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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1095 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2024
Kalte Erlösung / Mara Billinsky Bd.9
Born, Leo

Kalte Erlösung / Mara Billinsky Bd.9


ausgezeichnet

3 bizzare Morde in Frankfurt rufen Mara Billinsky auf den Plan. Allen dreien ist gemein, dass Stacheldraht eine Rolle spielt. Mara sucht verzweifelt nach einer Gemeinsamkeit zwischen den Opfern. Ihr Instinkt sagt ihr, dass Darina, eine ehemalige Prostituierte, ganz vorne in der Verdächtigenliste steht.
Gleichzeitig ermittelt Mara noch in der Sondereinheit „Polaris“. Neue Erkenntnisse verschärfen die Jagd und am Ende steuert alles auf ein dramatisches Finale hin.
Bereits zum 9. Mal ermittelt die „Krähe“ in Frankfurt. Und jeder Fall ist dramatischer als der Vorhergegangene. Born schafft es wieder, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln und mit Wendungen, mit denen niemand rechnet, zu überraschen. Das Ende ist an Dramatik kaum zu überbieten.
Viel passiert in diesem Buch: die Jagd nach Polaris geht weiter, die Jagd nach dem Stacheldrahtmörder, Klimmt wird immer kränker, Krolle taucht wieder auf – aber trotz allem wirkt das Buch nicht überfrachtet. Alle Stränge passen sich harmonisch ineinander und sorgen für Spannung.
Kurze Kapitel und die Einschübe Goyos halten die Spannung auf hohem Niveau und man fliegt nur so durch die Seiten.
Fazit: ein Buch mit der Krähe zu lesen ist immer etwas Besonderes, aber „Kalte Erlösung“ toppt das noch.

Bewertung vom 10.11.2024
Mord in der Therapie / Miss Merkel Bd. 4
Safier, David

Mord in der Therapie / Miss Merkel Bd. 4


sehr gut

Puffeline ermittelt wieder
Nach dem Schreiben ihrer Autobiografie fällt Angela in ein tiefes Loch. Ihr Mann und ihre Freunde beschließen: Eine Therapie würde Angela gut tun.
Doch gleich nach der ersten Gruppentherapiesitzung wird das Boot des Therapeuten in die Luft gesprengt – und es bleibt nicht aus, dass Angela die Ermittlungen aufnimmt. Und förmlich auflebt.
Sehr humorig sind die Merkel-Romane von David Safier. Mittlerweile liegt schon der 4. Band vor und die Ex-Kanzlerin hat wieder einen Mord aufzulösen. Und wie soll es auch anders sein: sie gerät in Gefahr.
Über Puffel und Puffeline alleine könnte man sich schon kaputtlachen, aber dieses Mal stiehlt ihnen eine weitere Person die Schau: Schniedel-Castro. Der Exhibitionist mit der kubanischen Flagge ist wieder mal ein Zeichen der guten Ideen des Autors. Sehr gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Marie, die aber nur eine kleine Rolle übernimmt.
Fazit: Die Reihe um die Altkanzlerin wird nicht langweilig.

Bewertung vom 04.11.2024
Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah
Jonasson, Jonas

Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah


ausgezeichnet

Schon beim Titel ist klar: ein neuer Jonasson steht in den Regalen der Buchhandlung. Jedes Mal wieder ein Highlight bei den Neuerscheinungen.

Skurrile Charaktere, ebenso skurrile Handlungen und Dialoge zeichnen auch den neuen Roman von Jonas Jonasson aus. Man fragt sich unwillkürlich: wie kommt ein Autor auf solche Ideen? Und wie schafft er es, diese so umzusetzen, dass die Handlung nicht zu überdreht, aber dennoch rund wird?

Ein Schweinehirt, der sich nicht unterkriegen lässt, ein Drucker mit einem Karottenbeet, ein Graf, der mit einer Familie geschlagen ist, die ihn zur Verzweiflung treibt und viele Trottel bilden das Grundgerüst dieses Romans und Jonassons ganz eigener Humor rundet alles perfekt ab.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen – und war schon versucht, die ganze Nacht durchzulesen, wollte mir dann aber den Rest noch am nächsten Tag gönnen. Denn ein Buch von Jonasson zu lesen ist immer dem Alltag entfliehen. Schlechte Laune ist wie weggeblasen, das Buch zaubert automatisch ein Lächeln aufs Gesicht.

Fazit: trübe Tage, deprimierende Tagesschau-Nachrichten, stressige Momente – kein Thema mehr mit dem neuen Buch des schwedischen Autors. Nur leider wieder zu schnell gelesen.

Bewertung vom 02.11.2024
Mord im Himmelreich
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich


sehr gut

Er kann auch anders
Oder:
Die 3 ???
Mal weg von den Thrillern und hin zum Cosy-Crime. Andreas Winkelmann hat sich mit „Mord im Himmelreich“ einen großen Wunsch erfüllt. Und – wie ich finde – das andere Genre ist ihm gut gelungen.
Völlig unblutig und mit einer gehörigen Prise Humor löst Möchtegern-Kommissar und Ex-Schauspieler Björn Kupernikus seinen ersten Fall auf dem beliebten Campingplatz „Himmelreich“. An seiner Seite: Künstlerin und Schwarze Witwe Annabelle. Und natürlich Hündchen Pinguin.
Man ahnt es schon, ob der ausgefallenen Charaktere: der Krimi ist nicht weichgespült, er geht tiefer. Vor allem die Protagonisten Björn und Annabelle sind vielschichtig und lebensnah gezeichnet. Ein wenig überzeichnet fand ich hingegen Thiago mit seinem Jugend-Berliner-Irgendwas-Slang. Aber auch er passt sehr gut in diesen Krimi, bei dem immer wieder 3 Fragen im Mittelpunkt stehen. Björn liebt halt die 3 ??? .
Schon allein die Auffindesituation der Leiche ist skurril und so gibt es im ganzen Buch weitere Dinge, über die man schmunzeln oder gar laut lachen kann. Die Dialoge zwischen Annabelle und Björn haben es in sich und auch ihre Kochkünste sind nicht ohne.
Dass Winkelmann selbst gern zum Campen geht, merkt man diesem Buch zudem an und selbst die Poesie im Buch passt immer wie die Faust aufs Auge.
Fazit: ich würde sagen: Experiment geglückt und der zweite Band ist ja schon in Planung. Ich freue mich drauf.

Bewertung vom 01.11.2024
Todesspur / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.8
Gruber, Andreas

Todesspur / Sabine Nemez und Maarten Sneijder Bd.8


sehr gut

Sein neuer Fall führt Maarten S. Sneijder nach Mallorca. Eine neue Generation der RAF plant einen großen Anschlag und Nemez und Sneijder sollen dies verhindern. Leider fehlen ihnen sämtliche Anhaltspunkte und so gehen sie ungewöhnliche Wege.
Eigentlich tut er das ja immer, aber im neuen Thriller noch viel mehr als sonst. Als Mentalcouch versucht er, Antworten auf die vielen Fragen zu finden, wer denn nun Ruth-Allegra Francke sein könnte.
Die Handlung ist spannend erzählt und spielt sich während einer Woche ab. Auf über 100 Kapiteln gibt es viel zu rätseln, aber auch zu schmunzeln, denn Sneijder macht seinem Ruf als Widerling alle Ehre.
Sehr konstruiert dagegen fand ich die Handlung um Lea. Zu viele Zufälle und jedes Mal relativ unverschuldet – das war mir mit der Zeit too much und so stockte bei mir der Lesefluss teilweise. Normalerweise lege ich einen Andreas Gruber nicht zur Seite bevor die letzte Seite gelesen ist, hier fehlte mir aber stellenweise Spannung und einige spannende Wendungen. Vielleicht fand ich auch einfach nur das Grundthema mit der RAF-Gruppierung nicht so ansprechend.
Allerdings hat Gruber wieder einige Überraschungen auf Lager und das Ende entschädigt dann für manche Länge.
Ein Buch mit Sneijder und Nemez soll es noch geben und ich bin schon sehr gespannt darauf.
Fazit: nicht der stärkste Teil der Reihe, aber trotzdem lesenswert und brisant.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.10.2024
Zorn - Der Fall Schröder / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.14
Ludwig, Stephan

Zorn - Der Fall Schröder / Hauptkommissar Claudius Zorn Bd.14


ausgezeichnet

Was ist mit Ögi los?
Nach einem rätselhaften Selbstmord und einem fast nahtlos anschließenden Mord ist Schröder durch den Wind. Er vergisst alle seine Prinzipien und ist einfach nicht mehr er selbst, gerät sogar unter Mordverdacht. Zorn tut alles, um Schröder zu entlasten und sprengt dabei auch so manche Grenze.
Nach „Schwarze Tage“ wieder ein Zorn, der es in sich hat. Frieda ist noch nicht richtig genesen und Claudius Zorn bei den Ermittlungen auf sich gestellt. Kann sein schlimmster Verdacht wahr werden?
Ein sehr eindringliches Buch. Vor allem die Geschichten von „damals“ haben mich sehr berührt. Was anfangs nur ein ganz leichter Verdacht war, hat sich – leider – schnell erhärtet. Auch wenn nur Andeutungen fielen, das Kopfkino hat hier sehr viel ergänzt.
Kommt Schröder sonst in den Zorn-Krimis immer gut weg, überrascht Ludwig den Leser hier mit einem Schröder, wie man ihn sich nie hätte vorstellen oder ausmalen können. Irgendwie war das sehr erschreckend zu lesen. Dafür darf Zorn über sich hinauswachsen und seine Gedankengänge oder die Wortwechsel mit Frieda waren wieder absolut erfrischend und zauberten oft ein Schmunzeln aufs Gesicht.
Auch die Schlussbemerkung ist sehr humorig und macht den Autor sympathisch.
Fazit: dem Zitat der Literaturmarkt.info „das Erscheinen eines neuen Zorns stellt ein absolutes Highlight im Bücherjahr dar“ schließe ich mich vollumfänglich an.

Bewertung vom 27.10.2024
Das Kalendermädchen
Fitzek, Sebastian

Das Kalendermädchen


ausgezeichnet

Alma ist todkrank und nur eine Stammzellenspende kann ihr Leben retten. Leider ist Alma aber adoptiert – und die Adoption streng geheim abgelaufen, um die Mutter nicht in Gefahr zu bringen. Adoptivmutter Olivia versucht aber alles, die richtigen Eltern zu finden – und stößt in ein Wespennest.
Der neue Psychothriller von Sebastian Fitzek spielt wieder mit den Nerven der Leser. Und sorgt mit unvorhersehbaren Wendungen für Spannung. Dabei ist die Handlung eher unblutig, wobei nicht minder schlimm. Die Bestrafung im Internat mit einem Adventskalender des Grauens hat mich sehr mitgenommen. Allein die Vorstellung daran und das Kopfkino dazu war heftig.
Teilweise kam ich mit den Zeiten etwas durcheinander. Die Handlung switcht zwischen Gegenwart, 10 Jahre zuvor und 21 Jahre vorher. Da muss man etwas aufpassen, damit man den Faden nicht verliert. Das etwas offenen Ende ist wieder typisch Fitzek.
„Kalendermädchen“ von Sebastian Fitzek ist ein fesselnder Psychothriller, der den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Bereits die Pizzabestellung fand ich sehr gelungen und erfrischend anders. Fitzek gelingt es wieder meisterhaft, eine düstere und spannende Atmosphäre zu schaffen, die den Leser packt und in die Handlung hineinzieht.
Auch das Nachwort – ich lese sonst nie Nachworte, nur bei Fitzek – ist wieder überaus lesenswert.
Fazit: mit diesem Buch kann man nichts falsch machen, sei es als Geschenk oder zum selbst lesen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2024
Vor der Stille
Johannsen, Anna

Vor der Stille


ausgezeichnet

Eine junge Frau wird tot in einem Kanal gefunden. Suizid wird schnell ausgeschlossen. Hanna Will und Jan de Bruyn werden von der Kripo um Hilfe gebeten. Doch der Fall entpuppt sich schnell als sehr schwierig.

Es menschelt bei den Charakteren von Anna Johannsen. Vor allem bei den beiden Protagonisten Hanna und Jan. Und dann ist da ja noch die unterschwellige Liebesbeziehung. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, aber keiner mag die schöne Freundschaft gefährden.
Dies ist jetzt der dritte Band, denn ich aus der Reihe lese und ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie gut die Ermittlungsarbeit recherchiert und beschrieben ist. Allerdings sind mir die Tracker langsam etwas zu viel. Die Idee mit dem Wohnmobil mag ich auch sehr gern, das ist mal so erfrischend anders.
Die Handlung ist nicht blutig, aber dennoch spannend, weil es so viele Verdächtige gibt und jeder ein Alibi hat. Und weil die Tote ein sehr öffentliches Leben geführt hat.
Doch Hanna und Jan geben nicht auf, auch wenn sie manchmal am Ende ihrer Kräfte sind. Und genau das ist es, was die Krimis von Johannsen so lesenswert macht. Die Charaktere sind nicht stereotyp, sie haben ihre Schwächen und geben diese auch zu.
Fazit: ein sehr gelungener Krimi, den ich gerne gelesen habe.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2024
Dem Sturm entgegen
Ahern, Cecelia

Dem Sturm entgegen


ausgezeichnet

Ein Unfall reißt Enya völlig aus der Bahn. Zwar kann sie den Teenager retten, ihr Leben wird aber völlig auf den Kopf gestellt. In einer Kleinstadt versucht sie, wieder auf die Beine zu kommen. Aber das Leben hat etwas anderes mit ihr vor.
Ahern schreibt unglaublich einfühlsam. Fast, als hätte sie die Situationen selbst erlebt. Die verkorkste Ehe von Enya und Alexander oder der nicht verarbeitete Tod einer Mutter. Aherns Geschichten sind wie aus dem Leben geschrieben, man kann sich gut hineinversetzen und sich die Schauplätze und Personen gut vorstellen. Die Charaktere sind gut gewählt und sehr gut charakterisiert. Teilweise fand ich die Handlung aber ein wenig weit hergeholt – VORSICHT SPOILER – der Taxifahrer, der Enya nachstellt, Marc, der überall auftaucht – SPOILER ENDE
Die Idee mit dem Rag Tree finde ich zauberhaft.
Im Laufe der Handlung entwickelt sich die Story immer mehr zu einem Krimi, bei dem man hervorragend mitfiebern kann.
Fazit: warm, einfühlsam und mitreißend.

Bewertung vom 13.10.2024
Nordlicht - Das kalte Grab / Boisen & Nyborg Bd.6
Hinrichs, Anette

Nordlicht - Das kalte Grab / Boisen & Nyborg Bd.6


ausgezeichnet

Wer hat einen Grund, das Ehepaar Dahlmann zu töten? Dieser Frage müssen Vibeke Boisen und Rasmus Nyborg von der Sondereinheit an der Deutsch-Dänischen Grenze nachgehen. Dahlmann war kein netter Mensch und hat sich viele Feinde gemacht. Doch welcher von denen hatte einen Grund zum Mord? Oder war es doch ganz anders?
Die Lösung liegt, wie schon so oft, in der Vergangenheit. Doch, wie immer, gut verborgen. Und so haben es die beiden Ermittler nicht leicht, die Verdächtigen in eine Reihe zu bekommen. Es gibt viele Unnette, doch reicht das für einen Mord?
Hinrichs schreibt wie aus dem Leben gegriffen. Und nimmt – wie meist in ihren Büchern – einen wahren Hintergrund mit in die Handlung. Dieses Mal den Winter 1978/1979, als ein Schneesturm in Dänemark und im Norden Deutschlands das Leben lahm gelegt hat.
Die Story ist spannend erzählt und als Leser hat man keine Ahnung, wer denn nun der Täter sein könnte. Zu vielen Spuren gilt es nachzugehen, zu viele Verdächtige türmen sich auf. Und wieder einmal ist es ein kleiner Zufall, der schlussendlich doch zur Aufklärung führt. Ich liebe solche Krimis, bei denen man so gut miträtseln kann und am Ende dann überrascht wird.
Auch die persönliche Seite der Kommissare kommt zum Tragen, aber nicht überhand nehmend.
Fazit: Ein Krimi mit einem historischen Hintergrund. Interessant und spannend geschrieben.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.