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Mariposa

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2018
Frauen, die Bärbel heißen
Reiners, Marie

Frauen, die Bärbel heißen


weniger gut

Marie Reiners (Drehbuchautorin der Serie "Mord mit Aussicht") Debütroman handelt von einer 54-jährigen Tierpräparatorin, die allein mit ihrer Hündin Frieda am Rande eines Waldes lebt und freiwillig das Dasein einer Eremitin lebt. Sie lebt in ihrer eigenen Welt und könnte nicht realitätsferner und merkwürdiger sein.

Ihr Frieden wird jäh unterbrochen, als sie im Wald das perfekte Stöckchen findet, nur steckt dieses zufällig in einer Leiche..

Das Buch ist extrem konstruiert, makaber und auch brutal auf eine locker-fröhliche Art, die mir persönlich allerdings nicht zusagt.
Es wird ein Bild von Menschen geschaffen, die abseits des Mainstreams leben, das nicht nur abwertend und verurteilend ist, sondern viel zu sehr stereotyp mit dem Finger auf Außenseiter zeigt und zu beweisen sucht, dass Eigenbrötler nicht nur seltsam sondern auch stets mit Vorsicht zu genießen sind.

Insgesamt erinnert es mich sehr an "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" kann aber bei Weitem nicht an dessen Brillianz heranreichen.

Bewertung vom 31.01.2018
Nachtlichter
Liptrot, Amy

Nachtlichter


gut

"Nachtlichter" ist eine autobiografische Erzählung der britischen Journalistin Amy Liptrot. Offen, schonungslos und ehrlich beschreibt sie ihr Leben als Alkoholsüchtige, die ihr Leben exzessiv lebt bis sie nicht nur beruflich sondern vor allem sozial und emotional vollkommen abstürzt, in einer Suchtklinik landet und doch ihre Heilung schließlich fernab britischer Großstädte findet.

Mit einem Blick fürs Detail schildert sie ihren Weg zurück zu sich selbst, über die Landschaft ihrer Kindheit und ihrer heimatlichen Wurzeln.

Ihre neugewonnene Liebe zur Natur und andersartige Interessen helfen ihr auf dem Weg trocken zu werden und vor allem zu bleiben.

Ein zunächst holpriger und abgehackt wirkender Bericht, der schließlich in eine geschmeidige Schilderung der rauen Schönheit der Orkneyinseln übergeht und somit auch über die Erzählsprache den Wandel zur inneren Balance gekonnt wiedergibt.

Zu empfehlen, für alle die beim Lesen weitergehendes Interesse an den Orkneyinseln entwickeln konnten, ist auch der Instagramaccount der Autorin.

Bewertung vom 14.10.2017
Die Wurzel alles Guten
Nousiainen, Miika

Die Wurzel alles Guten


sehr gut

Der finnische Bestseller des Autors Miika Nousianen, der derzeit auch verfilmt wird, ist ein überraschend gut geschriebener und sehr ungewöhnlicher Roman.

Mir gefallen der nicht-alltägliche Schreibstil mit den zahlreichen Wechseln des Erzählers und die Art, wie die Geschichte von einem Ort zum anderen führt , um schließlich in den Raum zu stellen, dass wir alle eine große Familie und einander ähnlicher sind, als wir vermuten, ohne dabei belehrend zu wirken.

Die Grundidee des Romans, die Suche nach sich selbst und nach seinen Wurzeln, wird hier mit viel Herz und Wärme umgesetzt und so verfehlt der Roman nicht seine Wirkung: Jeden von uns zu einer Reise zu sich selbst anzuregen.

Endlich wieder ein Roman, der auch ohne plumpe Umschreibungen und oberflächliche Sexszenen brilliert!

Bewertung vom 27.07.2017
Als wir unbesiegbar waren
Adams, Alice

Als wir unbesiegbar waren


weniger gut

Die Freunde Eva, Benedict und die Geschwister Lucien und Sylvie kennen sich seit dem College und fiebern nach ihrem Abschluss dem "echten" Leben außerhalb der Uni entgegen, wobei jeder der vier andere Pläne und Träume verwirklichen möchte.

Doch wie im echten Leben kommt es meist anders als man denkt und die Freunde haben extreme Höhen und Tiefen zu bewältigen, die auch ihre Freundschaft so manches Mal auf die Probe stellt...

Die Charaktere sind sehr realitätsnah konstruiert, haben alle einen unterschiedlichen sozialen Hintergrund und könnten trotz ihrer anfangs tiefen Verbundenheit kaum unterschiedlicher sein.
Leider sind die Entwicklungen der Personen alle weniger rosig und positiv, insgesamt schon beinahe deprimierend und mir persönlich sind die Charaktere alle mehr oder weniger stark unsympathisch.
Auch habe ich den Eindruck als gehöre es für die Autorin zur Normalität (oder sogar "zum guten Ton"?), dass junge Leute Erfahrungen mit allen möglichen Drogen machen, sich in Alkoholexzessen verlieren und auch ein sehr üppiges und leichtlebiges Liebesleben führen..
Für mich absolut unverständliche Ansichten werden hier aufgeführt, verteidigt und positiv dargestellt (z.B. "Robert vögelte sich durch die Gegend, aber dass er nicht bereit war, deswegen zu heucheln, machte einen großen Teil seines Charmes aus"), sodass ich mich frage ob es wirklich Frauen gibt, für die das bei einem Mann eine Form von Charme darstellt und für die dieses Verhalten vollkommen in Ordnung ist..vielleicht bin ich einfach zu prüde dafür.

Mir sagt der Debütroman von Alice Adams nicht zu.

Bewertung vom 18.04.2017
Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
Basile, Salvatore

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands


gut

Der Titel des Buches "Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstandes" war sehr vielversprechend, doch die Story ist meiner Ansicht nach sehr abstrus umgesetzt und entwickelt sich viel zu rasch und zu oberflächlich, als dass mich die Geschichte wirklich berühren oder so richtig in ihren Bann ziehen könnte.

Die Charaktere sind nicht richtig lebendig und eher weniger tiefgründig und gefühlvoll dargestellt, es wird nicht genügend auf das Innenleben eingegangen.
Die Mitte und das Ende des Buches sind etwas besser geschrieben als der Beginn und auch das überraschende Ende gefiel mir, auch wenn die Charaktere insgesamt nicht genügend Wandlung durchlaufen, sodass die letztliche Kartharsis auch ein wenig flach bleibt.
Allerdings sollte man berücksichtigen, dass es sich hier um den ersten Roman von Salvatore Basile handelt und man somit einige Zugeständnisse machen muss, es ist immer eine Handlung die großen Mut erfordert, seinen ersten Roman zu schreiben und bestimmt steckt sehr viel Herzblut darin!

Bewertung vom 14.01.2017
Die Perlenfrauen
Agnew, Katie

Die Perlenfrauen


gut

Was haben eine bekannte krebskranke Schauspielerin aus England , ein frischgeschiedener New Yorker Dokumentarfilmer, eine versteinert-wirkende Gattin, eine japanische Softwareunternehmerin und ein verruchtes It-Girl gemeinsam?
Auf den ersten Blick nicht viel, doch alles soll sich ändern, als Lady Matilda "Tilly" Beaumont um die Erfüllung ihres letzten Wunsches bittet: noch einmal ihr Collier aus 66 echten Perlen tragen können..doch die sind verschwunden und damit gerät der Stein ins Rollen.....

Eine Familiengeschichte über vier Generationen auf drei Kontinenten: Eine Famile, eine Perlenkette und ein dunkles Geheimnis, das zurückreicht nicht nur in der Familiengeschichte Beaumont, sondern auch die Vergangenheit der japanischen Perlentaucherinnen betrifft und sich mit seinen Auswirkungen bis in die Jetzt-Zeit fortsetzt und schließlich alles miteinander verwebt und doch fast mit einem happy ending..

Der Roman "Die Perlenfrauen" ist ein typischer, Frauenroman: Sex, Skandale, ein gut gehütetes Familiengeheimnis, Intrigen, aber auch viel Herz und ein wenig Charme.
Wer die klischeehaften Frauenromane mag, wird diesen Roman lieben und ihn nicht mehr aus der Hand legen wollen.
Da ich Frauenromane überhaupt nicht mag, fiel es mir anfangs recht schwer, den Roman zu lesen und in die Story zu kommen, in der Mitte und gegen Ende wird der Roman wesentlich besser, die Ortswechsel und Wechsel in der Zeitlichkeit machen den Roman interessant und vielschichtiger als man zu Beginn annehmen sollte..insgesamt ganz nett, gekauft jedoch hätte ich den Roman auf keine Fall!

Bewertung vom 13.08.2016
Schwestern bleiben wir immer
Kunrath, Barbara

Schwestern bleiben wir immer


weniger gut

Der Roman über die Vergangenheit zweier ungleicher Schwestern schildert die Suche nach dem Geheimnis ihrer verstorbenen Mutter Ines, die nicht gerade viel hinterließ. Unter ihren Habseligkeiten ein Brief, der alles was die Schwestern Katja und Alexa über ihre Herkunft und ihr eignes Leben wissen, auf den Kopf stellt und ein heilloses Durcheinander hinterlässt...

Chaos ist es auch, was die Gegenwart der Schwestern bezüglich Familienleben und Liebe, dominiert.

Ein Roman mit Herz, Situationskomik, Tragik und viel Drama...

Bewertung vom 19.06.2016
Die Canterbury Schwestern
Wright, Kim

Die Canterbury Schwestern


gut

Che de Milan, Tochter einer sehr exentrischen und ungewöhnlichen Frau, reist aus den Staaten nach Großbritannien, um dort den letzten Wunsch ihrer kürzlich verstorbenen Mutter zu erfüllen: Ihre Asche auf dem Pilgerweg nach Canterbury bei sich zu tragen und in der Kathedrale zu verstreuen.

Eigentlich, so scheint es am Beginn der Reise, hat sie absolut keine Lust sich auf ihre Wegbegleiterinnen einzulassen und möchte auch nicht pilgern, geschweige denn die Geschichten der anderen hören oder gar ihre eigene zum Besten zu geben.
Doch dann kommt alles ganz anders und Che fühlt sich nicht wie auf einer Reise sondern bereits angekommen...

Zunächst hielt ich es für einen klassischen Frauenroman, "leichte Kost" , so dachte ich, aber der Roman von Kim Wright entpuppte sich schließlich als eine unterlhaltsame und auch bewegende Geschichte, mit mehrschichtigen Charakteren und einigen Überraschungen!