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piacere 2024
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Schwanewede

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Insgesamt 32 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2022
Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1
Blum, Charlotte

Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1


ausgezeichnet

Das Buch "Fräulein vom Amt" wurde von der Schriftstellerin Charlotte Blum geschrieben. Es ist der erste Fall für Alma Täuber, weitere Fälle werden folgen. 

Nicht nur das Cover fällt sofort ins Auge, schlägt man das Buch auf, sieht man ein altes Foto von einer Telefonistin. Das Buch beginnt in Baden-Baden, im Jahre 1922, die sogenannte Goldene Zeit. Anna Täuber, eine junge selbstständige Frau, für diese Zeit, etwas Außergewöhnliches, verdient sich ihren Lebensunterhalt als ein sogenanntes Fräulein vom Amt. Zu dieser Zeit war es nicht vermeidbar, Gespräche mitzuhören, jedenfalls teilweise. Auf diese Weise erfährt Alma von einem sogenannten erledigten Auftrag in den Kolonnaden. Gemeinsam mit Kommissaranwärter Ludwig Schiller versucht sie diese seltsame Geschichte, bzw. den Mord aufzuklären. 

Alma wird als eine junge sympathische Frau beschrieben, voller Wissensdurst, hartnäckig und scharfsinnig. Diese Beschreibung ist der Autorin außergewöhnlich  gut gelungen, man konnte mit Alma fühlen, leiden und sich auch freuen. Alma muss sich im Nachtleben von Baden-Baden zurechtfinden, die Autorin beschreibt wieder sehr lebensnah, die Atmosphäre auf der Rennbahn und im sogenannten "Krokodil". Leider kenne ich die Stadt noch nicht, aber die Beschreibungen machen Lust auf "mehr". 

Die Auflösung hatte ich mir anders vorgestellt, überraschend, damit hatte ich nicht gerechnet. 

Fazit: ein lesenswertes Buch, ich freue mich auf den nächsten Teil!

Bewertung vom 05.07.2022
Schlaflos auf Sylt
Thesenfitz, Claudia

Schlaflos auf Sylt


ausgezeichnet

Der Roman "Schlaflos auf Sylt" von Claudia Thesenfitz wurde im Juni 2022 im Ullstein Verlag veröffentlicht. Da mir die Autorin bereits bekannt ist und ich auch schon einige Romane von ihr gelesen habe, hatte ich schon gewisse Vorstellung von Leichtigkeit, Sommer, Freude etc.

Die Autorin hat es sehr gut verstanden, die Insel Sylt mit allen Facetten zu schildern, sodass man am liebsten die Koffer gepackt hätte, um an der Feier teilzunehmen. Die Protagonistin Merle Merbach wird fünfzig und möchte den Tag mit ihrer Familie und einem gemütlichen Abendessen auf Sylt verbringen. Doch leider haben ihre andere Pläne, sie möchten sie mit einer großen Feier überraschen, inklusive Menschen, die sie in den vergangen 50 Jahren lieben und hassen gelernt hat. Es wurden Kollegen, Freunde, Lehrer und selbst ihr Ex-Lover mit Partnerin eingeladen. Kein Wunder, dass sich die Begeisterung von Merle anfangs in Grenzen hält. So werden für sie viele angenehme und unangenehme Erinnerungen wach, die neben Anekdoten und seltsamen Spielen geschildert werden.

Mir persönlich hat das Buch nicht ganz so gut wie die Vorgänger gefallen, die Personen wurden nur kurz geschildert, witzig fand ich nur einige Stellen im Buch, die ganze Geschichte kam mir gestellt und unwahrscheinlich vor. 

Bewertung vom 13.06.2022
Aufbruch voller Sehnsucht / Böhmen-Saga Bd.2
Sonnberger, Gabriele

Aufbruch voller Sehnsucht / Böhmen-Saga Bd.2


sehr gut

Nach dem ersten Teil der Böhmen Sage „Abschied von der Heimat“ von der Autorin Gabrielle Sonnenberger war ich schon sehr gespannt auf den zweiten Teil „Aufbruch voller Sehnsucht“. Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht und konnte voller Faszination den weiteren Lebensweg von Erika verfolgen. Da ich den ersten Teil bereits gelesen hatte, konnte ich auch ohne Probleme an die Geschichte anknüpfen, schwieriger muss es für die Leser sein, die den ersten Teil noch nicht kennen.



Die Geschichte beginnt im Jahr 1945, Erika und ihre Tante sind mittellos und müssen bei Verwandten unterkommen. Die Lebensumstände der beiden wird sehr gut und detailreich geschildert, ohne Beschönigungen wird das Leben der sogenannten „Ausländer“ geschildert. Allerdings werden die Sudetendeutschen leider nicht nur geliebt, sondern wurden sehr schlecht behandelt. Doch Erika macht voller Elan ihren Weg, verliebt sich, bekommt Kinder etc. Leider kann ich ihr Liebesleben nicht so recht nachvollziehen, wen liebt sie nun wirklich, diese innere Zerrissenheit, ihre Reaktionen auf ihre Partner, sind mir doch etwas fremd. Auch die Person Dietrich, der „Böse“ in dem Roman ist für mich nicht immer nachvollziehbar, nach vielen Jahren noch so viel Hass und Rache.

Bewertung vom 12.06.2022
Träume über dem Meer / Villa Amalfi Bd.1
Romanelli, Giulia

Träume über dem Meer / Villa Amalfi Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt mit der Geburt von Ina, Ihr Vater, ein brutaler alkoholsüchtiger Mann, er ist nicht begeistert von einem Mädchen, er hätte lieber einen Jungen gehabt, leider kann sich Idas Mutter gegen den dominierenden Ehemann nicht durchsetzen. Als der Vater Ida später mit einem älteren Mann verheiraten will, schafft sie es Ida die Flucht zu ermöglichen und bei Verwandten unterzubringen. Ida schwärmte schon immer von der Amalfi Küste, ihre Mutter erzählte ihr darüber sehr viel. Mit viel Glück bekommt sie eine Stelle in einem traumhaften Hotel an der Amalfi Küste. Sie entwickelt sich zu einer starken Frau, voller Herzenswärme, intelligent und immer bedacht etwas Neues zu lernen.



Der Autorin ist es auf unnachahmlicher Weise gelungen, das Flair nicht nur von der Amalfi Küste, sondern auch die Italiener so gut zu schildern, dass man sich nicht nur sofort in die Geschichte hineinversetzen

konnten, man entwickelte auch eine gewisse Sehnsucht nach Italien.



Jeder Charakter wurde sehr gut geschildert, mit Stärken und Schwächen, voller Liebe zum Detail. Der Schluss kam für mich etwas überraschend und von mir persönlich auch nicht nachvollziehbar.

Ein ideales Buch nicht nur für den Sommer, einfach nur genießen!

Bewertung vom 07.03.2022
Wunder einer neuen Zeit / Salon-Saga Bd.1
Fischer, Julia

Wunder einer neuen Zeit / Salon-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Der Roman "Der Salon", Untertitel Wunder einer neuen Zeit wurde von der Autorin Julia Fischer geschrieben.

Leni ist eine junge moderne Frau in den 50er Jahren, die im Friseursalon ihrer Mutter arbeitet, dieser Salon ist auf dem Dorf und zeichnet sich nicht gerade durch Fortschritt aus. Die junge Leni hat noch Träume und Wünsche, möchte einen eigenen Salon in München haben, träumt von der Meisterschule und schafft es auch noch - so ganz nebenbei - ihre eigenen Salben und Mittel nach den Rezepten der Großmutter herstellen.
Auf der anderen Seite ihr Bruder Hans, er studiert Medizin, da das der Wunsch seines in Russland verschollenen Vaters war. Seine ganze Leidenschaft ist aber die Musik, er ist Trompeter. 

Dieser Roman fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite, nicht nur die Schilderungen der Verhältnisse in den 50er Jahren werden anschaulich und eindrucksvoll geschildert, auch das Schicksal der verschiedenen Personen, ihre Ansichten, Wünsche, Träume, Enttäuschungen werden sehr einfühlsam beschrieben.  Ohne Probleme konnte man sich in die einzelnen Personen hineinversetzten, litt und freute sich mit ihnen. Der angenehme Schreibstil, immer wieder die Hinweise auf authentische Geschehnisse, machte für mich persönlich das Buch immer wieder neu interessant. Für mich eine klare Leseempfehlung, ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen!

Bewertung vom 21.09.2021
Als wir an die Zukunft glaubten / Die Hafenschwester Bd.3
Metzenthin, Melanie

Als wir an die Zukunft glaubten / Die Hafenschwester Bd.3


ausgezeichnet

"Die Hafenschwester: Als wir an die Zukunft glaubten" von Melanie Metzenthin – ist der letzte Band einer Trilogie.  

Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt, dachte ich, oje, das kann dauern. Aber genau das Gegenteil war der Fall, die Geschichte um die Hamburger Krankenschwester Martha Studt und ihrer Familie war absolut faszinierend und nicht eine Minute langweilig.  

Der dritte Band spielte in der Zeit zwischen den Kriegen bis ca. 1955. Die Autorin Melanie Metzenthin hat es auf eine unnachahmliche Weise verstanden die tatsächlichen Ereignisse mit der Geschichte der Familie Studt zu verbinden. Durch ihre einfühlsame Art fühlte ich mich gleich mit dem Schicksal der Familie verbunden, ohne dass ich die anderen Bände kannte. Ich habe mitgelitten, war schockiert wieviel Böses in manchen Menschen steckte und immer wieder überrascht zu sehen, dass es Menschen gibt, die ihr eigenes Leben einsetzen, um anderen Menschen zu helfen. Das Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung. selten habe ich ein Buch so "verschlungen"! 

Bewertung vom 04.08.2021
Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2
Graw, Theresia

Die Heimkehr der Störche / Die Gutsherrin-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Die "Heimkehr der Störche" ist die Fortsetzung des Romans "So weit die Störche ziehen" von der Schriftstellerin Theresia Graw.

Zum Inhalt: Eine junge Frau namens Dora steht im Mittelpunkt der Handlung. Dora ist mit ihrer Familie aus Ostpreußen vertrieben wurden, ihre Eltern waren Besitzer eines Gutshofes und wohl situiert. Nun lebt die Familie in beschränkten Wohnverhältnissen auf einem Hof in der Lüneburger Heide. Doch glücklich sind sie alle nicht. Dora bewirbt sich für ein Studium, sie möchte Tierärztin werden und bekommt nur in Ostberlin einen Studienplatz. Sie zieht mit ihrer Ziehtochter nach Ostberlin, immer auf der Suche nach ihrer großen Liebe Curt, den sie dort als Gefängnisinsassen endlich findet. Doch immer mehr bedrücken sie die Verhältnisse in dem Land und im Juni 1953 demonstriert auch Dora und es bleibt ihr nichts anders übrig als in den Westen Berlins zu fliehen und anschließend nach München.

Ich war nicht nur von dem ersten Teil "So weit die Störche ziehen" begeistert, auch der zweite Teil zog mich wieder völlig in Bann. Das Buch wurde direkt von mir "verschlungen". Immer wieder bewundernswert wie die junge Dora - trotz immer wiederkehrenden Schicksalsschlägen - weiter kämpft. Dabei ist für sie nicht nur ihre Liebe zu Curt wichtig, auch die kleine Clara, Ihre Eltern, Geschwister und Verwandte haben absolute Priorität in ihrem Leben. Gleichzeitig versteht es die Schriftstellerin Theresa Graw immer wieder neu, die politischen Geschehnisse mit den einzelnen Schicksalen zu verbinden, so dass man das Gefühl hat, dabei zu sein. Auch die Nebendarsteller wie z. B. die Freundinnen von Dora werden in einer äußerst lebendigen Art und Weise dargestellt. Dora ist eine Frau, die nicht nur kämpfen kann, sondern auch noch nach einen verlorenen Kampf wieder den Mut hat aufzustehen und weiterzukämpfen. Nach meiner Meinung eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.06.2021
Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1
Langroth, Ralf

Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1


ausgezeichnet

Der Autor Ralf Langroth hat es mit seinem Kriminalroman "Die Akte Adenauer" geschafft mich von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln.

Der fiktive Protagonist Philipp Gerber ist als Kind mit der Schwester und den Eltern vor dem drohenden Naziterror gerade noch rechtzeitig in die Vereinigten Staaten von Nordamerika geflüchtet und nun als junger GI in den letzten Kriegstagen wieder zurück in seiner alten Heimat. Er wird zum Kriminalhauptkommissar beim BKA ernannt und seine Aufgabe besteht zunächst darin, den Mord an seinen Vorgänger aufzuklären. Bei seinen Recherchen lernt er die Journalistin Eva Herden kennen und lieben und die beiden geraten immer wieder in neue gefährliche Situationen.

Da ich schon einige politische Thriller gelesen habe, war ich sehr positiv überrascht, dieses Buch war nicht trocken, nicht zu sachlich, die politischen Hintergründe wurden zwar eingehend erläutert, aber die Spannung blieb immer auf dem gleichen hohen Level. Bedingt durch die guten Schilderungen des Autors gelang es ihm ohne weiteres die Konflikte bzw. die Abhängigkeit zwischen Deutschland und der USA zu schildern, als auch das Nachkriegsdeutschland in einer perfekten Art und Weise nachzustellen. Ich freue mich auf das nächste Buch von dem Autor und gebe eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.05.2021
Die Toten vom Gare d'Austerlitz
Lloyd, Chris

Die Toten vom Gare d'Austerlitz


gut

Der Kriminalroman "Die Toten vom Gare d'Austerlitz" von dem Schriftsteller Chris Lloyd, erschienen im Suhrkampverlag, beginnt am Freitag, den 14.06.1940. Ein sehr denkwürdiger Tag für Paris, da an diesem Tag die Nazis in Paris einmarschieren und die Stadt besetzen. Zeitgleich bekommt Inspektor Giral die Aufgabe Morde an vier polnischen Flüchtlingen aufzuklären, die in einem Zug am Gare d'Austerlitz gefunden wurden.

Das Buch wird aus der Sicht des Inspektors geschrieben. Ein klassischer Krimi, so dachte ich zuerst. Da aber sehr viel über die politische Lage, über das Befinden des Inspektors geschrieben wurde, dazu kamen noch die vielen verschiedenen Handlungsstränge, die sich auch noch zusätzlich überschnitten, hatte ich doch so einige Schwierigkeiten mit dem Buch. Ich hätte mehr Ermittlungsarbeit, einfach mehr Thriller erwartet und war ein wenig enttäuscht von dem Buch.

Bewertung vom 27.03.2021
Sieben Tage am Meer
Rosen, Ella

Sieben Tage am Meer


ausgezeichnet

Cornelia, Gitta und Marlies sind drei Freundinnen, die sich schon sehr lange kennen und unterschiedlicher nicht sein können. Trotzdem halten die drei an einer alten Tradition fest und treffen sich einmal im Jahr für ein verlängertes Wochenende. Dieses Mal findet das Treffen auf Sylt statt.

Alle drei sind, auf unterschiedlicher Weise sehr unzufrieden mit ihrem Leben und beginnen auch langsam darüber zu sprechen, sei es die ausgebliebene Karriere als Musikerin, einen untreuen Ehemann, der die langjährige Ehe beendet hat und der unerfüllte Wunsch nach einem Kind. Nach einem langen Gespräch erscheint den dreien ein Engel...

Cornelia, Gitta und Marlies, ab heute im Club der Engel, wollen und sollen nun Gutes tun, auch in der Hoffnung, dass ihr eigenes Leben besser wird. Erst einmal etwas gewöhnungsbedürftig, aber je näher man den Engel und die drei Frauen kennenlernte, desto mehr konnte man ihr Leid, ihre Freuden und dann zum Schluss auch ihr Glück nachvollziehen. Man hat den Eindruck, dass jeder in irgendeiner Weise einen Engel in sich trägt, er muss nur geweckt werden. Das gelingt den Protagonistinnen auch auf eine manchmal sehr amüsante Art und Weise. Ein Buch, tiefsinnig, aber mit viel Humor, ideal, um abzuschalten und zu entspannen und vielleicht auch ein wenig über das Leben nachzudenken.