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LaW1990

Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
12
Bewertung vom 07.10.2017
Das Fundament der Ewigkeit / Kingsbridge Bd.3 (Restexemplar)
Follett, Ken

Das Fundament der Ewigkeit / Kingsbridge Bd.3 (Restexemplar)


ausgezeichnet

9 Jahre Warten haben ein Ende: Die Geschichte um Kingsbridge geht weiter.

Ken Folletts neuer historischer Roman um den fiktiven Ort Kingsbridge in England spielt ab dem Jahre 1558 und behandelt die Glaubenskriege rund um Katholiken und Protestanten. Nach dem Tod Mary Tudors steht England vor der Frage wer das Land regieren soll, die katholische Maria Stuart oder die protestantische Elizabeth Tudor. Ein Kampf um die Krone entflammt, ob im Verborgenen oder ganz offen auf den Straßen. Auch als Elizabeth I. den Thron bestiegen hat, wird die Situation nicht leichter: Die europäischen Mächte stehen gegen die neue Königin und auch im eigenen Land lauern Verschwörungen und Intrigen.

Auch auf die Bevölkerung im beschaulichen Kingsbridge nimmt der Glaubensstreit Einfluss und der junge Ned Williams macht sich im Dienste Elizabeths auf, Verschwörungen gegen den Thron aufzudecken und reist von London nach Paris und Antwerpen. Überall lauern Gefahren, aber auch neue Bekanntschaften. Wird Ned es schaffen alle Verräter aufzuhalten und was passiert mit seiner verlorenen großen Liebe Margery?


Ken Follett gelingt es spielend in ein paar Seiten und mit einigen wenigen Anspielungen auf die beiden Vorgänger, das vertraute Gefühl von Kingsbridge wiederaufzubauen. Ich fühlte mich sofort wieder heimisch und eingebunden in die Geschichte. Die Masse an Charakteren ist typisch, etwas komplex, aber auch verständlich bei fast 1200 Seiten. Durch kleine Erinnerungen im Text gelingt es jedoch auch nach einer Lesepause, länger nicht auftauchende Personen korrekt einzuordnen.

Die Geschichte variiert stärker von den Vorgängern, in denen es jeweils mehr um den Bau eines Bauwerks, Kathedrale und Brücke, ging. Hier steht mehr die Spionage und die Verschwörungen rund um den Glaubenskonflikt im 16. Jahrhundert im Vordergrund. Dies bietet so natürlich zusätzliche Möglichkeiten und Schauplätze in Europa, was der Geschichte gut tut und andere Sichtweisen bietet.

Verschiedene Sichtweisen der unterschiedlichen Charaktere sind es auch, welche den Roman abwechslungsreich halten und dem Leser einen größeren Überblick über das gesamte Geschehen ermöglichen, als es die Romanfiguren selbst jeweils haben. Kurze Ich-Perspektiven lassen zusätzlich direkter in das Seelenleben blicken.

Die Follett typischen plötzlichen Wendungen und Schicksalsschläge sind selbstverständlich vorhanden und so ertappt man sich mehrmals dabei, wie man sich für manch eine Person freut, aber bereits im selben Moment denkt „oh das wird jetzt sicher gehörig schief gehen“. Der Spannungsbogen wird so gut getragen und trotz der Länge des Buches ergeben sich kaum uninteressante Stellen.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Verbindung aus historischen Ereignissen, realen Persönlichkeiten und fiktiven Figuren wunderbar gelingt und ein harmonisches Gesamtbild abgibt.

Wer die beiden Vorgänger mochte wird auch mit diesem Buch seinen Spaß haben und einige Tage tolle Unterhaltung genießen. Auch wenn man die ersten zwei Teile nicht gelesen hat, kann man getrost zugreifen, denn die Geschichte ist unabhängig und enthält nur die eine oder andere kleine Anspielung. Wer sich allerdings nicht langsam auf eine Geschichte und seine Personen einlassen will beziehungsweise kann, sollte eher Abstand halten und zu einem kürzeren Roman greifen.

Einen minimalen Abzug meiner persönlichen Meinung gibt es dafür, dass der Roman diesmal nicht so einen roten Faden in der Geschichte hat, wie es für mich immer das jeweilige fortschreitende Bauprojekt war.
Nichtsdestotrotz verdient eine solche Geschichte diese Anzahl an Seiten und ich habe das lange Warten und den Kauf in keinem Fall bereut.

Bewertung vom 07.08.2017
Spectrum / August Burke Bd.1
Cross, Ethan

Spectrum / August Burke Bd.1


ausgezeichnet

Ethan Cross, der Autor der Shepherd-Reihe „Ich bin …“, beginnt mit „Spectrum“ eine neue begeisternde Thriller-Serie. Auf knapp 490 Seiten vereint der Autor eine spannende Geschichte und interessante Charaktere, wobei vor allem Dr. August Burke als besondere Persönlichkeit hervorsticht.

Der Polizist und SWAT-Mitglied Dominic ‚Nic‘ Juliano wird zu einer Geiselnahme in einer Firma zur Aufbewahrung von Wertsachen („GoBox“) gerufen, wo er auf das FBI und Special Agent Samuel Carter trifft, welcher den vom Asperger-Syndrom betroffenen Dr. Burke als Berater im Schlepptau hat. Burke verfügt über eine überragende Intelligenz und eine immense Auffassungsgabe, was vor Ort von wesentlicher Bedeutung ist.
Aber auch mit seiner Hilfe ist es nur häppchenweise möglich, Informationen über den wahren Grund für den Überfall auf die GoBox-Filiale zu erhalten. Was will der zwiespältige Krüger, Anführer der Geiselnehmer, dort finden und was hat die plötzlich auftauchende CIA damit zu tun?

Ethan Cross wirft zu Beginn viele Charaktere und mehrere Handlungsbögen in einen großen Topf, was erst verwirrend, später aber immer neugieriger darauf macht, wie diese nun zusammenlaufen. Gleichzeitig nutzt er, wie bereits in der Shepherd-Reihe, hauptsächlich kurze Kapitel, wodurch der Spannungsbogen fast durchgehend hoch bleibt und die einzelnen Handlungsbögen jeweils im passenden Fortschritt Erwähnung finden, so ergibt sich nach und nach ein Gesamtbild.

Dem Autor gelingt es geschickt die Geschichte interessant und vor allem nicht zu offensichtlich zu halten, denn er führt nicht nur die Charaktere des Buches, sondern auch den Leser an der Nase herum, obwohl sich durchaus schon kurze Anspielungen in der Handlung verstecken.
Die Hauptcharaktere überzeugen durch ihre jeweilige Art und ihre Hintergrundgeschichten, welche in späteren Teilen noch gut aufgegriffen werden können. Allerdings bleiben im Gegensatz dazu einige der anderen Personen etwas blass, entweder aufgrund der Unwichtigkeit oder weil sie erst in weiteren Bänden wichtig werden sollen.
In jedem Fall gefiel mir sehr gut, dass die Handlung an sich abgeschlossen ist, sich aber trotzdem für eine Fortsetzung öffnet. So hatte man weder das Gefühl es fehle etwas, noch, dass es leider schon endgültig vorbei ist.

Insgesamt hat mich Ethan Cross auch mit dem ersten Buch seiner neuen Reihe begeistern können und erhält von mir für eine spannende Handlung, einen faszinierenden Dr. Burke und eine geschickte Handlungsführung eine klare (Lese-)Empfehlung.

Bewertung vom 30.08.2016
Ich bin der Schmerz / Francis Ackerman junior Bd.3
Cross, Ethan

Ich bin der Schmerz / Francis Ackerman junior Bd.3


ausgezeichnet

„Ich bin der Schmerz“ ist ein knapp 430 Seiten starker Thriller und der dritte Teil der Shepherd-Serie von Ethan Cross, nach „Ich bin die Nacht“ und „Ich bin die Angst“.
Obwohl nun die Verbindung zwischen Marcus Williams, Mitglied der Shepherd Organization zur Verfolgung von Mördern, und Francis Ackerman junior, berüchtigter Serienkiller, geklärt ist und auch das Francis Ackerman senior noch lebt, verfolgt das Team um Marcus weiterhin Serienkiller und zwar dieses Mal den „Anstifter“. Dieser zwingt Menschen dazu einen Mord zu begehen, indem er deren Liebste bedroht und somit unter Zwang „Mörder“ anstiftet. Wer steckt dahinter und wie lässt er sich aufhalten? Spätestens als Francis junior eröffnet er kenne den Täter, nimmt der Fall ein perfides Eigenleben auf.

Wieder ergibt die Betrachtung unterschiedlicher Charaktere den Spannungsbogen und liefert die Schnipsel, welche das Gesamtbild ergeben. Der dritte Teil ähnelt wieder mehr der Struktur des ersten Bandes, erzeugt aber durch die persönliche Verwicklung der Hauptcharaktere in die Mordserie ein eigenes Spannungsfeld.
Weiterhin ist auch bei diesem Buch die Außenseite der Blätter gefärbt und mit dem Titel versehen, dieses Mal in grau, da sich die weiße Farbe des Umschlags nicht erkennen ließe.

Insgesamt bleibt auch beim dritten Teil eine Empfehlung für das Buch stehen, denn die Geschichte zwischen Marcus und Francis junior hat sich genauso weiterentwickelt, wie deren Beziehung zueinander, auch zeigt sich immer mehr eine sympathische Seite an Francis, welche das Einfühlen für den Leser leichter macht.
Die Freude auf die nächste Fortsetzung bleibt in jedem Fall sehr hoch.

Bewertung vom 30.08.2016
Ich bin die Angst / Francis Ackerman junior Bd.2
Cross, Ethan

Ich bin die Angst / Francis Ackerman junior Bd.2


ausgezeichnet

„Ich bin die Angst“ von Ethan Cross ist ein ca. 550 Seiten starker Thriller und bildet die Fortsetzung von „Ich bin die Nacht“.
Nachdem Marcus Williams der Shepherd Organization beigetreten ist, jagt er nun mit dem Team nach Mördern „um die Schafe vor den Wölfen zu schützen“. Als sie auf eine Mordserie stoßen bei welcher der Mörder das Blut der Opfer trinkt, bevor er sie verbrennt, benötigt Marcus ausgerechnet Hilfe von dem Serienkiller schlechthin – Francis Ackerman junior. Lässt sich so der Killer aufhalten und was ist die geheimnisvolle Verbindung zwischen Marcus und Francis?

Auch der zweite Teil überzeugt durch seine gelungene Mischung aus Sichtweisen unterschiedlicher Charaktere und dem sich aus Einzelteilen immer mehr zusammensetzenden Gesamtbild, was sowohl Spannung als auch Neugierde erzeugt.
Die Buchseiten sind erneut wie der Buchumschlag außen gefärbt und bilden den Titel ab (dieses Mal in der Farbe rot) und fallen somit auf.

Insgesamt lässt sich auch für den zweiten Teil eine klare Empfehlung aussprechen, ich habe das Buch rasend schnell gelesen, da ich kaum auf das nächste Kapitel, die nächste Seite warten konnte. Spannungsbogen und Interessantheit der Charaktere waren einfach fantastisch und die Geschichte ist sogar noch etwas flüssiger als der erste Teil.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2016
Staub und Blut / Wédora Bd.1
Heitz, Markus

Staub und Blut / Wédora Bd.1


ausgezeichnet

„Wédōra – Staub und Blut“ ist ein etwa 600 Seiten starker Fantasy-Roman von Markus Heitz, erschienen 2016 im Knaur-Verlag.

Der Holzfäller und nebenberufliche Halunke Liothan sowie die Gesetzeshüterin Tomeija, beide seit Kindesbeinen befreundet, verschlägt es aufgrund der Begegnung mit einem Hexer unfreiwillig nach Wédōra, eine Stadt mitten in einer riesigen Wüste und offensichtlich nicht in ihrer eigenen Welt gelegen. Die beiden werden getrennt und müssen sich unter einer Million Einwohner schnellstmöglich wiederfinden, um einen Weg zurück nach Hause zu suchen. Doch die Stadt ist voller List und Verschwörungen und wäre das nicht genug, steht neben einem bedrohlichen Sturm auch noch ein gewaltiger Krieg vor den Toren der Stadt. Können die beiden Freunde die Stadt retten und einen Weg zurück in ihre Heimat finden?

Die Geschichte spielt zum einen in der Baronie Walfor im Königreich Telonia, aus der Liothan und Tomeija stammen und parallel in Wédōra. Dadurch erhält man auch nachdem es die beiden in die andere Welt verschlagen hat, weiterhin Informationen über die Geschehnisse in ihrer Heimat.
Durch die Trennung der Hauptcharaktere voneinander wird die Geschichte jeweils abwechselnd über Liothan beziehungsweise Tomeija weitererzählt; die Bestandteile aus ihrer Heimat werden gelegentlich eingestreut.

Das Buch verfügt im Buchumschlag über zwei schöne Karten, der Stadt Wédōra und der weiteren Umgebung, sowie über zwei weitere Karten am Anfang des Buches.

Ich habe das Buch förmlich verschlungen und kann es jedem empfehlen der auf phantastische Welten und interessante Geschichten steht. Die Handlung bleibt jederzeit abwechslungsreich und durch die unbekannte Welt, die verschiedenen Stadtteile Wédōras, sowie ihrer Einwohner und Lebewesen immer interessant.
Das Ende bildet gleichzeitig einen groben Abschluss, aber auch genügend Potential für weitere Geschichten aus und über Wédōra. Und ja ich möchte unbedingt mehr lesen, denn Fragen habe ich jetzt genug – „was werden die Stämme der Wüste noch versuchen?“ „wer ist der geheimnisvolle Dârèmo?“ und „was ist in dem Turm?“ Also: Bitte mehr davon!

Bewertung vom 29.08.2016
Ich bin die Nacht / Francis Ackerman junior Bd.1
Cross, Ethan

Ich bin die Nacht / Francis Ackerman junior Bd.1


ausgezeichnet

„Ich bin die Nacht“ ist ein knapp 400 Seiten starker Thriller von Ethan Cross, erschienen im Bastei Lübbe Verlag. In diesem geht es um den Serienkiller Francis Ackerman junior, den Ex-Polizisten Marcus Williams, sowie eine geheimnisvolle Organisation.
Francis Ackerman junior mordet nicht wahllos, sondern veranstaltet makabere Spielchen mit seinen Opfern, bei denen er ihnen die Freiheit verspricht, falls sie gewinnen sollten. Allerdings: Er hat bisher nie verloren.
Marcus Williams, Ex-Polizist beim Morddezernat in New York, bezieht in dem kleinen Ort Asherton eine von seiner Tante geerbte Farm und will eigentlich nur seine Ruhe haben, doch als eine Nachbarin grausam ermordet wird und er dann auch noch auf Francis Ackerman junior trifft, ist er plötzlich mittendrin in einer Jagd nach der Wahrheit.

Die verschiedenen Sichtweisen unterschiedlicher Charaktere, sowie Rückblicke auf die Vergangenheit, sorgen für ein immer größer werdendes Gesamtbild, welches sowohl Marcus und Francis, als auch die Wahrheit hinter den aktuellen Geschehnissen erfasst. Dadurch bleibt der Spannungsbogen hoch, die Geschichte spannend und gleichzeitig fühlt man sich dem Geheimnis auch als Leser immer näherkommend.

Das Buch selbst fällt durch seine an den Seiten in der Umschlagfarbe (schwarz) gefärbten Blätter auf, in denen Autor und Titel genannt wird. Das Ganze hebt sich also vom Standard-Taschenbuch ab, ähnlich wie bei den Büchern von Dan Wells (ausgefranste Blätter).

Insgesamt kann ich eine eindeutige Leseempfehlung geben, da das Buch fesselnd ist und die Geschichte durchgehend interessant bleibt und nicht nur durch die geheimnisvolle Organisation am Ende das Gefühl hängen bleibt, dass man mehr davon lesen möchte – was durch Fortsetzungen auch möglich ist und wärmstens empfohlen wird.

Bewertung vom 29.08.2016
Eisenberg / Rachel Eisenberg Bd.1
Föhr, Andreas

Eisenberg / Rachel Eisenberg Bd.1


ausgezeichnet

„Eisenberg“ ist der erste Kriminalroman der neuen Reihe um die Anwältin Dr. Rachel Eisenberg von Andreas Föhr, dem Autor der Kriminalreihe um das Ermittlerduo Wallner & Kreuthner.
Rachel Eisenberg ist erfolgreiche Fachanwältin für Strafrecht und schlittert in diesem Roman in eine Mordanklage gegen einen Obdachlosen, Heiko Gerlach, einem ehemaligen Professor für theoretische Physik und Rachels einstigem Geliebten. Eine junge Frau wurde ermordet und ihre Hände rechts und links am Kopf festgenagelt, auf der Leiche befindet sich die DNA des Angeklagten. Doch ist er wirklich der Mörder? Rachel glaubt nicht daran und als Gerlachs Alibi platzt und eine junge Zeugin verschwindet, beginnt sie selbst zu ermitteln. So kommt sie nach und nach hinter eine Geschichte, welche mit einem Blutracheschwur in Albanien begann und mit einer weiteren jungen und verschwundenen Frau zusammenhängt.

Der Roman beginnt mit einem erzählerischen Kniff: Im Prolog wird sowohl ein Blick auf das offensichtlich dramatische Ende geworfen, als auch ein Rückblick auf Situationen vor einigen Wochen und Monaten, sodass man als Leser bereits einen groben Eindruck über den zeitlichen Rahmen, die Geschehnisse und die beteiligten Personen erhält. Anschließend wird sowohl die Geschichte anhand von Rachel, als auch die der verschwundenen Frau in der Vergangenheit verfolgt, wodurch sich das Gesamtbild erst Stück für Stück ergibt.
Die Erzählung überzeugt auf knapp 500 Seiten vor allem durch die gelungene Mischung aus dem Fall selbst, der privaten Situation von Rachel und der Gerichtsverhandlung. Letztere wirkt nie gekünstelt, sondern sehr realitätsnah beschrieben. Alles wirkt zusammen und vermischt sich immer mehr, sodass die Spannung, nicht nur durch den Ausblick des Prologs, immer aufrecht erhalten bleibt.

Das Buch endet abgeschlossen, aber mit einem offenen Rätsel über Rachel, sodass einer Reihe über die sympathische Anwältin nichts im Wege steht.
Insgesamt hat mir der Roman viel Freude bereitet, mich gefesselt, aber auch immer mal wieder zum Lachen gebracht, sodass ich jetzt schon auf den nächsten Fall gespannt bin.

Bewertung vom 29.08.2016
Herr aller Dinge
Eschbach, Andreas

Herr aller Dinge


sehr gut

„Herr aller Dinge“ von Andreas Eschbach behandelt die Geschichte von Charlotte Malroux, der Tochter eines französischen Botschafters und Hiroshi Kato, dem Sohn einer japanischen Wäscherin. Eigentlich aus zwei verschiedenen Welten stammend, lernen sich die Beiden im Alter von zehn Jahren kennen und im Zuge dessen entwickelt Hiroshi die Idee alle Menschen reich zu machen, sodass jeder tun kann, was er will und die Grenze arm/reich nicht mehr existiert.
Sie verlieren sich aus den Augen und Hiroshi verschreibt sein Leben anschließend seiner Idee. Im Laufe der Jahre begegnen sich Hiroshi und Charlotte immer wieder und trennen sich erneut, wobei Hiroshi seinem Ziel die sozialen Unterschiede zu überwinden immer näherkommt.
Ein letztes Puzzlestück fehlt ihm, auf welches Charlotte später zufällig stößt, doch gelingt ihm damit die Umsetzung seines Traums?

Der erzählerische Kniff das Leben der beiden immer weiter zu verfolgen und nach Zeitsprüngen zu erleben, was bei Hiroshi oder Charlotte in der Zwischenzeit passiert ist, macht die Erzählung durchgehend interessant und stellt den Verlauf der fortschreitenden Entwicklung von Hiroshis Idee überzeugend dar.
Die Problematik selbst, wie sich die Situation „arm und reich“ überwinden lässt, regt zum Nachdenken an und entwickelt sich zusammen mit dem Voranschreiten des Buches.

Ich war tatsächlich sehr angetan von der Erzählung, da sie sich interessant entwickelt, gut geschrieben ist und zu eigenen Überlegungen anregt, was das Buch noch lesenswerter macht. Das Ende überrascht, passt aber in den Gesamtzusammenhang gut hinein, wenn auch vielleicht etwas zu bombastisch inszeniert. Alles in allem aber eine klare Leseempfehlung für jeden der interessante Themen mag und sich gerne auch seine eigenen Gedanken dazu macht.

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