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Benutzername: 
riegermilena
Wohnort: 
Egenhausen

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 26.02.2025
Miluscha
Seltmann, Lothar von

Miluscha


ausgezeichnet

„Gott wird sorgen“ – davon zeugt dieses Buch und schildert auf einfühlsame Weise die Geschichte der jungen Emilie Beer, von allen Miluscha genannt.

Miluscha wird in einem kleinen deutschen Dorf in der Ukraine geboren und erlebt hier die ersten Lebensjahre inmitten von Wiesen und Wäldern. Doch die Familienidylle findet ein jähes Ende, als die kommunistischen Hände eines Tages auch nach ihrer Heimat greifen.
Die Familie sieht sich mit mehreren Schicksalsschlägen konfrontiert, wird deportiert und zur Zwangarbeit verpflichtet. Immer wieder müssen sie ihrer Bleibe verlassen, um an einem neuen Ort Arbeit und ein Zuhause zu finden.
Doch was die Familie zusammenhält ist der Glaube und das Vertrauen, dass Gott für sie sorgen wird.

Der Autor erzählt hier auf sehr einfühlsame und eindrückliche Art und Weise eine Familiengeschichte, die zu Herzen geht. Aus meiner Lebenswelt heraus scheint es mir unglaublich, was diese Frau alles erlebt (und auch überlebt) hat und es dennoch geschafft hat, ihre Lebensfreude und ihren Glauben nicht zu verlieren.
Wir erfahren in dem Buch auch viel von Miluschas Eltern und wie besonders ihr Vater eben diese Grundlagen in ihrem Leben und der Familie gesät hat und schließlich die ganze Familie daran festhält.
Dadurch durften sie in den widrigsten Umständen erleben, wie Gott sie versorgt und bewahrt.

Eine sehr bewegende, aber auch ermutigende Lebensgeschichte, die ich sehr gerne gelesen habe und auch weiterempfehlen werde.

Bewertung vom 21.02.2025
Großmütter erinnern sich
Gruber, Roswitha

Großmütter erinnern sich


sehr gut

Roswitha Gruber hat 11 Geschichten gesammelt, von Frauen die unterschiedlicher nicht sein könnten und dich auch einiges gemeinsam haben: sie alle kamen rund um den ersten Weltkrieg zur Welt und erlebten dann, auf die ein oder andere Weise, auch noch einen zweiten Weltkrieg.
Sie erzählen von ihrer Kindheit und ihrem Erwachsenwerden in einer Zeit der Entbehrung und wie sie dennoch zufrieden sein konnten.

Der Schreibstil der Autorin lässt einen den Eindruck gewinnen, als würde die Erzählende tatsächlich vor einem sitzen und aus ihrem Leben erzählen. Es hat mir gefallen, dass so in jeder Geschichte auch die persönliche Note der jeweiligen Frau zum Ausdruck kam.

Es ist heute fast unglaublich was diesen Frauen alles widerfahren ist und in welchen Umständen sie großgeworden sind. Es hat mich sehr bewegt, von wie viel Verzicht das Leben dieser Frauen geprägt war, wobei sie in ihren Erzählungen nicht einmal den Eindruck machen, als hätten sie es so empfunden. Besonders als Kinder waren sie wohl einfach dankbar und zufrieden waren mit dem, was sie hatten.

Was ich etwas vermisst habe, war der Aspekt des Glaubens, welcher, wenn es nach der Buchbeschreibung geht, ihnen half auch harte Zeiten zu überstehen. Bis auf wenige Ausnahmen wird dieser nicht erwähnt. Das tut den Geschichten in sich keinen Abbruch, ich hatte nur etwas anderes erwartet, aufgrund der Erwähnung im Klappentext.

Alles in allem ein unterhaltsames Buch, das einen besonderen Einblick in vergangene Zeiten gewährt!

Bewertung vom 19.02.2025
Melody of Silence
Siemens, Vanessa

Melody of Silence


ausgezeichnet

Die 17-jährige Keana will nur noch eins: weit weg! Und das am besten so schnell wie möglich.
Seit dem Tod ihrer Mutter spricht sie nicht mehr, was das Ankommen in einer neuen Stadt und einer neuen Schule nicht gerade erleichtert. Auch wenn Keanas Onkel sein Bestes gibt, für sie und ihren kleinen Bruder zu sorgen, will sie vor allem in Ruhe gelassen werden. Doch das passt auch ihren neuen Klassenkameraden so gar nicht…

Keana ist wütend, tief verletzt und fühlt sich von allen verlassen – Gott eingeschlossen. Ihre anfängliche Abwehrhaltung gegen alles und jeden war aufgrund ihrer Geschichte gut nachvollziehbar. Es war interessant zu lesen, wie es den Menschen, die es gut mit ihr meinen, gelingt, Stück für Stück zu ihr durchzudringen. Besonders Jennica habe ich sehr ins Herz geschlossen, aber auch Keanas kleinen Bruder, Ronan. Jennicas aufgeweckte Art und Ronans Gebete haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

In einem zweiten Handlungsstrang, der parallel gespannt wird, erfahren wir über die Schwierigkeiten, in welche sich Lucas Bruder Pascal hineinmanövriert hat.
Zum Ende hin spitzt sich die Handlung zu und es gibt ein spannendes Finale.

Es hat Spaß gemacht diese Geschichte zu lesen und besonders ab der zweiten Hälfte konnte ich es kaum zur Seite lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie das alles ausgeht.
Das Buchcover hat mir von Anfang an gut gefallen und auch jetzt wo ich Keana kennengelernt habe finde ich, dass es wunderbar zu ihr passt.
Die Autorin schafft es in dem Buch verschiedenste Themen zu vereinen und damit ist ihr eine tolle Geschichte voller Hoffnung, echter Freundschaft, den Gefahren von Mobbing und einer guten Portion Spannung gelungen.

Bewertung vom 14.02.2025
Das Spiel zwischen Licht und Schatten
Rompf, Tabea

Das Spiel zwischen Licht und Schatten


ausgezeichnet

Nachdem mich Tabea Rompfs Debüt absolut begeistert hatte, war ich total gespannt auf ihren zweiten Roman: „Das Spiel zwischen Licht und Schatten“.
Schon als ich im Vorfeld erfahren habe um was sich die Geschichte dreht konnte ich es kaum erwarten.

Deutsches Reich, 1945. In einem geheimen Gestapo-Gefängnis wird eine junge Frau gefunden, mehr tot als lebendig, die sich als amerikanische Geheimagentin entpuppt.
Auf ihrem Weg begegnet sie unter anderem dem MI6 Agenten Craig Brodie, der ihr von Anfang an eher misstrauisch gegenübersteht.
Überwältigt von dem, was ihr widerfahren ist, muss sie so manchen Rückschlag erleiden und beginnt mit Gott zu hadern. Warum lässt er all das zu, wo sie doch so sehr an ihm festgehalten hat?
Schon mit den ersten Sätzen der Geschichte befindet man sich mitten im Geschehen. Ich konnte leicht in die Geschichte eintauchen und trotz der verschiedenen Personen, die man zu Anfang kennenlernt, fiel es mir leicht, mich in der Handlung zurechtzufinden.
Die Autorin erzählt meist aus Maggies, hin und wieder auch aus Sicht von Craig Brodie.

Maggies Geschichte ging mir absolut ans Herz und hat mich emotional sehr bewegt. Der Autorin ist es meiner Meinung nach sehr gut gelungen, die Kämpfe und Herausforderungen von Maggie deutlich zu machen und ich habe so sehr mit ihr gehofft.
Ich denke früher oder später stellt sich jeder einmal die Frage, warum Gott Leid oder Umstände zulässt, sodass ich auch ihr Ringen darin sehr gut nachvollziehen konnte und gespannt war, ob und wie sie zu einem neuen Glauben und neuer Hoffnung durchdringen kann.

Begeistert hat mich außerdem, dass die Handlung zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar war. Ich war immer wieder erneut überrascht und manches Mal auch erschüttert über den Handlungsverlauf und konnte das Buch dadurch kaum zur Seite lesen.

Am Ende des Buches findet man einen Reflexionsteil, der es ermöglicht die Geschichte durch Fragen und weiterführende Bibelstellen noch einmal nachwirken zu lassen. Gerade bei solch schweren und herausfordernden Themen, wie wir sie in diesem Buch haben, fand ich das sehr wertvoll.

Wer einen „klassischen“ Roman sucht, mit einer schönen Liebesgeschichte, der wird hier nicht fündig. Doch was Tabea Rompf hier geschafft hat, ist ein so ganz anderer Roman, der zu Herzen geht, zum Nachdenken anregt und zeigt, dass es mit Gott trotz Dunkelheit immer einen Weg ans Licht gibt.

Eine ganz klare Leseempfehlung von meiner Seite!

Bewertung vom 12.02.2025
Die Cornwall-Saga
Vollkommer, Nicola

Die Cornwall-Saga


sehr gut

Die Cornwall-Saga von Nicola Vollkommer wurde neu überarbeitet und erscheint im neuen Gewand. Dieser Sammelband vereint die beiden Cornwall-Romane „Wie Möwen im Wind“ und „Die Rückkehr des Erben“ in einem Buch.

Cornwall, 1820: Statt endlich den ersehnten männlichen Erben empfangen zu dürfen, werden Lord und Lady Greenwold erneut Eltern einer Tochter. Die kleine Charlotte bekommt das ganze Missfallen der Eltern zu spüren und wächst fortan bei ihrer Amme im Dorf auf.
Ein Jahrzehnt später wird sie dennoch zurückgeholt und lebt von nun an auf Birch Hollow. Wo ihre Amme bisher einer der wenigen Menschen war, der ihr auch Liebe und Annahme geben konnte, erlebt sie nun Hass, Ablehnung und Intrigen – und wird mit der Zeit zum Spielball der Machenschaften ihres Vaters.

Dieser erste Roman macht uns bekannt mit der Familie Greenwold, die an den Küsten Cornwalls lebt. Ihr Zuhause, Birch Hollow, wird von düsteren Erzählungen umgeben.
Ebenso habe ich die Stimmung in diesem ersten Buch erlebt: düster und zum Teil auch etwas bedrückend.
An mancher Stelle wurde es mir persönlich auch etwas zu viel von „Flüchen“ oder bösen Vorahnungen. Doch mit der Zeit kommt immer mehr ans Licht, was davon wirklich wahr ist und in gewisser Weise passt es zu den Geschehnissen in und um Birch Hollow und den Fäden, die hinter der Kulisse gezogen werden.

Charlotte wächst inmitten dieser Intrigen auf und weiß immer weniger, wem sie wirklich vertrauen kann. Besonders ihre tiefe Sehnsucht nach der Annahme ihrer Eltern trübt dabei ihren Blick.

Während sich die ganze Handlung langsam aufbaut und die Spannung steigt, kam mir das Ende dann etwas knapp und schnell abgehandelt vor.
Doch am Ende überwiegt das Licht, welches die Dunkelheit in die Flucht schlägt und die Menschen, die im Vertrauen auf Gott lebten, dürfen die Früchte ihrer Gebete sehen.

Im zweiten Band „Die Rückkehr des Erben“ liegt der Fokus auf der Nächsten Generation der Familie Greenwold. Schauplatz ist weiterhin das Zuhause der Familie, welches mittlerweile „Birch Heights“ genannt wird, sowie ein Armenhaus in den dunklen Gassen Londons.
Eines Tages steht eine junge Frau, Marie, vor der Tür und sucht Zuflucht bei Lady Charlotte. Sind auch alle zuerst etwas skeptisch, wissen sie doch nicht, wo diese Frau herkommt und wer sie ist, so gewinnt sie letztlich doch das Vertrauen der Familie – ist sie doch die Einzige die einen Zugang zu der fast vollständig erblindeten Elinor, die fortan aufblüht und kaum wiederzuerkennen ist.
Doch währenddessen schmiedet ein alter Bekannter düstere Pläne in London und will sich so gar nicht abfinden mit der vorherrschenden Idylle in Birch Heights.

Trotz der herausfordernden Themen und der teilweise furchtbaren Umstände, unter welchen manche Personen leiden, so habe ich die Stimmung insgesamt ganz anders wahrgenommen als im ersten Band.
Während sich die Schlinge um die Familie immer enger zuzieht, gibt es dennoch Personen, die im Vertrauen auf Gott auf das Gute hoffen und nicht bereit sind, sich vom Bösen überwältigen zu lassen.

Dadurch, dass man erfährt, dass böse Pläne geschmiedet werden, aber nicht überblicken kann, wie diese aussehen bleibt es spannend und ich wollte unbedingt erfahren, wie es weitergeht. Der Autorin gelingt hier ein toller Spannungsbogen, der sich aufbaut und zum Ende hin zuspitzt.

Besonders Marie, sowie auch die etwas eigenwillige Elinor habe ich sehr ins Herz geschlossen und gehofft, dass es für beide eine hoffnungsvolle Zukunft gibt.

Was mir insgesamt sehr zugesagt hat, ist der Schreibstil der Autorin. Man hat das Gefühl sie wählt alle ihre Worte mit Bedacht und es gelingt ihr hervorragend, die einzelnen Szenen so detailliert zu beschreiben, dass ich sie stets vor mir sehen konnte. Das alles ohne, dass es übertrieben oder überladen gewirkt hätte.

Mit der Cornwall-Saga hat die Autorin in jedem Fall eine spannende und ereignisreiche Familiengeschichte geschaffen, welche spannende Lesestunden verspricht. Besonders der zweite Teil hat mich dann auch absolut gepackt und mich mit den kleinen Fragezeichen versöhnt, die ich anfangs noch hatte.

Wer Romane mit Spannung und Geheimnissen vor der Kulisse Englands mag, der wird hier auf jeden Fall fündig.

Bewertung vom 22.12.2024
1, 2, 3 ... was schlüpft da aus dem Ei?
Dale, Katie

1, 2, 3 ... was schlüpft da aus dem Ei?


ausgezeichnet

Dieses schöne Bilderbuch für die Kleinsten „Leser“ animiert zum Entdecken und Lernen.

Auf jeder Doppelseite lernen die Kinder ein anderes Tier kennen, dessen Tierbabys aus einem Ei schlüpfen – auf jeder Seite wird es ein Ei mehr. Dadurch lädt das Buch zum Mitzählen ein und die Kinder können aktiv ins Vorlesen mit einbezogen werden.

Die Bilder sind farbenfroh und liebevoll illustriert. Auf jeder Doppelseite gibt es viel zu sehen und die Bilder bieten dadurch viel Gesprächsstoff.
Die Eier sind jeweils mit Laschen versehen, sodass die Kinder die Tierbabys „schlüpfen“ lassen und nachschauen können, wer sich dahinter verbirgt.

Die Seiten sind aus Pappe und dadurch robust und perfekt für kleine Kinderhände.

Ein sehr schönes Bilderbuch für die Kleinsten „Leser“.

Bewertung vom 22.12.2024
Einfach einmalig
Bargen, Irina

Einfach einmalig


ausgezeichnet

Dieses wunderschöne Bilderbuch lädt auch die Kleinsten ein, Gottes einmalige Schöpfung zu entdecken und zu bestaunen.

Die Autorin hat diese Botschaft in tolle Reime verpackt, die uns zunächst viele Tiere und deren Eigenschaften oder Merkmale vorstellen. Auf der letzten Seite geht sie dann auf uns Menschen ein und darauf, dass jedes Kind wunderbar und einmalig gemacht ist.
Es macht Freude zu lesen und nach ein paar Mal vorlesen hatte unser Kleinster schon großen Spaß die Reime zu vollenden.

Das Buch ist außerdem wunderschön illustriert mit farbenfrohen und liebevoll gestalteten Bildern. Auf jeder Doppelseite gibt es viel zu entdecken!

Ein tolles Kinderbuch, schön zu lesen und schön anzuschauen.

Bewertung vom 22.12.2024
Empower
Teichen, Tobias

Empower


ausgezeichnet

Der Klappentext dieses Buches verspricht Ermutigung und Vision für Eltern im Alltag mit ihren Kindern. Und daran spart Tobias Teichen nicht.

Dieses Buch ist kein Erziehungsratgeber, der einen von vielen möglichen Erziehungsstilen erläutert und die Vorzüge dessen hervorheben möchte. Hier geht es um Beziehung. Tobias Teichen zeigt in diesem Buch auf wie wichtig und zentral es ist, eine Herzensbeziehung zu unseren Kindern aufzubauen. Damit einhergehend wird das Thema Kommunikation immer wieder hervorgehoben und aufgezeigt, wie wichtig es ist mit unseren Kindern im Gespräch zu bleiben.
Er geht auf die verschiedenen Rollen in der Familie ein und was es bedeutet Gott im Mittelpunkt zu haben – für jeden persönlich, aber eben auch in der Familie.
Tobias Teichen lässt dabei auch viele andere Stimmen zu Wort kommen und erläutert die verschiedenen Themen anhand realer Beispiele. Hinzukommen reichliche Tipps für weiterführende Literatur oder Predigten, durch welche einzelne Themen bei Bedarf vertieft werden können.
Er ist sich auch der geistlichen Komponente im Bereich von Beziehung und Erziehung bewusst und bezieht diese in den unterschiedlichen Themenbereichen mit ein, was ich sehr bereichernd finde.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind die Kapitel zu Themen, die gerade in er heutigen Zeit große Herausforderungen mit sich bringen können, wie z.B. Pornographie oder Social Media. Viele andere Bücher zum Thema Erziehung (die ich auch sehr schätze) sind aber gerade in diesen Punkten nicht mehr up to date, dennoch sehe ich hier einen sehr großen Bedarf Eltern aufzuklären und ihnen Hilfestellung zu geben.

In allem ist das Buch voller Ermutigung für Eltern und Tobias Teichen findet meiner Meinung nach auch immer wieder die richtigen Worte, um die Angst und Sorge zu nehmen, dass man als Eltern versagt. Er macht deutlich, dass Fehler dazugehören, zeigt aber auch Wege, wie eine Herzensbeziehung dennoch möglich sein kann.

Das Buch ist sehr praktisch und alltagsnah und enthält viele konkrete Tipps und Ideen für den Familienalltag. Immer wieder finden sich „Action Steps“ im Buch, die dazu ermutigen Themen gleich im Alltag umzusetzen.

Ich bin wirklich begeistert von dem Buch und habe es als sehr bereichernd und inspirierend empfunden. Ich werde das Buch von Herzen weiterempfehlen und sicher noch einige Male selbst zur Hand nehmen!

Bewertung vom 19.12.2024
Gemeinsames Leben
Bonhoeffer, Dietrich

Gemeinsames Leben


ausgezeichnet

Im April 2025 jährt sich der Todestag von Dietrich Bonhoeffer zum 80. Mal. Zu diesem Anlass erscheint sein Werk „Gemeinsames Leben“ im neuen Gewand.

Herausgegeben ist dieses Buch von Peter Zimmerling, der auch eine ausführliche Einführung geschrieben hat.
In dieser Einführung geht er auf den Kontext der Entstehung und den groben Inhalt des Buches ein. Um eben diesen Kontext zu verstehen, führt er dem Leser vor Augen wie das Leben am Predigerseminar Finkenwalde ausgesehen hat und mit welchen Herausforderungen die Seminaristen dort konfrontiert waren.

Das Buch ist unterteilt in fünf Themenbereiche: Gemeinschaft, Der gemeinsame Tag, Der einsame Tag, Der Dienst und Beichte und Abendmahl.

„Siehe wie fein und lieblich ist es, dass Brüder einträchtig beieinander wohnen“ – mit diesem ersten Vers aus Psalm 133, beginnt Dietrich Bonhoeffer sein Buch „Gemeinsames Leben“ und gibt damit gleich eine klare Richtungsweisung worum es ihm in diesem Werk geht.
Er schreibt darüber, welch ein Geschenk die Gemeinschaft unter Gläubigen ist, wie diese aber auch praktisch aussehen kann und gibt dafür konkrete Tipps und Anweisungen.
Neben der Gemeinschaft mit Christen geht er aber auch ausführlich darauf ein, wie wichtig die Zeit ist, die wir persönlich und allein mit Gott verbringen. „Wer nicht allein sein kann, der hüte sich vor der Gemeinschaft.“ (S.89)
Ein Thema das, wie ich finde, absolut in unsere Zeit hineinspricht und auch mich persönlich wieder neu herausgefordert hat. Wir finden Zerstreuung und Ablenkung an jeder Ecke und sind es selten noch gewohnt viel Zeit allein mit Gott und in Stille zu verbringen.
Ebenso haben mich auch die Worte über das Thema „Fürbitte“ sehr angesprochen.

Beim Lesen wird natürlich auch deutlich (inhaltlich, wie auch sprachlich), dass der Autor in einer anderen Zeit lebte als wir es heute tun, dennoch empfand ich einige Themen, wie zuvor schon erwähnt, aktuellere denn je. Und auch bei der etwas ungewohnten Sprache, hat es sich dennoch gelohnt dranzubleiben.
Insgesamt ein Buch voller wertvoller, wie auch herausfordernder Gedanken. Für mich war es sehr bereichernd und ich kann es wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 19.12.2024
Nachfolge
Bonhoeffer, Dietrich

Nachfolge


ausgezeichnet

Im April 2025 jährt sich der Todestag von Dietrich Bonhoeffer zum 80. Mal. Zu diesem Anlass erscheint sein Werk „Nachfolge“ im neuen Gewand.

Herausgegeben ist dieses Buch von Peter Zimmerling, der auch eine ausführliche Einführung geschrieben hat.
In dieser Einführung geht er auf die Entstehung und den groben Inhalt des Buches ein, baut aber auch eine Brücke in unsere Zeit und zeigt uns die Bedeutung der „Nachfolge“ für heute.

Das Buch gliedert sich in zwei Teile. Bonhoeffer beginnt mit einer Ausführung über den Unterschied von billiger und teurer Gnade. Er zeigt auf, warum Nachfolge, Glaube und Gehorsam miteinander verbunden sind und was es bedeutet Jesu Ruf zu folgen. Dies zeigt er anhand einiger Beispiele aus der Bibel, wo Menschen dem Ruf folgten, oder aber auch daran scheiterten, wie z.B. der reiche Jüngling.

Danach folgt seine ausführliche Auslegung zur Bergpredigt, sowie einiger weiterer Bibelstellen. Dieser Teil ist voller praktischer Anwendungen der Themen, die Jesus in der Bergpredigt anspricht. Besonders fand ich die Art und Weise wie es Bonhoeffer gelingt diese Themen aufzuzeigen, ohne dass man das Gefühl hat es geht in eine Richtung Werksgerechtigkeit.

Den zweiten Teil des Buches leitet Bonhoeffer mit der Frage ein, wie wir heute den Ruf in die Nachfolge erhalten, jetzt wo Jesus nicht mehr leibhaftig unter uns ist, wie es damals bei seinen Jüngern der Fall war. Der Fokus liegt in diesem zweiten Teil besonders auf der Gemeinde – dem Leib Jesu.

Ein Buch voller herausfordernder, aber auch wertvoller Gedanken zu einem Leben in der Nachfolge Jesu. Ja, es ist keine leichte Kost, aber ich habe es als sehr inspirierend empfunden.
Die Tatsache, dass Bonhoeffer den Weg der Nachfolge bis zum Schluss ging, bis in den Tod, verleiht dem Buch noch einmal zusätzlich ein besonderes Gewicht.