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Hortensia13
Wohnort: 
Schweiz

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 19.12.2024
Fischers Frau
Kalisa, Karin

Fischers Frau


weniger gut

Die Textil-Kuratorin Mia Sund ist verwirrt, als ein seltsamer Teppich auf ihrem Tisch liegt. Einerseits scheint er ein klassischer Fischerteppich zu sein, den früher arbeitslose Fischer in Pommern knüpften, anderseits hat er Charakteristika eines orientalischen Perser Teppichs. Vieles ist darauf: ungewöhnliche Grüntöne, mysteriöse Flaggen, tanzend wirkende Fische und eine Borte, die ein Geheimnis trägt. Mia macht sich auf die Suche nach dem Ursprung und findet dabei viel mehr.

Nach langer Zeit war dieses Buch keins nach meinem Geschmack. Obwohl die historischen Hintergründe der Teppichknüpferei sehr interessant waren, konnte ich mit der Erzählung nichts anfangen. Mir fehlte der rote Faden durch die Geschichte, denn die verlor sich manchmal in unwichtigen Nebensächlichkeiten oder in der Fabulation der Geschehnisse. Dazu kam noch der holprige, verschachtelte Schreibstil, der alles noch zäh machte.

Mein Fazit: Viele fanden die Geschichte sehr ansprechend, aber ich konnte leider nichts mit ihr anfangen. 2 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2024
Die unerhörte Reise der Familie Lawson
Klune, T. J.

Die unerhörte Reise der Familie Lawson


sehr gut

Victor Lawson hat eine ungewöhnliche Familie. Sein Vater Giovanni ist ein Roboter und seine besten Freunde ein Pflegeroboter Schwester Grob mit sadistischen Vorlieben und ein ängstlicher Putzroboter Rambo. Sie leben einem Baumhaus hoch oben in den Wipfeln eines tiefen Waldes. Als sie eines Tages einen beschädigten Androiden namens Tom entdecken, reparieren sie ihn. Sie ahnen dabei nicht, was das auslöst. Schon bald müssen sie eine gefährliche Reise antreten, um Giovanni zu retten.

Am Anfang brauchte ich einige Seiten, bis ich begriff, in welcher Welt die Lawson leben und vor allem, wer nun Mensch ist und wer nicht. Aber das ist eigentlich die Kunst des Autors, dass er seine Charaktere ausserhalb des Schubladendenkens erfand. Man wird auch mit den Themen, wie Patchworkfamilie, was ist Liebe und was macht einen Menschen aus konfrontiert. Der Humor ist sehr eigen, besonders Schwester Grob neigt zu sadistischen Wünschen und Fäkal- und sexuellen Witzen.

Mein Fazit: Das Worldbuilding und die schrägen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Ist vielleicht aber nicht ganz jedermanns Geschmack. 4 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2024
Die kleine Sommerküche am Meer / Floras Küche Bd.1
Colgan, Jenny

Die kleine Sommerküche am Meer / Floras Küche Bd.1


sehr gut

In London sieht Flora McKenzie ihre Zukunft. Doch die Grossstadtidylle will sich nicht richtig einstellen. Aber hier gehört sie hin. Als ihr Chef, in den sie von Anfang an unglücklich verliebt ist, ihr einen unmöglichen Auftrag erteilt. Sie muss auf ihre schottische Heimatinsel Mure zurückkehren. Flora willigt widerwillig ein, obwohl sie ahnt, dass diese Reise auch eine in ihre Vergangenheit sein wird.

Dieses Buch ist der Auftakt der «Floras Küche»-Reihe. Die Autorin Jenny Colgan entführt den Leser dabei auf eine schottische Insel und man bekommt Hunger und Fernweh gleichzeitig. Flora entdeckt ihre Leidenschaft zum Kochen, die sie von ihrer verstorbenen Mutter geerbt hat. Da möchte man am liebsten auch ein Shortbread oder einen Apfel-Fragipane-Kuchen. Die Geschichte beinhaltet einige klassischen Klischees, aber trotzdem gefiel mir die Entwicklung von Flora, dass sie zu sich gefunden hatte.

Mein Fazit: Eine kurzweilige Geschichte für alle, die sich nach einer schottischen Insel und leckeren Koch- und Backideen sehnen. Ich freue mich auf den nächsten Band. 4 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2024
STONE BLIND - Der Blick der Medusa
Haynes, Natalie

STONE BLIND - Der Blick der Medusa


gut

Die sterbliche Medusa wächst bei ihren unsterblichen Gorgonen-Schwestern in einer Höhle auf. Von ihrer Schönheit angezogen, weckt sie das Interesse des Meeresgottes Poseidon, der sie in Athenes Tempel bedrängt. Die Göttin fühlt sich beleidigt und verflucht Medusa zu einem Monster mit Schlangenhaaren. Kein Lebewesen kann sie mehr anschauen, ohne dass dieses zu Stein verwandelt wird. Sie verdammt sich zur Blindheit, bis der junge Perseus in der Höhle erscheint.

Wer die griechische Mythologie etwas kennt, weiss, wie brutal und frauenfeindlich diese ist. Trotz dieses Hintergrundwissens fiel es mir schwer, über die häufigen, brutalen Vergewaltigungen und den Umgang damit zu lesen. Dazu kamen die unterschiedlichen und immer wechselnden Erzählperspektiven und unterschiedlichsten Charaktere, die plötzlich im Mittelpunkt standen. Ich hätte mir generell mehr über Medusa selber gewünscht. Sie ist fast in der Erzählung untergegangen.

Mein Fazit: Die Autorin bleibt zwar der unverfälschten Geschichte rund um Medusa treu, aber ich fand es allgemein schwierig zu lesen. 3 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2024
Morgen mach ich bessere Fehler
Hülsmann, Petra

Morgen mach ich bessere Fehler


ausgezeichnet

Elli fasst es nicht. Zu einer Familienfeier ins Allgäu muss sie nicht nur mit ihrer fünfjährigen Tochter Paula im Auto gefühlt ganz Deutschland durchqueren. Nein, sie muss noch den griesgrämigen Onkel Heinz mitnehmen. Als ob das nicht genug Strafe wäre, bietet ihr der attraktive Anwalt Cano Geld an, um ihn auf dem Weg in München herauszulassen. Die chronisch blanke Elli hat keine Wahl. Niemand ahnt, dass das ungleiche Quartett noch einiges erleben werden.

Ich mag den Schreibstil und Humor der Autorin sehr. Auch mit dieser Geschichte konnte sie mich zum Lachen bringen und auch Schmetterlinge im Bauch fehlen nicht. Die Protagonisten waren alle sehr eigen, aber man verliebt sich sofort in alle. Sogar in den miesgelaunten Onkel Heinz. Am Ende wäre ich liebend gern auch bei dem Roadtrip dabei gewesen. Auch wenn nur schon mit der kleinen Tochter Paula schon Chaos vorprogrammiert war.

Mein Fazit: Ein unterhaltsamer Roadtrip durch Deutschland mit unvergesslichen Charakteren. Lustig und gefühlvoll. 5 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2024
Die Reisenden der Nacht
Correa, Armando Lucas

Die Reisenden der Nacht


sehr gut

Was, wenn mein Kind nur dann leben kann, wenn ich es weggebe? Vor dieser Frage steht die junge Schriftstellerin Ally. Ihre Tochter Lilith ist ein Mischlingskind und Hitlers Rassenideologie bricht ihr zunehmend die Existenzberechtigung ab. Schweren Herzens entscheidet sich Ally, Lilith mit einem jüdischen Ehepaar ins sichere Kuba zu schicken, während sie zurückbleibt. Mehrere Jahre später steht Lilith vor derselben Entscheidung. Kann sie ihre Tochter vor der Schergen Fidel Castros retten?

Mit den vier Protagonistinnen reist man durch die Zeit. In Zeiten, die düster und dunkel sich ins Weltgeschehen eingebrannt haben. Man begleitet stets eine Mutter mit ihrer Tochter, bis diese auseinandergerissen werden. Anfangs fand ich alles sehr spannend. Aber gegen Ende wurde mit der Dramatik etwas zu viel. Besonders die Vergangenheitsbewältigung der Familie am Schluss.

Mein Fazit: Geschichtlich kann man einiges aus diesem Roman lernen. Auch über die Menschlichkeit kann man viel diskutieren. 4 Sterne.

Bewertung vom 15.12.2024
A Good Girl's Guide to Murder / Good Girl Bd.1
Jackson, Holly

A Good Girl's Guide to Murder / Good Girl Bd.1


sehr gut

Pippa Fitz-Amobi sieht in ihrem neuen Schulprojekt eine Chance. Sie nimmt sich vor die Unschuld von Sal Singh zu beweisen. Vor fünf Jahren sei Andie Bell von ihm ermordet worden. Die Polizei und die ganze Stadt sind von seiner Schuld überzeugt. Bis auf Pippa. Sie fängt an Fragen zu stellen und muss sehr schnell merken, dass nicht alle Bewohner von Little Kilton Licht ins Dunkel lassen wollen.

Dieses Buch ist der Auftakt der Reihe «A Good Girl’s Guide to Murder». Zwar ist Pippa in ihrem Bestreben den Fall zu lösen sympathisch, aber sie bleibt in ihrer Art sehr kindlich. Auf mich wirkte es die ganze Zeit zudem unnatürlich, dass ein Teenager als Schulprojekt einen Kriminalfall lösen wie Mathehausaufgaben zu machen. Den Fall fand ich bis zum Ende hin spannend. Man will am Ende erfahren, was wirklich vor fünf Jahren passiert ist. Auch wenn Pippa noch weitere Fälle löst, werde ich die Reihe nicht weiterverfolgen.

Mein Fazit: Ein spannender Teenager-Krimi, der vom Setting her nicht ganz mein Geschmack war. Für andere ist es sicher eine Leseempfehlung. 4 Sterne.

Bewertung vom 15.12.2024
Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Schröder, Alena

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid


ausgezeichnet

Berlin in den Zwanzigern. Senta versucht einen Neuanfang in Berlin, doch dafür musste sie ihr Kind zurücklassen. Mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten gerät ihr Leben nun wieder ins Wanken. Fast ein Jahrhundert später bekommt Evelyn einen Brief, dass sie eine Erbin eines geraubten Kunstschatzes sei. Doch ihre Enkelin Hannah versteht nicht. Warum weiss nichts von einer jüdischen Verwandtschaft? Wo sind die Bilder jetzt? Wieso spricht ihre Grossmutter nicht über die Vergangenheit und ihre Mutter Senta.

In diesem Buch geht es um das Leben und ihren Entscheidungen von vier Frauen über Generationen hinweg. Ihre Leben wurden vom Nationalsozialismus geprägt und zeigen noch in der Zukunft ihre Auswirkungen. Der Fokus liegt auf der Erzählung der Frauen und ihrer Selbstfindung und nicht auf der Wiedergutmachung mit den Bildern aus der Familiengeschichte, wie ich es anfangs erwartet habe. Trotzdem war die Erzählung eindrücklich.

Mein Fazit: Vier Frauen suchen ihre Bestimmung und müssen lernen, dass man dafür harte Entscheidungen treffen muss. 5 Sterne.

Bewertung vom 15.12.2024
Herrscherin über Asche und Zorn / Throne of Glass Bd.7
Maas, Sarah J.

Herrscherin über Asche und Zorn / Throne of Glass Bd.7


ausgezeichnet

Eingesperrt in einem eisernen Käfig versucht Aelin zu überleben. Die Dunkle Königin setzt alles darauf, ihre Seele zu brechen. Währenddessen sucht Prinz Rowan nach seiner Seelenverwandten, obwohl die Welt droht im Krieg unterzugehen. Auf dem ganzen Kontinent geht es mittlerweile um Leben oder Tod. Kann Rowan Aelin noch rechtzeitig befreien, um Erilea vor dem Blsen zu retten?

Dieses Buch ist der siebte und finale Band der «Throne of Glass»-Reihe. Wenn man Sarah J. Mass kennt, weiss man, dass man auf ein richtiges Feuerwerk treffen wird. Und das war es auch. Richtig episch geht es um die letzten, entscheidenden Schlachten in Erilea. Auch wenn viele Strategiebesprechungen, Schlachten vorkommen, wird es nie zäh oder langweilig. Am besten haben mir aber die sehr starken, weiblichen Charaktere gefallen. Der Autorin ist es wirklich gelungen, diese vielschichtig und unvergesslich zu machen. Ich bin traurig, dass die Reihe nun abgeschlossen ist.

Mein Fazit: Wenn man ein würdiges Finale der Reihe sucht, in diesem Buch findet man es definitiv. 5 Sterne.

Bewertung vom 15.12.2024
Die Bücherdiebin
Zusak, Markus

Die Bücherdiebin


ausgezeichnet

1939, Nazideutschland. Der Tod hat viel zu tun. Doch die kleine Liesel Meminger lässt ihn innehalten, als sie am Grab ihres kleinen Bruders ihr erstes Buch stiehlt. Als ihr die Buchstaben immer mehr vertraut werden, wird das Stehlen von Büchern etwas Besonderes für sie. Es trägt sie durch eine Welt, in denen Bomben, alles in Schutt und Asche versinken lassen, und Juden nach Dachau marschieren müssen. Wie schon gesagt, der Tod hat viel zu tun.

Dieses Buch ist zurecht als historisches Jugendbuch preisprämiert. Anfangs hatte ich etwas Mühe mit dem Schreibstil, da besonders die Erzählung aus der Sicht des Todes sehr philosophisch geschrieben war. Aber Liesels Geschichte geht dafür sehr schnell ans Herz. Sie wächst in einem Weltkrieg auf und nimmt alles durch ihre kindliche Sicht wahr. Es ist auch schön, wie sie die Liebe zu Wörtern entdeckt und Bücher ihr eine ganz eigene Welt öffnen.

Mein Fazit: Ich finde, dass Buch bietet eine gute Diskussionsgrundlage, um die Schrecken des Zweiten Weltkrieges fassbar zu machen. Jugendliche Leser sollten mit dieser Geschichte nicht alleine gelassen werden. Es ist sehr eindrucksvoll. 5 Sterne.