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Benutzername: 
petite-giselle
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 22.03.2024
Rettung für den Wolf / Rudi und das Gruselrudel Bd.1
Westmoreland, Paul

Rettung für den Wolf / Rudi und das Gruselrudel Bd.1


gut

Ungewöhnlich! Interessant! Lesenswert!

Wölfe sind ein Thema und skaten ist auch ein Thema. Beides miteinander zu verbinden, ist schon pfiffig, wie eben das ganze Buch pfiffig ist.

Für meinen Neffen, der sich durchaus schwer tut, Bücher zu lesen, ist es genau das richtige Buch, um Freude am Lesen zu entwickeln.

Das Cover ist schreiend: ein echter Eyecatcher. Der Titel "Rudi und das Gruselrudel" ist etwas für Jungenherzen, wo Jungen sich doch so oft schwertun, Bücher zu lesen. Die schwarz-rot gehaltenen Illustrationen im Inhalt machen das Buch zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen. Da der Zeilenabstand relativ großzügig bemessen ist, ist die Geschichte auch für Leser/Leserinnen, die nicht so geübt im Lesen sind, leicht zu lesen. Die Seiten sind nicht textlastig, manchmal sind es nur vier Zeilen, die auf einer illustrierten Seite zu lesen sind. Es gibt reichlich Illustrationen im Buch, die, da sie lediglich in den drei Farben Rot, Schwarz und Weiß sind, vor allem Jungen ansprechen.

Ein Jungenbuch, das bestimmt auch diejenigen, die behaupten, sie läsen nicht gern, hinter dem Ofen hervorlockt. Natürlich auch für nach Abenteuern dürstende Mädchen geeignet.

Fazit: Kein Buch für mein Alter, aber eines, das ich gerne verschenke.

Bewertung vom 18.03.2024
Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
Berg, Sibylle

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter


ausgezeichnet

Ich mag das Buch!

Format: DIN A5
Inhalt: schwarz-weiß mit vielen Zeichnungen
Genre: Comicroman

Ich finde es witzig, wenn es auch ein trauriges Thema hat, aber in jedem Drama steckt auch ein bisschen Komödie.

Und dieses "weil ich ein Opfer bin", berührt mich mehr, als ich sagen kann. Ich möchte an dieser Stelle nicht tiefenpsychologisch werden (was mir auch nicht zusteht), aber die Frage "Warum sich Kinder/Jugendliche nicht wehren" ist mir schon so oft durch den Kopf gegangen, dass ich genau diesen Satz - ob er stimmt oder nicht - als mögliche Hürde, sich gegen Mobbing zu wehren, ansehe. Ich bin ein Opfer. Ich bleibe ein Opfer. Ich will aber kein Opfer mehr sein. Wie die Heldin dieser Geschichte es schafft, nicht mehr Opfer zu sein, und wie das aussieht, interessiert im höchsten Maße - was wiederum heißt: Was genau hat sich die Autorin Sibylle Berg ausgedacht.

Und zum Schluss die Frage: Hat es jemals einen Walter gegeben?

Sehr abwechslungsreich durch die Dialoge und kurzen eingeschobenen Texte.
Das Buch macht wirklich Freude. Ich empfehle es!

Könnte dieses Buch möglicherweise auch Grundlage für eine Diskussion in der Schule sein? Wenn ja, dann sage ich: Topp!

Bewertung vom 18.03.2024
Annas Lied
Koppel, Benjamin

Annas Lied


gut

"So schön und so traurig"

Eine fast Hundertjährige blickt auf ihr Leben zurück.

Wie oft hilft Musik, sich in eine entsprechende Stimmung zu bringen bzw. aus einer Stimmung (Liebeskummer) herauszufinden. Autor Benjamin Koppel hat in seinem Buch "Annas Lied" eine Frau zum Mittelpunkt dieser Geschichte, einer Lebensgeschichte, gemacht, die in der Musik Trost findet.

Es ist die Geschichte einer jüdischen Familie, im Mittelpunkt eine junge Frau, die allen Widrigkeiten (vor dem Hintergrund des Krieges und seinen Folgen) zum Trotz versucht, ihr Lebensglück nicht vollständig aus den Augen zu verlieren. Das Leben mit einem Mann zu teilen, den sie nicht aus Liebe heiratet (und der sie auch nicht liebt), sondern weil ihre (Über)Mutter ihn für sie bestimmt hat. Man beachte, dass Annas Brüder sich nicht nach den Vorstellungen der Eltern richten, sondern allein Anna "gehorcht".

Und dieses "Gehorchen" geht auf Annas Kosten. Sie lässt ihren Schmerz in die Musik fließen, indem sie sich ganz ihrem Klavierspiel hingibt, sie versucht, ihre Liebe zu Aksel durch Briefe allgegenwärtig zu halten. Sie lebt und liebt, sie erfährt Schmerz und Verlust, sie ist gefangen in Regeln und Konventionen, und am Ende ihres Lebens schaut sie zurück und zieht Fazit. Und ich frage mich, an welcher Stelle hätte man aus diesem Leben, geprägt von Pflichterfüllung und Kompromissen, "aussteigen" können.

Ein Buch, das einem zu denken gibt.

Bewertung vom 12.03.2024
OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi
Hofer, Wolfgang

OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi


schlecht

Humor ist, wenn man trotzdem lacht ...

Die Kopie muss nicht den gleichen oder ähnlichen Erfolg haben wie das Original, auch wenn das Original "Miss Merkel ermittelt" oft gekauft und meist positiv bewertet wurde.

Eigentlich finde ich die Konstellation - Kanzler mit Hund stolpert über eine Leiche - an den Haaren herbeigezogen. Es werden ein paar bekannte Politikernamen genannt, ein paar schale Witze in den Raum geworfen und fertig ist das Buch.

Was möchte denn das Buch sein? Krimi? Oder Humor? Ich tue mich ohnehin schwer mit Büchern deutscher Autor*innen. Gehören wir nicht der Nation an, denen man einen Witz im Nachgang noch dreimal erklären muss?

Schon allein die Frage des Beamten („Sie haben tatsächlich einen Toten gesehen?“) und darauf die Antwort des Romanhelden Olaf („Ich komme hier öfter vorbei und sehe Leute. Aber normalerweise lebendige und keine toten, die irgendwo herumliegen. Das ist mein erster.")

Ehrlich! Ist das nicht albern?

Nein, kein Roman, den ich empfehlen würde, außer Sie haben sich großzügig an den Kümmelschnaps vergriffen.

Bewertung vom 11.03.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


sehr gut

Titel: "Solide erzählt"

Wer sich allgemein für politische Verwicklungen und im besonderen für Vorkommnisse in Norwegen interessiert und sich für historische Hintergründe und Bezüge erwärmen kann, ist mit diesem Roman gut bedient. Der Schreibstil ist eingängig, man ist schnell in der Handlung drin.

Der Stammbaum gleich auf den ersten Seiten des Buches ist sinnvoll, denn, auch wenn die Geschichte als fiktional bezeichnet wird, wird der Eindruck einer echten, früher oder aktuell lebenden, Familie erweckt. Man möchte gerne wissen, wer wie zu wem in welchem verwandschaftlichen Verhältnissen steht

Die Geschichte spielt in verschiedenen Zeiten und aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Figuren handeln nachvollziehbar, immer vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Zeit. Allgemein betrachtet besteht immer die Gefahr bei historischen Romane, dass deren Figuren "zu modern" für ihre jeweilige Zeit sein könnten, aber im vorliegenden Buch ist alles fein aufeinander abgestimmt.

Bewertung vom 10.03.2024
Die allerkürzeste Gutenachtgeschichte der Welt
Fitzgerald, Louise

Die allerkürzeste Gutenachtgeschichte der Welt


sehr gut

Titel: "Total süß!"

Ach, das Buch kaufe ich! Das möchte ich haben! Schon allein die Idee!!!!
Die Illustrationen sind witzig, und es gibt auf jeder Seite etwas zu schauen. Und zwar nicht nur für die Kinder, sondern auch für mich, die ich vorlese. Da habe ich ja selbst meinen Spaß daran zu blättern. Tolles Buch!

Ohne es vorher recherchiert zu haben, dachte ich bei den Illustrationen und den diversen Schriften, dass es sich wahrscheinlich um einen englischen oder eine englische Illustrator/Illustratorin handeln muss. Englische Bücher "trauen" sich, die Schriften derart zu verzerren oder große Buchstaben und diese quer über das Blatt zu formatieren. Und siehe da, ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte wurde von Kate Hindley, eine Illustratorin, die in Bristol lebt, illustriert.

Kate Hindley zeichnet nicht unbedingt "süße" Figuren, und trotzdem ist das Bilderbuch sehr niedlich. Vor allen Dingen ist die Idee witzig, "Ich verspreche zu schlafen, wenn das Buch aus ist." So ein Buch hätte ich gut gebrauchen können, als mein Kind klein war und ellenlange Geschichte hören wollte und danach immer noch nicht an Schlaf dachte.

Bewertung vom 10.03.2024
Der Recyclosaurus
Schwelgin, Anka

Der Recyclosaurus


ausgezeichnet

Titel: "Zu schön, um wahr zu sein - der Plastik fressende Dino"

Ach, wäre das herrlich. Wir hätten alle unseren Haussaurier à la Dino von Fred Feuerstein, der uns den Plastikmüll wegfuttern würde. Was für eine lustige Idee. Ich finde alles sehr gelungen, Idee, Text und Illustrationen. Ein Buch, das ich gerne verschenken würde.

Es ist nicht einfach, im großen und großartigen Angebot von Bilderbüchern ein schönes zu finden, das durch die Illustrationen besticht und zudem auch noch inhaltlich anspruchsvoll und WITZIG ist!

Der erhobene Zeigefinger, der oft in deutschen Kinderbüchern zu finden ist, ist in diesem Buch in einer ganz anderen, absolut reizenden Form präsent: nicht belehrend, sondern lehrend.

Die Idee eines Plastik fressenden Dinosaurier ist umwerfend (wie kommt man nur auf einen solch niedlichen Blödsinn?) und so viele Informationen, die die Kinder - gerade auch weil die Informationen mit Bildern kombiniert werden - ganz bestimmt nicht vergessen werden.

Fazit:
Eine tolle Idee, verpackt in ansprechenden Illustrationen, nicht nur für die Kleinen eine unterhaltsame Lektüre.

Bewertung vom 10.03.2024
Nature Guide Wildpflanzen
Ester, Theresa

Nature Guide Wildpflanzen


sehr gut

Titel: "Empfehlenswert"

Man muss fair bleiben. Ein Buch wie "Natur Guide Wildpflanzen - Ein Naturführer der besonderen Art" kann nicht allen Ansprüchen und Erwartungen gerecht werden. Es ist schwierig, bei der Vielfalt unserer Pflanzenwelt eine Auswahl zu treffen, so kann dieses Buch lediglich ein Appetithäppchen sein. Und das gelingt der Autorin Theresa Ester-Nacke sehr gut: Appetit auf mehr zu machen.

Bilder sagen mehr als tausend Worte. Wenn ich an frühere Kosmos-Pflanzenführer denke, die gezeichnete Pflanzen zum Bestimmen darstellten und dazu meine vielen Irrtümer, weil ich Grafik und Pflanze nicht in Übereinstimmung bringen konnte, ist dieses Buch mit den Fotos ein Gewinn. Man kann sich kaum noch irren. Die Darstellungen sind eindeutig.

Die Texte lesen sich nicht nur flüssig, sie sind auch unterhaltsam geschrieben und mit Informationen gespickt. Und sie sind auch nicht zu lang. Sie zeigen das richtige Maß.

Das Buch inspiriert zu Spaziergängen, um Ausschau nach den beschriebenen Pflanzen zu halten, weil man das Erlebnis, sie ebenso zu riechen und zu schmecken, mit der Autorin teilen möchte. Ein ausgezeichnetes Buch für Eltern und Großeltern, die ihren Kindern und Enkelkindern die Pflanzenwelt näher bringen möchten, denn es ist richtig: Nur, was wir kennen, können wir auch bewahren. Und: früh übt sich.

Bewertung vom 10.03.2024
Die Vermesserin der Worte
Seck, Katharina

Die Vermesserin der Worte


sehr gut

Titel: "Schön geschrieben"

Ich denke, es ist ein kluges Buch, und man kommt nicht umhin, da es sich um ein Buch handelt, die Geschichte in Worte zu fassen (hier beziehe ich mich auf eine Rezensentin, die das Buch als zu "wortreich" empfand). Nun ja, man könnte ja auch viele weiße Stellen im Buch lassen, um zu zeigen, dass den Heldinnen die Worte fehlen, aber das wäre ja nicht Sinn eines Buches.
Warum mag ich das Buch? Ich vermute, weil ich über den Satz "Aber so funktioniert Mut nicht." gestolpert bin.
Und wie funktioniert Mut?
Allein diese Frage ist es schon wert, sich in dieses Buch zu versenken und es Wort für Wort zu lesen. Ich könnte spannende Erkenntnisse gewinnen.

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