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KittysKiste

Bewertungen

Insgesamt 53 Bewertungen
Bewertung vom 24.02.2025
Warte auf mich am Meer
Neff, Amy

Warte auf mich am Meer


sehr gut

Nachdem mich dieses Buch doch schon irgendwie gefordert hat, muss ich dennoch sagen, dass die Geschichte einfach nur, auf melancholische und teils traurige Weise, wunderschön ist. Außerdem kann sie mit wunderbaren, lebendigen Charakteren aufwarten.

Erzählt wird die Geschichte dabei größtenteils 2001/2002 aus den Perspektiven der verschiedenen Familienmitglieder der Familie Myers und gleichzeitig von der Vergangenheit 1940 bis 1992 aus der Sicht von Evelyn und Joseph im Wechsel. Damit bekommt man einen super Einblick in die Gefühle und Gedanken aller Beteiligten, nachdem die beiden Protagonisten gleich am Anfang eine Bombe platzen lassen, welche für alle schwer zu ertragen ist. Aber man erfährt ebenfalls, wie Evelyn und Joseph zusammengekommen sind, wie sie sich von Freunden zu Liebenden entwickelt haben, von einem jungen Paar zu Eltern und Großeltern. Man erfährt von den Hochs und Tiefs ihrer Ehe, von den alltäglichen Problemen, von Verlust, von Erwartungen und Träumen, die vielleicht nicht immer in Erfüllung gehen. Damit bekommt man hier eine Liebesgeschichte erzählt, die wahnsinnig realistisch ist und die zeigt, dass Liebe wächst und alles überwinden kann, aber dennoch niemals perfekt ist. Dazu kommt das wunderschöne Setting am Meer, eine heimelige Atmosphäre und der liebevolle Umgang in der Familie.

Wie schon erwähnt, haben mir auch die Charaktere gut gefallen, eben weil sie genauso lebendig und realistisch gezeichnet sind. Sie wirken sehr nahbar, menschlich und greifbar, haben Schwächen und Stärken, aber vor allem eine tiefe Zuneigung zueinander.

Alles in allem ist dieser Roman großartig, emotional und so realistisch, wie ein fiktionaler Roman nur sein kann. Dennoch konnte er mich nicht zu einhundert Prozent überzeugen, weil er sich hier und da dann doch leider etwas gezogen hat. Eine Empfehlung kann ich trotzdem mit gutem Gewissen aussprechen.

Bewertung vom 21.02.2025
An Optimist's Guide to Heartbreak / Heartsong Duet Bd.1
Hartmann, Jennifer

An Optimist's Guide to Heartbreak / Heartsong Duet Bd.1


sehr gut

Nachdem ich in letzter Zeit viel Gutes über dieses Buch gehört habe und es schon einmal als Hörbuch verfügbar ist, musste ich es einfach hören und es hat mich nicht enttäuscht. Vielmehr war die Geschichte echt unterhaltsam, spannend und hatte, trotz der optimistischen Lucy, einen gewissen melancholischen Unterton.

Bereits am Anfang merkt man, dass hier irgendetwas passiert sein muss, denn einst gab es drei Freunde und jetzt scheinen nur noch zwei davon übrig zu sein. Was es damit auf sich hat, erfährt man allerdings erst nach und nach, wobei sehr emotionale Dinge ans Licht kommen, die einiges rund um die Beziehung zwischen Lucy und Cal erklären und warum sie so handeln, wie sie es tun. Ebenfalls steht im Raum, dass Lucy krank ist. Wie schlimm es aber wirklich um sie steht, erfährt man auch erst am Ende. Schön fand ich an der Geschichte einige Dinge. So zum Beispiel, dass man immer wieder, anhand von Tagebucheinträgen von Lucys bester Freundin Emma, Einblick in die Vergangenheit bekommt und viele schöne, freundschaftliche Momente miterleben darf. Aber auch die Beziehung zwischen Lucy und Cal im Jetzt ist sehr interessant, wenn auch nicht immer besonders nett, was vor allem von Cal ausgeht, der sich, meiner Meinung nach, oftmals wie ein Arsch aufführt. Dennoch gibt es eine gewisse Chemie und es prickelte oftmals zwischen den beiden. Außerdem war es sehr unterhaltsam, die beiden zu begleiten.

Lucy und Cal sind aber auch noch viel mehr als das kranke, immer positive Mädchen von nebenan und der grummelige BadBoy. Lucy ist nämlich zusätzlich noch eine richtig tolle Freundin, eine Musikerin und jemand, der sich sorgt. Ihre zwei Corgis sind zudem richtig tolle und wichtige Nebencharaktere, die ich gleich ins Herz geschlossen habe. Ebenfalls mochte ich ihre Beziehung zu ihrer echt tollen Mutter. Bei Cal war es für mich schon schwieriger, seine gute Seite zu finden, doch das liegt nicht daran, dass er grundsätzlich ein schlechter Kerl ist, sondern eher daran, dass er leidet. Das merkt man vor allem am Ende dieses Romans.

Alles in allem fand ich diesen Roman super unterhaltsam, aber auch emotional. Er ist gut geschrieben und im Großen und Ganzen auch super vertont. Nur am Ende hätte ich mir eine männliche Stimme gewünscht. Dennoch ist das Buch absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 18.02.2025
Our Infinite Fates
Steven, Laura

Our Infinite Fates


gut

So gut ich die Idee hinter diesem Roman fand, so sehr war ich letztendlich enttäuscht, dass er mich nicht durchgängig packen konnte und auch ansonsten ein paar Schwächen aufweist. Dabei hatte er wirklich viel Potenzial, welches meiner Meinung nach aber nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Der Anfang des Buches hatte mich schon richtig neugierig auf die Geschichte gemacht und ich fand auch toll, wie diese aufgebaut ist, aber zwischendrin hat sie sich dennoch etwas gezogen, weil es mir persönlich zu lange dauerte, bis irgendwas ans Licht kam, was das Ganze erklärt hätte. Ansonsten wird die Geschichte in erster Linie im Jetzt, also 2022 in Wales, erzählt, bewegt sich zwischendurch aber immer weiter in der Vergangenheit zurück, sodass man immer wieder kurze Einblicke in die früheren Leben der Protagonistin bekommt. Allerdings waren mir gerade diese Einblicke teilweise etwas zu kurz und auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Arden war für mich nicht so ganz nachvollziehbar. Dass Evelyn die Liebenswürdigkeit in Person ist, wird recht schnell klar, ohne Frage, wogegen Arden meist ziemlich hart und abgeklärt wirkt. Sie beide ermorden sich immer und immer wieder gegenseitig, sprechen aber gleichzeitig von Liebe, was die Beziehung der beiden eher toxisch wirken lässt, als verliebt romantisch, zumal man erst ziemlich spät erfährt, wie es überhaupt zu den wiederkehrenden Morden kommt und selbst dann konnte ich die angebliche Liebe der beiden nicht so ganz nachvollziehen.

Die Charaktere fand ich soweit okay. Ja, Evelyn ist, trotz ihrer Herkunft, eine Gute, dennoch war sie mir teilweise zu naiv. Trotzdem mochte ich sie im Großen und Ganzen. Mit Arden hingegen konnte ich nicht ganz so viel anfangen, was auch kein Wunder ist, schließlich spielt er im Gegensatz zu Evelyn keine allzu große Rolle, dafür, dass er eigentlich ziemlich wichtig ist. Allerdings fand ich Evelyns Schwester Gracie echt großartig geschrieben, super erfrischend und originell und auch ihre Mutter habe ich wirklich geliebt.

Am besten fand ich bei diesem Buch aber den Schreibstil, denn dieser ist, bis auf das them/they hier und da, wirklich toll und bietet richtig viele schöne, tiefgründige Sätze. Was das them/they angeht, so verstehe ich durchaus, warum dieses genutzt wurde, fand es beim Lesen dann aber doch etwas zu störend und ich hätte mir letztendlich eine andere Lösung gewünscht.

Alles in allem war dieses Buch von der Idee her tatsächlich super und auf gute Art speziell. Das Potenzial wurde aber leider nicht ganz ausgeschöpft und die Gefühle sind für mich nicht so richtig rübergekommen, was ich wirklich schade finde.

Bewertung vom 15.02.2025
Fürimmerhaus
Meyer, Kai

Fürimmerhaus


gut

Irgendwie ist dieses Buch wieder einmal ein typischer Kai Meyer, sehr kreativ und besonders. Dennoch konnte es mich leider nicht ganz so sehr begeistern, wie ich erwartet hatte, was vor allem am recht verwirrenden Setting liegt.

Dieses ist so weit entfernt von der Realität und abgedreht, dass mir wahrscheinlich dafür die Kreativität gefehlt hat, um mitzukommen. Alles scheint sich um einen Krieg zwischen den Archon zu drehen und der Flucht der Helden aus dem Fürimmerhaus. Dabei werden sie immer wieder angegriffen, zum Beispiel vom Zeigermann, einem gefährlichen, tödlichen Gegner. Der Hintergrund der Geschichte blieb für mich dabei teilweise etwas schwammig und die Geschichte hat mich auch nicht so gepackt, wie ich es gern gehabt hätte. Dennoch fand ich das Konzept des wachsenden, sich verändernden und irgendwie lebendigen Fürimmerhauses wahnsinnig interessant, genauso das Konzept hinter den verschiedenen Figuren, wenn ich diese auch manchmal nicht so richtig zuordnen konnte. Und vor allem fand ich das Ende super, welches dann doch noch einmal einige Wendungen zu bieten hatte, aber auch Erklärungen bot, auf welche ich vorher lange warten musste.

Genauso gut fand ich die Charaktere gezeichnet, die ebenfalls super besonders sind. Neben dem Geistermädchen Emmeline, welches leuchtet, gibt es nämlich auch noch das Marionettenmädchen Hyazinthe und den mürrischen Kaninchenmann Hengis, sowie einige andere interessante Charaktere. Diese sind alle ganz unterschiedlich, aber genauso essenziell für die Geschichte. Schade fand ich nur, dass man recht wenig Hintergrund von ihnen erfährt, auch nicht am Ende. Diesen bekommt man nur von Carter geboten und das auch nur eher oberflächlich.

Alles in allem fand ich dieses Buch okay und könnte mir auch gut vorstellen, dass es für die empfohlene Altersklasse wirklich etwas wäre. Für mich war es allerdings etwas verwirrend und nicht besonders spannend, trotzdem interessant und als Hörbuch auch gut vertont von Simon Jäger.

Bewertung vom 13.02.2025
Wo auch immer du bist / True North Bd.1 (eBook, ePUB)
Bowen, Sarina

Wo auch immer du bist / True North Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Eins will ich gleich zu Beginn sagen, nämlich, dass dieses Buch eines dieser ist, welches von der ersten bis zu letzten Seite unterhält, eine gemütliche und wärmende Atmosphäre mit sich bringt und einfach nur ein Wohlgefühl hinterlässt.

Dazu trägt vor allem das super tolle, ländliche und entschleunigte Setting bei, das naturnahe, harte Farmleben, die liebenswerte Familie Shipley als auch die süße, teils echt spicy Liebesgeschichte zwischen Audrey und Griffin. Und vor allem hat es die Autorin zudem geschafft, dieses alles wahnsinnig lebendig und bildlich zu beschreiben, sodass ich mich beim Lesen wie mittendrin im Getümmel gefühlt habe.

Aber auch die Geschichte selbst ist wirklich schön und gemütlich. Zwar gibt es ein bisschen Drama, was bei diesem Genre ja auch irgendwie dazugehört, genauso das obligatorische Hin und Her, doch das alles hat mich gar nicht so sehr gestört. Audrey und Griffin konnten mich nämlich absolut für sich einnehmen und ich habe jede Seite genossen, die ich sie auf ihrem Weg begleiten durfte, selbst, wenn es sich dann doch mal etwas gezogen hat. Und auch Griffins Familie kann man einfach nur lieben. Diese wuselige Großfamilie, bestehend aus Mutter, Großvater und vier Kindern, sowie diversen Angestellten, ist ein Traum, ebenso das harte und dennoch erfüllende Farmleben, wie es nur in Büchern beschrieben werden kann.

Dazu kommen die tollen Protagonisten und Nebencharaktere, die allesamt ebenfalls richtig toll und lebendig geschrieben sind. Audrey ist eine geniale Köchin, die in ihrem Job nicht zeigen kann, was sie drauf hat, dafür aber von den Shipleys von Herzen aufgenommen wird. Sie muss ziemlich viel wegstecken, behauptet sich aber dennoch und obwohl sie, bis sie wieder auf Griff trifft, allein dasteht, geht sie ihren Weg und ist zielstrebig. Griff dagegen ist ein grummeliger Farmer mit harter Schale aber einem super weichen Kern. Er lebt für seinen Cider, ist bodenständig und hat die ganze Verantwortung für seine Familie auf seinen Schultern, was ihn total liebenswert macht.

Alles in allem ist dieses Buch ein richtiges Wohlfühlbuch, welches die frische Landluft förmlich beim Lesen spüren lässt, welches eine super süße Liebesgeschichte mit Ups und Downs erzählt und die richtig Lust auf die weiteren Bände der Reihe macht.

Bewertung vom 11.02.2025
Rachekind (MP3-Download)
Clark, Janet

Rachekind (MP3-Download)


ausgezeichnet

Vor sehr vielen Jahren habe ich dieses Buch schon einmal gelesen und konnte es einfach nicht weglegen, bis die Nacht vorbei war und die letzte Seite beendet. Ich glaube, das sagt schon alles über die Geschichte aus, vor allem, weil es mir dieses Mal genauso ging, nur, dass ich es diesen Monat gehört habe und auch das hat sich absolut gelohnt.

Anna Thalbach hat als Sprecherin zwar eine sehr eigentümliche Stimme, aber die hat mir wirklich super gut gefallen und vor allem passt sie zur Geschichte von Hanna und Lilou. Und auch diese ist echt besonders, denn man bekommt hier einen Thriller mit mysteriösen Elementen geboten, der von der ersten bis zur letzten Seite super spannend ist. Dabei gibt es Unmengen an Wendungen, die man nicht kommen sieht, zahlreiche Gefahren und undurchschaubare Charaktere. Dennoch wurde auf übertriebene Brutalität und Blut verzichtet, was ich echt gut finde. Dafür gibt es sehr viele mysteriöse Ereignisse rund um die kleine Lilou und eine Nebengeschichte in der Vergangenheit, die sich um eine Art Kinderheim dreht. Diese fand ich auf verstörende Art wirklich grausam, aber auch gar nicht von so weit hergeholt. Überhaupt wirkte die ganze Geschichte, trotz Mystery und paranormaler Elemente, relativ realistisch und greifbar.

Die Charaktere haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, vor allem, weil man einfach nicht weiß, was man von ihnen halten soll, wer sie tatsächlich sind und was sie von Hanna und Lilou wollen. Viele von ihnen haben Geheimnisse und waren mir nicht ganz geheuer. Dementsprechend konnte sich auch Hanna nie so richtig sicher sein, wem sie trauen kann. Und in Anbetracht dessen, dass man mit Lilou auch noch ein Kleinkind, fast noch Baby, als wichtigen Charaktere dabei hat, habe ich sogar gleich noch mehr mit Hanna gelitten.

Alles in allem hat mir dieser Thriller auch als Hörbuch wieder so gut gefallen, wie damals schon als haptisches Buch. Er hat mich gepackt und mitgerissen und obwohl ich die Geschichte im Groben schon kannte, so konnte sie mich dennoch wieder einmal überraschen. Dennoch war die Zeit und das Vergessen sicher auch wichtig, um die Geschichte noch einmal vollkommen zu genießen, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich kann dieses Buch jedenfalls absolut empfehlen. Umso trauriger, dass es nicht mehr verlegt wird.

Bewertung vom 09.02.2025
Lifeline
Heard, Michelle

Lifeline


ausgezeichnet

Dieses Buch war ein riesiges Überraschungspaket für mich, da der Klappentext nun einmal so gut wie gar nichts über den Inhalt hergibt. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn selten habe ich einen Roman dieses Genres gelesen, welcher mit einer solch großartigen, respektvollen und emotionalen Liebesgeschichte aufwarten konnte. Dennoch gibt es hier auch wirklich viel Action, Spannung und auch recht brutale Szenen.

Aber worum geht es in diesem Roman überhaupt? Hier trifft man auf die junge FBI-Agentin Julie Johnson, welche dem bereits erfahrenen Kollegen Daniel O'Brien unterstellt wird und mit ihm als Mentor fortan ein Team bildet. Zusammen beobachten sie die Albanische Mafia, bis O'Brien, um die Bosse der Organisation zu schnappen, undercover gehen muss.

Wie man sich sicher denken kann, verlieben sich die beiden, trotz größerem Altersunterschied, ineinander und es wird auch später zu echt heftigen Szenen kommen, wobei Sexszenen zwar wohl positioniert vorkommen, aber absolut nicht im Mittelpunkt stehen. Vielmehr geht es größtenteils um den Kampf gegen die Mafia, um die Undercoverarbeit, Menschenhandel, Mord und Totschlag. Und es geht um Traumata und darum, wie die beiden Protagonisten damit umgehen. Dabei ist die Beziehung zwischen den beiden einfach nur wunderschön, wenn auch zerbrechlich, voller gegenseitigem Respekt und dennoch prickelnd. Umso schlimmer fand ich, was ihnen im Laufe der Geschichte angetan wird.

Außerdem fand ich sowohl die beiden Protagonisten als auch sämtliche Nebencharaktere super gezeichnet, sehr menschlich und nicht unbedingt Mainstream. Gerade O'Brien bricht mit einigen Klischees, denn er wirkt einerseits wie ein tougher Cop, der auch recht dominant sein kann, andererseits lässt er auch seine zerbrechliche Seite sehen und zeigt oft Emotionen. Genauso ist JJ, wie Julie genannt wird, nicht nur die zerbrechliche, junge Frau, sondern hat noch viel mehr zu bieten, nämlich eine unheimliche Stärke.

Alles in allem begann dieser Roman zwar recht ruhig, wurde aber immer spannender, romantischer und prickelnder. Er ist aber auch absolut nichts für Jugendliche, weil es hier schon sehr gewalttätig und grausam zugeht. Mich konnte er jedoch absolut begeistern und ich bin froh, dass ich mich auf dieses Überraschungspaket eingelassen habe.

Bewertung vom 07.02.2025
Lügen, die wir uns erzählen
Freytag, Anne

Lügen, die wir uns erzählen


sehr gut

Dieser Roman hat mir mal wieder auf eine ganz andere Weise gefallen, da er einerseits auf relativ sachliche Art realistisch ist, andererseits aber auch wirklich emotionale Szenen zu bieten hat. Dabei hat er mehr zu bieten als einfach nur Unterhaltung.

So geht es hier nicht nur um die zerbrochene Ehe von Helene und Georg und wie Helene langsam aber sicher immer selbstständiger wird, sich sozusagen befreit, sondern auch um viele andere Dinge. Zum Beispiel um eine vergangene Liebe, die vielleicht gar nicht so vergangen ist und somit weiterhin Helens Leben beeinflusst. Es geht um die Beziehung zu den eigenen Eltern, aber auch den eigenen Kindern. Außerdem geht es um ganz persönliche Schicksalsschläge, um Fehlgeburten, Trennung und Erwachsenwerden, mit allem, was dazu gehört. Dabei entwickelt sich die Protagonistin immer weiter und geht ihre Probleme an, trifft aber auch Entscheidungen, die ich teilweise nicht so ganz nachvollziehen konnte. Ebenfalls hat sich mir im Laufe der Geschichte immer mehr der Gedanke aufgedrängt, dass Georg aus einer Midlifecrisis hinaus die Entscheidung getroffen hat, sich zu trennen. Ob er seine neue Freundin wirklich so sehr liebt, wird irgendwie nie so richtig klar. Auch, wenn man bedenkt, dass am Ende des Buches etwas geschieht, womit ich nicht gerechnet hätte. Dennoch hat mich dieses letzten Endes zufrieden zurückgelassen.

Ebenfalls mochte ich ganz gern, wie die Charaktere geschrieben waren, nämlich sehr lebendig und menschlich. Dennoch waren sie mir nicht wahnsinnig sympathisch, was aber auch okay war. Trotzdem konnte ich sie größtenteils durchaus verstehen, mit ihnen fühlen und ihren Weg mit ihnen gehen.

Auch, wie die Geschichte erzählt wird, fand ich hier durchaus gut gemacht. Man verfolgt nämlich nicht nur Helen in der Gegenwart, sowie in der Vergangenheit, sondern auch ihre Tochter Anna. Damit bekommt man ebenfalls einen guten Einblick in deren Gefühls- und Gedankenwelt, was auch die Beziehung zwischen ihr und Helen nachvollziehbarer macht.

Alles in allem fand ich diesen Roman wirklich gut, weil er tiefer schaut und einen guten Einblick in eine Familie gibt, die sich durch verschiedene Schicksalsschläge kämpfen musste und dennoch an falschen Erwartungen zerbricht. Aber auch, weil er zeigt, wie schwer es für Frauen teilweise noch sein kann, allen Aufgaben gerecht zu werden.

Bewertung vom 05.02.2025
Letting Go - Wenn ich falle / Thatch Bd.1 (eBook, ePUB)
Mcadams, Molly

Letting Go - Wenn ich falle / Thatch Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Ach Mensch, es hätte wirklich gut werden können, denn dieses Buch hatte eine wirklich gute Liebesgeschichte, wären da nicht die Dinge ringsherum gewesen, wie die Längen zwischendrin und die teils vorhersehbaren Wendungen. Zudem konnten mich die Gefühle, die eigentlich hätten transportiert werden sollen, nicht so richtig erreichen.

Es fing zwar echt emotional an, wobei die Möglichkeit aber nicht so richtig genutzt wurde, die Emotionalität genug auszubauen, um die gesamte Geschichte zu tragen. Da half es auch nicht, dass diese Gefühle von Verlust zwischendrin immer mal wieder aufgegriffen wurden. Dafür gab es einige andere Dinge, die Grey und Jagger geschehen. Sie werden gestalkt und mehr oder weniger bedroht, müssen sich Jaggers narzisstischen Mutter stellen und nebenbei geht es auch noch um ein kleines Kind. Um all diese Geschehnisse gibt es einige Wendungen, die, wie schon erwähnt, teilweise sehr vorhersehbar waren, was ich wirklich schade fand. Ebenso fand ich schade, dass mich die gesamte Geschichte irgendwie nicht so richtig mitreißen konnte. Dennoch war sie auf ihre Weise wirklich schön und gerade die Beziehung zwischen Grey und Jagger fand ich einfach nur fantastisch, weil sie, trotz Problemen, mit Respekt geführt wird und weil, bis auf eine Sache, alle Probleme miteinander besprochen werden.

Richtig toll fand ich auch die Charaktere geschrieben, denn auch, wenn nicht alle unbedingt gute Menschen sind, so sind sie dennoch menschlich und realistisch. Die beiden Protagonisten habe ich wirklich sehr gemocht und vor allem Jagger fand ich extrem liebenswert, verständnisvoll und selbstlos. Für ihn steht nur Greys Wohlergehen im Vordergrund, auch, wenn er selbst darunter leiden muss.

Alles in allem fand ich diesen Roman ganz gut geschrieben, aber leider nicht so packend, dass ich unbedingt immer hätte weiterlesen müssen. Dennoch war die Geschichte von Grey und Jagger echt schön und die Charaktere super gezeichnet.

Bewertung vom 02.02.2025
Onyx Storm / Flammengeküsst Bd.3 (Deluxe-Ausgabe mit Farbschnitt)
Yarros, Rebecca

Onyx Storm / Flammengeküsst Bd.3 (Deluxe-Ausgabe mit Farbschnitt)


sehr gut

Nachdem es nun schon wieder fast ein Jahr her war, dass ich den letzten Band der Reihe gelesen habe, war ich, so wie sicher viele andere auch, super gespannt auf diesen neuen Band der Flammengeküsst-Reihe. Gefallen hat mir auch dieser wieder super gut, aber mit kleinen Abstrichen.

Gerade der Einstieg in die Geschichte war nach so langer Zeit nicht besonders leicht und auch zwischendrin hatte ich aufgrund der vielen verschiedenen Charaktere, Drachen und Orte ein paar Probleme, mich zurechtzufinden. Allerdings habe ich mir eine kleine Liste erstellt, die mir geholfen hat, alle und alles ein bisschen besser auseinanderzuhalten. Damit ging es dann und die Geschichte wurde immer bildlicher und nachvollziehbarer für mich. Außerdem wurde die Geschichte von Seite zu Seite immer spannender und als Hörbuch ist sie nur so an mir vorbeigeflogen, weil sie so packend war und zudem gut vertont. Dabei treffen hier mehrere Probleme aufeinander, denn nicht nur beginnt der Krieg gegen die Veneni, sondern Xaden muss auch noch dagegen ankämpfen, selbst zum Veneni zu werden, was nicht nur seine Beziehung zu Violet beeinflusst. Ebenfalls gibt es eine große Reise zu verschiedenen Inseln und Orten, um nicht nur neue Verbündete zu finden, sondern auch Andarnas Familie, die Iriden. Diese wird zu einem ziemlich großen und spannenden Abenteuer, welches ich sehr genossen habe. Ansonsten fand ich die Liebesgeschichte wirklich schön und auch die spicy Szenen waren gut geschrieben. Insgesamt gab es viel Action und sogar etwas Humor. Dennoch gab es aber auch hier und da ein paar kleine Längen und das Ende fand ich ebenfalls echt blöd. Schade!

Richtig toll fand ich dagegen die Entwicklung der Charaktere. Vor allem Violet ist eine richtig starke, junge Frau geworden, die zudem auch noch wahnsinnig intelligent und gebildet ist. Und selbst, wenn sie noch immer gewisse Selbstzweifel hat, so weiß sie, sich zu behaupten und wird immer mehr zu einer Führungspersönlichkeit. Ebenso fand ich Xadens Entwicklung recht interessant, da er hier einen Kampf zu kämpfen hat, der nicht nur für die Beziehung zwischen ihm und Violet entscheidend ist, sondern auch für alle anderen, sowie den Krieg gegen die Veneni. Gleichfalls fand ich alle anderen Charaktere sowie die Drachen richtig toll und vielseitig geschrieben. Hier passt wirklich jeder an seinen jeweiligen Platz und ich mochte das Zusammenspiel untereinander.

Alles in allem bekommt man hier einen wirklich packenden und mitreißenden dritten Band dieser beliebten Drachen-Fantasy-Reihe, der sich absolut lohnt zu lesen oder zu hören. Er führt die Geschichte, bis auf Kleinigkeiten, perfekt fort, ist actionreich, romantisch und spicy. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt schon auf Band vier und hoffe, es dauert nicht wieder so lange, bis auch dieser endlich erscheint.