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Bewertungen

Insgesamt 41 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2021
Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 2
Xu, Xianzhe

Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 2


ausgezeichnet

Eine lange Reise beginnt

„Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 2" ist ein 266 seitiger Manhua von Xu Xianzhe. Das Buch erschien am 31.03.2020 bei Chinabooks.
Zusammenfassung:
Der Manhua (chinesicher Comic) spielt im dritten Jahr der Daye-Ära (607 n. Chr.) und behandelt die Geschichte um Daoma, einem Glücksritter und Kopfgeldjäger.
Daoma eskortiert Zhishilang nach Chang’an, in die Hauptstadt des Sui-Reiches. Zhishilang ist Rebellenanführer und will die kaiserliche Regierung stürzen. Die Weggefährten begegnen auf ihrem Weg Shu, einem Schwertkämpfer, und deren Gefangener Yanziniang, welche von den Rakshasa bedroht werden und in Schwierigkeiten stecken. Daoma hilft ihnen und gemeinsam setzen sie den Weg nach Chang’an fort. Unterwegs treffen sie einen alten Bekannten vom alten Mo und deren Tochter Ayuya.
Meine Meinung:
Wie auch der erste Band, gefällt mir der zweite Band sehr gut. Der Zeichenstil ist sehr detailliert und die Geschichte noch immer spannend. Besonders gut gefallen hat mir, dass am Anfang des Manhua eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes steht. So kann man sich nochmal in Erinnerung rufen, was bisher geschah.
Es hat schon seinen Grund, warum der Manhua erst ab 16 Jahren empfohlen wird. Wenn er nicht schwarz-weiß wäre, wären die Seite in diesem Band sehr rot, von all dem Blut das durch die Kämpfe vergossen wurde. Die Kampfszenen sind sehr dynamisch gezeichnet. Der Schwertkämpfer ist so schnell und in einem Bild passiert viel auf einmal. Ein etwas genauer Blick war nötig, um zu begreifen, was dort grade passierte.
Fazit:
Auch den zweite Band kann ich wärmstens empfehlen. Ein sehr spannender Manhua.

Bewertung vom 30.04.2021
Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 1
Xu, Xianzhe

Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 1


ausgezeichnet

Geheimnisvoller Kämpfer

„Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 1" ist ein 276 seitiger Manhua von Xu Xianzhe. Das Buch erschien am 31.03.2020 bei Chinabooks.
Zusammenfassung:
Der Manhua (chinesicher Comic) spielt im dritten Jahr der Daye-Ära (607 n. Chr.) und behandelt die Geschichte um Daoma, einem Glücksritter und Kopfgeldjäger. Daoma ist auf dem Weg zum alten Mo. Auf der Reise dorthin nimmt er einen Mann und ein verletztes Kind mit, welche von den Rakshasa überfallen wurden. Als Bezahlung dient ein Steckbrief, den das Kind bei sich hat und einen guten Gewinn für Daoma verspricht. Daoma macht sich auf die Suche nach dem Mann auf dem Steckbrief und begibt sich dadurch in eine gefährliche Situation.
Meine Meinung:
Der Manhua gefällt mir sehr gut. Der Zeichenstil ist sehr detailliert und der Erzählstil ist spannend. Die Geschichte beginnt in einer Art Gasthaus, wo Daoma von einem Verbrecher das dreifache dessen Kopfgeldes von diesem verlangt. Wenn dieser ihm diesen Betrag gäbe, würde er ihn in Ruhe lassen und so tun, als hätte er ihn nie getroffen. Der Verbrecher denkt, er und seine Kumpane wären im Vorteil und wollen Daoma das Geld natürlich nicht auszahlen. Es kommt, wie es kommen muss. Sie greifen Daoma an und verlieren den Kampf. In diesem rasanten Tempo geht der Manhua weiter. Ich möchte nicht zu viel verraten, kann aber sagen, dass die Geschichte sehr spannend ist. Von Damoa und seinem Begleiter Xiaoqi erfährt die Leserin nicht viel. Insgesamt bleiben die beiden geheimnisvoll.
Fazit:
Insgesamt gefällt mir der Manhua sehr gut. Es wird sehr viel gekämpft, was bei einer Geschichte um einen Kopfgeldjäger zu erwarten war. Ich kann den Manhua allen empfehlen, die es etwas brutaler und blutiger mögen.

Bewertung vom 26.04.2021
Isola
Fletcher, Brenden

Isola


ausgezeichnet

spannende Story, toll gezeichnet

„Isola 2" ist ein 136 seitiger Comic von Brenden Fletcher und Karl Kerschl. Das Buch erschien am 14.04.2021 im Cross Cult Verlag.
Zusammenfassung:
Königin Olwyn ist durch einen Fluch in einen Tiger verwandelt worden. Sie und Captain Rook sind nun auf dem Weg nach Isola, um den Fluch zu brechen und einen bevorstehenden Krieg zu verhindern.
Meine Meinung:
Der Zeichenstil des Comics ist detailliert und in natürlichen Farben gehalten. Besonders der Tiger ist toll gezeichnet. Ich finde seine blau-lila Färbung, die er Nachts hat, am schönsten. Aber auch die Personen und Ort sind sorgfältig und ausführlich gezeichnet.
Die Geschichte ist spannnend. Die Leserin folgt dem Tiger, also der verzauberten Königin Olwyn, und Rook, deren Beschützerin auf ihrem Weg nach Isola. Die beiden begegnen fragwürdigen und auch netten Menschen und schlittern in eine gefährliche Situation. Die Personen in der Geschichte meistern in einer lebensfeindlichen Umgebung ihren Alltag. Dies sieht man besonders an den Schluchtbewohnern. Man sieht ihnen an, dass sie ein hartes Leben haben, wobei sie versuchen das Beste daraus zu machen.
Ich hätte mir mehr Dialoge und Erklärungen gewünscht, um manche Situationen besser verstehen zu können. Natürlich kann ein Tiger nicht sprechen, wodurch Rook nicht besonders viel spricht, wenn die beiden alleine unterwegs sind. Wenn man sich erstmal in den Comic eingefunden hat, ist es verständlich.
Fazit:
Auch wenn ich den ersten Teil des Comics nicht kenne, hat mir der zweite Teil sehr gut gefallen. Ich werde diese Serie auf jeden Fall im Auge behalten und mir den ersten Band zulegen.

Bewertung vom 24.04.2021
So wie du mich kennst
Landsteiner, Anika

So wie du mich kennst


sehr gut

tiefgründig

„So wie du mich kennst" ist ein 352 seitiger Roman von Anika Landsteiner. Das Buch erscheint am 28.04.2021 im FISCHER Krüger Verlag.
Zusammenfassung:
Karla und ihre Schwester Marie hatten eine ganz besondere Beziehung. Sie waren nicht nur Schwestern, sondern auch beste Freundinnen. Karla fliegt nach Maries plötzlichem Tot nach New York, um Maries Wohnung aufzulösen. Dort trifft sie sich mit Freunden von Marie und versucht das unbegreifliche zu verstehen. Karla entdeckt Fotos, die Marie von ihren Nachbarn gemacht hat und versucht herauszubekommen, was es damit auf sich hat. Kannte sie ihre Schwester doch nicht so gut, wie sie dachte?
Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist in schlichten Farben gehalten und zeigt zwei Frauen, die am Strand entspannen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Karla und Marie erzählt. Der Erzählstil der Autorin ist eindrücklich. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass die Geschichte sich in allererster Linie, mit dem Tod von Marie befasst. Darum, wer Schuld hat und weshalb der Unfall überhaupt hatte passieren können, wenn es überhaupt ein Unfall war. Da hatte ich mich reichlich geirrt. Ohne zuviel zu veraten, kann ich jedoch sagen, dass die Autorin die beiden Protagonistinnen gefühlvoll und authentisch ausgearbeitet hat und darüber hinaus auf Situationen eingeht, die jeder Frau bekannt sein bzw. sich schon einmal zugetragen haben dürften. Neben Karla und Marie, bekommen auch deren Mutter und Maries Nachbarin Platz in der Geschichte. Im Nachhinein und aus den verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, konnte ich als Leserin das Verhalten der einzelnen Frauen gut nachvollziehen. Einge Stellen im Buch haben sich allerdings in die Länge gezogen, wodurch ich nicht so schnell voran kam, wie ich gerne wollte. Musste mich regelrecht dazu zwingen weiterzulesen. Nichtsdestotrotz hat die Autorin ein tiefgründiges Buch geschrieben, dass es wert ist zu lesen und zum Nachdenken anregt.
Fazit:
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen, da es tiefgründiger ist, als ich erwartet hatte. Ich kann das Buch allen empfehlen, die gerne Bücher mit realistischen Frauen-Darstellungen lesen.

Bewertung vom 01.04.2021
Die Erfindung von Alice im Wunderland
Hunt, Peter

Die Erfindung von Alice im Wunderland


ausgezeichnet

interessante Hintergründe

„Die Erfindung von Alice im Wunderland“ ist ein 128 seitiges Sachbuch von Peter Hunt. Das Buch erschien am 15.03.2021 bei wbg Theiss.
Zusammenfassung:
Vor 150 Jahren wurden die Bücher Alice im Wunderland und Alice hinter den Spiegeln veröffentlicht und seitdem gibt es kaum eine Geschichte, die mit so vielen Mythen umgeben ist, wie die um das Mädchen Alice. Was hat es mit Alice auf sich? Wer war der Autor und warum schrieb er solch eine phantastische Kindergeschichte? All diese Fragen beantwortet der Autor, Peter Hunt ausführlich in seinem Buch.
Meine Meinung:
Das Buch ist sehr unterhaltsam geschrieben. Die Leserin bekommt einen umfassenden Blick in die Lebensumstände des Charles Dogson alias Lewis Carroll. Wie er auswuchs, in welchen Kreisen er sich bewegte oder was er sonst in seinem Leben tat. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Autor auch den Zeitgeist vor 150 Jahren mit einbezieht. Ich konnte mir so ein genaueres Bild von der damaligen Zeit machen. Dazu gehören die Beziehungen, die Charles Dogson zu Zeitgenossen hatte oder welch andere Literatur zur damaligen Zeit veröffentlicht wurde und wie die Alice-Geschichten in diese Zeit passten bzw. einzuorden sind. Insgesamt ein sehr interessantes Buch über ein bis heute aktuelles Motiv, dass von vielen anderen Künstlern adaptiert wurde. Die vielen Zeichnungen von John Tenniels, die wir alle schon irgendwo einmal gesehen haben und alte Fotos schmücken das Buch zusätzlich. Natürlich kann der schmale Band nicht die vollständige Biographie von Charles Dogson behandeln, da muss man zu anderen Werken greifen, aber dieses Buch kann ein Grundstein für die weitere Beschäftigung mit der Thematik darstellen.
Fazit:
Mir gefällt das Buch gut, da es mir einen Einblick in die Entstehung der Alice-Geschichten gegeben hat. Ich finde es sehr spannend solche Hintergründe zu kennen und kann das Buch allen empfehlen, die dass genauso spannend finden.

Bewertung vom 11.03.2021
Calypsos Irrfahrt
Franz, Cornelia

Calypsos Irrfahrt


ausgezeichnet

Flüchtlingshilfe: aktuelles und wichtiges Thema

„Calypsos Irrfahrt“ ist ein 144 seitiges Kinderbuch von Cornelia Franz. Das Buch erschien am 25.02.2021 im Carlsen Verlag.
Zusammenfassung:
Oscar segelt mit seinen Eltern in den Sommerferien im Mittelmeer. Bereits nach ein paar Tagen bergen sie zwei Flüchtlingskinder, Nala und Moh, aus dem Meer und nehmen sich ihrer an. Vergeblich versuchen die Eltern eine zuständige Stelle zu finden, die sich um die beiden Geschwister kümmert. Egal wo die Eltern es versuchen, überall sind die Einheimischen abweisend gegenüber Flüchtlingen eingestellt. Oscar findet es eigentlich nicht schlecht, dass die beiden Kinder an Bord sind, da er nun jemanden zum spielen hat und sich schnell mit ihnen anfreundet. Als die Ferien sich langsam dem Ende neigen, müssen die Eltern endlich eine Lösung finden.
Meine Meinung:
Ich finde es von der Autorin sehr mutig, ein Kinderbuch über das Thema Flüchtlingshilfe zu schreiben. Schon allein aus dem Grund, da es kein klassisches Happy End gibt. Da möchte ich allerdings nicht zu viel verraten. Die Autorin beschreibt die Irrfahrt der Calypso, in der die Eltern versuchen die Flüchtlingskinder an eine zuständige Stelle abzugeben, sehr anschaulich. Die Autorin geht mehr auf die Sichtweisen, Bedenken und Ängste der Kinder ein und die Bedenken der Erwachsenen bleiben zum größten Teil im Hintergrund. Das finde ich gut, da man Teenager bspw. nicht mit Asylrecht, Flüchtlingshilfe oder dem Alltag in einem Flüchtlingslager konfrontieren möchte, da dies teils komplizierte und emotional aufgeladene Themen sind. Für Kinder spielen all diese Dinge keine Rolle. Sie möchten einfach nur helfen und verstehen die Welt der Erwachsenen nicht.
Man sollte das lesende Kind mit dieser Thematik aber nicht allein lassen, sondern sich intensiv mit dem Thema befassen und über Fragen sprechen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man das Buch im Unterricht liest und bespricht, da es sicherlich viele Kinder gibt, die bereits Erfahrungen mit dem Thema gemacht und dazu Fragen haben oder über ihre eigene Flucht berichten können.
Fazit:
Das Buch behandelt ein schwieriges Thema, dass aber mit Unterstützung von Eltern oder Lehreren von Kindern gut verstanden werden kann.

Bewertung vom 05.03.2021
Was wir scheinen
Keller, Hildegard E.

Was wir scheinen


sehr gut

Auf den Spuren von Hannah Arendt

„Was wir scheinen“ ist ein 576 seitiger Roman von Hildegard E. Keller. Das Buch erschien am 26.02.2021 im Eichborn Verlag.
Zusammenfassung:
Gegen Ende ihres Lebens ist Hannah Arendt ein letztes Mal in der Schweiz, um Urlaub zu machen. Dort erinnert sie sich an vergangene Ereignisse aus ihrem Leben. Man begleitet sie gedanklich nach Israel, New York, Rom und Deutschland. Es werden wichtige Stationen ihres Lebens, wie der Eichmann-Prozess 1961 und die darauf folgenden Auseinandersetzungen, wie die Diskussion um die "Banalität des Bösen", angesprochen. Die Leserin bekommt einen Eindruck davon, wie ihr Leben in der damaligen Zeit gewesen ist und wie Hannah Arendt damit umgegangen ist.
Meine Meinung:
Das relativ schlicht gehaltene Cover gefällt mir und passt gut zu dem Buch.
Einige Stellen des Buches fand ich etwas langatmig, wodurch ich nicht besonders schnell voran gekommen bin. Andere Stellen lasen sich sehr schnell und flüssig. Insgesamt finde ich den Schreibstil vergleichsweise anspruchsvoll. Was nicht schlecht ist, wenn man sich darauf einlassen kann bzw. einlassen möchte.
Die Autorin beschreibt Hannah Arendt als eine starke Frau, die sich nicht davor scheut ihre Meinung zu vertreten und sich erhobenen Hauptes ihren Kritikern stellt. Hannah Arendt schien es wichtig, geschichtliche Ereignisse aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, um möglichst alle Fasetten zu erfassen und sich abschließend daraus ein Urteil bilden zu können. Im Buch sieht man dies besonders gut an dem Eichmann-Prozess. Für Hannah Arendt war der Titel "Banalität des Bösen" unumstritten schlüssig. Sie war von der Wucht der Feindseligkeiten, die ihr nach der Veröffentlichung ihres Buches entgegen schlugen, sehr überrascht. Nichtsdestotrotz änderte sie den Titel nicht. Stattdessen erklärte sie unermütlich ihren Standpunkt.
Die Leserin bekommt zudem einen Eindruck darüber, wie wichtig Freundschaften für Hannah Arendt waren. Im Buch wird auf verschiedene Freundschaften zwischen Hannah Arendt und einigen Größen der damaligen Zeit eingegangen. Zu nennen wären da Karl Jaspers und Gershom Scholem.
Ich habe bis jetzt noch nichts von Hannah Arendt gelesen, da ich keine große Affinität zur Philosophie habe. Obwohl ich mich natürlich immer mal wieder mit den verschiedenen Themen, die auch in diesem Buch angesprochen werden, auseinander gesetzt habe. An dem Buch hat mir besonders gut gefallen, dass ich Lust bekommen habe, mich intensiver mit Hannah Arendt zu beschäftigen und in diesem Zuge auch ihre Bücher lesen möchte.
Fazit:
Die Autorin zeichnet eine kluge, mitfühlende und nachdenkliche Hannah Arendt. Wenn man keine Angst vor einem anspruchsvolleren Schreibstil hat, kann ich das Buch jeder Hannah Arendt interessierten nur empfehlen.

Bewertung vom 11.02.2021
Kim Jiyoung, geboren 1982
Cho, Nam-joo

Kim Jiyoung, geboren 1982


ausgezeichnet

ungeschminkte Realität

„Kim Jiyoung, geboren 1982“ ist ein 208 seitiger Roman von Cho Nam-Joo. Das Buch erschien am 11.02.2021 bei Kieperheuer & Witsch.
Zusammenfassung:
In diesem Buch berichtet ein Psychiater von einer seiner Patientinnen, Kim Jiyoung. Sie wurde durch ihren Ehemann zu ihm gebracht, da sie sich immer seltsamer benahm und unter einer Persönlinchkeitsstörung zu leiden scheint. Der Arzt erzählt aus Jiyoungs Leben in Südkorea. Als Leserin erfährt man unter welchen Umständen sie aufgewachsen ist und welche Stellung sie in Familie und Gesellschaft hat. Ein Leben voller Verzicht, Erniedrigungen und Zurückweisungen, dass nicht nur Frauen aus Südkorea bekannt vorkommen könnte.
Meine Meinung:
Das Buch zeigt offen, wie gleichgültig, desinteressiert und sogar abweisend sich eine patriarchische Gesellschaft gegenüber Frauen verhält. Bereits vor ihrer Geburt werden Mädchen schlechter gestellt, als Jungen. Durch die Geburt eines Jungen steigt der soziale Status einer Familie, weswegen Jungen im allgemeinen bevorzugt und verwöhnt werden. Oft verzweifeln Frauen, wenn sie beim Arzt die Botschaft erhalten, dass das Baby in ihrem Bauch ein Mädchen und kein Junge ist. Die Leserin erfährt durch den Psychiater was Jiyoung in der Schule, dem Studium und im Arbeitsalltag für Erfahrungen machte. Ein Konglomerat an Geschichten über männliche Arbeitskollegen die Frauen ignorieren, verhöhnen und unterdrücken.
Das Problem ist ganz offensichtlich, dass Frauen nicht zusammen halten und sich für ihre Töchter stark machen, sondern auch heute noch den Jungen den Vorzug geben und somit das Spiel der Patrilinearität mitspielen. Das Frauen ganz offensichtlich viel gesellschaftliche Arbeit übernehmen und dafür noch immer keine bis wenig Wertschätzung erfahren. Das ist allerdings nicht nur in Südkorea ein Problem, sondern weltweit. Es ist an der Zeit, dass sich das ändert.
Fazit:
Das Buch vermittelt realistisch, wie Frauen weltweit noch heute kämpfen müssen, um ihre Rechte durchzusetzen. Insgesamt ein ruhiges, sachliches und sehr lesenswertes Buch.

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Bewertung vom 08.02.2021
2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt
Richter, Noah

2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt


sehr gut

Weltuntergang...

„2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt“ ist ein 464 seitiger Thriller von Noah Richter. Das Buch erschien am 01.02.2021 im Ullstein Verlag.

Zusammenfassung:
In einer nicht zu fernen Zukunft ist der Klimawandel weit vorangeschritten. Wo man auf der Welt hinschaut sind Katastrophen an der Tagesordnung. Seien es Überschwemmungen, extreme Hitze oder Stürme. Der Klimawandel scheint kaum noch aufzuhalten zu sein. Großen Konzernen scheint das alles wenig auszumachen. Es gibt aber Menschen und Organisationen, die sich das nicht gefallen lassen wollen. Einer davon ist Jakob, der als Wissenschaftler in der Antarktis forscht und bei einem Unglück ums Leben kommt. Seine Freundin Leela führt seinen Kampf mit Gleichgesinnten fort. Können sie die Übermächtigen aufhalten und die Klimakatastrophe stoppen?
Meine Meinung:
Es regnet fast ohne Unterbrechnung, Landschaften versinken in Fluten und die Menschen resignieren. Der Autor zeichnet eine sehr düstere, schon fast hoffnungslose Zukunft für die Menschheit. Die Katastrophen und das allgegenwärtige Elend der Menschen lassen vermuten, wie es sich vielleicht in 100 Jahren auf unserem Planeten Leben lässt.
In seinem Thriller behandelt der Autor mehrere Aspekte. Zum Einen geht er auf den Klimawandel ein und wer diesen zum großen Teil zu verantworten hat. Er zeigt den aussichtslosen Kampf von Klimaschützern gegen die Machenschaften der Großkonzerne. Zum Anderen geht er auf gesellschaftliche Entwickungen ein, die durch den Klimawandel verstärkt werden. Er beschreibt realistisch, welchen Einfluss der Nationalsozialmus ausüben könnte und wie sektenähnliche Glaubensgemeinschaften in solchen Zeiten an Zuflauf gewinnen.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Unter anderem Leela, ihren Familienangehörigen und Mitstreitern, aber auch von Konzern- und Politikmitarbeitern. Diese vielen verschieden Personen bzw. Personengruppen wirken auf mich gut ausgearbeitet und verleihen der Geschichte Glaubwürdigkeit und Tiefe.
Fazit:
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Es ist fasettenreich geschrieben, aber keine leichte Kost. Am Ende bleibt ein ungutes Gefühl und die Hoffnung, dass wir den Klimawandel noch abwenden können. Der Thriller ist nichts für schwache Nerven, aber durchaus lesenswert.

Bewertung vom 05.02.2021
Der Ruf der freien Pferde / Nordstern Bd.1
Müller, Karin

Der Ruf der freien Pferde / Nordstern Bd.1


sehr gut

Mystische Geschichte, die in harten Zeiten spielt

„Nordstern - Der Ruf der freien Pferde“ ist ein 222 seitiger Roman von Karin Müller. Das Buch erschien am 28.12.2020 im Schneiderbuch Verlag.
Zusammenfassung:
Erlas Mutter hatte gehört, das es in Island Arbeit geben soll und die Chance ergriffen, nach dem Krieg ein neues Leben anzufangen. Auch wegen der Dinge, die Erla manchmal sieht... Also lassen die beiden Deutschland hinter sich und wandern nach Island aus. Die Überfahrt nach Island klappt ohne Probleme, aber bei der Fahrt zu dem neuen Arbeitgeber werden Mutter und Tochter getrennt. Für die 14 jährige Erla ist es anfangs nicht leicht, sich auf dem Hof ihres Arbeitgebers zurecht zu finden. Sie fühlt sich nicht willkommen, spricht die Sprache nicht und hat keine Freunde. Nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass ihre Mutter nicht weit entfernt auf einem anderen Hof angestellt ist, wodurch Erla neue Hoffnung schöpft. Die Isländer scheinen ein sehr abergläubisches Volk zu sein und sprechen in Ehrfurcht von den kleinen Leuten. Man soll es sich bloß nicht mit ihnen verscherzen, sonst kommt das Unglück über einen, sagen sie. Immer wieder sieht Erla die Verborgenen, was die anderen Menschen scheinbar nicht können. Erla hat gleich einen guten Draht zu den Verborgenen und freundet sich mit ihnen an. Eine Freundschaft, die beiden Seiten von Vorteil ist.
Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir recht gut. Der Untertitel gefällt mir allerdings nicht so gut, da in dem Buch Pferde nicht unbedingt die Hauptrolle spielen. Es geht ja eher um Erla und das verborgene Volk.
Nichtsdestotrotz hat die Autorin einen Schreibstil, dem junge Leserinnen gut werden folgen können. Die Landschaften werden detailliert beschrieben, sodass man sich ein gutes Bild von der Landschaft machen kann, in der Erla ihr neues Leben beginnt. Die Personen finde ich gut durchdacht und auch diese werden gut beschrieben. Es gibt sehr sympathische Figuren, wie bspw. den Großvater auf dem Hof des neuen Arbeitgebers. Auch wenn er nicht viel sagt, ist er ein netter alter Mann, den man einfach mögen muss. Die Grpßmutter hingegen ist eine, durch das Leben hart gewordene, eher unsympathische Frau.
Die Geschichte ist ziemlich spannend geschrieben. Die Leserin bekommt viel vom Gefühlsleben der Protagonistin mit und kann sich dadurch gut in sie hineinversetzen. Es passieren einige spannende Dinge und die Leserin bekommt einen guten Eindruck in den isländischen Alltag 1949.
Fazit:
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Es erzählt nicht nur eine schöne Geschichte über die isländischen Sagen und ein junges Mädchen mit besonderen Fähigkeiten, sondern vermittelt auch den anstrengenden, entbehrungsreichen und manchmal auch tragischen Alltag um 1949.