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Claudias Bücherregal
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Schleswig-Holstein
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Ich liebe Bücher und habe deshalb auf Instagram und Facebook den Account "Claudias Bücherregal".

Bewertungen

Insgesamt 2205 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2024
Der Erste Weltkrieg
Grant, Reg G.;Overy, Richard

Der Erste Weltkrieg


ausgezeichnet

Zum 110-jährigen Kriegsbeginn ist dieser umfangreiche Bildband erschienen, welcher chronologisch alle kriegsrelevanten Aspekte der Jahre 1870-1923 umfasst.

Er bietet eine Gesamtdarstellung des Kriegsgeschehens nebst den Hintergründen, aber auch viele persönliche Eindrücke, wie z.B. in den Alltag der Soldaten in den Schützengräben sowie Zitate von Befehlshabern, Krankenschwestern und anderen Beteiligten.

Dieses Nachschlagewerk ist extrem umfangreich und bietet so viel Wissen zu diesem Thema an. Man kann sich dabei einfach anhand der Zeitachse durch das Geschehen lesen oder mit Hilfe des Inhaltsverzeichnisses gewünschte Inhalte erhalten oder auch Dank des ausführlichen Stichwortverzeichnisses gezielt nach speziellen Informationen suchen.

Mich hat das Buch nicht nur durch diesen unglaublichen Wissensschatz beeindruckt, sondern auch durch seine auf Aufmachung, Es gibt über 700 Bilder in diesem Sachbuch. Davon viele Schwarzweiß-Fotos von „vor Ort“, die das Geschehen sehr eindrucksvoll vermitteln. Dazu gibt es Farbfotos u.a. von Waffen, Flugzeugen etc. und Zeichnungen. Außerdem findet man viele Karten, historische Dokumente und Zeitzeugenberichte. Jede Seite ist ansprechend designt. Im Gesamtbild erzeugt das ein visuelles Nachschlagewerk, das nichts von einem „langweiligen Sachbuch“ hat.

Fazit: Dieses Nachschlagewerk über den ersten Weltkrieg überzeugt nicht nur durch das geballte Wissen, sondern zusätzlich durch die anschauliche und visuelle Darstellung der Fakten und das Untermauern dieser mit zahlreichen Fotos, Karten etc. Der Bildband ist eine visuelle Chronik des 1. Weltkrieges und hat mich komplett überzeugen können. Wer Informationen zu diesem Thema sucht oder generell sein Wissen darüber vertiefen möchte, sollte sich dieses Buch zulegen.

Bewertung vom 02.07.2024
Anna O.
Blake, Matthew

Anna O.


gut

Vor vier Jahren soll Anna O. zwei ihrer engsten Freunde brutal erstochen haben. Sie konnte bisher jedoch nicht dazu vernommen werden, da sie blutig, aber schlafend in der Nähe der Leichen aufgefunden wurde und seitdem nicht wieder aufgewacht ist. Dr. Benedict Prince ist Experte für Verbrechen, die im Schlaf begangen werden und soll seine neue Theorie zum Aufwecken solcher Patienten an Anna O. testen, denn das Justizministerium will sie endlich anklagen. Doch hat Anna O. diese Tat überhaupt begangen? Hat sie dabei tatsächlich geschlafen und ist sie dann überhaupt schuldig?

„Anna O.“ wurde bereits vorm Erscheinen gehypt und ist nicht umsonst in über 30 Ländern erschienen. Die Grundidee des Buches ist einfach genial und bietet so viel Potential. Angefangen mit der Frage, ob jemand schlafwandelnd einen Menschen umbringen kann und dann schuldig oder unschuldig ist. Hin zu dem „Resignationssyndrom“, was mir vorher nie begegnet ist und bei dem ich erst einmal googlen musste um festzustellen, dass dieses tatsächlich existiert. (kurzer Exkurs: Das Syndrom betrifft hauptsächlich geflüchtete Kinder, die erfahren haben, dass sie wieder in ihr Land abgeschoben werden sollen und dann so hoffnungslos sind, dass sie sich aus ihrem Leben quasi zurückziehen, einschlafen und nicht mehr geweckt werden können – teilweise Wochen oder Monate lang.)

Und nun haben wir Anna O., die scheinbar an diesem Resignationssyndrom leidet und man rätselt mit, was das bei ihr ausgelöst haben könnte. Stellt Vermutungen an, ob sie tatsächlich eine Mörderin ist, ob Dr. Prince sie wieder erwecken kann und ob dieser mysteriöse Fall am Ende aufgelöst werden wird. Dabei bedient sich der Autor verschiedener Perspektiven und man lernt auch Anna kennen bzw. zumindest ihre Vergangenheit, da immer wieder Tagebucheinträge eingestreut werden. Diese fand ich recht interessant, da sie Verwicklungen aufdecken, die der Leser sonst nicht erfahren hätte.

Teilweise wirft Blake mit Fachbegriffen aus der Psychologie, der Neurologie, der Schlafforensik und anderen Fachgebieten um sich und man denkt „wow, der weiß wovon er redet“, aber wenn man genauer hinschaut, merkt man schnell, dass er eigentlich nur an der Oberfläche kratzt und diese fehlende Tiefe über das eigentliche Thema hat mich sehr gestört. Dr. Prince‘ revolutionäre neue Methode um solche Patienten aufzuwecken, wäre das Erste was ich selbst bei so einem Patienten versuchen würde und absolut nichts Neues. Zu den Kindern, die am Resignationssyndrom erkrankt sind, hätte ich gerne noch mehr erfahren, aber das Thema wird nur kurz gestreift und auch sonst hätte der Autor noch viel mehr in die Psychologie und die Schlafproblematik eingehen können.

Teilweise unterhält der Roman spannend, teilweise aber auch etwas langatmig. Ich habe das Buch gerne gelesen, weil ich wirklich wissen wollte, wie es ausgeht und was damals geschehen ist und wie es mit Anna O. weitergehen würde, aber das Ende konnte mich ebenfalls nicht überzeugen. Das Motiv konnte ich im Groben nachvollziehen, aber die Umstände, das Herleiten, und die Motivation einer anderen Person fand ich unglaubwürdig. Irgendwie war es verwirrend, als hätte der Autor nicht alle Fäden zusammenbringen können.

Fazit: Leider wurde viel Potential dieser grandiosen Grundidee verschenkt. Spannende Unterhaltung gibt es zwar, aber die relevanten Themen werden nur oberflächlich behandelt und das Ende überzeugt nicht. Ich war bei 3,5 Sternen angekommen. Im Vergleich mit anderen Romanen, die ich in letzter Zeit gelesen habe, muss ich diese jedoch auf 3 Sterne abrunden. Eine grandiose Idee allein reicht leider nicht aus.

Bewertung vom 25.06.2024
Das kleine Bücherdorf: Sommerzauber / Das schottische Bücherdorf Bd.4
Herzog, Katharina

Das kleine Bücherdorf: Sommerzauber / Das schottische Bücherdorf Bd.4


ausgezeichnet

Beruflich läuft es bei Ann Webster super. Sie liebt ihre Boutique mit Secondhandcouture und da sie Geschichten genauso liebt, liegt jedem besonderen Stück ein Zettel bei, der die Geschichte des Kleidungsstücks erzählt. Außerdem ist sie erfolgreiche eBook-Autorin prickelnder Liebesromane – dieses jedoch nur unter Pseudonym, da sie im Bücherdorf Swinton-on-Sea lebt und dort sind elektronische Bücher verpönt. Als sie das Angebot bekommt für einen Verlag zu schreiben, freut sie sich riesig, doch die Geschichte soll sich ausgerechnet um das unverkäufliche Brautkleid in ihrem Schaufenster drehen und dessen Geschichte ist so eng mit Anns eigenem Leben verknüpft, dass sie nicht weiß, ob sie davon erzählen kann.

Mit „Sommerzauber“ beginnt der Sommer in Swinton-on-Sea, aber gleichzeitig endet auch die vierteilige Reihe um das kleine Bücherdorf. Wie bei einer Modenshow kommt zum Schluss das Brautkleid und auch ihr dreht sich alles um das wunderschöne Brautkleid aus Anns Boutique. Es gibt dort nämlich eine Geschichte über die erste Besitzerin, dann Anns eigene Erlebnisse und nun möchte ihre Tochter es bei ihrer Hochzeit tragen. Diese Idee, das Kleid mit drei Geschichten aus drei Generationen zu verknüpfen, hat mir wirklich sehr gefallen.

Auch die Nebengeschichte mit Ann, als erfolgreiche eBook-Autorin in einem Bücherdorf fand ich mehr als gelungen und dazu gibt es natürlich auch noch reichlich fürs Herz, auch wenn dafür manchmal erst ein paar Irrungen und Wirrungen überwunden werden müssen.

Ich habe die Geschichte abwechselnd gelesen und gehört und mochte diesen Wechsel sehr, denn das Buch ist toll gestaltet, vor allem die kleinen Illustrationen bei jedem Kapitelbeginn fand ich süß, aber ich mochte es genauso der sinnlichen Stimme von Elena Wilms zu lauschen, die den Charme des Buches gekonnt rüberbringt.

Fazit: Ein schöner Abschluss dieser Liebesroman-Reihe, der nicht nur durch seine Charaktere überzeugt, sondern auch durch die schönen Ideen (Brautkleid, eBook-Autorin, etc.) Für mich ein tolles 4,5 Sterne Buch.

Bewertung vom 13.06.2024
Wenn sie lügt
Geschke, Linus

Wenn sie lügt


sehr gut

Goran erlebte eine glückliche Jugend in Waldesroda inklusive einer idyllischen Lage und einem tollen Freundeskreis. Doch dann lernt Norah David kennen. Deren Beziehung brachte Unruhe in die Clique und nach dem Norah sich von ihm trennte, brachte David zwei Menschen um. Er selbst verstarb auf der Flucht, doch Norah war fortan nur »Die Freundin des Killers« und die Clique zerbrach. Knapp 20 Jahre später kehrt Goran nach Waldesroda zurück, da Norah Drohbriefe mit Wissen erhält, das eigentlich nur David besitzt. Zusammen müssen sich die beiden nicht nur der Gegenwart, sondern vor allem auch endlich ihrer Vergangenheit stellen.

Der Beginn des Romans hat mich sehr überrascht, denn die aktive Handlung spielte sich fast durchgängig in der Vergangenheit ab. Tatsächlich bleibt das über lange Teile des Romans auch so. Die Geschehnisse aus der Vergangenheit holen die Mitglieder der Clique nämlich wieder ein und der Leser erfährt vieles durch Rückblenden. Die Gegenwart erscheint daher zunächst nicht sonderlich fesselnd, erst gegen Ende nimmt dieser Handlungsstrang Fahrt auf, aber die Geschichte und die Spannung lebt durch die damaligen Geschehnisse. Welche Verbrechen gab es? Wer hat was getan? Aus Liebe, Naivität, Hass oder Rache? Wer spielt mit offenen Karten und wer gibt nur preis, was er bereit ist zu offenbaren?

Den finalen Plottwist konnte ich leider schon frühzeitig erahnen, da der Autor eine verdächtige Information fallen ließ. Hätten Goran und Norah offener miteinander gesprochen, wäre es ihnen auch eher aufgefallen. Der Weg dorthin war jedoch mit einigen Verdächtigen gepflastert und das Rätseln hat Spaß gemacht. Die Gruppendynamik, das Zerbrechen des Freundeskreises und wie Lügen nach und nach alles verseuchen, fand ich sehr gut dargestellt.

Fazit: Ein interessanter Thriller über Verbrechen in der Vergangenheit und ihrer Auswirkungen auf die Beteiligten in der Gegenwart.

Bewertung vom 10.06.2024
Träume in Wildberry Bay / Wildberry Bay Bd.1
Covi, Miriam

Träume in Wildberry Bay / Wildberry Bay Bd.1


ausgezeichnet

Mit ihrer „Whale Island“-Trilogie hatte Miriam Covi mich absolut begeistert und ich war total bereit mich von ihr wieder nach Kanada entführen zu lassen.

Florentine Schiller hat ihre Zelte in Deutschland abgebrochen und fliegt nach Wildberry Bay, um dort Jay zu heiraten. Doch ihr Verlobter küsst am Hochzeitstag jemand anderen und somit ist die Heirat hinfällig. Aufgefangen wird sie von Raven, Jays Bruder – wenn auch eher unfreiwillig. Nachdem Flo den ersten Schock überwunden hat, wird ihr bewusst, dass sie und Jay eigentlich nur Freunde waren und sie Raven immer noch sehr anziehend findet. Doch dieser ist in einer festen Beziehung und das letzte, was Flo braucht, ist weiterer Liebeskummer.

Die deutschsprachige Miriam Covi sorgte schon dafür, dass ich gerne nach Whale Island reisen wollte und nun auch nach Wildberry Bay. Schade, dass diese Orte rein fiktiv sind, aber sie werden so anschaulich und charmant beschrieben, dass man das Gefühl hat, sie würden existieren und wären eine Reise wert.

Zum Glück gibt es zu Beginn des Romans ein Personenregister, dass ich anfangs tatsächlich öfter nutzen musste, da Covi viele Nebenfiguren ins Rennen schickt. Es geht in ihrem Roman nämlich nicht nur um eine Liebesgeschichte, sondern auch um ein Unglück vor vielen Jahren und seine Auswirkungen auf zahlreiche Familien. Dementsprechend tauchen diese Figuren alle auf und man benötigt etwas, bis man sich zurechtfindet. Ist man aber erst einmal angekommen, liebt man die Geschichte, die zunächst nach einem Love Triangle klingt, was sie zum Glück aber nicht ist. Tatsächlich konnte ich das Knistern zwischen Raven und Flo von der ersten Seite an spüren, fand es sehr authentisch und habe mich immer gefragt, wann sie sich endlich kriegen. Ihre Ausgangslage ist ja nicht gerade ideal (er ist der Bruder ihres Ex-Verlobten), aber man merkt, dass es einen Versuch wert wäre und fiebert daher durchgängig mit.

Fazit: Covi hat mich wieder extrem gut abgeholt. Ich liebe Wildberry Bay und seine Bewohner, die ungewöhnliche Liebesgeschichte und die Einarbeitung des Unglücks, welches auf wahren Tatsachen beruht, und ich bin jetzt schon bereit für die Fortsetzung („Herzklopfen in Wildberry Bay).

Bewertung vom 10.06.2024
Der Grolltroll ... jetzt reicht's! (Bd. 6)
Aprilkind;van den Speulhof, Barbara

Der Grolltroll ... jetzt reicht's! (Bd. 6)


ausgezeichnet

Der Grolltroll und seine Freunde machen einen Ausflug durch den Wald zu einem superdupertollen Abenteuerspielplatz. Dort gibt es unzählige Spielmöglichkeiten und alles wäre großartig … wären da nicht die Katze und ihren beiden Freunden. Stets drängeln sie sich vor, schubsen die anderen weg, wollen das, was der Grolltroll hat, bis ihm und seinen Freunden sogar wehgetan wird. Das rüpelhafte Verhalten der anderen muss aufhören, findet der Grolltroll, und explodiert.

Wir finden es toll, dass der Grolltroll bereits sein sechstes Abenteuer starten darf. Besonders lustig ist es, dass die Katze sich so verhält, wie es der Grolltroll teilweise in den anderen Büchern getan hat. Er war auch mal egoistisch, unvorsichtig und hat nicht auf andere geachtet. Mittlerweile weiß er jedoch, wie wichtig Freunde sind, und dass man zusammen viel mehr Spaß hat. Spaß machen auch die Illustrationen von Stephan Pricken, die wieder perfekt zur Geschichte passen. Da ist jede Seite ein Genuss.

Es hat mir gefallen, dass der Grolltroll dem Ärger zunächst aus dem Weg gehen will und nicht sofort beginnt zu „grollen“. Erst nach einer Weile reicht es ihm und da setzt er klare Grenzen – für sich und seine Freunde, die sich nicht getraut haben, etwas zu sagen. Da es ein Kleinkinderbuch ist, sehen die Rüpel ihr Fehlverhalten natürlich schnell ein und am Ende spielen alle zusammen.

Fazit: Das Buch bietet nicht nur ein tolles Wiedersehen des Grolltrolls, sondern geht auch auf Empathie und Rücksichtnahme ein und zeigt dabei, wie man für sich selbst oder für andere eintreten und Grenzen setzen kann. Sehr wichtige Themen, die hier spielerisch eingebaut wurden und die man somit leicht als Aufhänger nehmen kann, um darüber mit Kindern ausführlicher zu sprechen.

Bewertung vom 10.06.2024
This is Our Life / Hollywood Dreams Bd.2
Engel, Kathinka

This is Our Life / Hollywood Dreams Bd.2


sehr gut

Die Serie "This is our Time" war auf Netflix ein voller Erfolg. Kein Wunder, dass die Produzenten eine weitere Staffel drehen wollen. Doch Rio und Ferne, die nicht nur in der Serie ein Paar waren, sondern sich während der ersten Dreharbeiten tatsächlich verliebten, sind nicht begeistert, denn ihre Liebe hat ein schmerzhaftes Ende gefunden. Da sie vertraglich jedoch an eine Fortsetzung gebunden sind, treffen sie am Set wieder aufeinander und hassen sich weiter. Doch wer sich hasst, hat noch Gefühle für den anderen und als sie für Promotionszwecke eine Fake-Beziehung vortäuschen sollen, kommen die alten Gefühle wieder hoch. Doch hat es Sinn, sich noch einmal zu öffnen, oder sitzt der Schmerz zu tief?

„This is Our Time“ habe ich bereits als Hörbuch gehört und mich danach auf die Fortsetzung gefreut, die ebenfalls von Katja Sallay und Oliver Kube gesprochen wird. Auch, wenn der Ausgang einigermaßen vorhersehbar war, wollte ich unbedingt wissen, was die beiden Protagonisten auf dem Weg zu ihren „Hollywood Dreams“ noch erleben würden.

Der zweite Band ist im gleichen Stil gehalten, wie der Auftaktband. Daher würde ich die These aufstellen: Wem „This is Our Time“ gefallen hat, der wird auch „This is Our Life“ gefallen. Rio und Ferne bleiben ihren Charakteren treu, das Kribbeln zwischen den beiden ist genauso spürbar, wie ihre Verletztheit, der Ausflug nach Hollywood macht Spaß, genauso wie Fernes Bruder, der zwar nur eine Nebenrolle innehat, aber mein Herz erobern konnte.

Fazit: Eine gelungene Fortsetzung der Liebesbeziehung zwischen Rio und Ferne, die erkennen müssen, was sie sich abseits des Rampenlichts bedeuten.

Bewertung vom 10.06.2024
Guck mal, wie das funktioniert! Kräne

Guck mal, wie das funktioniert! Kräne


ausgezeichnet

Baustellen ziehen Kinder magisch an. Besonders Kräne sind beeindruckend. Dieses Buch zeigt, dass beim Bau eines Bahnhofs ganz unterschiedliche Arten eingesetzt werden können, wie der Raupenkran, der Turmdrehkran, der Kranwagen, der Spinnenkran oder ein Minikran. Zu jedem wird kurz erzählt, was jeweils das Besondere ist und mit den detailreichen Illustrationen erhält man ein Gefühl für die Kräne, selbst wenn man diese Art noch nie im realen Leben gesehen haben sollte.

Die „Guck mal, wie das funktioniert!“-Reihe kommt bei meinen Kindern sehr gut an. Die Themen sind immer interessant gewählt und das Wissen wird kindgerecht vermittelt. Außerdem sind die Klappen und Gucklöcher, die auf jeder Seite zu finden sind, stets ein Highlight. Bei diesem Kran-Buch begeistert vor allem der Aufbau eines Krans, bei dem man die Klappe zweifach ausklappen muss und dadurch einen wirklich großen Kran erhält.

Fazit: Ein tolles, sehr anschauliches Buch zum Thema Kräne, das perfekt ist für kleine Baustellen-Freunde.

Bewertung vom 10.06.2024
Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten / Vampirtier Bd.1
Schweizer, Lotte

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten / Vampirtier Bd.1


ausgezeichnet

Emma wird von ihrem Papa mit einer neuen Freundin samt zwei Söhnen überrascht. Also überrascht Emma ihn damit, dass sie sich keinen süßen Hund aussucht, sondern einen Straßenköter aus Rumänien. Dass er aus der Nähe von Transsilvanien stammt, macht doch nichts, oder? Und dass er nachtaktiv ist? Oder dass er alles Blutige – ich meinte Tomatiges liebt?

„Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten“ ist der Auftakt der Vampirtier-Reihe. Das Buch beginnt damit, dass Emma plötzlich Teil einer Patchwork-Familie ist. Sie ist kurz skeptisch, gibt den Veränderungen dann jedoch eine Chance und freut sich, dass sie diesem Umstand einen eigenen Hund zu verdanken hat, welcher alle überraschen wird.

Dieses Kinderbuch zum Vorlesen für Kinder ab 7 Jahren ist wirklich toll. Es ist humorvoll, ein bisschen gruselig und hat seinen ganz eigenen Charme, dadurch, dass es realistisch ist, aber vielleicht nicht immer ;-) Die Illustrationen von Alexandra Helm runden das Lesevergnügen perfekt ab und dank der Einteilung in viele kurze Kapitel, ist es einfach immer wieder ein oder zwei Kapitel vorm Schlafengehen oder im stressigen Alltag einzubauen. Wie gut, dass am 17.10. bereits der zweite Band mit dem Titel „Das Vampirtier und die Sache mit dem Grusel“ erscheinen wird.

Fazit: Das könnte der Auftakt zu einer wirklich tollen, langen Kinderbuchreihe werden, denn Emma und ihr Vampirtier haben einfach alles, was es dazu benötigt. Liebenswerte Protagonisten, Witz, die richtige Dosis Gruselfaktor und die ein oder andere fantastische Überraschung.

Bewertung vom 09.06.2024
Insight - Dein Leben gehört mir
Wesseling, Antonia

Insight - Dein Leben gehört mir


weniger gut

Durch Social Media hat sich Valeries komplettes Leben verändert. Ihre Vergangenheit ist nämlich nicht besonders schön gewesen, aber mittlerweile ist sie eine berühmte Influencerin mit reichlich Geld und großer Beliebtheit. Doch dann trifft sie auf eine Schattenseite des Business: ein Stalker macht ihr das Leben schwer. Verängstigt sie. Droht das Geheimnis um ihre Vergangenheit zu verraten. Da sie bei der Polizei nichts erreicht, wendet sie sich an Paul. Er war ein Mitschüler von ihr, ist mittlerweile Polizist und tatsächlich kann sie ihn vom Ernst ihrer Lage überzeugen. Aber kann ihr Paul helfen, wenn die beiden sich unerwartet näherkommen und auch er nicht ihre ganze Geschichte kennt?
„Insight“ ist der erste Roman der deutschsprachigen Autorin Antonia Wesseling, bei dem sie auf dem Mix von Romance und Thrill setzt. Ich finde diese Kombination genial, denn New Adult und Thriller sind meine Lieblingsgenres.

Der Romance-Part vermochte es leider nicht mich zu überzeugen. Zum einen fand ich die Protagonistin nicht sympathisch und dann ist es schwer sich auf ihre Lovestory einzulassen, besonders da ich die Gefühle nicht gespürt habe. Zum anderen kann es aber auch daran gelegen haben, dass die Figur des Pauls für mich nicht genügend Tiefe hatte und ich den Beginn der Beziehung zu plötzlich und unauthentisch gefunden habe. Außerdem fand ich Valeris Verhalten des Öfteren merkwürdig. Sie ist zwar irgendwann verständlicherweise mit den Nerven am Ende, aber trotzdem ist es wie im Horrorfilm, wenn das Mädchen alleine in den dunklen Wald geht, nachdem sie dort gruselige Stimmen gehört hat, und man selbst denkt sich nur: „Warum???“. Am besten haben mir tatsächlich Valeries Vergangenheit und die Szenen mit Spice gefallen.

Die Influencer-Welt finde ich sehr gut dargestellt. Die Gier nach Followern und Likes, die Missgunst zwischen den Influencern, der Druck des Ständig-Online-Seins – das alles wurde sehr glaubwürdig beschrieben. Obwohl Valerie einen gewissen „Fam“ hat, ist sie eigentlich bemitleidenswert, weil sie niemandem so richtig traut. Außerdem zeigt Wesseling gut, wie schnell sich der Internetmob gegen eine Person wenden und es ganz schnell vorbeisein kann mit den bezahlten Kooperationen und man das oft gar nicht selbst in der Hand hat.

Beim Spannungs-Part hat Wesseling zahlreiche mögliche Täter ins Rennen geschickt. Es ist wirklich jeder verdächtig – vom unbekannten Fan bis zu zahlreichen Personen, die ihr eigentlich nahestehen. Ich hatte jedoch einen Anfangsverdacht und der hat sich zur Hälfte als richtig erwiesen und war leider meine am wenigsten favorisierte Variante. Auch in diesem Teil der Handlung empfand ich leider einiges als unrealistisch. Gut beschrieben wurde, wie das Stalking Valerie zusetzt, da ich aber keine Bindung zu ihr aufbauen konnte, hat es mich nur theoretisch gepackt, aber eben nicht berührt.

Das Hörbuch wird von Tanya Kahana und Vincent Fallow gesprochen, die mir gut gefallen haben. Hätte ich den Roman nicht abwechselnd gelesen und gehört, hätte ich das Print wahrscheinlich abgebrochen. Das Hörbuch hat mr geholfen „dranzubleiben“.

Fazit: Am überzeugendsten für mich waren der wunderschöne Farbwelt und die Influencer-Welt inklusive des Stalkings. Der Romance- und der Thriller-Part konnten mich jedoch beide nicht packen. Daher kann ich leider nur 2,5 Sterne vergeben.