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Bewertungen
Insgesamt 59 BewertungenBewertung vom 25.08.2024 | ||
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In knapp 500 Seiten bringt mir J. Courtney Sullivan die generationenübergreifende Geschichte "Der Frauen von Maine" nahe. Das als mitreißender Roman über Familiengeheimnisse vor der atemberaubenden Kulisse Mainses beschriebene Buch ging sich allerdings anfangs etwas zäh an. Die ersten gut 150 Seiten waren so gar nichts für mich. Aber ein gewisses Durchhaltevermögen lohnt sich manchmal. Besonders bei diesem Roman! Denn ab jetzt fängt die Geschichte an, richtig gut zu werden. Die ausführlichen Beschreibungen zu den einzelnen Personen fand ich teils wichtig, teils zu ausufernd (besonders Janes Alkoholprobleme fanden gar kein Ende mehr und wurden expliziert beschrieben). Elizas Geschichte dagegen (in Ich-Form) begeisterte mich zunehmend. Alles in allem war die Geschichte vielschichtig aufgebaut (z.B. das Leben der Shaker und der First Nations) und aufgegliedert. Hier geht es um Freundschaften, Ehen, starke und schwache Frauen und vor allem um Selbstfindung. Alles in einem angenehmen und flüssigen Schreibstil. |
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Bewertung vom 18.08.2024 | ||
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Auf über 300 Seiten und einem beigefügten Stammbaum lässt die Autorin Judith W. Taschler Elisabeth Brugger (die jüngste der vier Brugger Kinder) ihre Lebensgeschichte ihrer Großnichte erzählen. Doch sie erzählt nicht einfach nur der Reihe nach weg. Sie schweift ab, holt die Erzählung wiederum gekonnt zurück, lässt Zeitgeschehen, Ereignisse, Erlebnisse sowie den 1. und 2. Weltkrieg mit in ihre Rückblicke einfließen. Was anfangs als lose Puzzleteile verstreut in den Buchseiten lag, fügt sich Seite für Seite und Geschichte für Geschichte zu einem runden Ganzen. Es ist ein ehrlicher, teils aufwühlender, schmerzlicher aber auch informativer Roman, der eine große Zeitspanne umfasst. Da mit guten Recherchen geschrieben und gearbeitet wurde, macht dies den Roman um so ansprechender. |
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Bewertung vom 09.08.2024 | ||
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Ein ehrlicher, teils trauriger, größtenteils allerdings sehr harter Roman. Geschrieben in oft extrem kurzen und knappen Sätzen. Manchmal nicht mehr als drei Worte. Dieser Schreibstil war für mich anfangs gewöhnungsbedürftig, doch nach einigen Seiten habe ich mich an diesen ungewöhnlichen Stil und den Schreibrhythmus gewöhnt. Zum Inhalt: Ein Junge, der mit seinen Eltern aus dem Iran nach Deutschland flieht. In Bochum findet die Familie viel vor, doch leider nicht das was sie sich wünscht. Als "immer Aussenseiter" kämpft der Junge sich durch sein noch junges Leben. Er erlebt mit zwielichtigen Freunden Abenteuer, die ganz schnell ins Negative und mehr und mehr ins Kriminelle abkippen. Er braucht lange um dies zu verstehen, doch er kriegt die Kurve, kämpft an einer, seiner Weiterentwicklung. Er verlässt Bochum und beginnt in Kreuzberg neu ... |
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Bewertung vom 04.08.2024 | ||
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Irgendwann, mitten im Buch, taucht der Satz auf "alles nur show" und ich habe genickt. Genau so ist es, genau so liest sich der Familienroman einer scheinbar typischen amerikanischen Familie. Es sind über 700 Seiten, aufgeteilt in drei Teile, die gelesen werden wollen. Leider konnte bei mir kein Lesevergnügen aufkommen, denn die vielen Zeitsprünge verlangten einiges ab. Oft musste ich mehr als eine Seite lesen, bis ich wieder mal wusste in welcher Zeit ich mich gerade befand. Zum Inhalt: Julia wäre eigentlich eine glückliche Ehefrau und Mutter zweier toller Kinder, wäre da nicht ein Ereignis aus der Vergangenheit. Zu diesem Ereignis hat sie alles dazu beigetragen, was eine verheiratete Frau beitragen kann. Für mich waren die Bescheibungen alle zu typisch amerikanisch. Teils aufgebauscht sowie übertrieben und teils überzogen. |
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Bewertung vom 16.07.2024 | ||
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Der Mensch ist immer auf der Suche: Nach eigener Befreiung, nach Liebe, nach Menschlichkeit, nach Freunden, nach Anerkennung oder (wie im Roman) nach einer Armbrust. Karl, der alte König hat inzwischen alles aufgegeben - seine Ämter, sein Leben, sein ganzes Dasein. Die Frage ist, was bleibt wenn man nicht mehr ist was man ein Leben lang war. Wir schreiben das Jahr 1558. Karl hat sich in ein Kloster zurückgezogen und trifft auf den 11jährigen Geronimo, dessen Vater er ist. Der Junge hat keine Kenntnis davon, begibt sich aber mit Karl auf eine abenteuerliche, oft sehr sonderbare sowie eindrucksvolle Reise die Überraschungen birgt und die sie neue Menschen kennenlernen lässt. Sind sie Tage, Wochen oder Monate unterwegs? Zeit spielt keine Rolle mehr - hier geht es nur noch um das Jetzt. Der Autor spielt mit seinen Figuren. Lässt sie teils magische Momente durch- und wilde Abenteuer erleben. Trotz des flüssigen Schreibstils und den teils detailgenauen Beschreibungen fehlen mir oft plausible Zusammenhänge. |
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Bewertung vom 12.07.2024 | ||
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Petra Pellini erzählt diese Geschichte in einem flüssigen und eingehenden Schreibstil mit so viel Wärme, Menschlichkeit und oft einer ordentlichen Prise Humor, dass ich von der ersten Seite an gefangen war. Gefangen in der Ich-Erzählung von Linda, einer Teenagerin, mit Problemen, die junge Heranwachsende so haben: Die Schule macht Schwiergkeiten, ein Freund ist so ganz anders als der Rest der Klassenkameraden und dann ist da noch Hubert, der an starker und fortschreitender Demenz leidet. Seine polnische Pflegerin Ewa habe ich sofort, wie die anderen Figuren, ins Herz geschlossen. Linda kümmert sich um Hubert. Sie kommt zwar oft sehr erwachsen daher, trotzdem blickt immer wieder die junge, noch nicht ganz reife Frau in der Erzählung durch. Linda kämpft gegen den Lebensabschnittsgefährten der Mutter, gegen die Schule und ganz besonders um und mit dem 86jährigen Hubert. Feinfühlig und fast schon mit einer spielerischen Gelassenheit begegnet Linda Hubert, dem ehemaligen Bademeister, der immer noch auf seine verstorbene Frau wartet. Und dann kommt das Ende der Geschichte, ein Ende, das keiner erwartet... |
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Bewertung vom 30.06.2024 | ||
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Dies ist definitiv keine Lesestoff für nebenbei. In knapp 580 Seiten entführt mich die Autorin Elif Shafak in zwei unterschiedliche Welten. Meisterhaft verwoben sind hier Gegenwart und Vergangenheit. Der Roman beginnt am Ufer des Tigris zu Urzeiten mit einem Wassertropfen. Dieser Tropfen zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman als Wasser, H2O und einfach als lebenswichtig - damals, wie heute. In drei Handlungssträngen trägt mich der anspruchsvolle und trotzdem sehr verständlich geschriebene Roman durch die Zeitebenen. In einem flüssigen Schreibstil wird die Geschichte von Arthur (im London des 19. Jahrhunderts) sowie von Narim, ihrer Großmutter und der Wissenschaftlerin Zaleekhah in der Gegenwart erzählt. Die Formulierungen sind grandios und oft detailgenau. Alles fließt zusammen wie das Wasser des Tigris, der Themse und jedem Strom der Welt. |
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Bewertung vom 17.06.2024 | ||
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Wenn du schon hundert wirst, kannst du genauso gut auch glücklich sein Ein Ratgeber, der in der Leseprobe leider mehr versprochen hat, als er mir geben kann. Knapp 240 Seiten im hochwertigen Umschlag, mit einem ansprechenden Cover, flüssigem Schreibstil, aber sehr kleinem Schriftbild. Der Autor Rhee Kun Hoo ist ein "alter weiser Mann", der versucht (u.a. mit Zitaten und Lebensweisheiten) sinnvolle, nachvollziehbare und praktisch umsetzbare Ratschläge (oft mit einer kleinen Prise Humor) zu geben. Einiges klang für mich durchaus nachvollziehbar. Einiges empfand im während des Lesens als zu langatmig und wurde für mich trotz der Wiederholungen nicht besser. Persönlich gehöre ich bereits der älteren/alten Generation an. Deshalb bestätigte ich manches mit einem Kopfnicken und gab meine Zustimmung. Richtig überzeugen konnte mich das Geschriebene oft nicht. |
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Bewertung vom 03.06.2024 | ||
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200 Seiten Auf- und Verarbeitung, verbunden mit viel Recherche. Das alles in einem Schreibstil, der für mich nicht immer ganz so flüssig war, wie ich mir ihn gewünscht hätte. In einem gewissen Leserhythmus zu bleiben, war teils schwierig. Zum Inhalt: Die Autorin Zora del Buono verliert ihm Alter von acht Monaten ihren Vater durch einen Verkehrsunfall. Der Vater war tot - die Leerstelle in der Familie groß. Jetzt macht sich die Autorin nach 60 Jahren auf die Suche - auf die Suche nach dem Unfallverursacher und auf die Suche nach dessen Schuld und wie er damit umging in all der Zeit. Für mich liest sich diese Erzählung teils sehr kühl und emotionslos. Es ist eine ehrer sachliche Erzählung mit vielen teils interessanten Fakten aber auch einigen Nebensächlichkeiten, die hier für mich nicht relevant waren. Besonders irritierend empfand ich das Loblied auf den Vater, den die Autorin mit ihren acht Monaten Lebenserfahrung nur aus Erzählungen gekannt hat. |
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Bewertung vom 26.05.2024 | ||
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Es ist eine lange wahre Geschichte einer teils grauenvollen Flucht, die Javier Zamora mit Herz aus seinem Gedächtnis (teils sehr detailliert und mit Wiederholungen) geschrieben hat. Eine spätere Therapie bei ihm war nötig, um die Quelle, in der diese Geschichte versteckt war, anzuzapfen. Diese Geschichte spricht für alle Migranten, die die selben Traumatas durchleiden mussten. Diese teils herzzerreißende Geschichte verbreitet mehr als eine Botschaft - sie ist für mich eine Mahnung an alle Menschen. Hier geht es um mehr als um Flucht. Es geht um Menschlichkeit, Mitgefühl, Elend, Hunger, Verzweiflung, Tod, Grausamkeiten, Entbehrungen, dreckige Schleppergeschäfte und Ausbeutung, tambien. Ich fühle mit dem 9jährigen Javier und die Erzählung selbst wäre mir 5 Sterne wert. Allerdings empfand ich die extrem vielen spanischen Begriffe und Redewendungen die ich sehr oft (manchmal pro Seite mehrmals) nachschlagen musste, als störend. Noch dazu, dass diese kapitelweise als 17seitiges Glossar angefügt waren. Dies störte den Lesefluss gewaltig. |
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