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Benutzername: 
Frieda
Wohnort: 
MV

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2022
Im Schatten der Wende
Goldammer, Frank

Im Schatten der Wende


sehr gut

Der erste Teil des Romans "Im Schatten der Wende" von Felix Goldammer spielt im Jahr 1988, dem letzten Jahr der DDR. Es wird das Arbeitsleben und der Alltag des Volkspolizei-Obermeisters Tobias Falck beschrieben, Schauplatz ist Dresden. Hier wird Falck mit verschiedenen Straftaten konfrontiert. Falck steht zum System DDR und verteidigt es wo er kann. Aber der Todessturz eines ABV, der als Unfall abgetan werden soll, stimmt ihn nachdenklich.
Der zweite Teil des Romans befasst sich dann mit der Zeit der Wende ab Oktober/November 1989. Nach Öffnung der Mauer tritt Falck seinen Dienst beim KDD Ost an. Dort bekommt er es mit einer ganz anderen Art von Verbrechen zu tun. Es scheint, dass sich gleich Kriminelle aus dem Westen in den Osten begeben haben, um ihre Geschäfte auszuweiten. Drogenhandel und das neu entstandene Rotlichtmilieu sind Neuland für ihn.
Der Roman zeigt ein Stück Zeitgeschichte und die gravierenden Unterschiede zwischen BRD und DDR, den Umgang der Menschen miteinander und die Lebensverhältnisse in Ost und West.
Meines Erachtens ist die Charakterisierung der Protagonisten sehr gut gelungen, insbesondere die Darstellung der unterschiedlichen Persönlichkeiten hat mich sehr angesprochen. Die Konflikte in der Zusammenarbeit zwischen Ost und West haben persönliche Erfahrungen und Erinnerungen bei mir geweckt.
Mein Fazit: Eine fesselnde Zeitreise vom letzten Jahr der DDR in die Wendezeit.

Bewertung vom 07.10.2021
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Teil über die Polizeiärztin Magda Fuchs von Helene Sommerfeld führt den Leser nach Berlin ins Jahr 1922. Der 1. Weltkrieg ist zu Ende und das Leben kehrt zurück. Magda erfüllt sich, neben der Arbeit als Polizeiärztin, den Traum von einer eigenen Praxis. Aber auch Celia hat sich, nach dem Tod ihres Mannes, neu verliebt. Eigentlich möchte sie sich aber nicht neu verlieben, da sie sich nicht mehr in männliche Abhängigkeit begeben will. Doris, die nach Berlin gekommen ist, um Schauspielerin und berühmt zu werden, scheint ihrem Ziel näher zu kommen. Jedoch sind alle Charaktere und Handlungen geprägt durch die Folgen des Krieges.
Auch dieser zweite Band hat mich vollkommen überzeugt und erzählt das Leben der starken Protagonistinnen in gut lesbarem und lebhaftem Schreibstil weiter. Man fühlt sich als Leser sofort in das Jahr 1922 zurückversetzt und leidet mit den Schicksalen mit. Die Fragen, ob es eine sichere Zukunft für Kinder gibt oder, ob das damalige Leben einer Frau eine Zukunft hat, werden dabei authentisch in die Geschichte eingebunden.
Die Auswahl der einzelnen Charaktere könnte unterschiedlicher nicht sein. Jede Person bekommt seine eigene Bühne und macht auch diesen zweiten Band abwechslungsreich und sehr lesenswert.

Bewertung vom 01.10.2021
Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


ausgezeichnet

Der Roman "Kinderklinik Weißensee-Jahre der Hoffnung" von Antonia Blum beginnt mit einem Prolog im Jahr 1914 und spielt dann im Jahre 1918. Es tobt immer noch der 1. Weltkrieg und Marlene beginnt ihre Arbeit als Ärztin in Ausbildung an der Kinderklinik Weißensee. Hier arbeitet auch ihre Schwester Emma als Kinderkrankenschwester und Ausbilderin der Eleven. Gleich zu Beginn begegnet Marlene der Argwohn des männlichen Oberarztes Dr. Buttermilch, der einer Frau in diesem Beruf ablehnend gegenüber steht. Marlene versucht sich durch die Aneignung von viel Wissen und großem Ehrgeiz einen Stand unter der männlichen Ärzteschaft und in der Gesellschaft aufzubauen.
Die Schwestern Marlene und Emma stecken in Sachen Liebe beide in Schwierigkeiten. Marlenes Verlobter kommt traumatisiert aus dem Krieg zurück und Emma muss sich zwischen zwei Männern entscheiden.
Persönlich muss ich sagen, dass mich die Themen des Buches wie Emanzipation, Frauenwahlrecht und die Folgen des 1. Weltkrieges sehr berührt haben. Jedoch hat das Buch nicht nur diese Themen zu bieten, sondern lebt auch von der Liebe, dem Herzschmerz und den verschiedenen Schicksalen. Ich kenne zwar den ersten Teil nicht, konnte mich aber in diesen zweiten Band problemlos einfinden und war begeistert.
Sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 26.08.2021
Pacific Crest Trail Killer (eBook, ePUB)
Piskulla, Christian

Pacific Crest Trail Killer (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Pacific Crest Trail (PCT) ist ein toller Wanderweg für Hartgesottene im Westen der USA. Natur und Einsamkeit pur, Abgeschiedenheit und unheimlich, aber auch gleichgesinnte Hiker, als das spiegelt der Thriller wider.
Mark Stetson, nach acht Jahren im Ausland wieder zurück in den USA, will diesen PCT mit seinen 4.300 km unbedingt wandern. Doch schon nach einer Strecke von ca. 750 km endet seine Wanderung mit einem überaus schrecklichen Mord an einer ihm unbekannten Frau. Die ermittelnden Beamten des FBI L.A., mit deren Chef Steve Cortez, übernehmen den Fall und engagieren Mark. Aber kann er mithelfen, den Täter zu finden und weitere Morde zu verhindern? Im weiteren Verlauf lernt er Rebecca kennen und nicht nur das.
Aber die Frage der gesamten Story bleibt: Ist es überhaupt möglich, auf einem Trail durch die Wildnis einen unbekannten Mörder zu finden? Christian Piskulla beschreibt die Landschaft des PCT wunderbar detailreich und die vorn angebrachte Karte hilft bei der Orientierung.

Die gesamte Story ist sehr atemberaubend und sehr extrem in vielen unterschiedlichen Lebenslagen beschrieben, was ich so nicht erwartet hätte. Der Thriller zeigt viele Charaktere auf, die in ihren Gewohnheiten und Auftreten nicht verschiedener sein könnten. Protagonisten bleiben jedoch Mark Stetson und Rebecca DiRomania, die FBI-Ermittler und der Killer, sowie die Frage nach dessen unheimlichem Mentor.

Mein Fazit: Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und kann es jedem Thrillerfan nur empfehlen!

Bewertung vom 21.08.2021
Die Tote mit der roten Strähne
Kent, Kathleen

Die Tote mit der roten Strähne


ausgezeichnet

Betty Rhyzyk, lesbisch, rothaarig und aus einer Familie, in der man zur Polizei geht, kommt von New York nach Dallas. Dallas ist ein heißes Pflaster. Betty wird leitende Ermittlerin beim Einsatz gegen mexikanische Drogendealer. Doch der Einsatz läuft schief, der Boss des Drogenkartells kann fliehen und ein Polizeikollege verliert sein Leben. Betty ist wild entschlossen, den Drogenboss zu erwischen und den Tod ihres Kollegen zu rächen. Doch dabei gerät sie in den Sog der Kartelle und deren Verbrechen.
Betty wird von der Autorin Kathleen Kent als sehr individuelle Person dargestellt, die auch in ihrer Wortwahl kein Blatt vor den Mund nimmt.
Alle Handlungen und Handlungsorte sind meiner Meinung nach sehr gut beschrieben und ich fühlte mich gleich in die Story eingebunden. Das Cover passt sehr gut zum Thriller. Die rote Strähne zieht sich durch die gesamte Handlung, die durchgehend von Spannung geprägt ist. ich hatte das Gefühl, das Buch nicht weglegen zu können, aus Angst, etwas zu verpassen.
Mein Fazit: Für Thrillerfans wirklich zu empfehlen!

Bewertung vom 25.07.2021
Wild Card
Thompson, Tade

Wild Card


sehr gut

Die ungewöhnliche Covergestaltung des Thrillers "Wild Card" von Tade Thompson in gelb und orange sticht dem Leser sofort ins Auge.
Das Buch ist eine aufregende Darstellung des Lebens des Protagonisten Weston Kogi, der aktuell in London lebt, aber aufgrund der Beerdigung der Tante in sein afrikanisches Geburtsland zurückkehrt. Dort erwartet ihn ein Leben zwischen Aufständischen und Bürgerkrieg, aber auch zwischen Liebe, Hass, Gewalt und Bestechung. Teilweise fand ich den Thriller sehr erschreckend, da ich bislang sehr wenig Berührungspunkte auf den afrikanischen Kontinent hatte. Ob die kulturellen und politischen Gegebenheiten korrekt recherchiert sind, kann ich nicht bewerten, stellen sich für mich aber als sehr interessant dar.
Der Thriller ist keinesfalls langweilig und liest sich flüssig. Es gibt Szenen mit viel Action, die zum Teil recht brutal sind, jedoch folgen dann auch wieder sehr emotionale Szenen.
Mein Fazit: Der Thriller ist ungewöhnlich, aber sehr interessant und für Fans dieses Genres wirklich empfehlenswert.

Bewertung vom 19.07.2021
Unter dem Sturm / Die Halland-Krimis Bd.1
Carlsson, Christoffer

Unter dem Sturm / Die Halland-Krimis Bd.1


sehr gut

Der Krimi "Unter dem Sturm" von Christoffer Carlsson ist für mich kein "normaler" Kriminalroman. Er beginnt im Jahr 1994, als mitten in der Nacht im schwedischen Marbäck ein Haus brennt. Doch damit nicht genug. Bei den Löscharbeiten wird eine tote Frau gefunden. Sie ist schnell identifiziert und unter Tatverdacht gerät sofort der Freund Edvard Christensson. Unter seiner Festnahme leidet auch die Familie, insbesondere der Neffe Isak, der sich fragt, ob er auch die Bösheit in sich trägt. Den Polizist Vidar, der im selben Ort lebt und der sich mit den Familienverhältnissen und Beziehungen innerhalb des Ortes auskennt, lässt dieser Fall nicht los.
Die Geschichte wird aus zwei Sichtweisen erzählt. Einmal die des Polizisten Vidar und andererseits aus der Sicht des Jungen Isak, der als Neffe eine sehr enge Bindung zu dem tatverdächtigen Onkel hat. Das Buch spielt über mehrere Jahre hinweg und zeigt die Auswirkungen der Verbrechensaufklärung auf die Familien und Freunde. Ausgrenzung und Eheprobleme werden aufgezeigt.
Durch die Beleuchtung der Geschichte im Jahr 1994 und dann 10 bzw. nochmals 12 Jahre später, werden die Figuren in ihrer oft tragischen Entwicklung dargestellt.
Dieser Roman ist in meinen Augen kein gewöhnlicher Krimi, sondern fesselt durch die Darstellung des Lebens und der Probleme/Auswirkungen eines Mordes. Ich würde dieses Buch nicht dem "üblichen" Krimiliebhaber empfehlen, da diesem eventuell zu wenig Action vorkommt, sondern eher dem Liebhaber eines schönes Schreibstils, der eine Lebensgeschichte mit Spannung lesen möchte.

Bewertung vom 14.06.2021
Der Nachlass
Winner, Jonas

Der Nachlass


sehr gut

Der Thriller "Der Nachlass" von Jonas Winner spielt auf einer Insel, in der Nähe von Berlin. Vier Geschwister und deren Familien reisen sowie der Zwillingsbruder der sterbenden Hedda, reisen dorthin, um sich von ihr zu verabschieden. Hedda war sehr vermögend, aber wer bekommt das Millionenerbe? Die Challenge, die Grundlage des Testaments ist, beginnt. Die Spiele sind zum Teil unwürdig und gefährlich. Aber wer wird am Ende der Sieger sein? In der aufgeheizten Stimmung kommen längst vergangene Geschichten ans Licht.
Der Thriller ist in Kapiteln eingeteilt, deren Zeitschiene zwischen der Gegenwart und den früheren Jahren wechselt. Dieser Wechsel zwischen den verschiedenen Schauplätzen habe ich zum Teil als unübersichtlich empfunden und an manchen Stellen schwer nachzuvollziehen. Zu Beginn des Buches ist ein Stammbuch angegeben, der bei der Zuordnung der einzelnen Personen sehr hilfreich ist. Die Charaktere sind sehr real und ihr Verhalten in bestimmten Situationen gut nachvollziehbar. Erschreckend war für mich, wie weit Menschen doch gehen, wenn es um Geld geht.
Der Schluss war dann für mich doch überraschend. Der Thriller ist meiner Ansicht nach relativ gruselig, aber nicht zu brutal. Fazit: Ein ungewöhnlicher, aber guter Lesestoff.

Bewertung vom 18.05.2021
Letzte Ehre
Ani, Friedrich

Letzte Ehre


sehr gut

Im Roman "Letzte Ehre" von Friedrich Ani ist die Oberkommissarin Fariza Nasri mit der Aufklärung des Verschwindens der 17-jährigen Finja Madsen betraut. Hiermit beginnt auch der erste Teil der Geschichte. Der Fall scheint dann auch relativ schnell klar zu sein. Im Laufe des Lesens merkt man jedoch, dass es sich um mehrere Fälle handelt, da sich hier mehrere Nebenhandlungen aufbauen. Diese lösen in der Protagonistin einiges an Chaos und Unruhe aus.
Der Kriminalroman ist in drei Kapitel aufgeteilt und es kommt daher ein Großteil an Charakteren zum Einsatz. Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und oftmals als polizeiliche Vernehmung dargestellt. Jedoch ließ der ungewöhnliche Schreibstil bei mir kein flüssiges Lesen aufkommen und ich musste mich sehr konzentrieren, den Faden nicht zu verlieren.
Das Buch offenbart die dunklen Seiten unserer Gesellschaft und schockt den Leser damit. Das Thema Schuld wird aus mehreren Sichtweisen betrachtet. Hauptprotagonistin bleibt die Oberkommissarin Fariza Nasri in diesem doch relativ düsteren Krimi mit verzweigten Machenschaften und jeder Menge vielfältiger Gefühle und menschlicher Abgründe.
Mein Fazit: Der Schreibstil von Friedrich Ani ist gewöhnungsbedürftig und das Thema des Buches anspruchsvoll. Das Ende des Krimis ist unerwartet. Jedoch birgt das Buch viele spannende Momente, die den Leser in den Bann ziehen werden.

Bewertung vom 20.04.2021
Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1
Langenbach, Clara

Zeit für Träume / Senfblütensaga Bd.1


sehr gut

Der Roman Zeit für Träume von Clara Langenbach ist der erste Teil der Senfblüten-Saga und spielt in den Jahren ab 1905, hauptsächlich in Metz. Die Protagonistin Emma ist eine starke Frau, mit einem eigenen Kopf, den sie auch versucht, so gut es geht, durchzusetzen. Sie würde gern studieren, fast jedoch zu dieser Zeit als Frau so gut wie unmöglich ist. Ihre Eltern hingegen wollen sie verheiraten. Der Zufall will es, dass sie bei einem Kaffeekränzchen auf Carl trifft. Carl arbeitet zu Beginn des Romans in einer Senffabrik. Senf ist seine Leidenschaft, gerne würde er sich selbstständig machen und verschiedene Senfsorten entwickeln. Dies kollidiert mit dem Wunsch seiner Eltern, das heimische Fuhrunternehmen zu übernehmen. Ein weiterer Protagonist ist Antoine, dessen Familie ein Weingut besitzt. Jedoch hat Antoine ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater.
Im Laufe der Geschichte wird Emma immer wieder damit konfrontiert, dass sie nicht aus wohlhabenden Verhälrnissen stammt und eine Frau ist. Der Roman gibt eine sehr detaillierte Beschreibung der Lebensverhältnisse und der Ansichten der einzelnen Personen der damaligen Zeit.
Die Geschichte ist gut zu lesen, man kann sich gut in die Charaktere hineinversetzen und mitfühlen. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte, die lebensecht wirkt. Durch immer neue Ereignisse wird es nicht langweilig. Schöne und traurige Szenen machen den Roman abwechslungsreich und lesenswert.