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alicii

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


sehr gut

"Alles in diesem Buch ist tatsächlich genau so passiert, abgesehen von den Dingen, die ich mir ausgedacht habe" - der Autor erzählt den aufsehenerregenden Diebstahl der Mona Lisa aus dem Louvre nach, der dieses Gemälde so berühmt machte. Der Zeitrahmen der Handlung erstreckt sich dabei vom Raub 1911 bis zur Rückgabe 1913. Der Autor füllt die Geschichte mit Details und schickt die Mona Lisa auf eine Reise durch verschiedene Pariser Gesellschaftskreise, die Anarchisten und Okkultisten geben der Geschichte neue, interessante Perspektiven.
Die Polizeiermittlungen laufen eher nebenbei, im Mittelpunkt steht vielmehr das pulsierende Leben im Paris der Belle Époque rund um die zwischenzeitlich des Diebstahls verdächtigten Picasso und Apollinaire, denen der Autor eine tragende Rolle zuteilt.
Die Geschichte ist sehr dicht, leider ist der Spannungsbogen nicht stark genug, um den Leser durch die detaillierten Beschreibungen und vielen Namen zu tragen. Erst zum Ende bin ich in einen richtigen Lesefluss gekommen. Ein Personenregister hätte bestimmt geholfen, vor allem bei den Mitgliedern der Polizei und der Anarchisten. Auch eine Karte von Paris hätte nicht geschadet.
Eine spannende Zeitreise, auf 500 gut recherchierten Seiten entsteht ein detailliertes, vielschichtiges Bild von Paris, voll Licht und Schatten.

Bewertung vom 01.08.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


ausgezeichnet

Auch der zweite Roman von Andreas Storm dreht sich um das Nazis, Beutekunst und die Behörden der jungen Bundesrepublik. Der Rahmen der Handlung mag ähnlich sein, doch während im ersten Band die Raubzüge im besetzen Frankreich im Fokus standen, geht es hier um die Beschlagnahmung und Veräußerung von Kunstwerken im franquistischen Spanien.
Es gelingt dem Autor erneut, ausgehend von realen Fakten und Personen eine dichte, bisweilen rasante und durchaus anspruchsvolle Handlung zu entwickeln, deren Schauplätze über Europa verteilt sind. Dabei reist der Leser immer mal wieder in die Vergangenheit und begleitet so manche Charaktere in verschiedenen Lebensphasen.
Man bestreitet die Reise durch diese komplexe Handlung mit zwei Hilfsmitteln: Übersichtskarten der Handlungsorte in Granada und Bonn und einem Personenregister. In diesem erfährt man auch, welche realen Personen die Vorlage für die fiktiven Charaktere waren.
Gewissermaßen als Gegenpol zur bewegten Handlung kann man den Schreibstil sehen, die klare, dennoch bildhafte Sprache hält sich nicht mit ausschweifenden Beschreibungen auf, was dem Verständnis der Handlung hilft.
Definitiv kein Buch, was man nur nebenbei liest - es lohnt sich, sich komplett darauf einzulassen!

Bewertung vom 18.07.2023
Diabolisch
Wagner, Jonas

Diabolisch


weniger gut

Ein mörderisches Dorf, ein Tod jagt den nächsten - und jeder wird auf eine andere Weise herbeigeführt. Heißt das auch, dass es verschiedene Täter sind? Oder lebt eine einzelne Person einen regelrechten Blutrausch aus?

Das Buch ist spannend geschrieben, das merkt man schon nach wenigen Seiten. Der Schreibstil ist angenehm und man findet schnell in die Geschichte. Die Erzählung auf zwei Zeiteben lässt das Gesamtbild aus zwei verschiedenen Perspektiven heranwachsen, allerdings bringen die häufigen Wechsel der Zeitebene auch etwas Verwirrung in der Handlung mit sich. Dazu kommt die Fülle der Namen, ich musste mehrfach zurückblättern, um in meinem Kopf für Ordnung zu sorgen. Auch für den Autor scheinen die Zeitsprünge herausfordernd gewesen zu sein (wenn ich mich nicht irre, gibt es auch eine Stelle, an der er sich vertan hat).
Der Titel ist in Form der Dichte der Mordfälle Programm, doch mussten es wirklich so viele und die Beschreibungen so detailliert sein? Wenn es nicht den Zeitebenenwechsel gäbe, wäre dieser Roman eine Aneinanderreihung von Morden.

Mal ein Buch, dessen Schreibstil und Spannungsbogen überzeugt, aber nicht der Aufbau und die Details der Handlung.

Bewertung vom 21.06.2023
Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3
Horowitz, Anthony

Wenn Worte töten / Hawthorne ermittelt Bd.3


sehr gut

Anthony Horowitz ist das beste Bespiel für einen Autor, dem die Ideen nie auszugehen scheinen. Und der dabei gern nah an seiner Lebensrealität bleibt, sei es mit der ermittelnden Lektorin Susan Ryeland oder eben einem Schriftsteller an der Seite eines Privatdetektivs, der nicht nur seinen Namen trägt, sondern auch Bücher mit identischen Titeln verfasst hat. Näher an der Realität kann man kaum schreiben!

So erzählt uns der Anthony Horowitz des Romans von den Ereignissen rund um das Literaturfestival auf der kleinen Kanalinsel Alderney (gut nachvollziehbar dank einer kleinen Karte im Buch). In seiner Funktion als Chronist des Ex-Polizisten und Privatdetektivs Daniel Hawthorne ist er nach dem Todesfall nicht mehr nur zum promoten ihres neuesten Romans auf der Insel, sondern auch mit dem Festhalten der Ereignisse für den nächsten beschäftigt. Er nimmt den Leser mit in seine Gedankenwelt - Gedanken zum Fall, zu den Verdächtigen, zur Verschriftlichung der Ereignisse und zum Verhalten des wortkargen Hawthorne. Dadurch ist man nah dran an den neusten Erkenntnissen und Recherchen, man kann sogar ein bisschen mitknobeln.

Dieser englische Krimi in der Tradition von Sherlock Holmes und Hercule Poirot lebt auch von der bunten Mischung der Teilnehmergruppe der Literaturfests und späteren Verdächtigen. Zwischendurch ging durch zu viele Erzählstränge und falsche Fährten ein bisschen die Spannung verloren, doch am Ende jagt eine überraschende Wendung die nächste bis zur finalen Enthüllung - was anderes hätte ich auch nicht von Anthony Horowitz erwartet.

Bewertung vom 03.01.2023
Die Welt kippt
Tschischwitz, Heiko von

Die Welt kippt


gut

Das Buch startet mit einer dramatischen Szene: die Protagonistin Tessa Hansen befindet sich mit zwei Mitstreitern vorm Kanzleramt im Hungerstreik als sie von einer unbekannten Person angegriffen werden. Danach wird es etwas unspektakulärer, jedoch nicht langweilig. Durch auf der Welt verteilte Handlungsorte (China erhält zurecht viel Raum) und -personen entwirft der Autor ein Bild der Zukunft, in der Klimaaktivisten, Vertreter der Finanzwelt und Politiker verschiedenster Parteien und Nationen mehr oder weniger gemeinschaftlich versuchen, dem Klimawandel und seinen Folgen etwas entgegen zu setzen.

Das Fachwissen des Autors ist nicht zu übersehen, man merkt von Beginn an, dass er über Umwelt, Klima und die Veränderung der beiden bestens Bescheid weiß, ein Experte ist. Als Leser vertraut man bald der fachlichen Korrektheit und hält die entworfenen Szenarien für umsetzbar. Bei der Lektüre dieses Buchs erkennt man schnell, dass der Autor leider ein Neuling im Verfassen von Romanen ist. Stellenweise fällt der Spannungsbogen stark ab, es kommt einem eher wie ein Sachbuch vor als wie ein Thriller. Seine Darstellung der verschiedenen politischen Interessen, Verstrickungen und Veränderungen in globaler Perspektive ist nicht komplett nachvollziehbar, hier hätte er mehr auf die Details achten und sich beim Verfassen des Romans mehr Zeit dafür nehmen sollen. Auch die Skizzierung der handelnden Personen und ihrer Beziehungen zueinander ist unterschiedlich gut gelungen, z.B. wirkt die Beziehung zwischen Shannon und Tessa gewollt und hölzern.

Trotzdem halte ich den Roman wegen seiner fachlichen Tiefe für lesenswert und zum Nachdenken anregend. Eins ist nach der Lektüre sicher, die westlichen Industriestaaten müssen endlich den Ernst der Lage erkennen und gemeinsam Maßnahmen ergreifen, und dabei auch einen Blick auf Afrika und Asien richten, sonst wird dieses Buch, vor allem die Rolle Chinas, zur realistischen Zukunftsprognose.

Bewertung vom 12.10.2022
Vega - Der Wind in meinen Händen
Perko, Marion

Vega - Der Wind in meinen Händen


gut

Die Autorin siedelt die Handlung des Romans in einer von den Folgen des Klimawandels gezeichneten Zukunft an. Dabei zeigt sie sich erfinderisch, verliert aber nicht den Bezug zur Realität. Ich finde die Idee, dass es in der Zukunft Wettermacher geben könnte, sehr interessant.

Mit diesem tollen Grundsetting konnte die Handlung des Romans leider nicht mithalten. Es gab viele Kapitel, die in ihrer Tiefe, dem Spannungsaufbau und der Interaktion der handelnden Personen erstklassig waren. Doch dann gab es immer wieder Stellen in der Handlung, an denen es mir schwer fiel, nicht den Faden zu verlieren und der Spannungsbogen abflachte. An anderen Stellen überschlugen sich die Ereignisse regelrecht, was oft auf Kosten von nicht komplett zu Ende erzählten Hintergründen und Zusammenhängen passierte. Dieses Unstete spiegelt sich auch in der Protagonistin Vega, die sowohl in ihren Handlungen als auch in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen teilweise sehr unentschlossen wirkte.

Mir ist bewusst, dass dieses Buch der Auftakt einer Reihe ist, trotzdem gibt es zu viele lose Enden und unbeantwortete Fragen. Bei Buchreihen erwarte ich eigentlich, dass die Handlungen der einzelnen Bände im Wesentlichen abgeschlossen sind (dass es lediglich einige unbeantwortete (Meta) Fragen gibt) und die Handlung nicht in diesem Maße in einen weiteren Band hineinhängt.

Insgesamt aber ein spannendes Buch mit einem angenehmen Schreibstil, das Interesse für die anderen Bände weckt.

Bewertung vom 15.09.2022
Sanfte Einführung ins Chaos
Orriols, Marta

Sanfte Einführung ins Chaos


ausgezeichnet

Mit einer ungewollten Schwangerschaft hat sich die Autorin ein Ereignis gesucht, das nicht selten vorkommt und stets zu Veränderungen führt, ganz gleich, wie man mit dieser Schwangerschaft umgeht: Änderungen in der Beziehung zweier Menschen zueinander, aber auch eine Veränderung der Beziehung der zwei Menschen zu sich selbst. So muss Dani sich auf einmal fragen, ob er sich der Rolle des Vaters gewachsen sehen würde und Marta, die zunächst so sicher in ihrer Entscheidung scheint und auch schon einen Termin für den Schwangerschaftsabbruch hat, gerät auch ins Grübeln. Sie dachten, recht genaue Vorstellungen für ihre Zukunft zu haben, doch vielleicht gibt es auch andere Wege?

Es gelingt der Autorin großartig, die durch die Schwangerschaft hervorgerufenen Gedanken und Gefühle der Protagonisten darzustellen. Die Handlung erstreckt sich nur über wenige Tage, ist aber so dicht und hervorragend erzählt, dass es einem danach so vorkommt, als ob man Wochen durchlebt hätte. Die wechselnden Erzählperspektiven zeigen das individuelle Ringen ebenso wie das Ringen der beiden miteinander und lassen den Leser tief eintauchen in die Erfahrungen, Sehnsüchte und Wünsche der Protagonisten.

Dieses Buch zeigt, welche Kraft ein Kind entfalten kann, obwohl es noch nicht mal auf der Welt ist. Und wie schwer die Entscheidung für oder gegen den Abbruch einer Schwangerschaft ist.

Bewertung vom 14.09.2022
Auf See
Enzensberger, Theresia

Auf See


gut

Die Grundidee des Buchs ist eigentlich sehr vielversprechend, inspiriert von der Sage Vinetas und der Geschichte versuchter Staatsneugründungen, Kommunen und fiktiver Staaten wirft die Autorin einen Blick in die Zukunft, auf die Seestatt VINETA vor der deutschen Ostseeküste. Dort wächst Yada heran. Durch ihren Vater, den Gründer der Seestatt, weiß sie, dass die restliche Welt durch klimatische Katastrophen im Chaos versunken ist und sie nur in der Seestatt sicher ist. Doch mit der Zeit beginnt sie das ihr über Jahre vermittelte Weltbild und ihr abgeschirmtes Leben immer mehr zu hinterfragen...
Während Yada die ersten Recherchen anstellt, erfährt der Leser bereits durch einen zweiten auf dem Festland angesiedelten Erzählstrang, dass die Welt keineswegs im Chaos versunken ist, sondern die gesellschaftlichen und politischen Strukturen noch intakt sind. Helena lebt in Berlin und führt ein unstetes Leben als Künstlerin, Orakel und Sektengründerin, ihr Ruhm ist aber eher zufällig und durch die sozialen Medien herbeigeführt. Sie treibt ziellos durch ihr Leben, lediglich ihr durch eigene Recherchen zusammengestelltes Archiv von Visionären und Utopien scheint ihr Halt zu geben.

Die Autorin hat viele Ideen und Einfälle, mit denen sie ihre utopische Welt fühlt und ihr im Hinblick auf politische und gesellschaftliche Strukturen Tiefe verleiht. So ist das Leben auf dem Festland zwar nicht im Chaos versunken, aber die heute schon bestehenden Probleme haben sich weiter verschärft: der Klimawandel führt dazu, dass es im Sommer schneit, man kann sich trotz eines gut bezahlten Jobs keine Wohnung in Berlin mieten, es gibt Zeltstädte und Slums in heruntergekommenen Hochhäusern, die sozialen Medien haben die Kraft jemand zu großem Ruhm zu verhelfen oder ihn für ewig zu verstoßen. Der Kapitalismus regiert die Welt, letztlich auch die Seestatt mit ihren steuerlichen Vorteilen und der Ausbeutung der Mitarbeiter.
Leider nimmt sich die Autorin nicht die Zeit, diese Ideen auszuerzählen und die Geschichte erhält dadurch eine gewisse Oberflächlichkeit, die bei mir ein Gefühl der Unzufriedenheit hinterlässt. Vor allem die Archivkapitel wirkten auf mich teilweise sprachlich unnötig komplex und wenn die Geschichte mal ein bisschen in Fahrt kam, folgte meist ein Kapitel, dass sie wieder etwas ausbremste. Die Unvollständigkeit sehe ich auch bei den Figuren, so nimmt beispielsweise Yadas Vater eine zentrale Rolle in der Geschichte ein und man erfährt viel über ihn, aber nur wenig von ihm, es wäre interessant und für die Geschichte bereichernd gewesen, wenn seine Perspektive auf die Seestatt und ihre Probleme mehr Raum gekriegt hätte.

Bewertung vom 17.08.2022
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1
Storm, Andreas

Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1


ausgezeichnet

Der Autor entwickelt ausgehend von drei Themen, dem Abschied der Freunde Picasso, Derain und Braque 1914, NS-Raubkunst im besetzten Frankreich und deren Verbrennung und der halbherzig durchgeführten Entnazifizierung in der frühen BRD eine fesselnde Handlung, die sich über ein Jahrhundert erstreckt. Darin reist der Leser nicht nur in den im Jahr 1943 und 1966 handelnden Kapiteln in die Vergangenheit, sondern auch quer durch Westeuropa und die deutsche Geschichte bis 1990.

Dabei werden geschickt die bekannten Fakten genutzt und eventuelle Leerstellen mit Gedankenspielen gefüllt, wobei der Autor sich auch immer wieder in der Kunst der Auslassung übt und manche Dinge ganz der Fantasie seiner Leser überlässt. Und grundsätzlich gilt, jede Verknüpfung handelnder Personen oder Ereignisse, die im Bereich des Möglichen liegt, findet auch statt.

Das Ergebnis ist ein unglaublich dichter Roman, der in seiner Komplexität angefüllt ist mit Geheimnissen, Täuschungsmanövern und falschen Identitäten. Und auch wenn die zahlreichen überraschenden Wendungen noch so unrealistisch scheinen mögen, so bleiben sie stets logisch nachvollziehbar im Bereich des Möglichen.
Atemlos verfolgt man die quer durch das 20. Jahrhundert verlaufende Spurensuche des Protagonisten in seiner familiären, der deutschen und der europäischen Vergangenheit. Ich freue mich schon auf den zweiten Fall von Lennard Lomberg!

Bewertung vom 09.08.2022
Die Familie
Krupitsky, Naomi

Die Familie


ausgezeichnet

Antonia und Sofia wachsen in den 20ern, 30ern und 40ern im Mafia-Milieu New Yorks auf. Natürlich ist wie in anderen Mafiabüchern "die Familie" das wichtigste, allerdings ist die Freundschaft von Sofia und Antonia stärker und steht hier im Vordergrund. Und selbst wenn es so scheint, als ob die beiden grundverschiedenen Mädchen sich voneinander entfernen, finden sie am Ende doch wieder zueinander. Denn letztlich sind sie am stärksten, wenn sie sich haben.

Ein weiteres bestimmendes Thema neben der Freundschaft ist die Ausweglosigkeit: wenn man beginnt, für die Mafia zu arbeiten, wird man es bis zu seinem Tod machen - so verschwindet zu Beginn Antonias Vater, der der Mafia den Rücken zukehren wollte und Sofia übernimmt später den Job, den Zweiflern ihre Zweifel auszureden.

Es schimmert immer mal wieder die Brutalität der Arbeit für "die Familie" durch, die zunächst die Väter, später die Männer der beiden durchführen.
Insgesamt spielt in diesem Buch aber die Gefühls- und Gedankenwelt der handelnden Personen eine große Rolle. Die Autorin zeichnet die Charaktere sehr vielschichtig und selbst Joey, Sofias Vater, der in seinem Viertel als Mafiaboss agiert, gewährt dem Leser einen kleinen Blick auf seine innere Zerrissenheit.
Es zeigt sich, dass sich die Muster am Ende immer wiederholen und man nicht entkommen kann: man heiratet einen Mann aus der Familie und dann verbringt man die Nächte in Angst, dass er nie wieder nach Hause kommen wird.
Ich habe zu Beginn eine Weile gebraucht, um mich in das Buch und das Setting reinzufinden, aber die Autorin hat hier einen atmosphärischen Roman mit einem tollen Spannungsbogen und einem etwas überraschenden Ende geschaffen.