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c-bird
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Hessen

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2024
Blaues Gold
Laub, Uwe

Blaues Gold


ausgezeichnet

Wenn das Wasser nicht mehr da ist... - ein spannender Wissenschaftsthriller

Mit „Blaues Gold“ legt der Autor erneut einen packenden Wissenschaftsthriller vor, der sich wieder einem brandaktuellen Thema widmet.

Bereits bei dem Thriller „Dürre“ (2021) ging es um das Thema Klimawandel und dem daraus resultierenden Wassermangel. Dieses Mal steht das „blaue Gold“, also das Wasser und dessen endliche Verfügbarkeit noch mehr im Fokus des Geschehens. Mit einem kleinen Zeitsprung landen wir im Jahr 2026. Wassermangel im Sommer ist mittlerweile ein globales Thema. Abhilfe sollen hier Süßwasserdepots bringen, die unter dem Meeresboden liegen. Die Förderung dieser Ressourcen stellt ein sehr lukratives Geschäft dar. Geowissenschaftlerin Leonie Vargas hat gemeinsam mit dem Milliardär Ethan Holloway ein Konzept entwickelt, diese Wasserreserven anzuzapfen und zu fördern. Doch die feierliche Eröffnung der Förderplattform „Greifswald“, die in der Ostsee kurz vor der Küste steht, gerät zum Albtraum. Terroristen besetzen die Plattform und nehmen die prominenten Gäste als Geiseln. Ihre Forderung: das geförderte Trinkwasser soll allen Menschen gehören soll. Andernfalls wird die Greifswald einschließlich der Geiseln in die Luft gesprengt.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die junge Wissenschaftlerin Leonie. In Rückblenden, die im Jahr 2020 beginnen wird erzählt, wie die Zusammenarbeit mit dem Milliardär Holloway entstand und sich im Laufe der Jahre veränderte. Aber es gibt auch andere Perspektiven wie den jungen Chris Kellermann, der mit dem akuten Wassermangel und den daraus resultierenden Problemen zu kämpfen hat. Eine weitere Rolle spielt Anne Hagen, die den Krisenstab leitet, der das Geiseldrama beenden soll. Alles insgesamt interessante Figuren, die einen mehr, die anderen weniger sympathisch. Durch den ständigen Perspektivwechsel gewinnt das Buch gehörig an Spannung. Ständig passiert etwas und es gibt so manche Überraschung. Dem Autor Uwe Laub gelingt es sämtliche Handlungsstränge geschickt miteinander zu verweben und genial zusammenzuführen. Dabei gibt es gegen Ende einen recht actionreichen Showdown und abschließend werden alle noch offenen Fragen geklärt.
Mir gefällt es ja immer, wenn ich von einem Buch nicht nur gut unterhalten werde, sondern noch interessante Fakten mitnehmen kann. Das ist hier absolut gelungen. Der Autor Uwe Laub ist mittlerweile ein Garant für einen gut recherchierten Wissenschaftsthriller, der immer wieder aktuelle Themen aufgreift. Meine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.02.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


sehr gut

Die Wahrheit steckt hinter der Wahrheit

Die ehemals berühmte Schauspielerin Lana Farrar lädt ihre engsten Freunde ein, die Osterfeiertage auf ihrer kleinen griechischen Privatinsel zu verbringen. Insgesamt sind es sieben Personen, die sich auf der Insel befinden. Als ein Sturm aufzieht, ist die Gruppe ist vom Festland abgeschnitten. Und dann geschieht ein Mord…
Was sich zunächst nach einem klassischen Kriminalfall anhört, entpuppt sich als eine vielschichte und tragische Geschichte. Der Einstieg in das Buch ist nicht gerade einfach, da der Erzähler anfänglich ziemlich ausholend und erklärend wirkt. Dabei handelt es sich um Elliot Chase, der ebenfalls mit auf der Insel war und nun mit dem Leser in einer Bar sitzt und ihm diese Geschichte erzählt von der man zunächst gar nicht weiß, welche Richtung das Ganze nehmen wird. Elliot spricht den Leser sehr direkt an, eine eher ungewöhnliche Erzählweise. Und so erfährt man zunächst das Vordergründige, doch wer der oder die Tote sein wird, ist noch völlig unklar. Doch darum geht es eigentlich auch gar nicht. Die Handlung zielt mehr auf das Warum ab. Zudem wird auch nicht chronologisch geordnet erzählt, sondern Elliot holt immer wieder aus und geht dabei mehrere Schritte zurück. Man bekommt dadurch den Eindruck, dass Elliot ein unzuverlässiger Erzähler ist. So wird manche Szene, die man bereits zuvor erlebte nun aus einem völlig anderen Blickwinkel betrachtet, da man als Leser an Wissen hinzugewonnen hat. Immer wenn man glaubt, dass man nun verstanden hat, worum es eigentlich geht, wird eine neue Wahrheit aufgedeckt. Und so enthüllt sich Schicht für Schicht die tragische Geschichte. Es gibt zwar immer wieder Wendungen und Überraschungen, doch so richtige Spannung kam bei mir nicht auf. Dafür fand ich die Erzählweise ziemlich originell.
Als einen Thriller oder Krimi würde ich das Buch nicht unbedingt bezeichnen, dazu hat es mir an Spannung gefehlt. Dennoch fühlte ich mich insgesamt gut unterhalten.

Bewertung vom 22.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


ausgezeichnet

Spannende Serie aus Island

In der isländischen Kleinstadt Akranes kommt bei einem Brand in einem Einfamilienhaus der Sohn der Familie ums Leben. Da sich am Tatort Spuren eines Brandbeschleunigers finden, deutet alles auf einen Mord hin. Elma und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf. Dabei stoßen sie auf ein verschwundenes Au-Pair-Mädchen, das die Insel kurz zuvor verlassen wollte, jedoch nie in ein Flugzeug stieg. Gibt es einen Zusammenhang?
„Verborgen“ ist der dritte Band einer Reihe rund um die Ermittlerin Elma und ihrem Team. Für mich war es der erste Band, aber da die Fälle in sich geschlossen sind, konnte ich problemlos der Handlung folgen. Zu Beginn des Buches lernt man erst einmal alle Figuren näher kennen. Diese fand ich sehr gut gezeichnet und daher auch sehr lebendig. Für einen Überblick über die zahlreichen Charaktere gibt es übrigens im Anhang eine Personenübersicht, die ich als äußerst hilfreich empfand. Elma und ihr Kollege Sævar waren mir sofort sympathisch und ich freute mich über deren privates Glück. Anfänglich ist das Spannungsniveau nicht besonders hoch, doch nachdem einige unerwartete Zusammenhänge klar werden, steigt die Spannung schlagartig an.
Den Erzählstil empfand ich zwar als ruhig, aber auch gleichzeitig sehr fesselnd. Erzählt wird auf zwei Ebenen, denn in kleinen Einschüben erfährt man was dem Au-Pair-Mädchen einem halben Jahr zuvor widerfahren ist. Auch die privaten Ereignisse nehmen einen kleinen Raum ein, stören aber nicht den Ablauf der Handlung, sondern machen die Figuren dadurch authentischer. Gerade diese privaten Entwicklungen fand ich auch so interessant, dass ich unbedingt die beiden Vorgänger „Verlogen“ und „Verschwiegen“ lesen muss.

Bewertung vom 18.02.2024
Gestehe
Faber, Henri

Gestehe


ausgezeichnet

Von einer Wendung zur nächsten

Nachdem mich der Vorgänger „Kaltherz“ bereits total begeistert hatte, war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Henri Faber. Und um es gleich vorweg zu nehmen: erneut ist ein genialer und spannender Thriller entstanden, der mich auf der ganzen Linie überzeugen konnte.

Seit der „Blutnacht“, einem spektakulären Fall vor vier Jahren, ist Johann „Jacket“ Winkler ein Star unter Wiens Ermittlern. Als dieser an einen Tatort gerufen, bei dem das Opfer auf grausame Weise ermordet wurde und das Wort „GESTEHE“ zu lesen ist, ist Jacket einigermaßen schockiert. Denn der Tatort ist nahezu identisch mit den Beschreibungen aus seinem neuen Buch, welches jedoch noch nicht veröffentlicht wurde. Und dieser Tatort ist erst der Beginn einer ganzen Serie…

Chefinspektor Jacket ist eine Figur, die man nicht sofort ins Herz schließt. Er versprüht jede Menge Arroganz, die Ermittlungen überlässt er lieber den anderen und sonnt sich lieber im Erfolg der legendären Blutnacht. Doch dieses Mal muss er selbst die Fäden in die Hand nehmen, allein schon um nicht selbst in den Fokus der Ermittlungen zu geraten. Wie gut, dass ihm da Mohammad „Mo“ Moghaddam, ein unerfahrener Kollege zur Seite gestellt wird. Mo wiederum ist eine Figur, für die man sofort Sympathien hegt. Der Jahrgangsbeste der Polizeischule perfektioniert seine Handlungen stets und versucht immer besser als seine Kollegen zu sein. Dies gelingt ihm sogar, dennoch schlägt er sich hauptsächlich mit viel Verwaltungsarbeit herum und wird von den Kollegen nur Daten-Momo genannt. Die Zusammenarbeit der beiden Ermittler funktioniert anfänglich gar nicht, doch mit der Zeit entwickeln sich beide Charaktere auf eine sehr positive Art und Weise.
Erzählt wird die Handlung aus der Perspektive von Jacket und Mo, es fließen aber auch ein paar Einblicke aus der Sicht des Täters mit ein. Da sich die Perspektiven ständig abwechseln und zudem auch immer etwas passiert liegt die Spannung sehr hoch und das Ganze ist enorm temporeich. Am allerbesten fand ich jedoch die zahlreichen und unvorhersehbaren Wendungen. Insbesondere zum Ende hin geht es da Schlag auf Schlag bis hin zum stimmigen Ende.

Insgesamt also ein Thriller bei dem einfach alles stimmt. Hohes Spannungsniveau, temporeich und voller überraschender Wendungen. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Bewertung vom 05.02.2024
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


sehr gut

Irlands kalte Seite
Inishmore, eine Insel vor der Westküste Irlands. Hier trifft sich Cara mit ihren fünf Freunden anlässlich des 10. Todestages ihres Manns Cillian. Doch kaum haben sich die sechs Freunde versammelt zieht ein Schneesturm auf und die Insel ist von der Außenwelt abgeschnitten. Als kurz darauf eine Tote in dem berühmten Klippenbecken Serpent´s Lair gefunden wird ist schnell klar, dass der Mörder noch auf der Insel sein muss. Cara ist gleichzeitig auch die Inselpolizistin von Inishmore und nun mit den Ermittlungen auf sich allein gestellt.
Der Thriller „Schneesturm“ beginnt erst einmal recht gemächlich. Man wird mit den sechs Freunden vertraut gemacht und lernt die Insel und ihre Bewohner kennen. Mit dem grünen Irland, das ich kenne und liebe hat es allerdings nicht viel zu tun. Denn es ist Winterzeit, die Insel ist karg und durch den vielen Schnee ist zudem der Strom ausgefallen. Auf Inishmore leben ca. 900 Menschen, von denen aber nur eine Handvoll in die Handlung miteinbezogen werden. Dementsprechend klein ist der Kreis der Verdächtigen. Cara gibt ihr Bestes um den Mörder zu finden. Doch sie ist ziemlich unerfahren, da sie es sonst nur mit Diebstählen oder ähnlichem zu tun bekommt. Umso schlimmer, dass nun ausgerechnet ihre Freunde in Verdacht geraten, denn im Verlauf der Handlung stellt sich heraus, dass nicht jeder das ist, was er vorgibt zu sein und immer mehr Lügen werden aufgedeckt. Erst als Cara endlich einen Hinweis richtig interpretiert, entwickelt sich daraus eine Art Schnitzeljagd und ein Hinweis führt zum nächsten bis alle Puzzlestücke nach und nach an ihren Platz fallen.
Die Spannung in dem Buch hält sich anfangs in Grenzen, steigt aber spätestens mit dem Auffinden der Toten an. Es gibt mehrere Wendungen und all meine Versuche den Täter zu entlarven schlugen fehl. Umso überraschender war dann die Auflösung. Cara war für mich eine sehr sympathische Figur. Lediglich die Tatsache, dass sie auf dieser Insel lebt und dennoch nicht die irische Sprache beherrscht, fand ich etwas unglaubhaft.
Insgesamt ein solider Thriller mit ein paar Längen. Diese beziehen sich aber eher auf die wiederholten Beschreibungen der Kälte und des Schneesturms. Doch die vielen Wendungen ab der Mitte konnten mich dann doch an das Buch fesseln.

Bewertung vom 29.01.2024
Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4
Seeck, Max

Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4


ausgezeichnet

Spannender Thriller mit vielen Wendungen

Bei einer Auseinandersetzung wurde Kommissarin Jessica Niemi handgreiflich und unglücklicherweise dabei gefilmt. Das Video geht viral und die Kommissarin muss untertauchen. Zuflucht hat sie auf den zwischen Schweden und Finnland liegenden Åland-Inseln gefunden. Hier trifft sich auch jedes Jahr eine kleine Gruppe älterer Menschen, die sogenannten „Zugvögel“. Sie mussten als Kinder während des Kriegs aus Finnland fliehen und lebten hier auf der Insel in einem Waisenhaus. Als einer der Zugvögel tot aufgefunden wird, nimmt Jessica eigene Ermittlungen auf. Denn bereits zwei andere Menschen aus der Gruppe starben zuvor an der gleichen Stelle. Eine Stelle, an der ein Mädchen mit dem blauen Mantel viele Jahre zuvor jede Nacht gestanden haben soll…
Es ist bereits der vierte Fall für Jessica, obwohl ursprünglich nur drei Bände angekündigt waren. Der Einstieg in die Handlung fiel mir leicht, da ich durch die Vorgängerbände mit den meisten Figuren vertraut war. Die Fälle sind zwar in sich geschlossen und daher auch für Quereinsteiger lesbar. Doch wer die Gedankengänge Jessicas und die Entwicklung der ganzen Geschichte verstehen will, sollte sich an die chronologische Reihenfolge halten.
In ihrem neuen Fall ist die Kommissarin ziemlich auf sich allein gestellt, da sich ihre Kollegen alle auf dem Festland befinden. Entsprechend schwierig gestalten sich die Ermittlungen. Auf der abgeschiedenen Insel befinden sich eine überschaubare Menge an Personen, von denen anfänglich fast jeder irgendwie als Täter in Frage kommt. Man kann also herrlich miträtseln, aber einfach wird es einem dabei nicht leicht gemacht. Denn es gibt zahlreiche Wendungen und die vermeintliche Lösung erweist sich oftmals als falsche Fährte. Die Handlung wird sehr temporeich erzählt, ständig passiert etwas und es bleibt bis zum Schluss wirklich total spannend. In Rückblenden erfährt man zudem Stück für Stück was sich damals kurz nach Kriegsende in dem Waisenhaus abgespielt hat und welche Tragödie sich daraus entwickelte.
Insgesamt wieder ein sehr spannender Fall für Jessica Niemi. Gerade was die privaten Entwicklungen betrifft bin ich schon sehr gespannt auf eine Fortsetzung. Eine klare Leseempfehlung für alle Freunde von skandinavischen Thrillern.

Bewertung vom 29.01.2024
Die Suche
Harper, Jane

Die Suche


ausgezeichnet

Kein Thriller im eigentlichen Sinn, dennoch spannend

Sein dritter Fall führt den Bundesermittler Aaron Falk in ein Weinbaugebiet im Süden Australiens. Hier in Marralee soll er die Patenschaft für den kleinen Henry, den Sohn von Rita und Greg Raco übernehmen. Die Taufe hätte schon vor einem Jahr stattfinden sollen, wurde aber verschoben. Denn damals verschwand Kim Gillespie, die Ex-Frau von Racos Bruder Charlie. Auf dem jährlich stattfindenden Marralee Vine Festival hat Kim ihr wenige Wochen altes Kind in einem Kinderwagen zurückgelassen und wurde danach nicht mehr gesehen. Die Vermutung, dass Kim im nahegelegenen Stausee ertrunken sein soll, kann und will ihre mittlerweile 17jährige Tochter Zara nicht akzeptieren. Um das Rätsel ihres Verschwindens endlich zu klären werden erneut Zeugen gesucht und Flugblätter verteilt. Auch Aaron Falk beteiligt sich an der Aktion und versucht die letzten Schritte von Kim zu rekonstruieren.
Wie schon bei „Hitze“, dem ersten Band der Reihe rund um Aaron Falk ist die Atmosphäre wieder sehr dicht und man kann unheimlich gut in die Geschichte eintauchen. Land und Leute sind so gut beschrieben, dass man praktisch abends mit den Racos auf der Veranda sitzt und gute Gespräche führt. Dennoch dreht sich alles etwas im Kreis. Immer wieder werden die Wege abgelaufen, die Kim beschritten haben soll. Zahlreiche Gespräche mit den Beteiligten, die aber die Ermittlungen kaum voranbringen. Sehr langsam fallen die Puzzlestücke an ihren Platz. Dafür erfährt man mehr über die Privatperson Aaron, den ich schon immer mochte. Aber in diesem Band wirkt er noch mehr menschlicher als in den Vorgängern. Die Auflösung erfolgt erst ganz zum Schluss und ist unerwartet, aber auch stimmig. Ich empfand das Buch trotz allem immer noch spannend.
Thriller steht zwar auf dem Cover, aber es kommt eher einem Roman gleich, der eine Familientragödie beschreibt. Für Australienfans ein Muss, für Thriller-Fans nur bedingt geeignet.

Bewertung vom 11.01.2024
Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2
Adam, Lea

Agonie / Milosevic und Frey ermitteln Bd. 2


ausgezeichnet

Hier braucht man starke Nerven

„Agonie“ ist bereits der zweite Fall für das Ermittler-Team Jagoda „Milo“ Milosevic und Vincent Frey. Eine bekannte Umwelt- und Tierschützerin wird brutal ermordet und wie Schlachtvieh in ihrer Wohnung aufgehängt. Zunächst fehlen neben dem Täter auch das Motiv. Die junge Aktivistin hat nicht nur die Fleischindustrie gegen sich aufgebracht, sondern war auch als Influencerin äußerst aktiv. Erst weitere Opfer, die auf ähnliche Weise sterben, bringen den Ermittlern die entscheidenden Hinweise.
Auch der zweite Band von Lea Adam (hinter dem Pseudonym verbergen sich die beiden Autorinnen Regina Denk und Lisa Bitzer) ist wieder sehr spannend und mitreißend geschrieben. Obwohl man schon früh die Identität des Täters erfährt, bleibt es dennoch spannend. Als Leser ist man den Ermittlern immer einen Schritt voraus. Schonungslos werden die Zustände in der Massentierhaltung und von dort zur Schlachtung beschrieben. Man braucht schon starke Nerven, um die Schilderungen der Qual der Tiere auszuhalten. Aber auch die Beschreibungen der Opfer sind brutal und detailliert und nicht unbedingt für Zartbesaitete geeignet.
Die Beziehungsprobleme der Protagonisten nehmen in diesem Band viel Raum ein. Besonders Milos Beziehung zu Valerie wird auf eine harte Probe gestellt. Aber gerade diese Nebenhandlungen machen die Authentizität der Figuren aus und machen sie sympathischer. Wie es hier weitergeht, ist noch unklar. Ich bin daher sehr gespannt auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 04.01.2024
Meeresnacht (eBook, ePUB)
Lund, Carina

Meeresnacht (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sehr spannend und absolut fesselnd

„Meeresnacht“ ist der zweite Teil der Trilogie rund um die Soko Mondschein. Schon der erste Band „Meeresdämmerung“ konnte mich absolut begeistern und ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung. Um es gleich vorweg zu nehmen: auch der zweite Band ist wieder äußerst spannend und steht dem ersten Teil in nichts nach.
Lesen lässt sich der zweite Teil übrigens auch ohne Vorkenntnisse aus Band eins. Dennoch würde ich empfehlen die chronologische Reihenfolge einzuhalten, damit man die ganze Entwicklung der Geschichte besser nachvollziehen kann.
Elin Bertram und Thees Conrad jagen weiterhin dem Mondscheinmörder hinterher. Seit elf Jahren tötet er seine Opfer in regelmäßigen Abständen von zwei Jahren und vier Monaten entlang der Nordseeküste. Das neueste Opfer führt die beiden Ermittler und ihr Team nach Bremerhaven. Doch dieses Mal ist es ein junger Mann, der entführt wurde. Ein Nachahmungstäter, so die Vermutung von Elin. Doch es finden sich Hinweise am Tatort, die nur vom Mondscheinmörder stammen können. Und wenig später verschwindet noch ein junges Mädchen…
Neben Thees Conrad ist auch der junge Richard Schlüter, den man im ersten Band kennenlernen durfte, nun festes Teil des Teams. Überhaupt sind alle Teammitglieder sympathische Figuren, auch wenn sie nicht unbedingt unfehlbar sind. Aber gerade dies macht die Charaktere authentischer und lebendiger. Die Autorin Carina Lund legt ein enormes Tempo vor. Es passiert ständig etwas und es gibt zahlreiche Wendungen und ebenso viele falsche Fährten. Kaum hat man ein Kapitel beendet wird schon die Neugier geweckt wie es weitergeht. Denn viele der Kapitel enden mit einem cliffhanger, dessen Auflösung manchmal erst ein oder zwei Kapitel später zu lesen ist. Das erhöht natürlich enorm die Spannung und fesselt einen an das Buch. Man rätselt die ganze Zeit mit, wer der Täter sein könnte, doch man kommt der Sache nicht näher. Die Auflösung werden wir wohl erst im abschließenden dritten Teil „Meeresgrauen“ erfahren. Ich bin total gespannt darauf!

Bewertung vom 03.01.2024
Das Nord / Kulinarikthriller Bd.1 (eBook, ePUB)
Winberg Sääf, Anna; Ekstedt, Katarina

Das Nord / Kulinarikthriller Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein kulinarischer Thriller
Seit Alex als Jugendlicher mit seiner Freundin Hannah in einen Unfall mit Todesfolge verwickelt war, bekommt er sein Leben nicht mehr richtig auf die Reihe. Mittlerweile hat er eine Ausbildung zum Koch abgeschlossen, verliert jedoch plötzlich seine Arbeit und steht ziemlich mittellos da. Ein Jobangebot, das ihm ein Freund aus Kindheitstagen unterbreitet, scheint daher fast zu schön um wahr zu sein. Alex soll in dem renommierten Sterne-Restaurant Nord als Commis de Cuisine eine Stelle annehmen. Ohne zu zögern tritt Alex die Stelle hoch oben im Norden Schwedens an. Dort verliebt er sich in die verheiratete Besitzerin des Restaurants, was fatale Folgen hat…
Die Geschichte beginnt eher ruhig und die Spannung baut sich zunächst langsam auf. Erzählt wird alles aus der Perspektive von Alex. Es tauchen mit der Zeit immer mehr Fragen und Rätsel auf, doch man erfährt nie mehr als Alex selbst. Die Einblicke, die man in die Welt der gehobenen Küche erhält fand ich sehr spannend. Es herrscht ein hoher Druck und ein ständiger Konkurrenzkampf zwischen den Commis de Cuisine. Und dennoch müssen alle als Team funktionieren um ein perfektes Menü abzuliefern. Die Schilderung der harten und mühsamen Arbeit waren wohldosiert und wirkten niemals langweilig, sondern eher interessant und informativ. Auch die Beschreibungen des rauen und kalten Nordens rund um das Skigebiet Åre waren sehr gelungen und man konnte sich ein gutes Bild machen. Die Figuren waren überzeugend gezeichnet, lediglich Alex war mir schon fast zu naiv.
Überraschend hingegen war das Ende. Zwar gewann die Handlung hier enorm an Tempo, lies aber auch einige Fragen offen. Da es jedoch noch einen Folgeband „Das Syd“ im Juli 24 geben wird, ist dies absolut in Ordnung.