Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
cho-ice
Über mich: 
Ich liebe gute Bücher! :-)

Bewertungen

Insgesamt 242 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2024
Mit dem Leben spielt man nicht
Heimowski, Uwe

Mit dem Leben spielt man nicht


ausgezeichnet

Ich habe bereits einige Bücher von Uwe Heimowski gelesen und fand ihn als Mensch schon immer interessant, ohne ihn persönlich zu kennen. Durch seine Autobiografie „Mit dem Leben spielt man nicht“ habe ich viel Neues und Spannendes über ihn erfahren. Ein bewegtes Leben liegt hinter ihm – und sicher auch noch vor ihm, der aktuell als Vorstand einer NGO fungiert. Dass er einmal solch eine Position innehat, hätten sicher viele nicht gedacht, da er lange Zeit alkohol- und spielsüchtig war – noch bevor letzteres eine anerkannte Krankheit war.

Ehrlich erzählt er von seiner Kindheit und den Schwierigkeiten, von seiner Lebenswende, von seinem sozialen Engagement auf der Reeperbahn, seinem Wirken als Pastor und in der Politik. Durch die kurzen Kapitel liest sich das Buch flott und wird nicht langweilig. Ich bin durch die Seiten nur so geflogen. Spannend fand ich besonders die Einblicke in seine Zeit als Referent für Menschenrechte im Bundestag. Uwe Heimowski ist und bleibt ein Brückenbauer, der gern über den Tellerrand guckt und Menschen verbindet.

Dieses Buch ist für jeden, der lesen möchte, wie Gott ein Leben umkrempeln kann, wie es gelingt, sich im Großen und Kleinen für die zu kurz Gekommenen zu engagieren – und nicht zuletzt für jeden, der einfach eine gut geschriebene Biografie zu schätzen weiß.

Bewertung vom 12.09.2024
Verstoßen für die Freiheit
Wagner, Zada

Verstoßen für die Freiheit


sehr gut

In „Verstoßen für die Freiheit“ erzählt Zada Wagner (ein Pseudonym) die erschütternde Geschichte ihres Lebens in einer Parallelgesellschaft, mitten in Deutschland.

Zada wächst in einer arabischstämmigen, muslimischen Familie auf, in der die Tradition und die Meinung anderer wichtiger sind als das persönliche Glück. Als sie sich in einen deutschen Mann verliebt, geht sie ein großes Risiko ein und folgt ihren Gefühlen. Was sie erlebt, als dies bekannt wird, ist im Titel beschrieben – sie wird verstoßen und es beginnt ein steiniger Weg zu einer äußerlichen und später auch innerlichen Freiheit von dem, was sie als Kind erlebt hat.

Die Autorin hat dieses Buch in erster Linie für Frauen und junge Mädchen geschrieben, die heute in einer ähnlichen Situation leben. Es ist aber empfehlenswert für alle, die muslimische Traditionen – die nicht automatisch mit dem islamischen Glauben gleichzusetzen sind – verstehen und seltene, persönliche Einblicke in das Leben hinter der Haustür erhalten möchten. Denn Zada erzählt zwar in erster Linie ihre Geschichte, aber auch die Geschichte ihrer Cousinen, Freundinnen und vieler anderer Frauen. Ihr Schicksal ist kein Einzelschicksal.

Der Mut, den sie an den Tag legt, ist bewundernswert, auch die reflektierte Art, mit der sie über das Erlebte schreibt. Ein Highlight des Buches ist sicher, wie sie eines Tages, mitten in einer Depression, den trifft, der sie wirklich frei macht: Jesus Christus.

Insgesamt fand ich das Buch etwas zu langsam erzählt; der Fokus liegt sehr auf dem inneren Gefühlsleben der Autorin, viele Szenen werden sehr detailliert geschildert. Manche Entscheidungen in ihrem späteren Leben fand ich als Leserin schwer nachvollziehbar. Dennoch empfehle ich das Buch weiter – zeigt es nicht zuletzt, wie existierende Grundrechte Hunger nach Freiheit machen und durch gelebte Freundschaft Heilung geschehen kann.

Bewertung vom 13.08.2024
Lebensliturgien
Steinbach, Sebastian

Lebensliturgien


ausgezeichnet

Ich kannte den „Lebensliturgien“-Podcast, bevor ich mich in das neu erschienene, dazugehörige Buch vertieft habe, und war entsprechend gespannt auf die gedruckte Umsetzung. Der Untertitel verspricht „Heilsame Ruhepausen im Alltag“ – und genau das erhält man auch.

Das Buch ist gegliedert in 5 Teile – oder auch „Staffeln“, wie sie parallel zum Podcast heißen. Es geht um „Beten“, „anders leben“, „KlosterPsalmen“, „Teresa erzählt“ und im letzten Teil sind Tageszeitengebete enthalten. Da ich ein eher visueller Mensch bin, haben mich die gedruckten Texte, die grafische Gestaltung und zugeordneten Fotos sehr abgeholt. Ich konnte dort verweilen, wo ich noch einem Gedanken nachspüren wollte oder direkt eine weitere „Folge“ lesen, wenn mich die vorherige nicht so angesprochen hatte.

Was ich an den „Lebensliturgien“ besonders mag, ist die gelungene Kombination aus Relevanz für das Heute und einem tiefen Verwurzeltsein in der christlichen Tradition. In der Staffel „Teresa erzählt“, in der es um Teresa von Avila geht, wird das besonders deutlich: Häppchenweise wird man mit hineingenommen in das Leben und Denken dieser großen Gottesfrau – und gleichzeitig herausgefordert, ihren Gedanken und Spuren im Heute nachzuspüren.

Für eine „Lebensliturgie“-Folge benötigt man ca. 10-15 Minuten – perfekt für die Auszeit am Morgen oder Abend. Auch die Tageszeitengebete im letzten Teil fand ich sehr ansprechend. Das Buch ist zudem gespickt mit QR-Codes, die zu den einzelnen Hör-Folgen und weiteren Folgen der einzelnen Staffeln führen, die es nicht ins Buch geschafft haben.

Ich empfehle dieses toll gestaltete Buch jedem, der sich nach Ruhe beim Beten und in der Gottesbegegnung sehnt. Es passt für alle Konfessionen und erinnert stellenweise an die Lectio365-App der 24/7-Prayer-Gebetsbewegung. Ich hoffe, dass es bald einen Folgeband gibt und werde es demnächst einer Freundin zum Geburtstag kaufen – ein super Geschenk für jeden, der (neu) mit Gott unterwegs ist.

Bewertung vom 09.07.2024
Weil ich es will
Markus Hoffmann

Weil ich es will


ausgezeichnet

Was für ein unfassbar gutes, tiefes und vielschichtiges Buch!

Markus Hoffmann, Entwicklungspsychologe und Prior der „Bruderschaft des Weges“, hat mit „Weil ich es will“ einen wichtigen Beitrag zum Verstehen und Begleiten von (ehemals) homosexuell empfindenden Menschen veröffentlicht. Die in dem Buch enthaltenen 39 Lebensberichte sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie geschrieben haben. Manche sind anonym, manche mit realem Namen veröffentlicht. Manche erzählen von Jahren offen gelebter Homosexualität, bevor ein Hinterfragen begann, manche haben ihre homosexuellen Empfindungen nie ausgelebt. Was das Buch so kraftvoll macht: Es sind persönliche Geschichten, keine Theorie. Es geht hier um individuell gelebte Entscheidungen, nicht um starre Regeln, „Spontanheilungen“ oder ein „Schema F“.

Was mich beeindruckt hat, war die Offenheit der Berichte. Viele berichteten von erlebten Traumata, von Irritationen, von tiefer Einsamkeit und Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Verbundenheit. Da es so tief ging, konnte ich meist nur ein bis zwei Berichte lesen, bevor ich das Ganze wieder sacken lassen musste. So habe ich letztlich Monate mit dem Buch verbracht, aber keine Minute davon bereut.

„Weil ich es will“ ist ein feinfühlig geschriebenes, gut gegliedertes Buch, das neben selbst betroffenen Menschen auch eine wertvolle Lektüre für Seelsorger und Therapeuten ist. An vielen Zeugnissen zeigt sich ein Gewordensein, aber auch die Kraft innerer Heilungsprozesse, wenn man sich auf den Weg macht. Obwohl ich selbst nicht betroffen bin, haben mich etliche Beiträge tief berührt – Fragen der Identität beschäftigen uns Menschen einfach in jeder Lebenssituation. Am meisten beeindruckt hat mich der Bericht von „Isabell“, die als Frau geboren eine Geschlechtsumwandlung zum Mann vornehmen ließ, sich aber Jahre später doch wieder entschied, als Frau zu leben.

Ich empfehle „Weil ich es will“ von Herzen, denn wie Verleger Dominik Klenk im Nachwort schreibt: „Zwischen den Zeilen der einzelnen Geschichten [entsteht] ein Raum, in dem Menschen sich verorten können: umgeben vom Wort und von der Liebe Gottes, erfüllt mit dem Zuspruch von Gefährten, die ihr Anliegen teilen und ernst nehmen.“

Bewertung vom 16.06.2024
Wenn Erwachsene beten, klingt das langweilig
Böcking, Daniel

Wenn Erwachsene beten, klingt das langweilig


ausgezeichnet

Seit 2017 schreibt Daniel Böcking eine Kolumne für das Magazin PRO über Gespräche mit seinen Kindern über den Glauben an Gott. Nun ist aus den Highlights dieser Kolumne ein kleines, aber feines Buch geworden, das es in sich hat.

Der Austausch des Autors mit seinen vier Kindern (zu Beginn der Kolumne sind es noch drei, im vorletzten Beitrag sind sie 3, 7, 10 und 11 Jahre alt) über Gott, den Glauben, (christliche) Umgangsformen und viele weitere Themen ist mal witzig, mal nachdenklich, mal Mut machend – und manchmal alles gleichzeitig. „Aus dem Leben gegriffen“ ist eine sehr gute Umschreibung und ich mag einfach die unverkrampfte Art des Autors. Bei manchen Kinderfragen schreibt er offen, dass er nicht so recht weiß, was er seinen Kindern sagen soll, und manchmal lässt er sie selbst zu Wort kommen.

Die insgesamt 28 kurzen Kapitel sind nicht zuletzt ein Stück Zeitgeschichte, denn sie erstrecken sich natürlich auch über die Coronazeit, die in manchen Beiträgen sehr präsent ist.

Ich habe beim Lesen der einzelnen Beiträge häufiger laut aufgelacht, von anderen war ich berührt. Kurz nach dem Lesen habe ich mir das Buch gleich nochmal zum Verschenken gekauft. Es eignet sich super für Christen, genauso wie für Menschen, die (noch) nichts mit dem christlichen Glauben anfangen können, aber auf der Suche sind. Ich würde es einer Religionslehrerin ebenso schenken wie einem Mechatroniker mit kleinen Kindern. Großes Kompliment – und gerne mehr davon!

Bewertung vom 15.06.2024
Anastasis: Gefährliche Rückkehr
Schwarz, Lydia

Anastasis: Gefährliche Rückkehr


sehr gut

Was für eine spannende Idee! – so dachte ich, als ich die Beschreibung von „Anastasis“ las: Eine dubiose Organisation möchte mittels Zeitreise den Tod von Jesus Christus verhindern.

Und spannend ist dieser über 500 Seiten starke Roman von Lydia Schwarz auf jeden Fall! Die meisten Charaktere sind vielschichtig, es gibt mehrere Nebenhandlungen, Interessenkonflikte und etliche Situationen, wo ich mir überhaupt nicht vorstellen konnte, wie es jetzt noch weitergehen soll.

Mir hat gut gefallen, wie die Autorin in das antike Israel eintaucht und ganz nebenbei historische Fakten in die Handlung eingeflochten hat. In einem Interview der „Literarischen Hausapotheke“ erzählt sie von den Hintergründen und Recherchen in Zeiten von Corona (sehr zu empfehlen!). Auch die Art, wie Jesus beschrieben wird, ist überzeugend, respektvoll und berührend.

Nun muss sich allerdings jeder Autor auch ein Stück weit an seinen früheren Werken messen. Die „Kreuzträgerin“-Trilogie fand ich schlichtweg genial. „Anastasis“ ist immer noch sehr, sehr gute und tiefgehende Unterhaltung auf hohem Niveau – und doch empfand ich insbesondere den „Bösen“ im Buch als zu eindimensional, etwas zu gewollt. An ein paar Stellen sind mir außerdem kleine Ungereimtheiten aufgefallen. Auch die Umschlaggestaltung ist diesmal nicht so hochwertig wie bei den anderen Büchern der Autorin. Daher vergebe ich nicht die höchstmögliche Bewertung.

Fazit: „Anastasis“ ist ein spannender Zeitreise- und Zukunftsroman, der sich um die wichtigste Person der Weltgeschichte dreht. Leser mit einem christlichen Hintergrund werden daran ihre Freude haben.

Bewertung vom 10.05.2024
Die Kunst des Neuanfangs
Pfauth, Sarina;Kuder, Debora

Die Kunst des Neuanfangs


ausgezeichnet

Nach „Das hatte ich so nicht bestellt“ (erschienen 2022 bei SCM) legt das Autorinnenduo Pfauth/Kuder mit „Die Kunst des Neuanfangs“ ein weiteres Buch mit Charakter vor, das ich wärmstens empfehlen kann.

Wie fängt man neu an – in einem anderen Land, mit der Umsetzung eines Lebenstraums, mit einem neuen Hobby oder nach einer Diagnose, die das Leben grundlegend verändert? Was haben eine Höhlenforscherin, ein Regisseur, eine Nonne, eine Pfarrerin, ein Unternehmensberater und weitere Veränderungsexperten dazu zu sagen?

Dieses Buch ist eine Sammlung an Lebensberichten, Interviews und klugen Beiträgen der Autorinnen, die daraus ein stimmiges Ganzes machen. Mich haben viele der Beiträge sehr angesprochen und inspiriert. Es ist ein Buch, das sich leicht, aber nicht schnell liest. Vielem wollte ich nach dem Lesen nachspüren, darüber nachdenken, es erst mal sacken lassen.

Der Glaube an Gott spielt in etlichen Beiträgen eine wichtige Rolle, sodass es vor allem spirituell interessierte Menschen ansprechen wird. Leider fehlen in diesem Buch die schönen Bilder des Vorgängers, aber der Qualität des Textes tut das keinen Abbruch.

Mein Fazit: Auch wenn man gerade nicht mitten in oder direkt vor einem Neuanfang steht, ist das Lesen dieses Buches sehr bereichernd. Es macht Lust auf Veränderung und vermittelt Hoffnung für das Potenzial von Lebenssituationen, die man sich nicht ausgesucht hat. Große Empfehlung!

Bewertung vom 28.04.2024
Alles nur heiße Luft?
Ain, Tobias

Alles nur heiße Luft?


sehr gut

Hinter „Alles nur heiße Luft?“ verbirgt sich eine abenteuerliche Lebensgeschichte.

Tobias Ain wird 1973 in der DDR geboren und dort im Jugendalter überzeugter Sozialist. Dennoch flüchtet er kurz vor dem Mauerfall über die Prager Botschaft in den Westen Deutschlands. Dort wird er Unternehmer und schließt sich den Zeugen Jehovas an. Über 25 Jahre gehört er der Sekte an, doch als ihm Zweifel kommen, gibt er seine Leitungsfunktion ab und macht sich auf die Suche danach, was ihn im Leben wirklich trägt.

Ich hatte bereits den Podcast zu diesem Buch gehört und war sehr gespannt darauf, es selbst zu lesen. „Alles nur heiße Luft?“ beschreibt ein wirklich wechselvolles Leben. Offen und ehrlich schildert Tobias Ain, was ihn zum Sozialisten, später zum Kapitalisten und noch später zum Zeugen Jehovas werden ließ. Dabei fand ich jeden Entwicklungsschritt sehr reflektiert und gleichzeitig nachvollziehbar beschrieben. Berührt hat mich, wie der Autor seine Begegnung mit Jesus vor Augen malt – einmalig, besonders und so persönlich.

Was außerdem für das Buch spricht: Tobias Ain schreibt empathisch, rechnet nicht mit alten Weggefährten ab. Was mich nicht so überzeugt hat: Manche Umstände werden mehrmals geschildert, was ich etwas ermüdend fand.

Mein Fazit: „Alles nur heiße Luft?“ ist eine empfehlenswerte Autobiografie, die ein Stück Zeitgeschichte beinhaltet und sich insgesamt gut lesen lässt.

Bewertung vom 20.03.2024
Be the Change
Specht, Andrea

Be the Change


ausgezeichnet

Dieses Buch mit 24 Porträts junger Weltbewegerinnen hat mich begeistert!

Andrea Specht stellt in „Be the change” zwei Dutzend Frauen vor, die in jungen Jahren ihrer Leidenschaft gefolgt sind, viel gewagt und Großes erreicht haben. Zwar gibt es bereits seit Jahren die „Weltbewegerinnen“-Reihe, doch um ehrlich zu sein, hatte sie mich nie gereizt. Durch den Zusatz „young generation“ und die ansprechende, moderne Gestaltung hat sich das geändert, denn hier wird der Fokus bewusst auf die junge Generation gelegt.

Jeder Frau bzw. einmal einem Schwesternduo sind 4 Seiten gewidmet – ein ganzseitiges Foto, drei Seiten Text mit 1-2 eingestreuten „Fun Facts“. Die Kurzbiografien habe ich als sehr gelungen empfunden. Man merkt, dass Andrea Specht bereits mehrere Bücher geschrieben und begleitet hat; Biografien liegen ihr einfach.

Was das Buch ausmacht, ist die gelungene Auswahl von bekannten und weniger bekannten Frauen. Ich (als Frau Anfang vierzig) kannte etwas mehr als die Hälfte und fand es toll, neue Weltbewegerinnen aus Uganda, Bali, Deutschland, den USA, Israel, Kanada, Frankreich und der Schweiz kennenzulernen. Das Buch ist also längst nicht nur etwas für die (sehr) junge Generation. J Zu jeder Frau gibt es am Ende ihres Abschnitts eine „Lust auf mehr“-Box mit Web-, Buchtipps und QR-Code-Links – sehr wertvoll und zeitgemäß. Man spürt, dass in dieses Buchprojekt viel Zeit und Liebe geflossen ist.

Die Porträts sind den Oberkategorien „green planet“, „social justice“, „human rights“, „together“, „arts“ und „worldwide“ zugeordnet. Etwa die Hälfte der vorgestellten Frauen hat einen Bezug zum christlichen Glauben und zieht aus ihm Stärke und Motivation, um ihre Welt zu bewegen. Daher eignet sich das Buch sehr gut auch als Geschenk zur Konfirmation, Firmung oder Einsegnung. Doch ich empfehle es grundsätzlich jedem Mädchen ab 12 Jahren – und allen, die gern spannende Lebensberichte lesen. Ich wurde inspiriert und beschenkt durch „Be the change“!

Bewertung vom 17.03.2024
Jeder hat mal einen schlechten Tag!
Umansky, Kaye

Jeder hat mal einen schlechten Tag!


gut

Der Titel und das Cover dieses Bilderbuchs haben mich sofort angesprochen. Denn: Wer hat nicht mal einen schlechten Tag? Letztlich konnte mich die Umsetzung aber nicht überzeugen.

Alles dreht sich um Enno, die Ente. Zu Beginn des Buchs ist er die perfekte Ente – höflich, freundlich, nett, geduldig, ein guter Freund. Also eigentlich eine „Über-Ente“. Doch dann steht Enno eines Morgens mit dem falschen Fuß aus dem Bett auf. Da er sich weder nett, noch lieb, noch hilfsbereit fühlt, verhält er sich auch nicht so. Er knallt Türen, quakt die Katze an, ignoriert seine Freunde, drängelt, ist unhöflich und gemein. Seine Freund fragen sich, was los ist und beschließen dann, zu ihm so nett zu sein, wie er sonst immer zu ihnen ist. Sie schweigen, spielen und weinen mit, sie laden ihn ein und machen es ihm bequem. Am Ende ist er durch diese freundliche Behandlung wieder ganz der Alte – lieb, nett, hilfsbereit – und lädt alle zum Essen ein.

Die Bilder des Buches sind toll, keine Frage. Und auch die Übersetzung ins Deutsche ist gelungen. Doch ich hatte den Eindruck, dass die Botschaft von „Jeder hat mal einen schlechten Tag“ zu kurz greift. Denn nicht jeder braucht das Gleiche, wenn er einen schlechten Tag hat. Manchmal möchte man einfach nur in Ruhe gelassen werden. Und ist es wirklich erstrebenswert, immer „lieb, nett und hilfsbereit“ zu sein? Ich konnte mich einfach mit dieser „Über-Ente“ Enno nicht anfreunden – denn was wäre gewesen, wenn sie länger einen schlechten Tag gehabt hätte? Vielleicht eine Woche? Oder noch länger? Wäre sie anschließend immer noch „ganz der Alte“ gewesen oder hätten seine Freunde sich weiterhin so verhalten?

In diesen Zeiten, wo viele Kinder und Erwachsene an psychischen Erkrankungen leider, greifen die Botschaften dieses Buches meines Erachtens leider zu kurz. Vielleicht interpretiere ich als Erwachsene dazu viel hinein, aber ich kann „Jeder hat mal einen schlechten Tag“ daher nur bedingt empfehlen.