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Lesegenuss
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Freiburg

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2023
Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1
Lane, Soraya

Die verlorene Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.1


sehr gut

Der erste Band zur Reihe "Die verlorenen Töchter" von der Autorin Soraya Lane erzählt in der Gegenwart Lilys Geschichte und in der Vergangenheit geht es in die Zeit der 40iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, mit Felix und Estée.
Lily Mackenzie ist gerade von einem mehrjährigen Aufenthalt in Neuseeland nach London zurück. In der Wohnung der Mutter findet sie einen Anwaltsbrief mit einem Termin zum Nachlass Patricia Rhodes. Dies war ihre verstorbene Großmutter. Doch die war schon lange tot. Ihre Mutter hatte anscheinend vergessen, den Brief zu öffnen. Sie ist für einige Wochen in Italien. Die Kanzlei schickt Lily eine weitere Nachricht, dass die Angelegenheit persönlich besprochen werden müsse ..."der Erben von Hope Berenson". Doch wer war diese Frau? Das war wieder einer dieser Momente, wo Lily ihren verstorbenen Vater vermisste. Beim Anwaltstermin sind in der Angelegenheit noch weitere Frauen anwesend. Neben dem Anwalt auch noch die Klientin, wie er erklärt. Diese erzählt, dass Hope Berenson ihre Tante war und ein privates Heim für unverheiratete Mütter und deren Babys in London geführt hatte. Das Hope's House. Nun sollte es abgerissen werden. Dabei war sie im Büro des Hauses unter den Dielen versteckt kleine Schachteln mit Namen versehen fündig geworden.
Ungeöffnet.
Als alle ihre Schachtel in Empfang genommen hatten, blieb eine über. Hierzu war man nicht fündig geworden.
Umso mehr überraschte Lily der Inhalt: ein handgeschriebenes Rezept auf Italienisch und ein Programm der Mailander Oper aus 1946. Was hatte das zu bedeuten?
Schon immer hatte Lily es geliebt mit ihrem verstorbenen Vater durch die Weingärten zu gehen. Und so trat sie in seine Fußstapfen. Nach Neuseeland würde sie in Kürze einen Job annehmen auf einem Weingut in Italien.
Auf dem Weingut der Rossis wird Lily mit offenen Armen empfangen. Sie fühlt sich dort sehr wohl. Und sie begibt sich mit Hilfe der Familie auf Spurensuche.
In der Vergangenheit begegnet der Leser Esteé kennen, die von ihrer Mutter streng kontrolliert wird. Sie ist auf dem Weg eine Primaballerina zu werden. Doch da gibt es diese kleinen Momente mit Felix, dessen Familie ein Bäckereiimperium besitzen. Für Estée will Felix alles aufgeben, doch er hat nicht mit der Hinterlist seiner Familie gerechnet.
Mit erschreckenden Folgen.
Lily meistert ihren Job als Kellermeisterin der Rossis. Es ist eine ganz wunderbare Lesereise nach Italien. Die Schilderungen der Landschaft, der Arbeit auf dem Weingut, aber auch der Menschen diese Zusammensetzung ist der Autorin perfekt gelungen.
Inwiefern Lily das Geheimnis um die Schachtel lösen kann, lest bitte selbst nach.
Es ist ein traumhaft harmonisch gestaltetes Cover und eine Lesezeit, die ich nicht missen möchte.
Diese achtteilige Saga erzählt von Liebe, Familie, Freundschaften, Neuanfängen und Reisen.
Also ein absolutes Wohlfühlbuch und macht neugierig auf die folgenden Bände. Ab Winter 2023 wird es weitergehen.
Eine Leseprobe zu Band 2 "Die vermisste Tochter" als auch ein Gespräch mit der Autorin schließen das Buch ab.

Bewertung vom 18.06.2023
Die Schokoladenfabrik - Der Traum der Poetin
Eder, Rebekka

Die Schokoladenfabrik - Der Traum der Poetin


sehr gut

In dem Abschluß über die Familiensaga der Familie Stollwerck begeben wir uns in die Jahre von 1880 - 1900. In ihrem Vorwort weist die Autorin auch auf gewisse Parallelen der Gegenwart hin, Themen, die ihr bei der Recherche auffielen. Wie u. a. Rassismus, die Rolle der Frau in der Gesellschaft als auch Familie.
Teil I handelt in der Zeit von 1881 - 1883; Teil II 1885 - 1886; Teil III 1886 - 1896 und endet mit dem Epilog 1900.
Vorab sei gesagt, es ist gut, wenn man die ersten beiden Bände gelesen hat. Der Lesestart war sehr holprig. Ich hatte enorme Schwierigkeiten in meinen gewohnten Lesefluss hineinzukommen. Die Schwierigkeit war dem überhaupt richtig folgen zu können. Mehr denn je habe ich auf das hinten aufgeführte Personenverzeichnis zurückgreifen müssen. Wer gehört zu wem und in welchem Zusammenhang jene Person usw. So habe ich mich, bis der Knoten sich endlich löste, von Kapitel zu Kapitel "durchgeschlagen".
Zur Info: Band 1 erschien im September 2021, der zweite Band im März 2022. So ist über ein Jahr vergangen und mir ging es so, dass ich mich nicht mehr haargenau an alles erinnerte. Leider
Hier steht die Jüngste, Theresa ihre Rolle im Roman. Doch als Frau von den Brüdern kurzerhand abgetan. Sie will ihre Idee Werbesprüche für Stollwerk durchsetzen. Doch die Brüder wollen sie verheiraten. Doch nicht mit Theresa. Da kommt ihre Liebschaft mit Emil Doepler zugute und dieser reicht ihre Texte unter anderem Namen ein.
Aber es geht nicht nur um Theresa. Andere Charaktere erleiden Schicksalschläge. Die Autorin greift auch noch andere damaligen Zustände auf und die fließen mit in die Handlung ein. Interessant fand ich es, wie sie das mit den bewegten Bildern geschrieben hat. Fand ich sehr interessant.
Und wieder zeigt sich, dass hinter einem großen Namen, einer großen Firma, starke Frauen stehen, die ebenso wie Mann ihr Geschäft verstehen.
Ich gebe meine Leseempfehlung mit dem Hinweis, die ersten beiden Bände vorab zu lesen.

Bewertung vom 17.06.2023
Zeit der Wünsche / Das Kaufhaus Bd.2
Berg, Susanne von

Zeit der Wünsche / Das Kaufhaus Bd.2


ausgezeichnet

Schritt für Schritt ins neue Jahrtausend
1885: Fünf Jahre sind seit der Hochzeit von Flora und Leonhard Tietz vergangen. Die Familie war gewachsen und Eltern von zwei Söhnen, Heinrich und Alfred. Seit der damaligen Übernahme des Weißwarengeschäfts von Alfred Holst hatte sich viel getan. Sie waren mit einem neuen Konzept in Stralsund gestartet und das Glück war ihnen hold. Tatkräft zur Seite stand ihnen Sally, der jüngste Bruder von Flora und dessen Verlobte Anna. Diese hatte er auf Rügen kennen- und lieben gelernt. Auch sie arbeitete fleißig im Geschäft und war allen eine große Stütze. Anna war gebürtig aus Schweinfurt.
Aufgrund von Platzmangel mietete man ein größeres Ladenlokal an. Mit ihren fast dreißig Jahren sprühte Flora immer noch voller Ideen, Tatendrang.
In Gera lebte Leonhards Bruder Oscar mit Onkel Hermann "Hertie" genannt, und Betty, die mit keinem verwandt war. Oscar unterhielt ebenso ein Weißwarengeschäft, spezialisiert auf Spitze. Onkel Hertie war der Mentor von beiden Jungs gewesen. Doch nun hatte sich Hermann auf Drängen des Familienoberhaupts Chaskel, von Oscar das Geld zurückzahlen lassen. Das war Hermann sehr unangenehm und brachte Oscar an den Rand der Pleite. Doch Betty hielt fest zu ihm. Gemeinsam würden sie es schaffen. Chaskel drängte darauf, weil es ja Kapital der Familie sei.
Nun blieb Hermann erst einmal in Stralsund. Das Flora und Leonhard an Standorterweiterungen nachdachten, begrüßte er. Es sollte nach Schweinfurt gehen, Annas Heimat. Dort sollten Sally und Anna das Geschäft leiten. Währenddessen in Gera. Zwischen Betty und Oscar verändert sich die Beziehung und sie wollen heiraten. Das gibt einen Riesenkrach in der Familie. Vor allem heizt Chaskel die ganze Sippe gegen die beiden auf. Nur gut, dass das Geschäft in Gera langsam wieder Fahrt aufnahm. Oscars neues Konzept brachte aber die anderen Kaufleute gegen sich auf.
Der zweite Band über den Werdegang zur Kaufhaus-Kette Hertie lässt sich flüssig lesen. Man ist mit den Personen ja irgendwie schon vertraut, auch Neuankömmlinge passen sich gut ein. Und immer zum passenden Moment ist Onkel Hermann da, der seine Visionen aus Amerika mitgebracht hatte. So langsam nehmen diese Formen an.
Es war erneut eine angenehme Lesezeit, meine Zeitreise.
Die Entwicklung gewisser Personen sind gut geschrieben, nachvollziehbar. So ist "Zeit der Wünsche" nicht nur ein Roman, der die Entwicklung der Kaufhaus-Dynastie zeigt, sondern auch rund um die einzelnen Familien ihr Leben, angetan mit viel Liebe. Aber auch viel, viel Arbeit.
Was mir bei dieser Reihe wirklich gut gefällt, ist die Harmonie der Cover. Alle drei kann man hinten im Buch zusammen abgebildet sehen. Ein wirklich schöner Blickfang.
Ich gebe der Saga über die Kaufhaus-Dynastie "Hertie" gern meine Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.05.2023
Das Vermächtnis
Landgraf, Annette

Das Vermächtnis


weniger gut

Der Roman "Das Vermächtnis" von der Autorin Annette Landgraf erzählt die Geschichte eines alten Mannes, der nach nunmehr fünf Jahrzehnten sich an den letzten Wunsch seines Vaters erinnert.
Zitat S. 5
"Mein Tagebuch ... Du musst es lesen!" Das waren die letzten Worte seines Vaters gewesen.
Erwin Gebelein war sehr vermögend. Er lebte in eine Villa, hatte keine eigenen Nachkommen. Aber geldgierige Verwandtschaft. Der Haushalt bestand aus einer Hausdame, Frau Groll, einer Köchin, einer Putzfrau sowie Hermann Lindner, einem Rentner, der Hilfsarbeiten ausübte. Schon länger merkte Gebelein, dass Frau Groll nicht mehr zu seiner Zufriedenheit arbeitete. Das mochte wohl an ihrer neuen Internetbekanntschaft liegen, einem Geschäftsmann.
Er ließ sich die Kiste mit den Sachen des Vaters vom Speicher holen. Darin befand sich das Tagebuch und er begann zu lesen. Sein Vater bittet ihn darum, die Nachkommen seines damaligen Partners Simon Cranz zu suchen. Dieser hatte eine Erfindung vollendet und Erwin hatt es als Patent angemeldet. Dies geschah in der Nachkriegszeit. Erwin sollte dann ein Viertel der Firma, des Vermögens, an die Nachkommen übertragen.
Vanessa Cranz hat ein erfolgreiches Studium in Betriebswirtschaft aber dennoch kriegt sie keinen Job. Die Nachforschungen des Anwalts von Herrn Gebelein führen zu ihr. Zum gleichen Zeitpunkt packt Frau Groll ihre Sachen und teilt Erwin mit, dass er sich demnächst um eine neue Hausdame bemühen müsse. Sie würde heiraten. Desweiteren muss Erwin sich um einen neuen Anlagenverwalter kümmern. Er habe das Gefühl, dieser würde zu sehr in seine Tasche arbeiten.
Und so macht sich Erwin Gebelein mit Hermann auf in das Hotel, wo Vanessa einen Aushilfsjob an der Rezeption hat. Aber er gibt sich nicht zu erkennen, weshalb er da ist. Welch Zufall, auch seine Frau Groll hat sich mit ihrem Lover hier im Hotel verabredet.
So kommt es, dass Vanessa als Herrn Gebeleins persönliche Assistentin anfängt und auch in der Villa wohnt. Sehr zum Ärger der lieben Verwandtschaft. Wenn dann noch die zwei Neffen um ihre Gunst buhlen ...
Aufgeteilt ist der Roman in zehn Teile mit einer hinweisenden Titelüberschrift.
Die Geschichte selbst um das Tagebuch, dem Vermächtnis würde sich hervorragend für einen dieser gern gesehenen seichten Fernsehfilme eignen.
Ein in Geld schwimmender Erbonkel, die vor Neid triefenden Verwandten, eine Haushälterin, die auf einen Heiratsschwindler hereinfällt, ein spielsüchtiger Anlagenverwalter - und dann kommt die gute Fee in Person von Vanessa ...
Ende gut, alles Gut?!
Mich hatte bei diesem Buch der Klappentext angesprochen. Von der Autorin selbst hatte ich noch kein Buch gelesen. Es wird als Lektüre für Leserinnen von Marie Force oder Nora Roberts angepriesen. Da ich beide vorgenannten Autorinnen von ihren Romanen her kenne, muss ich ehrlich sagen, das war mir dann doch eine ganze Stange zu weit hergeholt.
Die ganze Geschichte ist ziemlich erzwingend geschrieben. Die Grundidee hierfür definitiv okay, aber leider hat die Autorin sich dann in vielen Dingen verloren. Es gibt etliche Teile, die mich verärgert haben. Ich kam mir manchmal vor wie in einer billigen Komödie.
Ein dramatischer Roman wie angeführt ist es definitiv nicht. Ich gebe nur bedingt meine Leseempfehlung. Muss aber dazu sagen, es ist meine persönliche Meinung zum Buch.

Bewertung vom 28.05.2023
In meinen Träumen bei dir / Firefly Creek Bd.5
Kaliner, Lilian

In meinen Träumen bei dir / Firefly Creek Bd.5


sehr gut

Ein Abschied ist auch immer ein neuer Anfang.
"In meinen Träumen bei dir" ist der finale Band der Firefly Creek-Reihe von der Autorin Lilian Kaliner. Die Handlung dreht sich um Quentin, dem Zwillingsbruder von River. Diesen haben wir im Vorband kennengelernt. River war seiner Liebe Anne nach Tasmanien gefolgt.
In der Innenseite des Buches ist der Stammbaum der Bennets abgebildet. Stammhäuptling ist Harry. Dieser konnte von Glück reden, dass vor 25 Jahren Fiona zur Unterstützung zur Silverwood Farm kam. Sechs Jungs und eine Farm zu leiten, war halt nicht so einfach. Es war erst wenige Wochen her, dass Maggie, die Mutter der Zwillinge, über Nacht fortgegangen war.
Evie Holmes hatte ihren Job gekündigt und fing nun als neue Tierarzthelferin für einige Monate bei Kat Roberts an. Diese war mit Jim Bennett zusammen und gemeinsam hatten sie einen kleine Sohn, Baby Sam.
Noch ahnt niemand, dass es für Evie einen Grund gab, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Sie brauche einen Abschluss, hatte sie ihrer Tante Alice erklärt. Die Stelle hier war zwar nur befristet, kam aber im richtigen Moment. Und sie hoffte, in der Zeit alles klären zu können. Als Evie kurz danach die Bekanntschaft mit Quentin macht, kommen gleich die Glühwürmchen ins Spiel ☺
Quentin, noch immer hatte er daran, zu knabbern, dass er vor Jahren die Farm Fox Brown in der Versteigerungvon dem Farmer Richard Smith überboten worden war. Eine unausgesprochene Fehde lag zwischen Harry und Richard. Und das schon seit gut über zwanzig Jahren. Quentin fühlt sich zu Evie hingezogen. Sie hatte etwas an sich, ganz besonderes, doch sein Erinnerungsvermögen ließ ihn im Stich. Es wäre zu schön, wenn er sich jetzt mit seinem Bruder River austauschen könnte. Er fehlte ihm.
Es ist wie Nachhausekommen je länger man in die Handlung eintaucht.
Evie ist erst kurze Zeit da und ihr Geburtstag steht an. Ganz spontan lädt Kat sie zur Familie auf die Farm ein. Dort erkennt Evie, dass die Farm Silverwood heißt und Kats Freund Jim mit Nachnamen Bennett.
"Im Kopf ging Evie die Namen noch einmal durch. Die Situation drohte sie zu überfordern. Einfach so in diese Familie hineingestoßen zu werden war zu viel."
Zitat S. 60
Im Laufe des Gesprächs an ihrem Geburtstag erzählt Evie, dass ihre Mom vor wenigen Monaten verstorben war und es ihr erster Geburtstag ohne sie ist. Evie war also auf der Suche nach ihren Wurzeln, denn ihre Mutter war Fiona. Doch wer war ihr Vater? Harry?
Lasst euch auf diese tolle Geschichte ein, denn endlich wird auch das Rätsel um den Hass zwischen Richard und Harry aufgelöst.
Die beiden Hauptprotagonisten sind sehr authentisch dargestellt. Aber ehrlich gesagt, hat man eh die ganze Bande vor Augen.
Das Cover ist so gestaltet, dass es harmonisch mit den anderen vier Bänden ins Auge sticht.
So ergibt es ein klasse Gesamtbild der Reihe.
Für den Abschluss hat die Autorin eine gute Idee umgesetzt und natürlich spielen auch hier die Gefühle eine große Rolle. Und zum Stammhäuptling sei gesagt: Die Liebe endet nie! Sie geht bis über den Tod hinaus!♥
So nehme ich dann schweren Herzens Abschied von den Bennetts, der Silverwood Farm und der immer wieder erwähnten Glühwürmchenzeit ♥

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Bewertung vom 10.05.2023
Der wilde Garten am Helford River
Whitmore, Felicity

Der wilde Garten am Helford River


ausgezeichnet

"Der wilde Garten von Helford River" beginnt mit dem Prolog im April 1791 an der Nordseeküste von Frankreich. Dort arbeiteten im Dunklen Männer, die Schmuggelware auf Boote verluden. Marianne, die Frau von einem, beobachtet dass eine junge Frau (Nonne) auf dem Weg ins Wasser ist. Sie nehmen sie mit rüber nach England und so bleibt sie bei Marianne und Jean in Cornwall am Helford River.
London im Oktober 2010. Emily ist Drehbuchautorin und soll mit dem Erfolgsautor Ryan zusammen arbeiten. Ihr erstes Aufeinandertreffen im Haus des Produzenten in Kendal House verläuft hochexplosiv. Beide sind durch ihre private Situation sehr angespannt, mehr noch, die Nerven liegen blank. Doch sie finden einen Weg, nachdem jeder von ihnen nun um die private Situation weiß. Besonders heftig ist Ryans Situation, denn er benötigt das Geld von dem Projekt für seine kranke Tochter. Dass er finanziell von seiner Frau ausgenommen wird, kommt ihm so gar nicht in den Sinn.
Hauptsache, seine Tochter wird wieder gesund.
Wo Anfangs nur so die Fetzen flogen, war es gut, dass beide letztendlich erkannten, es geht nur Miteinander. Doch gab es für sie eine Zukunft? Denn die Gefühle füreinander waren da, aber beide waren gebunden.
Nach getaner Arbeit trennen sich nun ihre Weg und erst nach zwölf Jahren treffen sie sich wieder, wenn auch unbewusst, dort am Helford River.
Dort wo damals die junge Französin Aurelie lebte, sich nicht standesgemäß verliebte. Denn dieser Liebe, die von beiden Seiten so intensiv war, der standen viele Hürden durch seiner Familie im Weg. Fakt ist, dass Emily hier an den Ort geflüchtet war, um über ihre jetzige Beziehung nachzudenken. Konnte und wollte sie den Heiratsantrag annehmen, von einem Menschen, der sie dermaßen kontrollierte? Und was war mit dem Mann, den sie in dem verwilderten Garten gesehen hatte? Wo sie im ersten Moment dachte, es wäre Ryan. Das Leben geht seinen Lauf.
Cover und Titel sind wunderschön und passen gut zum Roman. Die Geschichte der drei Zeitebenen sind gleichbleibend ausführlich und interessant geschrieben. Zu jedem Kapitel ist Ort und Zeit-/Jahr angegeben. Egal in welchem Zeitraum man sich gerade befindet, haben mich die Kapitel in ihren Bann gezogen. Klingt kitschig, oder? ☺

Gern gebe ich meine Leseempfehlung. Es wird eine wunderbare Lesereise in die Geschichte der Menschen dort am Helford River.

Bewertung vom 08.05.2023
Ein Gefühl von Unendlichkeit / Sturmjahre Bd.1
Scott, Lia

Ein Gefühl von Unendlichkeit / Sturmjahre Bd.1


ausgezeichnet

Die Sturmjahre-Saga ist eine neue Reihe aus der Feder der Autorin Lia Scott/Lilian Kaliner; bekannt durch ihre Firefly-Creek Reihe. Ich liebe diese Reihe und war daher sehr gespannt, denn hier geht es zurück in die Zeit des Ersten Weltkriegs. Wie schon bei der Firefly-Creek Reihe werden es dieses Mal auch wieder fünf Bände werden. Die Cover sind hinten im Buch abgebildet und ergeben ein sehr harmonisches Bild.
Vorn in der Innenseite des Umschlags ist der Familienstammbaum Dennon/Macay aufgezeichnet.
Dieser Band handelt von Bonnie Macay, doch daheim waren für die Familie es nur die Dennons. So hieß der erste Mann mit Nachnamen von Mairead, Bonnies Mutter. Insgesamt waren es sechs Kinder, drei aus jeder Ehe. Doch keiner der Väter lebte noch.
Es ist Ende November 1917 in London. Der Erste Weltkrieg wütete mit aller Wucht. Bonnie war derzeit als gelernte Krankenschwester in einem Londoner Krankenhaus beschäftigt. Ihren Beruf hatte sie schon daheim in Schottland ausgeübt. Schon früh war sie eine Hilfe ihrer Mutter. Ihre Brüder, bis auf den jungen Tommy, waren alle im Krieg. Die ältere Halbschwester Blaire daheim.
Ihr Bruder Archie landet verwundet auf ihrer Station, ebenso sein Freund und Kamerad Connor. Bonnie kümert sich um sie. Beide waren nicht mehr kriegstauglich und Bonnie bringt sie heim . Auch Connor, denn der will nicht in sein altes Leben zurückkehren.
Man erfährt auch hier wieder viel von den Grausamkeiten des Krieges und deren Folgen. Denn die Soldaten kommen nicht nur teils schwer verwundet, sondern auch hoch traumatisiert ins Lazarett.
Was es heißt Familie zu haben, mit zu erleben, ist einfühlsam und nachvollziehbar geschrieben. Und klar ist auch, dass die Dennons so ihre Macken haben. Aber sie halten zusammen.
Man taucht in die Geschichte ein, mag gar nicht aufhören, weil so spannend und dennoch gleichzeitig berührend geschrieben. Und hier und da dann die eine oder andere Überraschung.
Alle Charaktere sind sehr gut aufgestellt. Oft war es so, dass ich mich mittendrin im Geschehen versetzt fühlte. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und lassen sich flüssig lesen. Mein heimlicher Star ist Blaire.
Wie sich die Beziehung zwischen Bonnie und Connor entwickelt, hier spielt seine Vergangenheit eine wichtige Rolle. Letztendlich verdankt Connor es Bonnie, dass sich hieraus eine Liebesgeschichte mit Zukunft entwickelt. Mehr möchte ich aus dem Inhalt gar nicht verraten.
Eine interessante Familiensaga über eine schottische Familie, die mich fesseln konnte und mich in eine längst vergangene Zeit eintauchen ließ

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2023
Zeit der Sehnsucht / Das Kaufhaus Bd.1
Berg, Susanne von

Zeit der Sehnsucht / Das Kaufhaus Bd.1


sehr gut

Ein gelungener Reihenauftakt der Kaufhaussaga
Die Handlung des Auftaktbands "Das Kaufhaus - Zeit der Sehnsucht" beginnt im Jahr 1879 in Stralsund und hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Hier wohnten Flora Baumann mit ihrem Verlobten Leonhard Tietz. Dass sie zusammen leben konnten, war der Tatsache geschuldet, Floras Vater Abraham den Segen für die Hochzeit gegeben hatte. Leonhard teilte sich die Leitung mit Alfred Wagner, einem alten Schulfreund, vom angeschlagenen Unternehmen, welches Weißwaren herstellte. Flora mochte Alfred nicht wirklich und das hatte seinen Grund. Leonhard arbeitete sehr viel, denn als Teilhaber trug er auch Verantwortung. Nur gut, dass Flora zwei Mal die Woche bei ihrer Freundin Paula zum musizieren war. Flora mit ihrem Veloziped durch Stralsund fahren, das hätte ich gern gesehen ☺
Sie musste nun endlich mal daran gehen, ihr Hochzeitskleid zu nähen. Flora war eine begnadete Schneiderin. Da offenbart ihr Leonhard, dass er sich mit dem Gedanken trage, aus dem Unternehmen auszusteigen. Er hätte seine Gründe, so Leonhard gegenüber Flora. Einen Plan für die weitere Zukunft habe er noch nicht. Dreitausend Taler würde er als Ablösesumme erhalten. Der Hochzeit im Herbst stünde nichts im Weg. Vielleicht sollten sie nach Amerika auswandern, so wie Onkel Hermann Tietz. Dieser hatte immer wieder von den dortigen neumodischen, großen Warenhäusern berichtet. Aber Flora wollte nicht auswandern.
Auf Empfehlung von Paula sucht Flora das Geschäft von Alfred Holst auf, der alles anbot, was sie zum Schneidern des Hochzeitskleids benötigte. Sie war voller Freude und dennoch hatte sie Sorge. Leonhard würde für einige Tage auf Geschäftsreise gehen und dann war sie allein zu Haus. Sie hatte eine gewisse Furcht vor Alfred Wagner. Leonhard wollte sich persönlich von seinen Kontakten verabschieden und eventuell auch schon mal für die Zukunft schauen.
Zufällig hört Flora vor dem Geschäft von Holst, dass dies verkauft werden soll. Alters- und gesundheitsbedingt würde er es nicht mehr schaffen. Für Flora war der Laden ein Glücksgriff und so wird dies der Beginn einer neuen Ära, eines neuen Lebensabschnitts.
Der Autor hat verstanden, die Protagonisten lebendig darzustellen. Die Charaktere sind einerseits liebevoll dargestellt und auch passend der Zeit. Einerseits, denn da ist Flora, eine außergewöhnliche, durchsetzungsstarke Frau, und Liebe gibt es inklusive.
Insofern liegt der Fokus nicht nur auf Flora und Leonhard, sondern auch die "Nebencharaktere" werden anschaulich geschildert. .
In diesem Band geht es hauptsächlich um die Entwicklung von Flora und Leonhard. Dass immer wieder mal der Name des Onkels Hermann Tietz auftaucht, ist richtungsweisend für die Geschichte der Kaufhaus-Dynastie "Hertie".
Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Gliederung und Aufbau der Geschichte hat mir ebenso gut gefallen.
Das Cover hat mich sofort angesprochen.. Eine Frau, mit dem Rücken zum Betrachter, auf ein großes Gebäude im Hintergrund gehend. Die Farbe und Aufteilung des Titels - Untertitels harmonisch.
Zum Schreibstil sei nur so viel gesagt: Da kann sich so manche Autorin eine dicke Scheibe von abschneiden. Es hat mich total überrascht, dass sich hier ein Mann hinter dem Pseudonym Susanne von Berg verbirgt. Hallo, sie brauchen sich wirklich nicht zu verstecken! Aber denke mal, dass dahinter die Frage steht: Kaufen Leser das Buch, wenn sie den Namen eines Mannes als Autor auf dem Cover lesen? Ich weiß es nicht. Mich persönlich hätte es nicht gestört.
Ein interessanter Auftakt zur Kaufhaus-Dynastie. Ich habe den Ausflug nach Stralsund sehr genossen, zumal ich dort schon einige Male in der jetzigen Zeit dort war. Ich liebe es, dort die Kirchen zu besuchen. Lohnenswert!!!

Bewertung vom 26.03.2023
Hinter dem falschen Glanz / Schloss Liebenberg Bd.2
Caspian, Hanna

Hinter dem falschen Glanz / Schloss Liebenberg Bd.2


ausgezeichnet

Stürmische Zeiten auf Schloss Liebenberg
"Unfassbar. Mich in dieser Situation auch noch mit so etwas zu belasten."
Das waren die Worte der Fürstin zu ihrer Dienstbotin Adelheid, als diese um ärztliche Hilfe für die kranke Mutter bat. Nun war diese gestorben. Vier Wochen war das nun her. Adelheit hatte nur noch eins im Kopf. Sie wollte Rache. Ihre Geschwister mussten sich um das Baby kümmern. Der Vater war ein Trinker. Adelheid tat ihr bestes, um die Familie am Leben zu erhalten. Ihren Dienst konnte sie nicht aufgeben. Sie brauchten das Geld. Da entdeckt sie durch Zufall beim Saubermachen des Kamins einen Brief an den Fürsten, zwar leicht angekohlt, aber dennoch lesbar. Der Inhalt war brisant. Sie war sich sehr sicher, dass der Brief an den Fürsten von einem Mann war. Ihr wurde klar, dass sie etwas sehr nützliches für ihre Rache in der Hand hielt.
Die Trilogie "Schloss Liebenberg" wird aus der Perspektive der Dienstboten erzählt. Der Blick auf diese eigene Gesellschaft, die die sich Tag und Nacht den Herrschaften dienten, mag ungewöhnlich sein.
Doch manchmal ist es nicht verkehrt einfach mal den Blickwinkel zu ändern!
Hanna Caspian hat mit dieser Trilogie ein sehr interessantes Thema aufgegriffen, die Eulenberg-Affäre. Auslöser zu allem der Journalist Harden. Der Skandal um den § 175, dem Fürsten und seine Liebenberger Rund war von höchster politischer Brisanz. So wird in diesem Folgeband auf die Vorereignisse eingegangen und um die weitere Aufarbeitung dessen. All das hat Auswirkungen auf das gesamte Schlossleben. Denn hier greift ein Rad in das andere. Die Stimmung im gesamten Schloss ist hochexplosiv, oben wie auch unten bei den Bediensteten.
Hier bleibt auch bis zum Ende die Frage offen, wieso der Haushofmeister Opitz immer noch seinen Dienst im Schloss versehen darf. Es gelingt Adelheid und Hedda sich mit Viktor zusammen zu tun und gemeinsam tricksen sie Opitz aus. Dies all bestimmt den weiteren Verlauf der Handlung. Was mich an Viktor nervt ist diese Heimlichtuerei um seine Familie. Pikant wird es für ihn, als Adelheid einen Brief findet, in dem sie liest, dass sein Vater noch lebt. Entgegen seinen Aussagen, wo Viktor behauptet er sei tot.
Dass Adelheid ihr gefundenes Material zu Geld macht, ist in ihrer familiären Situation nur verständlich. Das sie diese über einen Mittelsmann dem Journalist Harden zukommen lässt, hier auch die ehemalige Gesellschaftsdame Maiwald eine Rolle spielt, öffnet den Blick auf den weiteren Verlauf.
Man darf gespannt auf den dritten Band sein. Auf die weitere Entwicklung von Adelheid. Wie wird sie entscheiden? Was passiert mit Hanna, deren Bruder sie unbedingt mit einem Farmer in Afrika verheiraten will? Wie wird ihr weiterer Weg sein? Wird sie der Liebe wegen in Berlin bleiben oder ihren Traum auszuwandern verwirklichen?
Bleibt zu hoffen, dass alle offenen Fragen gelöst werden. Immer mit Blick auf die politische Brisanz der Eulenberg-Harden-Affäre.
Der Roman verliert zu keiner Zeit an Tempo. Auch in diesem Band zeigt sich, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat. So sollte man auf jeden Fall das Nachwort lesen.

Bewertung vom 19.03.2023
Mit dir allein
Silver, Josie

Mit dir allein


sehr gut

London: Hier lebt und arbeitet die fast dreißigjährige Journalistin Cleo Wilder. Sie schreibt Dating-Kolumnen. Ihre Chefin hat ihrer Meinung nach eine fantastische Idee ☺ Sie schickt Cleo auf eine einsame Insel, Salvatore Island. Ihre Mission: Sich selbst zu heiraten ☺☺☺
Über dreitausend Meilen und mehr hat Mack nun zurückgelegt und ist auf Salvatore Island gelandet. Dort steht die Otter-Lodge, die im Besitz von Verwandtschaft ist. Hier sucht er Ruhe fern der Welt, denn sein Herz braucht Heilung. Dafür hat er Boston verlassen.
Nun aber stellt sich heraus, dass eine Doppelbelegung der Lodge vorliegt. Denn auch Cleo ist zum gleichen Zeitpunkt angereist. So müssen sich beide arrangieren, wenn auch anfangs mit enormen Schwierigkeiten. Es gibt nämlich keine weitere freie Unterkunft auf Salvatore Island.
In wechselnden Kapiteln mit passenden Titeln erfährt nun der Leser die Geschichte der beiden Protagonisten. Die Handlung geht über knapp drei Monate. Langsam, teils doch langatmig zieht sich die Entwicklung der Geschichte bis sie zum Kernpunkt kommt. Die Entwicklung beider Personen zu lesen, von ihrem Wunsch anfangs allein zu sein, bis sich letztendlich dann eine teils romantische wie auch tiefgründige Liebesgeschichte entwickelt, nachvollziehbar. Die Autorin beschreibt nicht nur die Charaktere klar und deutlich, auch was ihre Gefühle betrifft, wie auch die Beschreibung der Insel und ihrer einzelnen Bewohner gut vorstellbar.
Doch was hat das alles mit Flamingos zu tun, wie am Anfang geschrieben? Die Antwort findet sich im Buch !
Das Cover ist sehr ansprechend. Man kann vieles daraus ableiten.
Ein Roman mit der gewissen Prise Extra "Ende gut, alles gut? Auf eine Frage gehört eine Antwort und wer das Buch liest, erfährt dies.