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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1101 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2024
Die Totgeglaubte / Cyrus Haven Bd.4
Robotham, Michael

Die Totgeglaubte / Cyrus Haven Bd.4


ausgezeichnet

Evie erinnert sich
Ich lese Robotham von seinem ersten Buch „Adrenalin“ mit Begeisterung und frage mich jedes Mal, wie er es schafft, sich selbst immer wieder zu toppen und wie er auf seine Ideen kommt. Auch im vorliegenden Band – mittlerweile sein 20. Buch – hat er sich wieder selbst übertroffen.
Das Buch ist erschütternd, aktuell und mehr als spannend. Jede Seite, jede Zeile, jedes Wort, ja jeder Buchstabe sind fesselnd. Die Kapitel wechseln zwischen Evie und Cyrus und vor allem Evies Part hat mich tief bewegt. Denn Evie erinnert sich. Ein Erlebnis triggert sie so, dass ihre Erinnerungen an ihre Flucht nach England an die Oberfläche gespült werden. In Einschüben dürfen wir als Leser daran teilhaben. Von der Kleinkindzeit bis zum Finale. In den 3 Vorgängerbänden lasen wir von Evis Gegenwart, jetzt spricht die Vergangenheit. Und dass es die in sich hat, ist klar.
Auch Cyrus hat zu kämpfen: ist er doch fest davon überzeugt, dass das Schiffunglück kein Zufall, sondern Vorsatz war. Er beginnt, die Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen und gerät selbst in tödliche Gefahr.
Der Thriller kann unabhängig von den ersten Bänden gelesen werden. Man versteht die Zusammenhänge aber besser, wenn man diese Bände kennt.
Fazit: Was für ein Hammer-Buch. Ich konnte es echt nicht zur Seite legen und habe alles darüber vergessen. Essen? Unwichtig. Schlafen? Nee, jetzt noch nicht. Hausarbeit? Kann warten.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.11.2024
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


sehr gut

Als Laura abends mit ihrem Fahrrad unterwegs ist, wird sie von einem Auto abgedrängt und erwacht in einem Plexiglasraum. Der Täter gibt ihr den Hinweis, dass der Schlüssel zu ihrer Freilassung in dem Zimmer gefunden werden könne.
In derselben Zeit beginnt die fieberhafte Suche nach Laura, deren Mutter alle Hebel in Bewegung setzt, dass Laura gefunden wird. Doch der Täter hat seine eigene Vorstellung.
Sehr gruselig und spannend beginnt der Thriller von Quentin Peck. Man kann Lauras Angst auf dem Rad und in dem Käfig sehr gut miterleben und bangt mit ihr. Vor allem aber stellt man sich Fragen:
Wer hat Laura entführt und warum?
Wer ist Ariane und warum lebt sie in der Wildnis?
Was hat es mit dem geheimnisvollen Tom auf sich?
Und von wem sind die Tonbandaufnahmen?

Auf den ersten 100 Seiten gibt es hierzu erst einmal keinerlei Hinweise. Jedes Kapitel wirft neue Fragen auf, was durchaus spannend sein kann, mich aber mit der Zeit etwas genervt hat. Wenn man so gar keine Ahnung hat, dann zieht sich das Ganze etwas in die Länge.
Dennoch war das Lesen der verschiedenen Stränge jeder für sich interessant. Peck schreibt mitreißend und flüssig und ich fand die Idee mit dem Käfig sehr gut. Allerdings auch Ausbauens wert. Mir hat ein wenig die Verzweiflung von Laura gefehlt, ihre Kapitel waren immer relativ kurz.
Fazit: Mit der Wendung am Ende hätte ich nicht gerechnet, hier hat mich der Autor wirklich überrascht.

Bewertung vom 15.11.2024
Sie wird dich finden / The Housemaid Bd.3
McFadden, Freida

Sie wird dich finden / The Housemaid Bd.3


sehr gut

Millie hat sich zur Ruhe gesetzt. Ihr Traum von einem eigenen Haus, in dem sie ihre Kinder aufziehen kann, ist wahr geworden. Zusammen mit ihrem Mann Enzo zieht sie in eine ruhige Wohngegend. Doch dann verändert sich ihr Sohn und zieht sich in sich zurück. Und dann geschieht auch noch ein Mord in der Nachbarschaft. Hat ihre Vergangenheit Millie eingeholt?
So richtig Spannung mag erst einmal nicht aufkommen im neuen Thriller von Freida McFadden. Die Accardis ziehen in ihr neues Haus, schließen Freundschaften und leben sich ein. Erst als der Sohn des Hauses beginnt, sich zu verändern und als schließlich der Mord geschieht, wird es spannender. Damit will ich aber nicht sagen, dass das Buch deshalb nicht gut wäre. Die Schreibweise von McFadden hat mir wieder sehr gut gefallen und die kurzen Kapitel haben mich mitgerissen.
Einige Wendungen und Twists konnten mich auch sehr gut unterhalten und überraschen.

Das Buch ist der dritte Teil der „Housemaid“-Reihe und kann theoretisch auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bände gelesen werden. Besser ist es aber, wenn man die Vorgänger kennt, damit man die Zusammenhänge besser versteht.
Spoiler: Einen „geübten“ Krimileser wie mich stört allerdings die Diskrepanz der Mordwaffen. Das muss doch auffallen Spoller Ende.
Fazit: Der Abschluss der Trilogie ist nicht ganz so mitreißend wie die ersten beiden, dennoch habe ich da Buch an einem Tag durchgesuchtet.

4 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.11.2024
Das 20. Opfer / Der Club der Ermittlerinnen Bd.20
Patterson, James

Das 20. Opfer / Der Club der Ermittlerinnen Bd.20


ausgezeichnet

Yuki, Claire, Cindy und Lindsay – der Womens Murder Club im Jubiläumsband.

Und für diesen hat sich James Patterson etwas ganz Besonderes ausgedacht:

Eine perfide Jagd auf Drogendealer. Das Glücksrad hat es sich zur Aufgabe gemacht, unter den Drogendealern aufzuräumen und verübt Selbstjustiz. Die Taten geschehen immer zur selben Zeit und Lindsay Boxer und ihr Team finden keinen Anhaltspunkt. Bis zufällig ein Foto auftaucht – doch dann überschlagen sich die Ereignisse.

Durch die 4 Charaktere des Womens Murder Club ergeben sich viele Nebenschauplätze, aber nicht einer davon ist uninteressant. Da ist zum einen Claires Erkrankung, Yukis Prozess und Cindys Jagd nach der perfekten Story. Am Ende greifen diese Handlungen dann auch wieder ineinander – sonst wäre es kein Patterson.

Was für mich ein wenig besser ausgearbeitet hätte werden können, ist die Szene als Tyler Cindy der sexuellen Belästigung beschuldigt und die Szene in Tylers Büro war da irgendwie zu kurz und abgehackt. Eine winzige Erklärung wäre schön gewesen.

Das 20. Opfer ist Teil einer Reihe und ich empfehle, die vorherigen Teile auch zu lesen. Der Schreibstil ist wie immer flüssig und die kurzen Kapitel – mittlerweile ein Markenzeichen des Autors – verleiten dazu, immer noch weiterlesen zu wollen.

Patterson gelingt es wieder, eine spannende und gut strukturierte Handlung zu entwickeln, die mit unerwarteten Wendungen und packenden Momenten gespickt ist. Mit den Charakteren kann man sehr gut mitzufühlen, sie sind mir in den 20 Bänden mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Und besonders die Beziehung zwischen Lindsay und ihren Freunden verleiht der Geschichte eine emotionale Tiefe.

Fazit: Es ist ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann, und es bleibt bis zum Schluss spannend. Wer auf der Suche nach einem packenden Thriller ist, wird hier definitiv fündig!

Bewertung vom 14.11.2024
Zeiten des Lichts - Die Begegnung am Meer / Die Skagen-Saga Bd.1
Serno, Wolf

Zeiten des Lichts - Die Begegnung am Meer / Die Skagen-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Nach einem Schiffsunglück im Norden Dänemarks pflegt die Arzttochter Ebba den Schiffbrüchigen Arndt. Die beiden verlieben sich ineinander, doch Arndts Vergangenheit und Zukunft lässt ihm keine Wahl, als Ebba zu verlassen. Welches Geheimnis birgt Arndt? Und wieso schießt sich Kommissar Lauritzen sich so auf ihn ein?
Die Antwort auf diese Fragen sind sehr spannend verpackt im neuen historischen Roman von Wolf Serno. Das Ganze mutet fast wie ein Krimi an.
Von der Künstlerkolonie hatte ich noch nie etwas gehört und ich freue mich, dass ich wieder etwas Neues gelernt habe. Zudem macht der Roman Lust, Nordjütland selbst zu entdecken. Die Schilderungen Sernos sind sehr ansprechend. Auch seine Charaktere sind wieder authentisch und lebensnah. Ich konnte mir die raue Küste, die Weite und die Personen sehr gut vorstellen.
Insgesamt ist „Eine Begegnung am Meer“ ein fesselnder Roman, den man kaum weglegen mag. Es ist eine Geschichte über die Kraft der Begegnungen und die Veränderungen, die sie im Leben eines Menschen bewirken können. Ein absolutes Lesevergnügen für alle, die emotionale und historische Bücher schätzen.
Fazit: niemand fängt die Vergangenheit so gut ein wie Wolf Serno. Ich freue mich schon auf den Folgeband.

Bewertung vom 13.11.2024
Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Todeskeller. Das Cold-Case-Team Berlin ermittelt


ausgezeichnet

Der Beginn einer neuen Reihe?
Ein Teenager verschwindet, eine Leiche taucht auf und ein Keller voller Skelette wird gefunden. Die Lösung des Falls liegt weit in der Vergangenheit und ist schwer zu finden.

Bereits die Reihe Rachejagd von den Autoren hat mir sehr gut gefallen. Mit Todeskeller startet ein neues Ermittlungsteam mit Sophie Steinbach und David Martin. Beide blieben noch etwas an der Oberfläche und ich frage mich, warum man mit Martin wieder einen Quoten-Homosexuellen bedienen muss.
Aber das ist quasi schon mein einziger Kritikpunkt. Die Handlung startet rasant und schaurig. Mit dem Fund des Leichenkellers und den weiteren Morden bleibt der Spannungsbogen recht hoch. Durch den Bezug des Täters zu Sophie wird das Ganze noch persönlicher. Die Schreibweise der Autoren ist fesselnd und durch die wechselnden Kapitel bleibt die Spannung auch weit oben.
Und was dann ans Licht kommt, ist kaum zu glauben. Mit dieser Wendung hatte ich nicht gerechnet und ich finde es positiv, dass die Autoren mich so überraschen konnten. Das Ende wird dann noch sehr dramatisch und mit dem Epilog gelingt den Autoren ein Schlusspunkt, der es in sich hat.
Fazit: Ich mag Cold Cases und hoffe, dass die Reihe fortgesetzt wird.

Bewertung vom 10.11.2024
Kalte Erlösung / Mara Billinsky Bd.9
Born, Leo

Kalte Erlösung / Mara Billinsky Bd.9


ausgezeichnet

3 bizzare Morde in Frankfurt rufen Mara Billinsky auf den Plan. Allen dreien ist gemein, dass Stacheldraht eine Rolle spielt. Mara sucht verzweifelt nach einer Gemeinsamkeit zwischen den Opfern. Ihr Instinkt sagt ihr, dass Darina, eine ehemalige Prostituierte, ganz vorne in der Verdächtigenliste steht.
Gleichzeitig ermittelt Mara noch in der Sondereinheit „Polaris“. Neue Erkenntnisse verschärfen die Jagd und am Ende steuert alles auf ein dramatisches Finale hin.
Bereits zum 9. Mal ermittelt die „Krähe“ in Frankfurt. Und jeder Fall ist dramatischer als der Vorhergegangene. Born schafft es wieder, den Leser von der ersten Seite an zu fesseln und mit Wendungen, mit denen niemand rechnet, zu überraschen. Das Ende ist an Dramatik kaum zu überbieten.
Viel passiert in diesem Buch: die Jagd nach Polaris geht weiter, die Jagd nach dem Stacheldrahtmörder, Klimmt wird immer kränker, Krolle taucht wieder auf – aber trotz allem wirkt das Buch nicht überfrachtet. Alle Stränge passen sich harmonisch ineinander und sorgen für Spannung.
Kurze Kapitel und die Einschübe Goyos halten die Spannung auf hohem Niveau und man fliegt nur so durch die Seiten.
Fazit: ein Buch mit der Krähe zu lesen ist immer etwas Besonderes, aber „Kalte Erlösung“ toppt das noch.

Bewertung vom 10.11.2024
Mord in der Therapie / Miss Merkel Bd. 4
Safier, David

Mord in der Therapie / Miss Merkel Bd. 4


sehr gut

Puffeline ermittelt wieder
Nach dem Schreiben ihrer Autobiografie fällt Angela in ein tiefes Loch. Ihr Mann und ihre Freunde beschließen: Eine Therapie würde Angela gut tun.
Doch gleich nach der ersten Gruppentherapiesitzung wird das Boot des Therapeuten in die Luft gesprengt – und es bleibt nicht aus, dass Angela die Ermittlungen aufnimmt. Und förmlich auflebt.
Sehr humorig sind die Merkel-Romane von David Safier. Mittlerweile liegt schon der 4. Band vor und die Ex-Kanzlerin hat wieder einen Mord aufzulösen. Und wie soll es auch anders sein: sie gerät in Gefahr.
Über Puffel und Puffeline alleine könnte man sich schon kaputtlachen, aber dieses Mal stiehlt ihnen eine weitere Person die Schau: Schniedel-Castro. Der Exhibitionist mit der kubanischen Flagge ist wieder mal ein Zeichen der guten Ideen des Autors. Sehr gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Marie, die aber nur eine kleine Rolle übernimmt.
Fazit: Die Reihe um die Altkanzlerin wird nicht langweilig.

Bewertung vom 04.11.2024
Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah
Jonasson, Jonas

Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah


ausgezeichnet

Schon beim Titel ist klar: ein neuer Jonasson steht in den Regalen der Buchhandlung. Jedes Mal wieder ein Highlight bei den Neuerscheinungen.

Skurrile Charaktere, ebenso skurrile Handlungen und Dialoge zeichnen auch den neuen Roman von Jonas Jonasson aus. Man fragt sich unwillkürlich: wie kommt ein Autor auf solche Ideen? Und wie schafft er es, diese so umzusetzen, dass die Handlung nicht zu überdreht, aber dennoch rund wird?

Ein Schweinehirt, der sich nicht unterkriegen lässt, ein Drucker mit einem Karottenbeet, ein Graf, der mit einer Familie geschlagen ist, die ihn zur Verzweiflung treibt und viele Trottel bilden das Grundgerüst dieses Romans und Jonassons ganz eigener Humor rundet alles perfekt ab.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen – und war schon versucht, die ganze Nacht durchzulesen, wollte mir dann aber den Rest noch am nächsten Tag gönnen. Denn ein Buch von Jonasson zu lesen ist immer dem Alltag entfliehen. Schlechte Laune ist wie weggeblasen, das Buch zaubert automatisch ein Lächeln aufs Gesicht.

Fazit: trübe Tage, deprimierende Tagesschau-Nachrichten, stressige Momente – kein Thema mehr mit dem neuen Buch des schwedischen Autors. Nur leider wieder zu schnell gelesen.

Bewertung vom 02.11.2024
Mord im Himmelreich
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich


sehr gut

Er kann auch anders
Oder:
Die 3 ???
Mal weg von den Thrillern und hin zum Cosy-Crime. Andreas Winkelmann hat sich mit „Mord im Himmelreich“ einen großen Wunsch erfüllt. Und – wie ich finde – das andere Genre ist ihm gut gelungen.
Völlig unblutig und mit einer gehörigen Prise Humor löst Möchtegern-Kommissar und Ex-Schauspieler Björn Kupernikus seinen ersten Fall auf dem beliebten Campingplatz „Himmelreich“. An seiner Seite: Künstlerin und Schwarze Witwe Annabelle. Und natürlich Hündchen Pinguin.
Man ahnt es schon, ob der ausgefallenen Charaktere: der Krimi ist nicht weichgespült, er geht tiefer. Vor allem die Protagonisten Björn und Annabelle sind vielschichtig und lebensnah gezeichnet. Ein wenig überzeichnet fand ich hingegen Thiago mit seinem Jugend-Berliner-Irgendwas-Slang. Aber auch er passt sehr gut in diesen Krimi, bei dem immer wieder 3 Fragen im Mittelpunkt stehen. Björn liebt halt die 3 ??? .
Schon allein die Auffindesituation der Leiche ist skurril und so gibt es im ganzen Buch weitere Dinge, über die man schmunzeln oder gar laut lachen kann. Die Dialoge zwischen Annabelle und Björn haben es in sich und auch ihre Kochkünste sind nicht ohne.
Dass Winkelmann selbst gern zum Campen geht, merkt man diesem Buch zudem an und selbst die Poesie im Buch passt immer wie die Faust aufs Auge.
Fazit: ich würde sagen: Experiment geglückt und der zweite Band ist ja schon in Planung. Ich freue mich drauf.