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Benutzername: 
Siegbert Rudolph, www.der-lesekoch.de
Wohnort: 
90522 Oberasbach

Bewertungen

Insgesamt 16 Bewertungen
12
Bewertung vom 24.04.2017
Krachus, der freche Papagei
Thomé, Dorothea

Krachus, der freche Papagei


ausgezeichnet

Das Buch ist eine gute Unterstützung des Lese-Rechtschreibtrainings zu Hause. Ich werde das Buch den Eltern meiner Schüler empfehlen. Hier kann mit ansprechendem, fundiertem Material wirkungsvoll gelernt werden. Siegbert Rudolph – der-lesekoch

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.02.2017
Schulerfolg trotz LRS
Naegele, Ingrid M.

Schulerfolg trotz LRS


ausgezeichnet

Für Eltern: gute, anschauliche Beispiele aus der Praxis, lesenswert!
Ein weiterer Ratgeber für Eltern zum Thema LRS – was ist das Besondere daran? Sofort begeistert haben mich die vielen Schilderungen aus der Praxis. Was hier von Eltern, Kindern, Lehrern und von der Autorin berichtet wird, macht das Buch schon lesenswert. Deutlich wird, dass Lese-Rechtschreibschwierigkeiten kein lebenslanges Schicksal sein müssen, wie oft behauptet wird. Die Autorin ist, wie ich auch, der Meinung, dass die medizinische Sichtweise zur Erklärung der Legasthenie in die Irre führt. Sie spricht von „Beeinträchtigungen der Lernmöglichkeiten, die dadurch entstehen, dass Kindern im Anfangsunterrricht keine klaren Vorstellungen über den Lerngegenstand Schriftsprache vermittelt werden.“ Dazu wird u.a. ausgeführt, „dass sich Kinder am Schulanfang um bis zu drei Jahre in ihrer kognitiven Entwicklung unterscheiden können. Daher braucht eine Reihe von Kindern viel mehr Zeit in den ersten Schuljahren zum Entdecken der Schriftsprache und gezielte Förderung entsprechend ihren Lernvoraussetzungen, als Schulbürokratie und Eltern bereit sind zu investieren.“ Die Eltern erhalten leicht umsetzbare Tipps, wie sie ihren Kindern helfen können, z.B. mit Spielen, mit bestimmten Ritualen, die den Wortschatz erweitern und das Schreiben fördern, bekommen aber auch die Frage gestellt, ob sie die notwendige Geduld haben, die für einen Erfolg unbedingte Voraussetzung ist. Deswegen werden auch andere Fördermöglichkeiten ausführlich behandelt. Hilfreich im Buch ist auch der Anhang mit Links und Hinweisen auf Materialien zur Förderung.

Bewertung vom 30.09.2016
Hattie für gestresste Lehrer
Zierer, Klaus

Hattie für gestresste Lehrer


ausgezeichnet

Dass es auf die Lehrerarbeit, also auf die Lehrpersonen ankommt, das ist der entscheidende Punkt der Hattie-Studie, und der zieht sich auch wie ein roter Faden durch dieses Buch. Es ist – obwohl das schon der gesunde Menschenverstand sagt - aber auch wirklich wichtig, dass dieser Punkt bewusstgemacht wird, weil er bei vielen Diskussionen kaum eine Rolle spielt. Zum Beispiel ist der Faktor „Klassenstärke“ für den Bildungserfolg im Vergleich zur Faktor „Lehrperson“ verschwindend gering. Oder: Neue Lehrkonzepte stehen und fallen mit der Kompetenz der Lehrperson. Wie die Lehrkraft die neuen Konzepte in der Praxis umsetzt, das entscheidet über den Erfolg. Es wird aber auch deutlich, dass es Faktoren gibt, die die Lehrpersonen nicht beeinflussen können. Dazu gehören z.B. die Elternhäuser und die Anlagen der Schüler.

Immer wieder wird derzeit gefordert, dass der Lehrer in die Rolle eines Moderators schlüpfen soll. Hattie dagegen sieht den Lehrer als Regisseur, der sich für den Lernerfolg seiner Schüler verantwortlich fühlt. Beim Moderatorenkonzept, in dem der Lehrer viel weniger Einfluss ausübt, sieht er die Gefahr, dass es für die meisten Schüler höchst ineffizient ist.

Ich – als Berufsfremder – finde das Buch gut gegliedert und instruktiv. Man bekommt einen Einblick in die Methode und einen Überblick über die Relevanz dessen, was im Zusammenhang mit Bildungspolitik diskutiert wird. Ich habe mich schnell und leicht durch das Buch gelesen. Insoweit dürfte es auch für "gestresste Lehrer" geeignet sein. Vielleicht ist der Hinweis auf den Lehrerstress aber auch so zu verstehen, dass die Hattie-Studie endlich die verdiente Anerkennung dieses Berufs bringt. Die haben viele Lehrer auch verdient. Das Personal in den Schulen zu fördern, das ist die wichtigste Aufgabe der Bildungspolitik. Alle, die in der Bildungspolitik etwas zu sagen haben, sollten die Hattie-Studie kennen.

Bewertung vom 29.03.2016
Lehrerdämmerung
Türcke, Christoph

Lehrerdämmerung


ausgezeichnet

Die Auswirkungen der neuen Lernkultur sind für mich als ehrenamtlichen Lesetrainer und sicher für viele Kollegen und Hausaufgabenbetreuer täglich zu spüren. Deswegen habe ich dieses Buch gekauft und in einem Satz verschlungen.

Der Autor beschreibt, wohin es führen wird, wenn die Elementartechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen nicht mehr beherrscht werden, weil die Beschäftigung damit der modernen Auffassung vom Lernen nicht standhält. Am Beispiel der Handschrift erläutert der Autor das so: „Warum sollte man es denn ihnen [den Kindern] unnötig schwer machen mit all den geschwungenen Linien, die die lateinische Schreibschrift verlangt? So erfand man eine ´vereinfachte Ausgangsschrift´ mit weniger Schwüngen und Kringeln. Wurde die Handschrift seither besser und geläufiger? Im Gegenteil. Nun, warum dann überhaupt noch auf einer Schreibschrift bestehen? Druckbuchstaben tun es doch auch.“ Das ist leider Realität. Wie so oft heutzutage: Plagen ist out. Lieber reduziert man die Anforderungen. An anderer Stelle im Buch schreibt der Autor zu dieser Entwicklung: „In allen Bildungsstandards drängen die soft skills nach vorn. Hard skills wie Kopfrechnen, Rechtschreibung, Memorieren werden widerwillig mitgeschleppt und erodieren. Sie gelten nicht mehr als mentale Elementartechniken, nicht mehr als Unterbau höherer Leistungen, sondern unter der Würde von Kindern, die durch kreatives Entdecken statt durch Pauken vorankommen sollen.“ Und dann folgt das wunderbare Beispiel vom Fußballtrainer, der Kraft- und Konditionstraining auf eine Aufwärmphase reduziert, um mehr Zeit fürs Eigentliche (für das Fußballspielen) zu gewinnen. Damit sägt man an dem Ast, auf dem das Eigentliche sitzt.

Nachdem sich der Autor ausführlich und mit anschaulichen Beispielen mit dem Kompetenzwahn in der Schulpolitik und mit dem Inklusionswahn auseinandergesetzt hat, beschreibt er die Rolle des Lehrers, wohin sie sich entwickelt und worin sie eigentlich besteht. Lehrer dürfen sich nicht zu Kompetenzbeschaffungsgehilfen degradieren lassen. Frontalunterricht, richtig gestaltet, ist gemeinsame „Jetztzeit“, und Grundlage für Wiederholung, Vertiefung usw. Die Lehrer „zeigen“ den Schülern etwas und entfachen Interesse, das dann wiederholt, variiert und vertieft wird, und zwar in der Klasse, in Kleingruppen, bei Hausaufgaben usw.

Als ehrenamtlicher Lesetrainer dachte ich beim Lesen oft auch an die Blogbeiträge auf meiner Internetseite: Aus der Praxis, für die Praxis! Weil es letztlich nicht auf die Schulbürokratie, sondern auf die Lehrer ankommt, besteht noch Hoffnung!
Siegbert Rudolph - der-lesekoch.de

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2012
Die Durchschnittsfalle
Hengstschläger, Markus

Die Durchschnittsfalle


ausgezeichnet

Das Buch macht Mut, von der Norm abzuweichen, und ist schon deshalb eine empfehlenswerte Lektüre. Es ist verständlich geschrieben, spannend und er- bzw. einleuchtend. Der Autor überzeugt mit guten Beispielen von seiner These, dass der „Durchschnitt die größte Gefahr für eine erfolgreiche Zukunft ist“. Der Autor sagt wörtlich (Seite 175): „Jeder Mensch weist individuelle Begabungen auf. Der Mensch hat aber auch das Recht, seine Talente zu ignorieren beziehungsweise eventuell fehlende Leistungsvoraussetzungen durch größeren Einsatz, mehr Begeisterung und andere Begabungen zu kompensieren.“ Talente, so der Autor, kann man nicht messen. Messen kann man nur den Erfolg. Und der muss immer hart erarbeitet werden, ganz gleich, wie groß oder evtl. auch kleiner das betreffende Talent ist. „Üben, üben, üben“, rät der Autor auf Seite 70. Und das gilt – meiner Meinung nach – auch ganz selbstverständlich, wenn man Lesen lernen will.
Und diese Passage hat mich als Lesemotivationstrainer besonders fasziniert. Der Autor meint – allerdings ganz generell – auf Seite 71: „Zurzeit hat sich so etwas wie eine genetische Ausrede bei vielen Menschen manifestiert, und keiner traut sich so richtig dagegenzusprechen. Auch deshalb nicht, weil man diese kleine, aber entscheidende Ausrede ja in so bequemer Weise selbst gerne hin und wieder zur Anwendung bringt.“ Und das erinnert mich ganz stark an viele Beiträge zum Thema Legasthenie im Internet oder in der Literatur. Aber nur 50 % unserer Intelligenz, so der Autor auf Seite 42, sind genetisch bedingt. Seite 76: „Der Mensch ist stets ein Produkt der Wechselwirkung zwischen Genetik und Umwelt.“ Eine Passage (Seite 90) hat mir ganz besonders gut gefallen, ich kann da nur voll zustimmen: „Wir haben uns bereits darauf geeinigt, dass „Üben, üben, üben“ unverzichtbar für die Umsetzung von besonderen individuellen Leistungsvoraussetzungen in Erfolg ist. Einerseits müssen dafür individuelle Leistungsvoraussetzungen erst einmal entdeckt werden. Und andererseits ist nun auch klar, dass negativer Stress, ausgelöst etwa durch den Druck überehrgeiziger Eltern oder Trainer, theoretisch auch zu epigenetischer „Falschverwendung“ des vorhandenen genetischen Repertoires führen kann. (Anmerkung, eingefügt: Alle unsere Zellen besitzen alle Gene. Bei der Epigenetik geht es um die Spezialisierung der Zellen. Anders ausgedrückt, welche Gene der einzelnen Zellen abgeschaltet sind, also nicht verwendet werden.) Viele aktuelle Forschungsergebnisse in der Epigenetik betonen doch eigentlich, dass die Umsetzung besonderer Leistungsvoraussetzungen in Erfolg nicht extrinsisch erzwungen werden kann. Es muss das intrinsische Interesse von Kindern, ihre Talente in Erfolg umzusetzen, in einem psychisch positiv belegten Umfeld unter für das Kind erfreulichen Bedingungen (Spaß an der Umsetzung, Neugier wecken, Schmerzfreiheit etc.) entfacht werden.“ Genau so funktioniert „Der Lesekoch“ mit meinem Lesemotivationstraining. Auch ein Grund, weshalb mir das Buch so gut gefällt. Es macht auch Mut, weiter Lesen zu lehren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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