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Benutzername: 
Suska
Wohnort: 
Hannover

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 07.12.2024
Die Abschaffung des Todes
Eschbach, Andreas

Die Abschaffung des Todes


ausgezeichnet

Der Journalist James Windover führt eine hochexklusive Online Zeitung, die täglich einer ausgewählten Leserschaft die aktuellen Geschehnisse auf der Welt darlegt - sachlich, ausführlich recherchiert und ohne eigene Wertung. Eine dieser exklusiven Leserinnen bittet ihn, sie bei einem geheimen Kongress zu vertreten und sie zu beraten, ob sie ihr beträchtliches Vermögen in einUnternehmen investieren soll oder nicht. Neugierig, aber auch mit Bauchschmerzen angesichts der großen Aufgabe fliegt er nach Kalifornien. Die Idee des neuen Unternehmens ist unglaublich: es will nichts anderes als den Tod abschaffen. Fasziniert von dieser Idee beginnt Windover, zu recherchieren. Und stößt dabei auf eine weitere unglaubiche Geschichte rund um einen Autoren, der offenbar zum Schweigen gebracht werden soll. Was weiß der Autor? Windover begibt sich auf die Suche nach ihm und gerät schnell selbst in tödliche Gefahr.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ja, anfangs geht es sehr viel um Hirnforschung, die Funktionalität des Gehirns, die Frage, wie und wo Bewusstsein entsteht. Ich fand diese Informationen allerdings nicht anstrengend, sondern sehr interessant. Ich denke, das ist Geschmackssache. Auch die philosophische Frage, was es gesellschaftlich bedeuten würde, wenn wir den Tod abschaffen, fand ich sehr spannend. Und irgendwie auch unheimlich. Nach der ersten Phase wandelt sich das Buch in einen Thriller, in eine spektakuläre Verfolgungsjagd und die Suche nach der Wahrheit - Windovers Spezialgebiet.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Man erlebt alles aus der Sicht des Journalisten James Windover und fühlt sich seinen Gedanken und Erlebnissen sehr nah.

Bewertung vom 07.12.2024
Gegenspieler
Strobel, Arno;Bott, Ingo

Gegenspieler


gut

Der Staranwalt Karl Müller wird tot aufgefunden, kurz bevor er in einem Untersuchungsausschuss zu einem Steuerskandal aussagen sollte. Für die Polizei steht schnell fest: Selbstmord. Sein Partner Ernst Mahler bezweifelt das und beauftragt Max Bischoff, den Tod seines Partners und Freundes aufzuklären. Zusammenarbeiten soll er dazu mit Mahlers Tochter Sophie, die selbst Anwältin ist. Das ruft wiederum ihren Partner Anton Pirlo auf den Plan, der hier auch mitmischen will. Es beginnt ein Hin und Her zwischen den beiden Männern, die sich selbst behaupten wollen. Nebenbei versuchen sie den Tod Müllers aufzuklären. Zwischenzeitlich kommen immer mehr Leichen dazu und es wird klar, hier steckt was großes dahinter. Zu groß für die beiden? Das will Maxs Freund Böhmer ihm jedenfalls einreden...

Ich kenne die Bücher rund um Max Bischoff und mag sie sehr gern. Anton Pirlo kannte ich bisher nicht, und ich glaube, das wird sich auch nicht ändern. Pirlo war mir mit seiner Art nicht sonderlich sympathisch.

Der Fall und die Hintergründe waren spannend, die Handlung zog sich allerdings teilweise sehr. Wie der Name des Buches schon suggeriert geht es um die beiden Alphamännchen Bischoff und Pirlo, was teilweise sehr groteske Züge annahm und die Handlung überhaupt nicht voran brachte. Manche mögen das, mir ging es ziemlich auf die Nerven. Der Showdown erfolgte dann nach fast 400 Seiten auf den letzten 20 Seiten und wirkte sehr konstruiert. Ich kann das Buch daher nur mit 3 Sternen bewerten und möchte auch keine weiteren Fälle der beiden lesen.

Bewertung vom 20.11.2024
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


sehr gut

Mittsommer in Schweden. Die Familie Helander feiert wie immer ein großes Fest auf ihrer Schäreninsel, als der Alptraum seinen Lauf nimmt. Nur die Tochter der Familie überlebt das Massaker. Nicht weit entfernt verbringen die ehemalige Polizistin Julia Malmros und der Hacker Kim Ribbing den Tag und werden Zeugen des Verbrechens. Hacker Kim heftet sich an die digitalen Spuren, während Julia offline ermittelt.

Das Konstrukt ist sehr interessant – ein junger Hacker, traumatisiert und verstört, und eine ehemalige Polizistin, deutlich älter, die jetzt Krimis schreibt, aber das ermitteln nicht lassen kann. Die beiden ziehen sich magisch an, können nicht miteinander, aber auch nicht ohne. Gemeinsam versuchen sie das grausame Massaker aufzuklären. Jeder auf seine Weise und beide nicht ganz legal.

Schwedische Krimis haben immer so einen besonderen Flair, den ich sehr gern mag. Als Skandinavien Fan gefällt mir auch das Setting sehr gut. Die Story konnte mich nicht ganz überzeugen, etwas konstruiert, hier und da ziemlich drüber, teilweise sehr düster. Trotzdem hat mir der Auftakt der Reihe gefallen.

Bewertung vom 20.11.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


gut

Kim Ribbing hat seinen Racheplan in die Tat umgesetzt und den „Schockdoktor“ Martin Rudbeck entführt. Der Arzt hat ihn als Kind jahrelang misshandelt. Nun will er Antworten auf deine Fragen, vor allem warum – und auch Rache nehmen. Im Keller seines neuen Hauses hält er den Arzt versteckt, als plötzlich Astrid Helander vor seiner Tür steht. Das Opfer des Anschlags aus Band 1 hat eine besondere Verbindung zu Kim. Er lässt sie bei sich einziehen – mit entführtem Arzt im Keller. Das bleibt nicht lange unentdeckt. Und obwohl er die Entführung sehr penibel geplant hat, gerät er plötzlich in Bedrängnis, als ein Mitarbeiter Rudbecks sich auf die Suche nach ihm macht. Da kann ihm nur eine helfen: Ex-Polizistin und Autorin Julia Malmros.

Die etwas schräge Beziehung zwischen Kim und Julia geht in die nächste Runde. Julia arbeitet an ihrem nächsten Buch und taucht dafür in die rechtsextreme Szene Schwedens ein. Nicht ohne Konsequenzen.

Der erste Band der Reihe hat mir besser gefallen. Die Beziehung zwischen Kim und Julia ist ziemlich merkwürdig, dann mischt sich auch noch Astrid ein. Der Entführungsfall nimmt groteske Züge an. Die Handlung plätschert oft nur so dahin, bis es wieder etwas spannender wird. Mit der Figur Astrid werde ich überhaupt nicht warm. Ich bin nun gespannt auf den dritten Teil und damit das Finale und hoffe, dass dieser besser wird.

Bewertung vom 20.11.2024
VIEWS
Kling, Marc-Uwe

VIEWS


sehr gut

Hochaktuell und unterhaltsam geschrieben


Das Buch ist harter Tobak. Ein 16 jähriges Mädchen, Lena, wird von 3 Geflüchteten vergewaltigt, das Ganze wird von einem vierten gefilmt und online gestellt. Das Video geht sofort viral. Die BKA Kommissarin Yasira wird mit dem Fall betraut – auch aufgrund ihrer Herkunft, denn das Video ruft eine rechtsradikale Gruppierung auf den Plan, die das Ziel hat, die Täter selbst zu finden und Lena zu rächen.

Marc Uwe Kling ist für seine Gesellschaftskritik bekannt, die auch hier zum Tragen kommt. Teilweise überspitzt, aber leider sehr wahr zeichnet er unsere aktuellen Herausforderungen in puncto Fremdenhass nach.

Das Ende ist abrupt und wurde viel kritisiert. Ich war auch erst irritiert, aber eigentlich ist alles gesagt. Die losen Enden und offenen Fragen tun nichts mehr zur Sache, denn die Kernbotschaft ist klar: Der Hass ist real.

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