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Benutzername: 
Sandra
Wohnort: 
Rüsselsheim

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 30.09.2009
Der Seher des Pharao
Gedge, Pauline

Der Seher des Pharao


ausgezeichnet

Huy – eine Karriere im alten Ägypten.

Wir schreiben ca. das Jahr 1400 vor Christus: Ägypten wird nun schon seit vielen Jahren friedlich regiert vom Pharao und Guten Gott Thutmosis III. Huy wächst in der verarmten Provinz Hut-Herib im Nildelta auf. Seine Familie gehört zwar nicht dem Adel an, doch Huy fehlt es an nichts. Die Familie kann sich einen Diener leisten und Huy´s Onkel Ker unterhält gute Geschäfte im Parfümhandel. Er und seine Frau und Huy´s Tante sind angesehene Bürger der Stadt und gehören zur Oberschicht. Huy ist das einzige Kind in der Familie und somit ein wenig verzogen und egoistisch. Er verbringt seine Tage mit der kleinen Ischat, die ihrerseits die Tochter der Dienerin der Familie – Hapsefa ist. An Huy´s 4. Namensgebungstag wird ihm mitgeteilt, dass der Junge zur Schule ins weit entfernte Iunu geschickt wird um Lesen und Schreiben zu lernen, damit aus ihm mal ein Schreiber mit akzeptablem Auskommen wird. Onkel Ker erklärt sich bereit, den Schulaufenthalt für Huy zu finanzieren. Nach anfänglicher Angst und nicht ohne sich mit Händen und Füßen zu wehren lebt sich Huy schnell in der Schule ein. Er lernt Thutmosis kennen, der sein bester Freund werden soll. Bei einem Spaziergang mit seinem Freund wird er von einem verfeindeten Schüler namens Sennefer angehalten und provoziert und anschließend aus Angst seitens Sennefer vor einer Prügelei mit dem Wurfholz des Jungen am Kopf getroffen. Huy fällt bewusstlos in den See und stirbt. Nach seinem Tod wird er zu den Sem-Priestern gebracht, die für seine Einbalsamierung sorgen sollen. 5 Tage später geschieht das Unfassbare: Huy wacht wieder auf. Aus Angst es könnte sich um böse Dämonen handeln, die in Huy´s Körper geschlüpft sind muss er sich einer Exorzierung unterziehen. Es wird zwar bewiesen, dass Huy nicht von Dämonen besessen ist und somit wirklich von den Göttern zur Wiedergeburt auserwählt worden ist, jedoch bleiben die Menschen misstrauisch. Am schlimmsten für Huy ist es jedoch, dass sich sein eigener Vater und auch sein Onkel Ker von ihm abwendet. Er versagt dem Jungen seine Unterstützung der weiteren schulischen Ausbildung. Die Familie zerbricht.
Die Oberpriester in Iunu wissen ob Huy´s Auferstehung und dem Sinn dessen. Sie fördern Huy weiter. Huy erhielt nach seiner Auferstehung durch den Großen und Einzigen Gott Atum die Gabe eines Sehers und kann nunmehr die Zukunft der Menschen durch Visionen erkennen. Außerdem entwickelt seine Gabe noch die Zweige der Heilkunst.
Huy ist klar, dass seine frühere Freiheit nur für sein „erstes“ Leben galt und er nunmehr allein dem Gott verschrieben ist. Er ist ein Gefangener. Zunächst rebellisch dem gegenüber und mit aller Macht versuchend, sein altes Leben weiter zu führen, muss er sich doch eingestehen, dass er für immer unausweichlich der Diener Atum´s sein wird. Er kann ihm nicht entfliehen und steht sogar dem Großen Pharao (in der Zwischenzeit der Nachfolger von Thutmosis III) gegenüber um ihm seine Dienste zu leisten – ob er das möchte oder nicht. Er kann sich nicht mehr gegen seine Bestimmung wehren.
Als großer Fan von Pauline Gedge habe ich mich in dieses neue Abenteuer und in das alte Ägypten gestürzt und war wie erwartet auch dieses Mal begeistert. Das Wort „Kopfkino“ beschreibt wohl am besten die großartige Darstellung der damaligen Zeit und Umgebung. Man leidet mit dem doch zunächst so unbedarftem Jungen und fühlt wie er sich in seiner ungeliebten Rolle aus „der Auserwählte“ windet. Man muss allerdings sagen, dass man sich meiner Meinung nach schon des Öfteren mit dem alten Ägypten beschäftigt haben soll, denn wird sehr tiefgründig in die damaligen Riten, Götter und Lebensumstände gegriffen. Da ich hierfür sehr viel Begeisterung aufbringe gibt es von mir selbstverständlich auch für dieses neue Werk von Pauline Gedge absolute volle Punktzahl. Ich warte auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 11.09.2009
Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2
Durst-Benning, Petra

Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2


sehr gut

Zar Nikolaus und seine Töchter.

Zum Inhalt:

St. Petersburg/Russland im Jahre 1825: Der amtierende Machthaber Zar Nikolaus wird gezwungen, die Machtverhältnisse in Bezug auf Freiheit und Demokratie zu klären und den Thron für Konstantin, seinem Bruder zu räumen. Russland befindet sich in Zeiten der Rebellion und Revolution in denen nichts wichtiger ist, seine Macht und politischen Verbindungen zu festigen und auszubauen. Zar Nikolaus verfolgt seine Ziele und will seinen eingeschlagenen Weg weiter gehen, auch auf die Gefahr hin, seine Familie Bedrohungen auszusetzen.

8 Jahre später. Die Lage in Russland ist nach wie folgt angespannt. Die 3 Töchter des Zaren, Olga (genannt Olly) und Alexandra (genannt Adini) die jüngste möchten noch nichts wissen von den Machtspielen und politischen Ränken. Zumindest Olly und Adini genießen ihre Kindheit spielerisch. Mary, die älteste Schwester der beiden hingegen kann es kaum erwarten in die Gesellschaft eingeführt und eine große Dame wie ihre Mutter, Zarin Alexandra zu werden.

Die kleine Olly, unscheinbar und schüchtern, steht seit jeher im Schatten ihrer großen Schwester. Wie Mary sehr auf ihr Äußeres und teilweise sehr oberflächlich in ihrer Art ist, so ist Olly jedoch bereits in Kindertagen sehr tiefgründig und voller Seele und Charakter. Ihr Ziel ist es, den Armen und Kranken zu helfen und somit Russland ein bisschen "besser" zu machen. Doch Olly macht die Rechnung ohne ihre Eltern und der Gesellschaft zur damaligen Zeit. Mit Hilfe ihrer Gouvernante Anna soll Olly in die Gesellschaft eingeführt werden und zu nutzen der politischen Machtverbindungen in ein großes Herrscherhaus einheiraten. Olly wehrt sich zunächst mit Händen und Füßen, muss sich jedoch letztendlich von Anna überzeugen lassen, dass es für ihre Lebensziele unablässlich ist, einen einflussreichen Ehemann an ihrer Seite zu haben.

Eine Bräutigamschau sondersgleichen beginnt.. Das arme Mädchen wird teilweise wie Ware feilgeboten und doch verschenkt sie ihr Herz zunächst nur an Kandidaten, die so gar nicht in das Bild des Bräutigams für ihre Zareneltern passt. Olly verliert zeitweise den Lebensmut, versucht aber immer wieder ihren Weg weiter zu gehen und alle Stolpersteine, die ihr in den Weg gelegt werden aus dem Weg zu räumen und außerdem ihrer Rolle als "behütete Prinzessin" zu entfliehen.

Meine Meinung:

Ich mag historische Romane und habe mich sehr auf "Die Zarentochter" gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht. Zwar nicht wirklich tiefgründig jedoch trotzdem sehr schön und anschaulich geschrieben habe ich manch mitfühlende Stunde zusammen mit Olly und der Zarenfamilie verbracht und sie durch halb Europa begleitet. Olly wird eine liebgewonnene Person. Petra Durst-Benning bringt einem die damalige Zeit wirklich sehr schön nahe, obwohl sie in ihren Ausführungen leider nur sehr allgemein bleibt und wahrscheinlich nur an der Oberfläche der Zarenzeit bleibt.

Ich empfehle das Buch gerne weiter und hoffe auf Neuigkeiten der Großfürstin Olga.

4 Punkte

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2009
Blut & Barolo
Henn, Carsten Sebastian

Blut & Barolo


sehr gut

Schnüffelnase jagt heilige Reliquie - ein tierischer Krimi.

Giacomo, ein schon etwas in die Jahre gekommener, jedoch sehr weiser und gutmütiger reinrassiger Lagotto (italien. Wasserhund, der vorwiegend zur Trüffelsuche eingesetzt werden) geht mit seinen tierischen Freunden Niccolò (einem Windhund) und Canini (einer Spanielhündin) und deren Frauchen Isabella auf Wolfssichtung in den Wäldern des Schlosses Stupinigi südwestlich von Turin.

Gleichzeitig wird aus dem Duomo zu Turin die heiligste Reliquie überhaupt - das Turiner Grabtuch - Leichentuch von Jesus Christus - gestohlen. Amadeus, ein Pharaonenhund, dessen Meute schon seit Menschengedenken damit beauftragt ist, das Sindone (Grabtuch) mit dem Leben zu beschützen, wird auserwählt die Nachfolge als Wächter des Sindone anzutreten und versagt: Das Grabtuch wird gestohlen. Er bringt Schande über sich und seine Meute und wird von seiner Familie verstoßen.

Parallel dazu stößt Giacomo im verschneiten Wald von Stupinigi auf plötzlich deutlichen Trüffelgeruch. Er verfolgt diesen und findet in einem Baumstumpf ein verrottetes Bündel, das so stark duftet, dass Giacomo es mitnehmen muss. Er trägt es auf das Schloss, wo Isabella geschockt in den News erfährt, dass das Sindone von Turin gestohlen worden ist - nicht ahnend, was Giacomo soeben ins Schloss geschleppt hat. Nicollò versucht sein Frauchen auf den Fund aufmerksam zu machen. Als Isabella langsam bewusst wird, was vor ihr liegt verständigt sie die Polizei. Kurz darauf stehen auch schon dubiose Typen vor der Tür und versuchen, das Tuch mit Gewalt an sich zu bringen. Giacomo flüchtet mit der Reliquie. Isabella wird kurze Zeit später festgenommen und des Raubes des Sindone beschuldigt. Sie kommt in Untersuchungshaft.

Die Jagd nach der heiligen Reliquie beginnt.

Amadeus, der seinen Fehler wieder gutmachen will und der Rest von Turin - sowohl Menschen, wie auch Hunde - sind auf der Suche nach Giacomo und seinen Freunden. Giacomo bringt das Sindone an einen sicheren Ort, weil er sich nicht sicher ist, in welche Hände es geraten darf. Er versucht anschließend mit Nicollò Isabella zu befreien. Leider vergeblich.

Niccolò, Giacomo und Amadeus lernen viele neue Artgenossen kennen, die ihnen sowohl gut als auch böse gesonnen sind. Da wär z.B. Tomasso, eine agressive Bulldogge, die für Amadeus ein Heer aufstellt, das bei der Suche nach Giacomo und dem Grabtuch hilft. Außerdem spielen die Dachshunde und ihr Anführer "Kleiner Stinker", die die Unterwelt von Turin regieren eine wichtige Rolle.

Das Ende der Suche und damit die Auflösung des Rätsels um das Turiner Grabtuch kommt etwas aprupt, aber im Übrigen ist die Geschichte um Giacomo sehr lesenswert, witzig und aufgrund der Hundeperspektive mal wirklich etwas anderes.

Wirklich schön und zum Schmunzeln.

Bewertung vom 24.08.2009
Das Leben der Wünsche
Glavinic, Thomas

Das Leben der Wünsche


schlecht

3 Wünsche und ein hoffnungslos verworrenes Leben.

Jonas - ein Mann im Alltag, Familienvater, Ehemann, Liebhaber, Außenseiter und inmitten eines total verworrenen Lebens. Die Geschichte beginnt spannend und teils belustigend, denn Jonas trifft in einem Park einen scheinbar herunter gekommenen Mann, der ihm 3 Wünsche anbietet. Da dieser so gar keiner Fee aus dem Märchen entspricht und das Ganze sowieso ein übler Scherz zu sein scheint, geht Jonas zunächst nicht darauf ein. Jedoch weiß der Mann erschreckend viel über Jonas´ Leben ... und leider nicht nur die positiven Dinge. So lässt sich Jonas darauf ein in der Hoffnung den Mann schnellstmöglich los zu werden. Die 3 Wünsche sind allzu schnell vergessen. Bis hier hin klingt die Geschichte wirklich gut. Zumal der Autor sehr flüssig schreibt. Daher war ich mir nach der Leseprobe nicht ganz so sicher, ob der Verlauf des gesamten Buches hielt was er verspricht oder nicht. Nun, nach Beendigung des Buches muss ich leider sagen, dass dies überhaupt nicht der Fall war. Jonas´ Leben ist die reinste Katastrophe und es scheint als warte er tatsächlich darauf, dass er sich immer mehr in Schwierigkeiten verspinnt. Es wird leider immer verworrener und unverständlicher. Manchmal musste ich einen Absatz doppelt lesen und habe trotzdem nicht verstanden worum es jetzt eigentlich ging und in welche Schwierigkeit Jonas nun wieder steckt. Marie, die zunächste seine Liebhaberin ist und später jedoch nicht mehr geheim gehalten werden muss ist irgendwie ein total abstruser Charakter. Mag sein, dass in dem Buch ein tieferer Sinn liegt ... jedoch blieb der für mich verschlossen. Das Ende konnte ich leider überhaupt nicht verstehen. Nichtsdestotrotz ließ sich der Schreibstil des Autors sehr gut lesen. Nervig war nur, dass keinerlei wörtliche Rede gekennzeichnet war. Das war wirklich befremdend und teils auch störend. Ich kann dem Buch leider nur ein "Naja" geben und muss kein weiteres Werk des Autors lesen. Schade.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2009
Kalter Süden
Marklund, Liza

Kalter Süden


weniger gut

Wunderschönes Spanien mit dunklen Tiefen.

Kurzbeschreibung:

In Marbella/Spanien - im wunderschönen Urlaubsort, der Residenz der Reichen und Schönen - wird ein Mord begangen. Einbrecher leiten Gas in die Villa des Ex-Eishockey-Stars Sebastian Söderström. Sebastian, seine Ehefrau und die zwei Kinder Mü und Leo werden dabei getötet. Die Einbrecher reißen den Tresor aus der Wand und verschwinden. Kurze Zeit später werden 2 der Einbrecher gefunden. Ebenfalls tot. Vom Tresor und dem vermeindlichen Auftraggeber bzw. Kopf der Bande fehlt jede Spur. Annika Bengtzon, eine schwedische erfolgreiche Journalistin erfährt von dem Mord und begibt sich nach Spanien um der Sache auf den Grund zu gehen. Außerdem wird sie von ihrem, äußerst unsympathischen Redaktionsleiter Patrick damit beauftragt dem Drogenhandel und Transfer in der Urlaubsmetropole auseinander zu pflücken. Annika, deren Privatleben im Verlaufe des Buches mehr als genug unter die Lupe genommen wird (geschieden von Ehemann Thomas, 2 Kinder, Hass auf neue Liebschaft von Thomas, im Verlaufe des Buches jedoch wieder ein Näherkommen) reist nach Marbella und stößt auf immer mehr Vernetzungen zwischen den Getöteten, dem Drogengeschäft und auf Verbindungen zu einem früheren Mordfall. Sie stößt auf immer tiefere Abgründe und versucht Licht ins Dunkel zu bringen. Hierbei kommt es im Laufe ihrer Ermittlungen zu immer mehr Verbindungen zwischen den einzelnen Personen und zu immer abgründigeren Hintergründen. Außerdem lernt man in bestimmten Abständen 3 Mädchen kennen, die zur Zeit des Krieges auf verschiedene Art und Weisen zueinander gefunden haben und traurige und harte Erfahrungen machen mussten und nun ihre Geschichte erzählen. Auch mit Hilfe dieser 3 Mädchen setzt sich das Puzzle immer mehr zusammen.

Meine Meinung:

Die Leseprobe von diesem Buch hat mich nicht wirklich überzeugt. Trotzdem habe ich dem Buch eine Chance gegeben und ich muss sagen, es war eine deutliche Steigerung vorhanden. Annika Bengtzon als Person ansich ist eigentlich sympathisch. Beißt sich durch und lässt sich von ihrer journalistischen manchmal auch idealistischen Art abbringen. Trotz privater Probleme versucht sie ihr Leben zu meistern und hat gegen Ende des Buches auch einen fast heldenhaften Charakter. Skandinavische Roman sind grundsätzlich nicht mein Metier. Nichtsdestotrotz fand ich den Schreibstil von Liza Marklund flüssig und bildlich vorstellbar. Die Autorin verstand sich darauf den Leser zeitweise zu fesseln. Nur fand ich, dass die Verstrickungen und Verbindungen der einzelnen Personen manchmal zu konstruiert und kompliziert wirkten. Die Schauplätze vermuteten ein Urlaubsfeeling und auf der anderen Seite jedoch auch die dunklen Seiten der schönen Lokation, an die man eigentlich gar nicht denken mag.

Fazit:

Im Gegensatz zu der Leseprobe war das Buch letztendlich lesenswert und macht auch Geschmack auf mehr Annika Bengtzon. Kurzweilig ist diese Unterhaltung jedoch nicht. Man muss sich schon sehr konzentrieren um einzelne Teile des Puzzles nicht zu übersehen.

Von mir ein "Gut" !

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