Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
zupa
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 20 Bewertungen
12
Bewertung vom 13.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Andreas Pflüger's 'Wie sterben geht' ist ein packender Spionagethriller, der die Leser in die Welt der Hochspannungsspionage während der Zeit des Kalten Krieges entführt, wobei Berlin und Moskau als atmosphärische Kulissen dienen. Die Geschichte entfaltet sich im Winter 1983, einer Zeit geprägt vom Konflikt der Sowjetunion in Afghanistan, der NATO-Doppelbeschluss und der allgegenwärtigen Friedensbewegung. Das Geschehen beginnt auf der Glienicker Brücke, wo der KGB-Agent Rem Kukura, mit dem Decknamen 'Pilger', für einen historischen Austausch gegen den Sohn eines Politbüromitglieds vorgesehen ist.

Drei Jahre zuvor lernen wir Nina Winter kennen, eine Analystin beim BND in Pullach, die in die gefährliche Welt der Spionage katapultiert wird, als Pilger ihr ein unwiderstehliches Angebot macht. Während sie sich darauf vorbereitet, seine Führungsoffizierin und Reiseleiterin in Russland zu werden, durchläuft Nina ein anspruchsvolles Training in den verdeckten Künsten, von toten Briefkästen bis hin zu Fluchtrouten. Pflügers akribische Recherchen sind im gesamten Buch spürbar, was die Geschichte nicht nur spannend, sondern auch authentisch erscheinen lässt.

'Wie sterben geht' ist ein harter und brutaler Thriller, der die volle Aufmerksamkeit des Lesers erfordert. Doch inmitten der Spannung und Gefahr fügt Pflüger eine Prise Humor hinzu, um die Stimmung aufzulockern. Nina Winter ist eine beeindruckende Protagonistin, eine Langstreckenläuferin und eine Boxerin, was sie in der Welt der Spionage zu einer Kraft werden lässt, mit der man rechnen muss. Aber sie ist auch menschlich und fehlerhaft, was ihrer Figur Tiefe verleiht.

Bewertung vom 01.11.2022
Book of Night
Black, Holly

Book of Night


ausgezeichnet

"Holly Black ist eine Meisterin der Fantasie mit der Berührung des Midas - es gibt keine Geschichte, die sie nicht in Gold verwandeln kann" - Diesem Zitat von V.E. Schwab kann ich wirklich nur zustimmen. Was Black hier zu Papier gebracht hat, ist ein wahres Meisterwerk. Wir haben zunächst eine widerspenstige Protagonistin, deren "Ausbrüche" einen sicherlich nicht selten zum Lachen bringen. Wenn man aber hinter diese Fassade blickt, erkennt man eine sympathische Frau, die sehr viel Charakterstärke zeigt. Daneben noch ein richtig interessantes Konzept der Magie, das anfangs etwas verwirrend sein mag, wo man aber relativ schnell reinkommt. Intrigen gibt es hier auch zur Genüge :) Außerdem schafft es Holly Black, eine gewisse mysteriöse, düstere Atmosphäre zu kreieren, die auch perfekt zum Magiekonzept mit den Schatten passt. All dies, gepaart mit einem flüssigem Schreibstil, führt zu einer permanent spürbaren Spannung, weswegen ich das Buch kaum ablegen konnte!

Bewertung vom 31.10.2022
Elektra, die hell Leuchtende
Saint, Jennifer

Elektra, die hell Leuchtende


sehr gut

Ich habe mich wahnsinnig auf diese Geschichte gefreut. In letzter Zeit lese ich super gerne Geschichten aus der griechischen Mythologie, die mal nicht aus männlicher Sicht geschrieben sind, und da Elektra eine so starke Persönlichkeit ist, klang die Geschichte vielversprechend. Nur hat es mich im Nachhinein irgendwie gewundert, dass da Elektra und nicht Klytämnestra vorne drauf stand. Denn irgendwie bekommen wir von der Mutter viel mehr zu sehen als von Elektra, was besonders vom Timing her blöd war, da ich erst kurz davor eine Geschichte über Klytämnestra und Helena gelesen hatte, und mir dies dann die ganze Geschichte lang negativ aufgestoßen ist. Aber wenn man darüber hinwegsieht, kommt man nicht umhin zu bestaunen, wie spannend und fesselnd doch die griechische Mythologie ist. Man erfährt sehr viel über die damaligen Bräuche und Traditionen, Denkweisen, Lebensarten und natürlich dem Glauben. Ob nun wahr oder nicht, spannend ist es allemal!

Bewertung vom 31.10.2022
The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz
Kaufman, Amie;Spooner, Meagan

The Other Side of the Sky - Die Göttin und der Prinz


ausgezeichnet

Mich konnte dieser Fantasyroman total überzeugen! Man hat zwei toll ausgearbeitete Charaktere, eine, nein, sogar zwei interessante Welten, mit so viel Liebe zum Detail, dass man sich getrost darin verlieren darf und dann sogar noch wechselnde Perspektiven.
Ich bin wahrlich kein Geschichtsfanatiker, aber mich hat der geschichtliche Aspekt der Story sehr fesseln können. Wir haben hier zwei Welten, jeweils auf der anderen Seite des Himmels (Wo auch der Titel deswegen so dermaßen gut passt), wo vor etlichen Jahren nur eine war. Nun haben die Götter zu jenem Zeitpunkt die erste Welt verlassen und sind in den Himmel aufgestiegen. Die Nachfahren beider Völker leben heute noch in ihren Welten.
Obwohl die Geschichte sehr langsam an Fahrt nimmt, hat mich das kaum gestört, da 1), man so gut in die Geschichte kommen kann und sich quasi in der Welt einfinden kann und 2), die Geschichte danach ordentlich an Fahrt aufnimmt und einem die Plot-Twists nur so um die Ohren fliegen!

Bewertung vom 15.10.2022
Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Auch wie in Band 1 hat Turner es hier geschafft, eine besonders gruselige, aber zugleich fesselnde Geschichte zu Papier zu bringen. Wir begleiten Cassie diesmal wieder auf eine Reise in ihre Vergangenheit, nur dass sie diesmal um einiges persönlicher aussieht als sonst. Denn ihre Großmutter eröffnet ihr, dass ihre Eltern nie in einem Autounfall gestorben sind, sondern, dass ihr Vater ihre Mutter auf brutalste Weise ermordet hat und seit 17 Jahren im Gefängnis sitzt.
Cassie ist mir mit ihren Abby-Vibes schon in Band 1 sehr ans Herz gewachsen, dies wurde in Band 2 nur noch besser. Ich mochte einfach ihre witzige Art und ihre Hingabe zu ihren Fällen. Mit Flyte wird man auch immer wärmer, da man durchaus weitere Häppchen an Informationen zu ihrer Identität bekommt.
Das Ende hat mir defintiv super gefallen und erweckt Hoffnung auf einen dritten Band!

Bewertung vom 15.10.2022
Der letzte Schrei
Sagiv, Yonatan

Der letzte Schrei


ausgezeichnet

Als ich die Leseprobe gelesen hatte, war ich zunächst skeptisch. Ich habe schon Erfahrungen mit hebräischen Krimis gemacht und fand bisher, dass sie, ähnlich wie asiatische Krimis, manchmal einfach zu nüchtern sind und die Charaktere mir eher unsympathisch sind. Demnach habe ich hier auch einen eher konformen Protagonisten erwartet, der stets rational handelt. Dies war hier aber ganz nicht der Fall! Oded hat mir nicht selten einen Lachkrampf beschert, der mehrere Seiten anhielt. Zudem konnte ich auch wirklich mit seiner Position als "schwarzes Schaf der Familie" mitfühlen und er tat mir hier auch wirklich leid. Die Kombination der LQBTQ-Szene mit dem klassischen Krimi empfand ich als äußerst gelungen und ich hatte nie das Gefühl, z.B beim Aufeinandertreffen von Oded und Stas, dass diese Beziehungen erzwungen und aus dem Auge eines Heterosexuellen, der krampfhaft versucht, solches wahrheitsgetreu rüberzubringen, geschrieben wurden. Dies war mein erstes Buch von Yonatan Sagiv, aber garantiert nicht mein letztes!

Bewertung vom 07.09.2022
Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1
Goldammer, Frank

Ein dunkler Ort / Felix Bruch Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist mein zweiter Krimi des Autors und er hat mir richtig gut gefallen. Der Roman kann am meisten mit seinen Charakteren punkten. Sowohl Schauer als auch Bruch tragen ein (großes) Päckchen mit sich, dessen ersehnte Aufdeckung auch einen großen Teil der Spannung dieses Romans ausmacht. Bruch scheint nahezu emotionslos, Schauer das genaue Gegenteil davon, weswegen die beiden sich super ergänzen und auf den zweiten Blick auch super harmonieren.
Der Fall scheint zunächst einfach. eine 12-jährige verschwindet, wird schon wieder auftauchen, ist doch eh nur weggelaufen. Aber vor zwei Jahren ist in der selben Siedlung ein Mädchen verschwunden und nach zwei Wochen etwas dehydriert, aber ansonsten unversehrt, aufgetaucht. Bis heute weiß aber niemand, was mit ihr geschehen ist, da sie bis heute darüber schweigt. Ihre Eltern scheinen auch nicht an einer Auflösung interessiert. Hängen die Fälle nun miteinander zusammen? Desto mehr unser merkwürdiges Ermittler-Duo in den Fall eintaucht, desto verstrickter wird alles. Doch wie der Fall ausgeht? Nun, das müsst ihr schon selbst lesen.

Für mich ein sehr gelungener Kriminalroman aus der Goldammer'schen Feder!

Bewertung vom 09.08.2022
Elternhaus (eBook, ePUB)
Mentges, Jennifer

Elternhaus (eBook, ePUB)


gut

Ich bin richtig leicht in das Buch gekommen. Mit einem poetischen, leicht melancholischen Schreibstil und moralisch grenzwertigen Charakteren und dem Setting kreiert Mentges eine dermaßen unangenehme Atmosphäre, dass einem die Haare zu Berge stehen. Dabei schließt man keinen der Charaktere so richtig ins Herz, was aber auch so richtig ist. Man bekommt sehr viel vom Innenleben der Protagonisten mit, wie z.B. von der Überforderung der Vierfachmama Yvette oder wie Tobias sich wie ein Magnet zur Villa hinzugezogen fühlt. Diese anfängliche Euphorie hält aber auch nur bis zur Mitte an. Da wurde das Buch sehr langatmig und es passierte kaum was. Das konnte auch nur bedingt durch das Ende herumgerissen werden, da mir dieses irgendwie zu unspektakulär war, da ich es schon vermutet habe.

Ich kann hier aber trotzdem eine Leseempfehlung aussprechen, da ich das Konzept innovativ fand und ich es so in dieser Form noch nie gelesen habe.

Bewertung vom 05.02.2022
Im Schatten der Wende
Goldammer, Frank

Im Schatten der Wende


gut

Das Cover war sehr ansprechend. Die Graustufenoptik mit dem grellen gelben Kreis boten einen angenehmen Kontrast.
Doch leider muss ich sagen, dass mich das Buch etwas enttäuscht hat. So richtig kennengelernt habe ich keinen der Charaktere, allen voran Falck nicht. Seine Gedankengänge und vor allem plötzliche Meinungswechsel konnte ich manchmal nicht nachvollziehen. Nichtsdestotrotz mochte ich ihn. Beim Handlungsverlauf hatte ich oft Probleme, einen roten Faden zu erkennen. Mir waren die einzelnen Etappenenden von Falcks Leben einfach zu abrupt.
An sich war ich trotzdem gespannt, wie wohl der Fall gelöst werden wird, vor allem, weil es ja eigentlich zwei "große" Fälle gab. Der Lösung fehlte aber eindeutig der Überraschungseffekt. Außerdem fand ich es etwas schade, dass, obwohl es sich um einen Krimi zu Zeiten der Wende handelt, die wichtigen Ereignisse dieser Zeit meist nur so am Rande erwähnt werden und da auch nicht mehr in die Tiefe gegangen wird. Den Schreibstil empfand ich hin und wieder als etwas zu nüchtern und abgehackt.

Zusammenfassend ist dies ein durchaus netter Krimi für zwischendurch, aber auch nicht mehr.

Bewertung vom 15.01.2022
And Then There Were None
Christie, Agatha

And Then There Were None


ausgezeichnet

Echt ein tolles Buch. Spannung bis zum Ende. Wahrhaftig ein Pageturner

12