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maggiepearl

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 14.10.2023
Das Buch Eva
Clothier, Meg

Das Buch Eva


gut

„Das Buch Eva“ lockt mit einem wunderschönen Cover und spannenden Intro: Zwei mysteriöse Frauen tauchen in einem Kloster auf und überreichen unserer Protagonistin Beatrice ein geheimes Buch, das nach und nach magische Fähigkeiten entfaltet. Klingt erst mal gut, doch leider springt der Funke nicht über.
Zunächst war das Erzähltempo eher langsam, wodurch das Ende auf mich umso überstürzter wirkte. Plötzlich passierte alles auf einmal.
Und allgemein fühlt sich die Geschichte nicht ausgearbeitet an. Weder die Charaktere - nur eine wenige stachen hervor, die meisten Frauen im Kloster blieben ein beliebiger Name, und davon gab es leider zu viele - noch das historische Setting noch die magischen Elemente sind besonders durchdacht.
Vor allem Letzteres frustrierte mich sehr. Wenn man schon mit Fantasy arbeitet, wünsche ich mir eine bessere Erklärung des Magiesystems.
Dadurch konnte ich der Handlung stellenweise schwer folgen.
Alles in allem ist „Das Buch Eva“ keineswegs schlecht, leider nur sehr durchschnittlich. Für die spannende Grundidee, ein paar wenige interessante Figuren und den angenehmen Schreibstil gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 09.10.2023
One Second to Love / Breaking Waves Bd.1
Moninger, Kristina

One Second to Love / Breaking Waves Bd.1


sehr gut

In „One Second to Love“ geht es um die Geschichte von fünf Freundinnen. Eine von ihnen, Josie, verschwindet eines Tages spurlos.
Im ersten Band nimmt man Averys Blickwinkel ein, sie kehrt nach ihrer Rock-Tour auf die Insel ihrer Kindheit zurück und die Dinge nehmen ihren Lauf…
Fangen wir direkt mit meinem größten Minuspunkt an: Der Lovestory. Ich weiß nicht, was ich von Jake halten soll. Ich wurde mit ihm nicht richtig warm. Ebenso hat mich aber auch Avery frustriert. Hätten die beiden einfach mal den Mund aufgemacht und vernünftig kommuniziert, hätte man sich mindestens 200 Seiten Hin und Her erspart.
Allerdings konnte mich der Mystery-Teil des Buches genug packen, dass ich darüber hinwegsehen konnte. Es endet auch auf einem fiesen Cliffhanger. Man merkt, dass die Geschichte als Reihe ausgelegt ist.
Das sommerliche Inselsetting samt Surfeinlagen, die Einblicke ins Musikerleben und die interessante (und teilweise angespannte) Dynamik zwischen den Freundinnen hat mich überzeugt. Ich freue mich auf die nächsten Bände aus Sicht der anderen drei Mädels.

Bewertung vom 15.09.2023
Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1
Yarros, Rebecca

Fourth Wing / Flammengeküsst Bd.1


ausgezeichnet

Vorab: Ist das ein meisterlich geschriebenes Stück Weltliteratur? Nein. Ist es dennoch eine absolut süchtig machende Romantasy-Story? Absolut!
Violet muss sich auf Befehl ihrer Mutter hin in den Reiterquadranten des Basgiath War College einschreiben lassen. Ein Kampf ums Überleben beginnt…
Es hat so viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Ich konnte es nicht beiseite legen.
Der Schreibstil war für ein Fantasybuch vielleicht an mancher Stelle zu modern, aber dadurch auch einfach zu lesen.
Besonders hervorheben möchte ich die tolle Repräsentation: Von einer Protagonistin mit chronischer Krankheit bis zu einem nichtbinären Charakter ist alles dabei.
Und auch sonst hat Fourth Wing alles, was man sich von Fantasy erhofft: Drachen, knallharte Kämpfe, magische Kräfte, heiße Love Interests und spannende Wendungen. (Dieser Cliffhanger am Ende, argggh!!!)
Ich kann den Hype total nachvollziehen und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung im Winter.

Bewertung vom 31.08.2023
Das Pferd im Brunnen
Tscheplanowa, Valery

Das Pferd im Brunnen


sehr gut

Ein einzigartiges Buch mit besonderer Struktur. Erzählt wird die Geschichte einer russischen Familie über mehrere Generationen, genauer die der Frauen.
Dabei folgt die Geschichte keinem roten Faden, die Kapitel wechseln stets die Erzählperspektive und springen unchronologisch durch die Zeit. Somit entsteht langsam ein Flickenteppich aus Erinnerungen. Einen übergreifenden Plot gibt es nicht, es wird eher ein Gefühl transportiert. Meist ging dieses Gefühl bei mir Richtung Bedrückung, was ich aber sehr passend fand. Unterstrichen wird das Ganze von wirklich schöner Sprache.
Aufgefallen sind mir auch die liebevollen und realitätsnahen Details zur russischen Kultur, die ich selbst aus meiner Kindheit kenne. Auch wenn ich die Sowjetzeit nie selbst miterlebt habe, fühle ich mich durch dieses Buch meiner upsprünglichen Heimat ein Stück näher.
Abzug gibt es, weil die reine Atmosphäre für mich dann doch nicht gereicht hat und ich mir einen prägnanteren Plot gewünscht hätte.
Alles in allem ein gelungenes Buch, aber auch kein Must-Read.

Bewertung vom 28.08.2023
Die Einladung
Cline, Emma

Die Einladung


weniger gut

„Die Einladung“ hat bei mir leider ganz und gar nicht gezündet.
Es geht um die junge, recht unmoralische Alex, die von ihrem reichen älteren Freund Simon nach einem Fehltritt vor die Tür gesetzt wird. Von da an muss sich Alex ohne Dach überm Kopf mit Täuschungen, Betrug und Lügen durchschlagen. Hätte spannend werden können… Aber es passiert einfach nichts! Alex begibt sich von einer wahllosen Situation in die nächste, es gibt keine Charakterentwicklung und das offene Ende ist mehr als unzufriedenstellend.
Zudem konnte ich keinerlei Bezug zu Alex aufbauen. Man erfährt so gut wie nichts über ihre Vergangenheit oder tiefergehende Motive.
Die immerwährende Bedrohung in Form von Dom konnte ich ebenso nicht ernst nehmen, da es mir auch da nicht genug Informationen gab. Alles in dieser Geschichte blieb schemenhaft, oberflächlich und konnte mich nicht mitreißen. Ich habe mir beim Lesen nur gedacht: Warum? Was ist Sinn und Zweck dieser Geschichte, wenn weder Story noch Charaktere gut ausgearbeitet sind und es keine Message gibt?
Zwei Sterne vergebe ich immerhin dafür, dass das Buch nicht unnötig in die Länge gezogen wurde und ich schnell damit durch war. Diese negative Rezension tut mir leid. Ich freue mich, wenn jemand mehr in diesem Roman gesehen hat als ich.

Bewertung vom 26.08.2023
Nincshof
Sebauer, Johanna

Nincshof


ausgezeichnet

Ich fand das Buch herrlich! Sofort habe ich die Protagonistin Erna ins Herz geschlossen, und auch alle anderen Charaktere waren liebenswert, mit ihren Eigenheiten und Marotten.
Nincshof ist etwas, auf das man sich einlassen oder, um aus dem Buch zu zitieren, mit Neugierde ohne Ziel begegnen muss.
Kurioses spielt sich eines Sommers in dem Dorf ab. Die sogenannten Oblivisten verfolgen das Ziel, dass ihr Nincshof vergessen werden soll. Der Plot an sich ist nicht besonders herausragend, doch macht es einfach Spaß, Nincshof Stück für Stück zu entdecken und sich in ulkige Situationen zu stürzen. Nicht selten regt das Buch aber auch zum Nachdenken an und wirft größere Fragen auf.
Johanna Sebauer schafft es auf überzeugende Art und Weise, Realität und Fantastisches zu vermischen. Die Grenzen verschwimmen und man fragt sich: Könnte so ein Dorf wirklich existieren?
Sprachlich auch wunderschön geschrieben, der Stil passt meiner Meinung nach ganz wunderbar zu Nincshof.
Eine grandiose Sommerlektüre, die ich allen empfehlen kann, die Lust auf einen Ausflug in dieses schrullige österreichische Dorf haben.

Bewertung vom 15.07.2023
Schönwald
Oehmke, Philipp

Schönwald


sehr gut

Unter den Teppich kehren kann Familie Schönwald ganz gut. Eine Geschichte über komplizierte Familienverhältnisse, Geheimnisse und pathologisches Totschweigen von Problemen.
Was mich begeistert hat, ist die Nüchternheit und Realitätsnähe, mit der Philipp Oehmke seine Charaktere ausgearbeitet hat. Das Familiendrama hat einiges zu bieten und wirkt aber zu keinem Zeitpunkt unglaubwürig oder überzogen. Ich glaube, solche Familien gibt es genau so da draußen. Ein bisschen traurig, denn keiner der Charaktere kommt in dieser Geschichte gut weg. Was keine Kritik sein soll - das war sicherlich der gewünschte Effekt.

Einen Stern Abzug verteile ich allerdings für die Länge und das etwas zu kurz gekommene Ende. Die tatsächliche Handlung spielt sich innerhalb weniger Tage ab. Das wird dann mit reichlich Rückblicken, Perspektivenwechseln und inneren Monologen aufgefüllt. So fügt sich langsam der Flickenteppich Schönwald. Mir gefällt dieser Erzählstil an sich gut, doch ich glaube, das Buch hätte von 50-100 Seiten weniger profitiert. Oder man hätte mehr Zeit für das Finale einräumen können, das wurde nämlich innerhalb weniger Seiten abgearbeitet und hat mich etwas unzufrieden zurückgelassen.

Alles in allem ein intelligentes Buch, das mich zum Nachdenken, Ärgern und Reflektieren gebracht hat. Sehr schön und empfehlenswert!

Bewertung vom 14.06.2023
Die Wölfe von Pompeji
Harper, Elodie

Die Wölfe von Pompeji


gut

Meine Bewertung: 3,5/5 Sterne

"Die Wölfe von Pompeji" hat mich sofort mit dem Setting gepackt. Anschaulich begleitet man Prostituierte - die Wölfinnen - in der Antike, ohne dass das Buch sich in Obszönitäten verliert oder nur auf Schockfaktor aus ist.
Was mich am meisten abgeholt hat, waren die Charaktere selbst. Allein Amara ist eine tolle, starke, clevere Protagonistin, die mit allen Mitteln gegen das System kämpft. Und die Beziehungen unter den Wölfinnen waren schön zu lesen, mit ihren Höhen und Tiefen. Alle Frauen hatten ihre eigene Geschichte.
Besonders spannend war Amaras Beziehung zu ihrem Herr Felix. Wie tief sitzt der Hass zwischen den beiden, oder sind sie sich vielleicht doch ähnlicher, als Amara es zugeben möchte?
Abzug gibt es leider für den Plot. Oft hatte ich das Gefühl, dass Amara von einem beliebigen Szenario ins nächste stürzt, ohne dass die Geschichte wesentlich vorangetrieben wird. Dadurch zog sich für mich das Buch im Mittelteil. Ich hätte mir einen klareren roten Faden gewünscht. Vielleicht hätten ein paar weniger Nebencharaktere oder Subplots geholfen.
Gegen Ende nimmt das Buch aber noch mal Fahrt auf. Ich habe erst während des Lesens gesehen, dass das der erste Teil einer Reihe ist. Also macht euch bereit für ein eher offenes Ende.
Mich hat es auf jeden Fall gecatcht. Trotz meiner Kritikpunkte will ich wissen, wie es mit Amara weitergeht.

Bewertung vom 15.05.2023
Idol in Flammen
Usami, Rin

Idol in Flammen


sehr gut

In Rin Usamis "Idol in Flammen" begleiten wir Akari, eine Schülerin, die besessen ist von ihrem Idol Masaki. Sie führt einen Blog über ihn, ihr gesamtes Zimmer ist voller Poster, das Geld aus ihrem Nebenjob steckt sie nur in Merchandise und Konzerttickets. Als Masaki in einen Skandal verwickelt wird und einen Fan geschlagen haben soll, brechen schwere Zeiten für Akari an.

Dieses Buch stellt zur Schau, was geschieht, wenn Stars der gesamte Lebensinhalt einer jungen Person werden. Akari beschreibt ihr Idol sogar als ihre Wirbelsäule. Dabei fand ich die Perspektive spannend, dass der Protagonistin das bloße Fan-Dasein genügt. Sie erwartet nichts im Gegenzug von ihrem Idol, sie möchte einfach in der Masse der Fans abtauchen.
Schnell wird klar, warum sich Akari so in den Fanatismus stürzt - sie leidet unter Depressionen und anderen mentalen Erkrankungen. Schule und Job belasten sie, nichts möchte ihr so recht gelingen. Masaki ist ihr Ausweg aus ihrem Alltag und ihren trüben Gedanken.
Natürlich wird die Fankultur kritisiert und wie diese obsessives Verhalten befeuern und angreifbare Menschen ausbeuten kann. Dennoch ist für mich das zentrale Thema der Geschichte: mentale Gesundheit. Der Fanatismus ist letztlich nur Akaris Ventil, um sich selbst zu entfliehen.
Dahingehend hatte ich durch den Klappentext eine etwas andere Erwartungshaltung. Ich dachte, es würde noch mehr Richtung Kritik der Unterhaltungsindustrie gehen. Auch Masakis Skandal war meines Empfindens eher nebensächlich.
Sprachlich fand ich das Buch toll. Die Autorin schafft durch Metaphern und Vergleiche klare Bilder und Gefühle. Das Wort "Depression" z.B. fällt kein einziges Mal, doch es wird sofort klar, wovon die Rede ist.
Das Buch hat man superschnell gelesen, da es nur 120 Seiten sind. Ich wäre gern auch noch länger in Akaris Welt verblieben, trotzdem funktioniert die Geschichte auch in dieser kurzen Form.
Zusammengefasst kann ich "Idol in Flammen" empfehlen, wenn euch die Themen Fanatismus, soziale Medien und insbesondere die Psyche junger Menschen reizen.

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