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Bewertungen

Insgesamt 13 Bewertungen
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Bewertung vom 23.11.2024
Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff
Hansen, Tessa

Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff


sehr gut

Kuschelig-leichte Winterlektüre

Die Protagonistin dieses Buches ist Katja, die zusammen mit ihrer Freundin Miri eine ganz besondere Buchhandlung führt: Sie ist auf einem Schiff im Hamburger Hafen verortet. Während Band 1 der Reihe sich wohl um Miri dreht, steht diesmal Katja im Mittelpunkt. Ich kannte Band 1 vorab nicht, hatte jedoch keinerlei Probleme mich in die Geschichte einzufinden. Das gefällt mir schon einmal sehr gut!
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, es fällt leicht, sich Seite für Seite vorzuarbeiten. Die Handlung spielt im Winter, ich würde die Lektüre also eher für die kommenden Monate empfehlen. Habe mich im Herbst aktuell noch nicht ganz in die Stimmung hineinversetzen können.
Die Geschehnisse an sich sind nicht tiefgründig, aber doch unterhaltsam. Also eine nette kleine Liebesgeschichte für kuschelige Stunden bei einem warmen Tee. Katja als Figur gefiel mir gut und ich konnte gut mit ihr mitfühlen. Auch die anderen Charaktere sind meiner Meinung nach durch die Autorin schön gestaltet worden.

Bewertung vom 23.11.2024
Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1
Lück, Anne

Die Wächter von Knightsbridge / Jewel & Blade Bd.1


ausgezeichnet

Geheimnisvolle Wächtergesellschaft im modernen London

Jewel & Blade ist der Name einer neuen Reihe der Autorin Anne Lück. Ich kannte sie bisher von ihrer St. Alex-Reihe, die mir sehr gefällt, und probierte nun auch einmal eins ihrer Fantasy-Bücher aus.
Als Leser lernt man zunächst die Protagonistin Harper kennen, welche als junge Frau, die etwas im Leben feststeckt, vorgestellt wird. Sie lebt mit ihrer jüngeren Schwester, welche seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, und ihrer alleinerziehenden Mutter zusammen. Kann sich nicht dazu durchringen, ihr pausiertes Studium wieder aufzunehmen und weiß auch sonst nicht so recht, wo sie sich zukünftig sieht. Bei der Arbeit in der Goldschmiede ihrer Mutter, erhält sie eines nachts merkwürdigen Besuch. Ein junger Typ bringt unter einem Vorwand einen alten Ring vorbei. Dieser löst durch Kontakt mit ihrem Blut die erste ihrer Visionen bei Harper aus: Sie sieht eine Szene zwischen König Artus und seiner Widersacherin Hexe Morgana. Der Besucher eröffnet ihr, dass sie einer Familie der Nachkommen von Artus‘ Tafelrittern angehört. Diese Nachkommen verstehen sich selbst als Wächter der Legende und – am wichtigsten – der Schmuckstücke, die ihnen von den Rittern vermacht wurden. Was das alles mit ihrem verschwundenen Vater zu tun hat, will Harper herausfinden und reist Hals über Kopf nach London. Dort lernt sie nicht nur weitere Verwandte kennen, sondern begegnet auch den elitären und abweisenden Wächterfamilien.
Die Autorin versteht es, eine Reihe lebendiger und individueller Charaktere zu erschaffen, die die Geschichte lesenswert machen. Neben Harper selber, die mir sehr sympathisch war, lernt man zunächst ihre Schwester Danica und ihre beste Freundin Willow kennen. Archer, der geheimnisvolle Besucher, entwickelt sich zu einem Schwarm. Aber da gibt es auch noch Lark, mit den wahnsinnig blauen Augen, der ihre Skepsis gegenüber der Wächtergesellschaft teilt, obwohl er wie sie dazu gehört. Auch ihre Tante und ihr Onkel, sowie vor allem ihre Cousine, sind spannende Charaktere, die einen als Leser voll und ganz abholen und die Geschichte abwechslungsreich machen. Besonders gut gefällt mir, dass man bis zum Ende nie so ganz weiß, wem man wie sehr vertrauen kann, und damit sehr mit Harper mitfühlt.
Obwohl Fantasy eigentlich nicht mein Genre ist, habe ich mich mit dieser Geschichte sehr wohlgefühlt. Das Setting ist eines der realen Welt – also kein Fantasieland oder ähnliches – und hier passen sich die besonderen Begabungen der Rittererben sowie die alten Legenden um König Artus super ein. Das Ganze ist so beschrieben, als könnte es tatsächlich im London von heute geschehen und der Realismus hat mir erlaubt, ganz einzutauchen. Die Handlung habe ich als durchgehend spannend und abwechslungsreich empfunden. Es gibt einige Überraschungen, die immer wieder Neues aufwerfen, sodass keine Längen entstehen. Daneben kommen schlagfertige Dialoge und die Gedanken und Gefühle der liebenswerten Charaktere nicht zu kurz, sodass ein gelungenes Gesamtpakte entsteht.
Meine Leseempfehlung für alle, die kein Faible für klassische Fantasy haben, aber sich gerne in eine alltagsnahe, geheimnisvolle Geschichte entführen lassen wollen. Die Autorin versteht ihr Handwerk und schafft eine abwechslungsreiche und immer wieder überraschende Erzählung mit vielseitigen und sympathischen Charakteren.

Bewertung vom 23.11.2024
Die Wildblütentochter / Die Blumentöchter Bd.2
Collins, Tessa

Die Wildblütentochter / Die Blumentöchter Bd.2


ausgezeichnet

Zauberhafte Geschichte im schönen Island

Im zweiten Band von Tessa Collins Reihe rund um die Blumentöchter tauchen wir als Leser ein in die Geschichte von Soley – der Butterblume – und reisen mit ihr nach Island. Soley ist Ende zwanzig, bekannte Popsängerin und muss zu Beginn der Geschichte aus einer Boulevardzeitschrift heraus feststellen, dass ihr Freund sie betrügt, woraufhin sie die Beziehung beendet. Zudem fühlt sie sich nach ihren vielen Auftritten rund um die Welt ausgebrannt und erschöpft und sehnt sich nach Ruhe und Entspannung. Die Entdeckung eines alten Gemäldes von einer Frau, die ihr verblüffend ähnlich sieht, entfacht in ihr den Wunsch, ihre väterlichen Wurzeln in Island zu erkunden, über die in ihrer Familie nie gesprochen wird. Sie beginnt, einiges zu hinterfragen und beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, was sie eigentlich im Leben erfüllt. Neben Soley’s Reise durch Island erzählt die Autorin im Rahmen von bereits aus dem ersten Band bekannten Zeitwechseln die Geschichte der isländischen Sigrún während der Zeit des zweiten Weltkriegs.

Bereits Band 1 der Reihe hatte mich überzeugt und auch diesmal hat es die Autorin wieder geschafft, mich in den Bann der Geschichte zu ziehen. Die Struktur der Reihe weist Parallelen zu Lucinda Riley’s Sieben Schwestern auf, die ich ebenfalls gern mag. Erwartungsgemäß ist die Story nicht Nervenkitzel-spannend, die Handlung hat mich aber doch so sehr gefesselt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Schließlich sind da einige Geheimnisse, die gelüftet werden wollen.

Die Autorin schafft es, auf eine unaufgeregte und leichte Art nicht nur parallel Soley’s und Sigrún’s Geschichten zu erzählen, sondern auch einen wunderschönen Einblick in die Landschaft und Mentalität Islands zu geben. Während des Lesens bin ich richtig eingetaucht in dieses Land und meine Reiselust wurde geweckt. Dabei bindet Tessa Collins die Beschreibungen der Natur und der Menschen geschickt in die Geschichte ein, sodass an keiner Stelle Längen entstehen und das Ganze sehr organisch wirkt.

Erzählt wird aus einer dritten Perspektive, dennoch ist man als Leser auf Anhieb in Gedanken und Gefühle beider Protagonistinnen involviert und kann sich super identifizieren. Auch die übrigen Figuren sind gelungen und individuell gestaltet, was die Geschichte abwechslungsreich und lesenswert macht.

Fazit: Ein gelungener zweiter Band von einer, wie ich finde, absolut lesenswerten Reihe rund um junge Frauen auf der Suche nach sich selbst. Island als Schauplatz hat mir persönlich sogar noch besser gefallen als Brasilien in Band 1 und meine Neugier auf dieses Land ist spätestens jetzt geweckt. Trotz der Einbindung in die Reihe kann man dieses Buch auch super einzeln lesen, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist. Für das volle Lesevergnügen empfehle ich aber natürlich, die anderen Bände anzuschließen.

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