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vigothelen
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2024
Leichenstarr an der Bar
Jensen, Joost

Leichenstarr an der Bar


sehr gut

„ Leichenstarr an der Bar „ von Joost Jensen, ist erschienen am 15.07.2024 als Taschenbuch beim Insel Verlag, 360 Seiten. Es ist der 3. Band der Reihe "Die Friesenbrauerin ermittelt".
Protagonist dieses exotischen Romans ist eigentlich der Ort Sünnum an der Nordsee und die dortige Bevölkerung . Die aus den ersten 2 Romanen bekannte Kneipenbesitzerin Gesine Felber, auch Tüdelbüdel genannt nach ihrer eigenen Biermarke , spielt hier wieder eine taffe ältere Frau , die das Dorf im Griff hat. Ihre Kneipe ist der zentrale Ort für die Dorfbewohner.
In die dörfliche Idylle tritt der Kapitalismus ein. Die Sünnummer sollen in ein angeblich klimaneutrales Urlaubsressort investieren , und viele greifen schnell zu. Dann geschieht aber ein Mord . Die Friesenbäuerin ermittelt und das nicht ganz ohne Verständnis bei der Polizei. Bald scheint ein Zusammenhang des Mordes mit dem Investionsthema klar...

Das Lesevergnügen resultiert nicht unbedingt aus der Spannung um den Mord. Vielmehr ist es der Schreibstil , der doch das etwas besondere Naturell der Ostfriesen , deren Dialekt und raue Art rüber bringt. Humorvoll, entspannend und flott zu lesen.
Auf die Kombination Tüdelbräu und Zuckerfischen muss man auch erst mal kommen! Sehr unterhaltsam.

Bewertung vom 24.06.2024
Darwyne
Niel, Colin

Darwyne


sehr gut

'Darwyne' von Colin Niel erscheint im Suhrkamp- Verlag und umfängt 300 Seiten.

Der in Frankreich sehr erfolgreiche Schriftsteller Colin Niel (u.a.Le Prix Coiffard 2023 (Shortlist)
Grand Prix de Littérature Policière 2023 ,Prix Habiter le Monde 2023 ,Prix Joseph 2022 )
legt hier einen Thriller (?) vor, der viel mehr als das ist.
Schon der Ort der Handlung, Bois Sec, ein kleiner, verkommener Slum im Amazonasgebiet von Französisch-Guayana, ist ungewöhnlich. Titelheld ist der zehnjährige Darwyne. Ein ungewöhnlicher Titelheld, klein und durch eine Fehlbildung der Füße ein wenig körperlich beeinträchtigt. Er lebt mit seiner Mutter Yolanda oberhalb des Dorfes in einer zusammengeschusterten Blechhütte am Dschungelrand. Yolanda ist außergewöhnlich schön und klug und passt so gar nicht in dieses Setting. Ebenso außergewöhnlich sind ihre Erziehungmethoden, die aber nicht die große Liebe von Darwyne zu ihr beeinträchtigen.
Das Drama beginnt, als eine sehr bemühte Sozialarbeiterin der Kinder – und Jugendhilfe sich auf Grund einer früheren Meldung beginnt, sich mit den beiden sowie den wechselnden Männerbekanntschaften von Yolanda zu beschäftigen. Es kommt eine unterschwellige Spannung auf und der Verdacht auf vielleicht sogar grausame Ereignisse. Sehr einnehmend auch die Schilderung des Dschungels mit all seinen Tieren, Pflanzen und der eigenen düsteren Atmosphäre.
Realistisch dann aber wieder wird das Thema Abholzung im Amazonasgebiet im Zusammenhang mir dem Klimawechsel eingebracht. Etwas aufgesetzt scheint mir der Handlungszweig mit der Sozialarbeiterin und ihrem Versuch, durch in-vitro-Fertilisation schwanger zu werden.
Insgesamt ein flüssiger Schreibstil, das Grauen kommt langsam näher. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 10.06.2024
Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2
Gravenbach, Philipp

Das falsche Blut / Ishikli Caner Bd.2


sehr gut

'Das falsche Blut' von Philipp Gravenbach erscheint im Ullstein - Verlag und umfängt 315 Seiten.

Hier legt der Autor den 2.Band einer Reihe vor, der 1. Band mit der Protagonistin Ishikli Caner hat den Titel „Der 8. Kreis“ .

Bei dem neuen Band erkennen wir schnell einen als im Bereich des organisierten Verbrechens einzuordnenden Thriller.
Hier wird die aus Roman 1 bekannte Ishikli Caner mit der Mannschaft von Therry Meissner zur Zusammenarbeit verpflichtet .
Ishikli Caner wird ziemlich überzeugend als Superfrau geschildert, dabei aber kommt ihr Mitgefühl und klarer Verstand nicht zu kurz. Im Gegensatz dazu ist Meissner eher abweisend . Der Inhalt der Geschichte ist komplex, deshalb seien hier nur die Ingredenzien wie verbrecherischer Menschenhandel und eine Pharmaindustrie , die medizinische Versuche mit Menschen durchführt, erwähnt. Man könnte sogar eine Bedrohnung der Menschheit feststellen. Scheint zwar zunächst dick aufgetragen, wird aber überzeugend und spannend fortgeführt. Es werden verschiedenen Sichten auf die Ereignisse erzählt.Der Schreibstil ist temporeich und nimmt einen mit auf eine Höllenfahrt. Ein Actionthrillerfilm wird hier mit Sicherheit folgen.
Insgesamt für alle Thrillerfans, die sich nicht vor einem gewissen Anspruch an den Roman scheuen , empfehlenswert.

Bewertung vom 14.05.2024
Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1
Piontek, Sia

Die Sehenden und die Toten / Ein Carla-Seidel-Krimi Bd.1


sehr gut

„Die Sehenden und die Toten“ von Sina Piontek erscheint Mitte Mai im Goldmann - Verlag und umfängt 409 Seiten.

Dieser Roman soll wohl eine Serie mit Kriminalfällen beginnen. Protagonistin ist die Ermittlerin Clara Seidel. Sie war Mordkommissarin in Hamburg, und ist aus bestimmten Gründen mit ihrer Tochter in das Wendland gezogen, ein krasser Gegensatz zu Hamburg natürlich. Dort wird sie mit dem Fund der Leiche von Justus, 16 Jahre alt, konfrontiert, gleich mit der Besonderheit , dass sich Spiegelscherben in seinen Augenhöhlen befinden.. Die Aufklärung diese Falles fordert sehr bald Claras Mannschaft in besonderer Weise heraus. Es macht es nicht einfacher.,dass immer mehr Menschen unter Verdacht geraten , alle kommen für die Tat in Frage. Dann kommt noch Carlas Tochter Lana ins Spiel, die hier die Gelegenheit sieht , ihrer Mutter ohne deren Wissen zu helfen.
Die Vergangenheit der Familie von Carla spielt dabei eine Rolle und wird immer wieder in die laufende Erzählung eingewoben. In wie weit das den Roman spannender macht oder eher stört, mag jede/r Leser/in selbst beurteilen. Jedenfalls deutet dieser Zweig darauf hin, dass Fortsetzungen geplant sind, wie anfangs erwähnt.
Fazit: Ein gut lesbarer Krimi mit interessanten ProtagonistInnen, man legt das Buch ungern zur Seite. Von meiner Seite durchaus eine Empfehlung.

Bewertung vom 28.04.2024
Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1
Koppelstätter, Lenz

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1


sehr gut

Was der See birgt von Lenz Koppelstätter ist im KiWi- Verlag erschienen und umfängt 224 Seiten.
Untertitel :Ein Fall für Gianna Pitti ,Ermittlungen am Gardasee Band 1

Bisher gibt es die Commissario Grauner-Bücher von Lenz Koppelstätter, spannende Kriminalromane mit zahlreiche Wendungen, die in den Tälern im Alto Adige, also Südtirol spielten. Jetzt also die Region rund um den Gardasee Schauplatz als neuer „Spielort“.

Inhalt:
Wie der Untertitel suggeriert, ist Gianni Pitti-Sanbaldi, eine neugierige Journalistin, Protagonistin , die bald eine persönliche Verstrickung in den Fall feststellen muss.

Im Hafen von Riva wird ein toter junger Mann gefunden. Bizarr , dass in dessen Mundhöhle Keramikfische gefunden werden. Diese spielen im Verlauf des Romans eine wichtige Rolle, es geht um geheime Organisationen, die in Italien und darüber hinaus eine wichtige Rolle spielen.
Gianni Pitti, beschäftigt bei der Lokalzeitung Messaggero di Riva stürzt sich intensiver in den Fall, als nur mit journalistischen Motiven erklärbar. . Aber auch weitere Personen interessieren sich verdächtig stark um diesen Leichenfund. Da sind ihre Chefin Elvira Sondrini sowie ihr Onkel,Francesco Marchese Pitti-Sanbaldi. , Es geht auch um verschwundene Personen aus der Vergangenheit. Ominös auch das Gebaren des zuständigen Staatsanwaltes Giorgio Foscolo.

Dieser Roman ist nicht nur ein gut konstruierte Krimi , sondern zeigt uns auch die Welt von geheimen Organisationen in Italien und darüber hinaus. Ebenso wird uns auch aus einer vergangene Episode kurz nach dem Ersten Weltkrieg berichtet.
Die Figuren sind gut beschrieben, man kann sich gut in sie herein versetzen.

Fazit:
Der Roman gewinnt sehr durch die Verknüpfung mit den Themen Geheimbund und historische Ereignisse enorm. Eine starke Empfehlung!

Bewertung vom 09.04.2024
Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1
Weißmann, Eric

Mord unterm Reetdach / Kristan Dennermann ermittelt Bd.1


gut

Der Autor Eric Weissmann legt mit Mord unterm Reetdach , erschienen im dtv- Verlag, 346 Seiten, einen Ein Sylt-Krimi vor.
Untertitel Kristan Dennermann ermittelt, wohl der erste ermittelnde Immobilienmakler.

Zum Inhalt : Protagonist ist der Immobilienmakler Kristan Dennermann. der das Haus von Hinnerk Petersen , einem auf Sylt geborenennälterer Herrn, verkaufen soll . Dennemann wird als ein etwas schrulliger Mensch geschildert, der seinen Hund Prince auf Wales nennt und diesen innig liebt. Der Prince erschnüffelt dann auch die Leiche des Verkäufers bei der Hausbesichtigung. Warum nun der Makler meint, selbst ermitteln zu müssen, ist nicht ganz klar, aber der Plot des Krimi würde sonst nicht funktionieren. Er gerät selbst in Mordverdacht, es gibt aber mehrere Verdächtige, es scheint um das Grundstück von Hinnerk Petersen zu gehen. Ausserdem kommt noch eine Julia ins Spiel. In welcher Beziehung stand sie zu Hinnerk?
Der Autor bringt uns nebenbei die Insel Sylt aus mehreren interessanten Perspektiven näher.
Der Krimi liest sich leicht und locker runter, hohe literarische Ansprüche sieht man nicht, sind aber auch nicht gewollt. Ein Urlaubskrimi, am besten auf Sylt!

Bewertung vom 25.03.2024
Der Wald
Catton, Eleanor

Der Wald


gut

Eleanor Catton (Autor) ,Der Wald ( Originaltitel „Birnam Wood) , 512 Seiten, erschienen im btbverlag. Melanie Walz (Übersetzer), Meredith Barth (Übersetzer)
Die Autorin Eleanor Catton schrieb „Die Gestirne“ und erhielt dafür den Booker- Preis .
Zum Inhalt : Neuseeland heute: Auf der einen Seite Umweltaktivisten , bezeichnet als Guerilla- Gärtner , auf der anderen Seite die große Finanzwelt, verkörpert durch Milliardäre, denen es nur um den Profit geht.
Zunächst werden uns die Protagonisten sehr ausführlich näher gebracht, insbesondere auch erst mal deren internen Auseinandersetzungen in der Umweltgruppe Birnam wood. Danach geht es dann aber los, wir lesen mehr und mehr einen action- Roman , der quasi in einen Zweikampf der Gründerin der Umwelt-Gruppe, Mira Bunting, sowie dem Milliardär Lemoine mündet. Letztendlich geht es um ein Landstück, für das beide Seiten total unterschiedliche Pläne haben.
Bewertung: Ich sehe keine hohe literarische Qualität, um die sich aber wohl bemüht wird, ein action Thriller an sich ist es aber auch nicht. Ich bin schwer in das Buch reingekommen, dann wird es aber immer rasanter. Eine Verfilmung , wohl als Serie, scheint beabsichtigt. Insgesamt eine Empfehlung.

Bewertung vom 25.03.2024
Das Schweigen des Wassers
Tägder, Susanne

Das Schweigen des Wassers


sehr gut

Das Schweigen des Wassers" von Susanne Tägder , 336 Seiten, erschienen im Tropenverlag.

Zum Inhalt :
Der Fund eines Toten im Herbst 1991 wird zunächst als Unfall bewertet.
Doch der Hauptprotagonist Kommissar Groth forscht im Leben des Toten nach und stößt auf einen Mord im Jahr 1980 , in dem der Tote zu Lebzeiten Hauptverdächtiger war. Er hatte sogar gestanden , dann aber widerrufen und wurde im Prozess freigesprochen.
Danach wurde aber komischerweise nicht mehr weiter ermittelt.
Das ganze spielt in der damaligen DDR, es hat auch den Anschein, dass nach wie vor Nachforschungen zu desem Fall unerwünscht sind.
Die Protagonisten:
Hauptkommissar Groth , der aus Hamburg wegen einer nicht so rühmlichen Ermittlung aus Hamburg in seinen Geburtsort Wechtershagen in Neubrandenburg versetzt wurde.
Kommissar Gerstäcker, ortsansässig und zunächst mit großer Skepsis dem neuen Kollegen gegenüber ausgestattet.
Zeugin Regine Schadow , die sich im Laufe des Romans als weit mehr als das entpuppt .
Sigmar Eck, „der Leichenfund“. Seine Geschichte ist ein wesentlicher Handlungsfaden in diesem Roman.
Die Beteiligten werden sehr einfühlsam gezeichnet, man lernt alle sehr gut kennen.
Wir lernen auch die Situation in den 90er Jahren in dem ehemaligen Gebiet der DDR kennen, die Schwierigkeit, dem plötzlich hereinbrechenden westlichen Anforderungen sowohl mental als auch finanziell zu genügen
Der Schreibstil ist geruhsam aber nicht langweilig , das Lesen entspannt und doch spannend.
Ich kann diese Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 21.02.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

Demon Copperhead von Barbara Kingsolver , 832 Seiten

Zum Inhalt :
Der Protagonist des Romans von Barbara Kingsolver, Damon Fields, ist der Sohn einer drogenabhängigen alleinerziehenden Mutter, die in einem Anhänger in Lee County, Virginia, lebt. Bald heißt er nur noch Demon bzw. erhält den Spitznamen Copperhead für sein rotes Haar, Lee County ist eine benachteiligte Gegend, aber selbst hier sind sie noch ganz unten, weil sie mittellos in Nähe eines Kohlelager leben. Einen Teil der Erziehung übernimmt die Peggot-Familie, da seine Mutter oft in der Reha ist. Danach kommt eine mit der Erziehung überforderte Frau McCobbs ins Spiel.
Dann geht es aber zu dem Football-Coach Winfield und seiner schrägen Tochter Agnes, die nur Angus genant wird und auch werden will „nach dem Rind“. Hier entwickelt sich Demon zu einem angehenden Footballspieler , bis das Unheil in Form einer Verletzung beginnt. Er rutscht in eine Opioid-Abhängigkeit .
Eine spannend erzählte Entwicklungsgeschichte aus einer Welt, die dem europäischem Leser in anderer Form und aus einer vergangenen Zeit vorkommt, der „Guardian“ sieht hier eine Nacherzählung von Charles Dickens „ David Copperfield“.
Das sei dahin gestellt , aber ein flott geschriebenes, mit Humor dem Elend trotzendes Buch ist es allemal , vielleicht ein wenig zu lang.
Noch eine Anmerkung zur Übersetzeung ins Deutsche: „Der Genetiv ist dem Dativ sein Tod“ scheint hier das Motto zu sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.01.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


gut

Stephan Schmidts Roman „die Spiele““erscheint im DuMont Buchverlag im Februar 2024 und hat einen Umfang von 416 Seiten.

Zum Inhalt :
Das Thema ,Vergabe von Sommerspielen einer Olympiade , wird man nicht ohne weiteres inneinem Kriminalroman vermuten. Das soll hier auf einem Kongress in Shanghai geschehen. Aber der Tod Tod des afrikanischen IOC-Mitglieds Charles Murandi führt uns dann in dieses Genre . Hat seine Vergangenheit als Gastarbeiter in der ehemaligen DDR zu tun, wo er nicht gerade gut behandelt wurde?. Oder spielt seine Bekanntschaft mit dem deutschen Reporter Thomas Gärtner eine Rolle, mit dem er nach seiner Rückkehr in Afrika so etwas wie eine Freundschaft pflegte? Murandi wird genau dann ermordet, als er diesen am Rande des Kongresses treffen wollte. Der Autor schildert die Lebensgeschichten der beiden, sowie der Konsularbeamtin Lena Hechfellner spannend , manchmal etwas verworren ,aber lesenswert. Auch der Humor ist nicht ganz abwesend . Eine empfehlenswerte Lekture!