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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
KGranger
Wohnort: 
Hürth

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2024
Die vorletzte Frau
Oskamp, Katja

Die vorletzte Frau


gut

"Die vorletzte Frau" von Katja Oskamp konnte mich leider nur zum Teil überzeugen. Die Geschichte plätschert vor sich hin und mir fehlte ein richtiger Höhepunkt. Zwar war ich nicht direkt gelangweilt, aber besonders spannend fand ich den Roman auch nicht.

Das Cover ist für mich überhaupt nicht ansprechend und ich wäre im Laden definitiv daran vorbeigelaufen. Die pinke Katze finde ich nicht hübsch.

Inhaltlich bietet der Roman eine interessante Beziehung zwischen der Protagonistin und dem 19 Jahre älteren Tosch. Doch diese Beziehung ist zu stark von Toschs Krankheit geprägt. Was als Beziehungsroman beschrieben wird, kam mir eher wie die Geschichte einer Krankheit vor, was echt schade ist. Die Beziehung der beiden ist schon außergewöhnlich, aber da hätte man mehr draus machen können.

Insgesamt ein solider Roman, der mich jedoch nicht vollständig fesseln konnte. Daher vergebe ich drei Sterne.

Bewertung vom 29.09.2024
Almost isn't enough. Whispers by the Sea / Secrets of Ferley Bd.1
Bright, Jennifer

Almost isn't enough. Whispers by the Sea / Secrets of Ferley Bd.1


gut

"Almost isn’t enough" von Jennifer Bright hat mich mit seinem wunderschönen Cover und dem ansprechenden Farbschnitt sofort angezogen. Doch der Inhalt hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen.

Die Geschichte um Summer, die in ihrer Kindheit ihre Eltern bei einem Brand verloren hat und immer noch mit diesem Trauma kämpft, beginnt spannend und vielversprechend. Besonders interessant fand ich den ersten Teil des Romans, in dem der Brand in Summers Kindheit aufgeklärt wird und sie sich langsam mit Ares, ihrem neuen Mitbewohner, anfreundet, den sie anfangs überhaupt nicht leiden kann.

Leider nimmt die Geschichte dann eine Wendung, die für mich nicht so recht zum restlichen Verlauf passen wollte. Diese Wendung kommt völlig aus dem Nichts und fügt ein unnötiges "Drama" hinzu, das die Handlung eher überladen als bereichert. Zwar ist der Roman emotional, aber es fühlte sich an manchen Stellen einfach too much an.

Besonders enttäuschend fand ich, dass Ares' "Geheimnis" erst auf den letzten paar Seiten enthüllt wird und dann auch recht schnell abgehandelt wird. Seine Charakterentwicklung war für mich nicht ganz nachvollziehbar und seine plötzliche Wandlung ließ mich verwirrt zurück. Die Geschichte kommt plötzlich zu einem Knall, der den Leser am Ende eher verblüfft als zufrieden dastehen lässt.

Ein wichtiger Hinweis: Vor der Lektüre sollte man sich unbedingt die Triggerwarnungen durchlesen.

Insgesamt bietet "Almost isn’t enough" eine interessante Ausgangsidee und einen spannenden ersten Teil, verliert jedoch durch eine unpassende Wendung und eine unzureichende Charakterentwicklung an Stärke. Daher vergebe ich drei Sterne.

Bewertung vom 29.09.2024
Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
Gilmore, Laurie

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance


weniger gut

Leider konnte mich "Meet me in Autumn" von Laurie Gilmore nicht überzeugen. Obwohl das Cover und der Farbschnitt wunderschön sind und mich anfangs angesprochen haben, hielt der Inhalt nicht, was die äußere Gestaltung versprach.

Die Geschichte rund um Jeanie, die von ihrer Tante das Pumpkin Spice Café erbt und den Farmer Jamie kennenlernt, ist an sich ganz nett, aber leider auch sehr vorhersehbar und kitschig. Der einfache Schreibstil trägt dazu bei, dass die Handlung wenig Tiefgang hat und eher etwas für Zwischendurch ist.

Die erhoffte cozy autumn Kleinstadt-Atmosphäre kam für mich leider nicht wirklich rüber. Auch die "Spukgeschichte" wirkte eher albern als spannend oder charmant. Besonders enttäuschend fand ich die Lovestory zwischen Jeanie und Jamie, die für mich nicht glaubhaft war. Die spicy Szenen waren zudem stilistisch nicht gut umgesetzt und haben die Geschichte nicht bereichert.

Insgesamt bietet "Meet me in Autumn" eine oberflächliche, vorhersehbare Geschichte ohne großen Tiefgang. Für mich war es leider kein Highlight und bekommt daher nur zwei Sterne.

Bewertung vom 29.09.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

"Alles, was ich geben kann" von Rebecca Yarros hat mich tief berührt und ist eine Geschichte, die mich noch lange begleiten wird. Sie erzählt von Ella, die ihren Bruder Ryan im Krieg verloren hat. Dieser war mit Becket, auch Chaos genannt, befreundet und hatte eine Brieffreundschaft zwischen ihm und seiner Schwester arrangiert. Die Briefe bringen Ella und Becket näher, und Ryans letzter Wunsch ist es, dass Becket sich nach seinem Tod um Ella kümmert. Doch Ryan vergisst zu erwähnen, dass Becket und Chaos ein und dieselbe Person sind.

Von Beginn an schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. Die Schicksalsschläge, die Ella erleidet, sind zahlreich und oft fragte ich mich, warum die Autorin ihrer Protagonistin so viel Schmerz zumutet. Doch gerade diese Herausforderungen schweißen Ella und Becket zusammen und lassen eine süße und tief berührende Liebesgeschichte entstehen.

Die emotionale Intensität des Romans ist fast schon überwältigend. Manchmal fühlte es sich an, als wäre es ein wenig zu viel des Guten, aber das machte die Geschichte nicht weniger fesselnd. Im Gegenteil, die ständigen Höhen und Tiefen machten das Buch zu einem echten Pageturner, der mich nicht losließ.

Rebecca Yarros versteht es meisterhaft, ihre Charaktere so lebendig und glaubwürdig zu zeichnen, dass man ihre Freude und ihren Schmerz hautnah miterlebt. Die Beziehung zwischen Ella und Becket entwickelt sich auf natürliche und wunderschöne Weise, trotz der vielen Hürden, die ihnen im Weg stehen.

Alles in allem ist "Alles, was ich geben kann" eine emotionale Achterbahnfahrt, die einen zum Lachen und Weinen bringt. Eine tief bewegende Geschichte über Verlust, Liebe und die Stärke, weiterzumachen. Absolut empfehlenswert und von mir volle fünf Sterne!

Bewertung vom 29.09.2024
Das große Spiel
Powers, Richard

Das große Spiel


sehr gut

Bereits das Cover von "Das große Spiel" mit den beeindruckenden Rochen hat mich sofort in seinen Bann gezogen, und auch der Klappentext versprach eine faszinierende Geschichte. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Richard Powers entführt uns in eine komplexe Welt voller unterschiedlicher Charaktere und Themen. Im Mittelpunkt steht der literaturbegeisterte Rafi, der eine tiefe Freundschaft mit dem Informatiker Todd pflegt. Ihre gemeinsamen Partien von Schach und Go sind nicht nur spannend, sondern spiegeln auch ihre Denkweisen und Lebensansichten wider. Parallel dazu begleiten wir die Meeresforscherin Evelyne, deren Leidenschaft für die Ozeanografie uns die Geheimnisse der Meere näherbringt.

Besonders beeindruckend fand ich die thematische Tiefe des Buches. Die Behandlung von Künstlicher Intelligenz und die faszinierende Welt der Ozeanografie sind auf eine Weise miteinander verwoben, die zum Nachdenken anregt. Dazu kommt eine Darstellung einer speziellen Art von Demenz, die wirklich angsteinflößend ist und mich sehr berührt hat.

"Das große Spiel" ist definitiv kein Buch für Zwischendurch. Es erfordert Aufmerksamkeit und ein gewisses Maß an Durchhaltevermögen. Die anspruchsvolle Handlung und die tiefgründigen Themen machen es jedoch zu einem einzigartigen Leseerlebnis. Auch wenn es zwischendurch einige Längen gibt, bleibt die Faszination für die Geschichte stets erhalten.

Insgesamt ein fesselndes und einzigartiges Buch, das vier Sterne verdient. Richard Powers hat mit "Das große Spiel" eine beeindruckende Geschichte geschaffen, die mich noch lange nach dem Lesen beschäftigt hat.

Bewertung vom 29.09.2024
Okaye Tage
Mustard, Jenny

Okaye Tage


gut

Jenny Mustards "Okaye Tage" hinterlässt bei mir gemischte Gefühle und bleibt letztlich genau das, was der Titel verspricht: okay. Das Cover des Buches hätte mich in der Buchhandlung nicht besonders angesprochen, und auch der Inhalt hat mich nicht vollständig überzeugt.

Die Geschichte dreht sich um die Beziehung zwischen Luc und Sam, die beide von Anfang an wissen, dass ihre gemeinsame Zeit begrenzt ist. Trotz dieses Wissens versuchen sie, das Beste aus ihrer Beziehung zu machen. Die Schauplätze London und Stockholm sind spannend und bieten eine interessante Kulisse für die Handlung.

Positiv hervorzuheben ist der Erzählstil: Die abwechselnden Perspektiven von Luc und Sam bringen Abwechslung und Tiefe in die Charaktere. Allerdings plätschert die Handlung insgesamt eher vor sich hin. Ich habe mich beim Lesen nie gelangweilt, aber es fehlte der Funke, der das Buch wirklich fesselnd gemacht hätte.

"Okaye Tage" ist damit für mich ein durchschnittlicher Roman, der weder besonders heraussticht noch enttäuscht. Drei Sterne für eine Geschichte, die in Ordnung ist, aber keine bleibenden Eindrücke hinterlässt.

Bewertung vom 08.09.2024
Pi mal Daumen
Bronsky, Alina

Pi mal Daumen


ausgezeichnet

Alina Bronskys "Pi Mal Daumen" ist ein wahrhaft zauberhafter Roman, der die Herzen der Leser im Sturm erobert. Die Geschichte über die ungewöhnliche Freundschaft zweier sehr unterschiedlicher Mathestudenten ist sowohl berührend als auch inspirierend.

Oscar, ein 16-jähriger Hochbegabter, und Moni, die im hohen Alter ihr Mathestudium beginnt, könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein. Doch gerade diese Gegensätze machen ihre gemeinsame Lernpartnerschaft so besonders. Im Verlauf des Romans entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden, die zeigt, dass wahre Verbundenheit keine Altersgrenzen kennt.

Bronskys Erzählweise ist erfrischend und voller Wärme. Sie schafft es, die Eigenheiten und Besonderheiten ihrer Charaktere liebevoll und authentisch darzustellen. Die Dynamik zwischen Oscar und Moni ist mitreißend und herzerwärmend, was die Geschichte zu einem wahren Lesevergnügen macht.

"Pi Mal Daumen" ist mehr als nur ein Roman über Mathematik – es ist eine Feier der Andersartigkeit und der menschlichen Verbindung. Bronsky gelingt es meisterhaft, die Leser in die Welt ihrer Figuren zu entführen und ihnen das Gefühl zu geben, Teil dieser besonderen Freundschaft zu sein.

Dieser Roman ist eine wunderbare, erfrischende Geschichte über zwei Menschen, die sich gegenseitig bereichern und uns daran erinnern, wie schön es ist, einfach anders zu sein. Fünf Sterne für dieses herzerwärmende und inspirierende Werk!

Bewertung vom 08.09.2024
In den Wald
Vaglio Tanet, Maddalena

In den Wald


sehr gut

Maddalena Vaglio Tanets Debütroman "In den Wald" ist eine gelungene literarische Leistung, die mich beeindruckt hat. Die Geschichte spielt im malerischen, aber zugleich unheimlichen Piemont, das als Setting eine perfekte Kulisse für die schaurige Thematik bietet.

Im Mittelpunkt steht die Lehrerin Silvia, die nach einer bedrückenden Zeit in einem Nonnenkloster in eine Art Schockstarre verfällt. Die Handlung nimmt eine dramatische Wendung, als ein elfjähriges Mädchen tot im Wald aufgefunden wird, vermutlich Selbstmord. Diese schreckliche Entdeckung setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die dazu führt, dass auch Silvia verschwindet. Geplagt von Schuldgefühlen, weil sie zuvor die Eltern des Mädchens über deren Schulschwänzen informiert hatte, taucht Silvia unter.

Tanets Erzählweise ist fesselnd und lässt den Leser tief in die düstere Atmosphäre eintauchen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, und die Emotionen, die sie durchleben, sind authentisch und nachvollziehbar.

Trotz der spannenden Handlung bleiben am Ende einige Fragen offen. Dies hinterlässt einen bittersüßen Nachgeschmack, da man sich als Leser mehr Klarheit wünscht. Dennoch trägt gerade diese Ungewissheit zur Gesamtspannung des Romans bei und regt zum Nachdenken an.

"In den Wald" ist ein packendes Debüt, das trotz kleinerer Schwächen größtenteils überzeugt und Lust auf mehr von Maddalena Vaglio Tanet macht. Ein beeindruckender Einstieg in die Welt der Literatur, der mit vier Sternen absolut verdient ist.

Bewertung vom 08.09.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


sehr gut

David Nicholls hat es wieder einmal geschafft, einen gelungenen Roman zu schreiben, der die Leser in seinen Bann zieht. "Zwei in einem Leben" erzählt die berührende Geschichte zweier einsamer Menschen, die durch eine Wanderung zueinander finden.

Der Lehrer Michael ist von seiner Frau getrennt und kämpft mit der Einsamkeit, während auch Marnie nur selten Kontakt zu anderen Menschen hat. Ihre gemeinsame Freundin ermutigt beide, an einer Wanderung teilzunehmen, was ihr Leben für immer verändern wird. Im Laufe der Wanderung entwickelt sich zwischen Michael und Marnie eine zarte Romanze, die die Seiten nur so fliegen lässt.

Nicholls' Erzählweise ist gewohnt einfühlsam und authentisch. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und ihre emotionale Reise wird eindrucksvoll dargestellt. Besonders schön ist die langsame, aber stetige Entwicklung der Beziehung zwischen Michael und Marnie, die trotz ihrer anfänglichen Zurückhaltung schließlich zueinander finden.

Allerdings gab es einige Passagen im Buch, die stärker waren als andere. Während einige Teile des Romans äußerst packend und berührend sind, fühlten sich andere Abschnitte etwas weniger intensiv an. Dennoch mindert dies nicht die Gesamtqualität des Werkes.

"Zwei in einem Leben" ist ein bewegender Roman, der die Höhen und Tiefen der menschlichen Beziehungen auf einfühlsame Weise einfängt. David Nicholls beweist erneut sein Talent, komplexe Emotionen und authentische Charaktere zum Leben zu erwecken. Ein empfehlenswertes Buch, das mit vier Sternen eine solide Bewertung erhält.

Bewertung vom 08.09.2024
Blue Sisters
Mellors, Coco

Blue Sisters


ausgezeichnet

Coco Mellors hat mit "Blue Sisters" einen außergewöhnlichen Roman geschaffen, der mich tief berührt und in seinen Bann gezogen hat. Schon "Cleopatra und Frankenstein" hat mich begeistert, aber "Blue Sisters" übertrifft es in jeder Hinsicht.

Die Geschichte dreht sich um die drei Schwestern Lucky, Bonnie und Avery, die nach dem tragischen Verlust ihrer Schwester Nicky auf ganz unterschiedliche Weise mit ihrem Schmerz umgehen. Jede der Schwestern ist dabei so einzigartig und komplex gezeichnet, dass ich mich ihnen auf unterschiedliche Weise nahe gefühlt habe.

Lucky, das wunderschöne Model, das in einem Strudel aus Drogen und Selbstzerstörung gefangen ist, zeigt eine faszinierende Zerbrechlichkeit hinter der glamourösen Fassade. Bonnie, die kämpferische Boxerin, die heimlich mit tiefen Gefühlen kämpft, ist ebenso stark wie verletzlich. Und Avery, die Vernünftige, deren Leben äußerlich perfekt erscheint, offenbart auf subtile Weise ihre eigenen Kämpfe und Unsicherheiten.

Mellors versteht es meisterhaft, die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Schwestern zu entfalten und ihre komplexen Beziehungen untereinander darzustellen. Der Roman ist nicht nur eine fesselnde Geschichte über Trauer, sondern auch eine wunderschöne Erzählung über die unzerstörbare Bindung zwischen Schwestern. Die Emotionen sind so tief und authentisch, dass ich oft mit den Figuren mitgefühlt und -gelitten habe.

"Blue Sisters" ist ein Roman, der lange nachhallt und mich auf eine intensive emotionale Reise mitgenommen hat. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die Geschichten über Familie, Verlust und die Kraft der Schwesternliebe lieben. Coco Mellors hat sich mit diesem Werk in mein Herz geschrieben. Fünf Sterne!