupt nicht ihrem sonstigen, sehr geplanten und organisierten Verhalten entspricht. Melanie hat zwar große Bedenken, aber will ihr den Spaß nicht verderben und verspricht Rückendeckung gegenüber den Eltern. Der Tag in Paris verläuft manchmal nicht ganz so, wie Allyson es sich vorgestellt hat, aber hat dennoch schöne Momente. Am nächsten Morgen ist Willem verschwunden …

Meine Meinung:

Die Aufmachung des Buches ist ein echter Hingucker, speziell mit Band 2 zusammen! Nur leider wird kaum jemand den Platz haben, die Bücher in seinem Regal so zu präsentieren. ;-)

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und nimmt mich mit auf die Reise nach Paris. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und haben durchaus Ecken und Kanten sowie manchmal auch nervige Eigenschaften. Dieser erste Band wird ausschließlich aus der Sicht von Allyson erzählt und lässt an so mancher Stelle die Frage offen, wie Willem das erlebt hat.

Leider flacht die Story zwischendurch ziemlich ab, was schade ist. Zum Ende hin wird es jedoch wieder deutlich besser und das offene Ende veranlasst den Leser dazu, unbedingt den zweiten Band lesen zu wollen! (Ich habe ihn mir bereits gekauft.)

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