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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
marielu
Wohnort: 
Mainbernheim

Bewertungen

Insgesamt 187 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2024
Im Warten sind wir wundervoll
Inden, Charlotte

Im Warten sind wir wundervoll


sehr gut

Paper Girl Luise

Zum Inhalt:
Luise Adler strandet 1948 auf dem Flughafen von New York. Als War Bride wartet sie auf ihre große Liebe, Jo Hunter, doch die erscheint nicht. Die Zeit drängt, denn heiratet Luise nicht binnen kurzer Zeit, muss sie die Vereinigten Staaten wieder verlassen.
Jahrzehnte später befindet sich ihre Enkelin Elfie ebenfalls auf dem Weg über den Atlantik, um ihren Verlobten zu überraschen. Neben ihr sitzt der junge Journalist Stephen, dem sie die Geschichte ihrer Oma in Etappen erzählt. Finden Luise und Elfie ihr Glück?

Meine Meinung:
Charlotte Inden präsentiert, inspiriert von einem alten Archivtext aus dem Spiegel, eine Geschichte über die War Brides. Erzählt wird abwechselnd in zwei Zeitebenen, die interessante Geschichte der Vergangenheit von Luise und die Gegenwart, in der es um Elfies Zukunft geht. Ich muss zugeben, die Gegenwartsgeschichte hat mich nicht beeindruckt, im Gegenteil hat manchmal Elfies Naivität sogar genervt. Dafür hat mich die Geschichte um Luise viel mehr gefesselt. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich alles abgespielt hat und was aus Luise und Jo geworden ist, und so konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Anschaulich beschreibt die Autorin, wie schwer es für diese War Brides war, ihrer Liebe in einem anderen Land zu folgen. Luise punktet durch ihre Frische, ihre Lebensfreude und ihren Mut. Die Autorin hat mir mit diesem Buch ein historisches Thema, über das ich bisher noch nichts wusste, näher gebracht. „Im Warten sind wir wundervoll“ vereint wunderbar historische Fakten mit Fiktion und hat mich gut unterhalten, allerdings hätte ich auf den Teil mit Elfie verzichten können und lieber mehr über Luise und Jo erfahren und so vergebe ich gut gemeinte 4 Sterne.

Fazit:
Interessante, historische Geschichte um die War Bride Luise.

Bewertung vom 09.10.2024
Der Honigmann
Huth, Peter

Der Honigmann


sehr gut

Fine und die Auswirkungen eines Gerüchtes

Zum Inhalt:
Im idyllischen Fischbach fühlen sich Fine und Tim wohl, ein Familienparadies wie sie es sich für ihre Familie erträumt haben. Unter den Eigenheimbesitzern der kleinen Neubausiedlung finden sich schnell Freunde für Sie und ihre Tochter. Als an der Schule ein neuer Laden eröffnet, ist es ein gelungener Treffpunkt der Mütter und der Kinder, die liebend gerne bei dem freundlichen Honigmann kleine Geschenke, die verschiedensten Honigsorten und Tee einkaufen. Schnell ist der nette Honigmann bei allen sehr beliebt.
Doch ein Gerücht über den Honigmann trübt die Idylle und rasend schnell sind die Fischbacher bereit sich und ihr Paradies zu verteidigen.

Meine Meinung:
Peter Huth beschreibt eine ländliche Idylle. in der jeder gerne wohnen würde. Gleich neben der Schule gibt es dieses gemütliche Geschäft, in dem sich die Mütter gerne auf einen Plausch treffen und dazu noch ausgefallene Geschenke finden. Die Kinder fühlen sich vom Inhaber, den jeder Honigmann nennt verstanden und alle gehen gerne hin. Wie schnell ein Gerücht, möge es der Wahrheit entsprechen oder nicht, dass Idyll zerstört, beschreibt der Autor so realistisch, dass man fast glaubt man befindet sich inmitten des Chaos. Ausgelöst durch eine WhatsApp-Gruppe, die außer Kontrolle gerät, fängt eine zerstörerische Hetzjagd an, die nicht vor der eigenen Haustüre haltmacht und so zeigen sich relativ schnell die unschönen Gesichter der angeblichen Freunde.
Den Honigmann selbst erlebt man nur im ersten und letzten Kapitel, während das Hauptaugenmerk auf die Entwicklung von Fine und ihren nachbarlichen Freunden liegt. Mich hat dieser Roman sehr nachdenklich und traurig zurückgelassen, denn beeindruckend und überzeugend reflektiert Peter Huth hier unsere Gesellschaft.

Fazit:
Ein gesellschaftskritischer Gegenwartsroman, der zum Nachdenken anregt.

Bewertung vom 09.09.2024
Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1 (eBook, ePUB)
Blum, Charlotte

Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Telefonistin Alma ermittelt

Zum Inhalt:
Alma Täuber arbeitet 1922 in Baden-Baden als Fräulein vom Amt. Sie liebt es, Menschen miteinander zu verbinden. Bei einer Vermittlung hört sie zufällig einen Teil eines Gesprächs mit, indem der Anrufer von der Erledigung des Auftrags bei den Kolonnaden berichtet.
Kurz darauf liest sie in der Zeitung, dass dort eine Frauenleiche gefunden wurde. Hängt das Telefongespräch mit dem Mord zusammen? Bei der Polizei wird sie nur von dem jungen Kommissaranwärter Ludwig Schiller ernst genommen. Die Ermittlungsarbeit der Polizei wird zunächst auch nicht ernsthaft betrieben. Alma sieht sich gezwungen, eigene Nachforschungen anzustellen; dabei läuft sie Ludwig Schiller immer wieder über den Weg.

Meine Meinung:
Interessant beschreibt das Autorenduo, das unter dem Pseudonym Charlotte Blum schreibt, die 20er Jahre. Ich konnte mir alles sehr bildlich vorstellen, egal ob Setting oder Charaktere. Besonders hat mich die Rolle der Frau im Berufsleben und die Technik der Telefonschalte interessiert; hier mussten die Frauen manchmal einige Stromschläge bei den Vermittlungen ertragen.
Alma wirkt sympathisch, manchmal aber etwas farblos. Ihre Freundin Emmi sprüht dafür vor Leben und Leichtigkeit und die Nebencharaktere sorgen für kurzweilige Unterhaltung. Der Spannungsbogen der Kriminalgeschichte konnte leider nicht durchgehend gehalten werden. Manchmal plätschert es so dahin, dann kommt wieder eine wichtige Entdeckung und die Ermittlungen kommen weiter.
Insgesamt wurde ich gut unterhalten, wer jedoch einen spannungsgeladenen Krimi erwartet, wird vielleicht etwas enttäuscht sein. Dafür punktet der Roman mit bildhafter, zeitgeschichtlicher Beschreibung und einer zarten Liebesromanze.

Fazit:
Ein unterhaltsamer, historischer Roman mit einem Touch Ermittlungsarbeit.

Bewertung vom 14.07.2024
Jezebel Files - Wenn der Golem zweimal klingelt
Wilde, Deborah

Jezebel Files - Wenn der Golem zweimal klingelt


sehr gut

Wer oder Was ist eine Jezebel?

Zum Inhalt:
In einer Welt von Nefesh (Menschen mit Magie) und Weltige (Menschen ohne Magie) sucht die Weltige Privatdetektivin Ashira Conen ein verschwundenes Mädchen. Bei einem Schlag auf ihrem Hinterkopf erfährt Ash, dass sie nicht nur ein Tattoo an dieser Stelle hat, sondern spürt plötzlich auch Magie in ihr, die sie nicht haben dürfte. Zwangsläufig wendet sich Ash an Levi, dem Oberhaupt der magischen Gemeinschaft in Vancouver und ihren Rivalen aus Kindheitstagen. Als noch mehr junge Menschen verschwinden, hat dies für Ash und Levi Priorität und sie sind gezwungen, gemeinsam zu ermitteln.

Meine Meinung:
Das Cover hat mich sofort angesprochen, vor allem mit seinem Blau und der Stadt und der Frau in Schwarz. Die Protagonistin Ash verkörpert eine junge, starke Frau, die aber noch an einigen Geschehnissen aus ihrer Kindheit nagt, in denen auch Levi eine Rolle spielt.
Ohne viel Vorgeplänkel ist man sofort in der Geschichte, die keine Zeit für Langeweile bietet. Ständig passiert etwas und die Neugier, was es mit Ashiras Magie, ihrem Vater und den entführten Jugendlichen auf sich hat, verführte mich dazu, ständig weiterzulesen. Natürlich kommt die Enemies to Lovers Seite in diesem Cosy-Crime-Fantasy Buch nicht zu kurz und so kommt es nicht nur zu actionreichen, sondern auch zu erotischen Szenen.
Da ich mehr über Ashiras Magie und den Verbleib ihres Vaters wissen will, werde ich mir mit Sicherheit auch die Fortsetzung holen.

Fazit:
Ein guter Auftakt dieser Cosy-Crime-Fantasy-Reihe, die für zwischendurch ideal ist.

Bewertung vom 26.06.2024
Das Haus in dem Gudelia stirbt
Knüwer, Thomas

Das Haus in dem Gudelia stirbt


sehr gut

Kein typischer Kriminalroman

Zum Inhalt:
2024 Hochwasser in Unterlingen, alle Dorfbewohner müssen ihre Häuser verlassen, nur eine bleibt und trotzt den Wassermassen, die 81-jährige Gudelia. Aus diesem Haus bekommt sie keiner weg, nicht die Wassermassen, nicht die beiden gefesselten Leichen, die an ihrem Haus vorbeischwimmen, nicht das THW und schon gar nicht die Polizei. Denn in diesem Haus hat Gudelia viel erlebt und es verbirgt ihre Sünde und ihr dunkelstes Geheimnis.

Meine Meinung:
Das Cover ist nicht unbedingt für mich ein Blickfang, doch der Klapptext verspricht einen ungewöhnlichen Krimi.
Der Prolog wirkt etwas verstörend, weckt aber die Neugier und bereitet auf ein ungewöhnliches Buch vor. Beginnend bei dem Hochwasser im Jahr 2024, in dem Gudelia sich weigert, ihr Haus zu verlassen, ahnt man schon, dass sie ein großes Geheimnis verbirgt. In Rückblicken erfährt man von dem Tod Ihres 15-jährigen Sohnes bei einem Unfall in 1984. Während Gudelia verzweifelt und schließlich scheinbar ihr Leben geordnet weiterlebt, ertränkt ihr Mann seinen Schmerz im Alkohol. Doch alle Krisen meistert Gudelia in ihrem immerwährenden Kampf, um jeden Preis ihr Haus zu behalten. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Gudelia, überhaupt kommt der Autor Thomas Knüwer mit sehr wenig Protagonisten aus. Man konzentriert sich auf Gudelia, ahnt, dass sie etwas Schlimmes in ihrem Haus verbirgt und kommt doch nicht dahinter. Der Schreibstil punktet mit kurzen Sätzen und wörtlicher Rede, baut so aber geschickt unterschwellig die Spannung auf und würzt das Ganze mit Rückblicken in die Jahre 1984 und 1998. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen, zu sehr hat mich Gudelia mit ihrem Einfallsreichtum, den sie an den Tag legt, wenn es um ihr Haus und ihr Geheimnis geht, fasziniert. Thomas Knüwer zeigt, dass man mit einem eigenartigen Kriminalroman den Leser in seinen Bann ziehen kann.

Fazit:
Wer einen ausgefallenen Kriminalroman liebt, der ist hier genau richtig.

Bewertung vom 26.06.2024
Morden in der Menopause
Dreyer, Tine

Morden in der Menopause


sehr gut

Ausnahmezustand

Zum Inhalt:
Die 48-jährige Liv wird von den Wechseljahren kalt erwischt und dann muss sie sich auch noch mit ihren 2 pubertierenden Zwillingen herumschlagen. Kein Wunder, dass sie austickt, als ihr Sohn heimlich Drogen kauft und ihr der Dealer blöd kommt, Nun ja, jetzt muss Liv ihr Organisationstalent unter Beweis stellen, doch jedes gelöste Problem bringt neue Probleme mit sich und so bleibt es nicht bei einer Leiche allein.

Meine Meinung:
Lange habe ich mir überlegt, ob ich dieses Buch lesen soll oder nicht. Die Autorin ist mir bis dahin auch unbekannt und der Klapptext lässt sehr an den Roman Achtsam morden von Karsten Dusse denken.
Die Kapitel fangen mit jeweils einem kurzen Satz, auf witzige Weise, zu der Hormonumstellung in den Wechseljahren an und so erhält man auch noch ein paar Informationen.
In einem lockeren, humorvollen Schreibstil präsentiert die Autorin Tine Dreyer die Protagonistin Liv, die aufgrund ihrer Hormonumstellung, von einem Problem (Mord) in das nächste stolpert. Natürlich sind nicht nur die Hormone daran schuld, sondern auch ihre Familie, der Liv unter allen Umständen verschweigen muss, was sie getan hat. Zum Glück erhält sie Hilfe von der jungen Iza aus dem Rotlichtmilieu und ich konnte die beiden bei ihrem Tun auf amüsante Weise begleiten.

Fazit:
Humorvoller Cosy Crime über die tödlichen Auswirkungen der Wechseljahre

Bewertung vom 19.06.2024
Seltsame Sally Diamond (eBook, ePUB)
Nugent, Liz

Seltsame Sally Diamond (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Geschichte dahinter

Zum Inhalt:
Sallys Adoptivvater hat ihr immer gesagt, wenn er einmal sterben sollte, so soll sie ihn wie den Müll verbrennen. Sally, 43, nimmt dies wortwörtlich und so versucht sie ihn nach seinem Tod in der Mülltonne zu verbrennen; dass dies natürlich ein Fehler war, erfährt Sally erst durch die Aufmerksamkeit der Nachbarn, der Polizei und den Medien. Die etwas seltsame Frau erfährt erst so nach und nach von ihrer grauenvollen Vergangenheit und muss gleichzeitig lernen, sich der Welt und den Menschen zu öffnen. Doch durch die Medien wird jemand auf sie aufmerksam, der mit ihrer schrecklichen Vergangenheit zu tun hat und anonym Kontakt zu ihr sucht. Gerät Sally erneut in die Fänge des Mannes, der ihr so viel angetan hat?

Meine Meinung:
Cover und Klapptext haben mich magisch angezogen und ich hoffte auf ein Buch, dass sich von der Masse abhebt und das ist es auch. Liz Nugent beginnt mit ihrem Roman dort, wo sonst Thriller aufhören, behutsam baut sie die Spannung eines verstörenden Szenarios auf und brachte mich dazu, das Buch kaum aus der Hand zu legen.
Sally ist mir auf Anhieb sympathisch und nur zu gerne wollte ich sie auf ihren Weg in die Gesellschaft begleiten; gleichzeitig war ich wahnsinnig neugierig, was es mit ihrer Vergangenheit auf sich hat. Mit Rückblenden und dem Auftauchen neuer Protagonisten wurde der Roman nicht nur von Seite zu Seite spannender, sondern ich konnte verstehen, weshalb Sally so ist, wie sie ist.
Die Autorin versteht es geschickt, harte Themen aufzugreifen, mit denen sich der Leser auseinandersetzen muss und bietet gleichzeitig Hoffnung; dabei achtet sie darauf, Protagonisten und Story in sich stimmig und authentisch zu beschreiben, denn nicht nur Sally ist ein Opfer.
Definitiv hat mich Liz Nugent mit ihrem Roman begeistert und es wird bestimmt nicht das letzte Buch sein, das ich von ihr lese.

Fazit:
Ein spannender Roman der Extraklasse, den ich Thrillerfans nur empfehlen kann.

Bewertung vom 02.06.2024
Der Glashund
Conrad, Iris

Der Glashund


sehr gut

Versteckt unter den Augen des Feindes

Zum Inhalt:
Berlin, 1936 flirtet Henriette auf Veranlassung ihrer Freundinnen Anneliese und Ruth mit dem Hitlerjungen Rolf Reinhardt, um ihn dann fallen zu lassen. Ein Streich, den die jüdischen Mädchen sich wegen der Nürnberger Gesetze ausgedacht haben. 6 Jahre später arbeitet Rolf im Dezernat IV, das für die Endlösung der Judenfrage zuständig ist. Da Henriette ein Geheimnis von ihm weiß, setzt er alles daran, sie so schnell wie möglich deportieren zu lassen. Doch Henriette entwischt immer wieder den braunen Schergen, überzeugt davon, dass der Glashund, ein letztes Geschenk ihres Großvaters vor seiner Deportation, ihr Glück bringt.

Meine Meinung:
Das Cover ist schön gestaltet, verrät aber nichts über seinen Inhalt. Der Titel macht neugierig, was es denn mit dem Glashund auf sich hat, der im Klapptext jedoch mit keinem Wort erwähnt wird. Iris Conrad beschreibt in einem flüssigen, authentischen Schreibstil, wie die jüdische Bevölkerung nach und nach entmenschlicht wird. Ich bin der Meinung, solche Bücher kann man nicht oft genug in die Regale der Buchhandlungen stellen, zur Erinnerung und zur Mahnung.
Iris Conrad hat aus Tatsachen und Berichten Überlebender einen fiktionalen Roman geschaffen, der nicht mit großer Dramatik punktet, aber klar und deutlich aufzeigt, wie sehr Hass und Hetze wirken. Mit Henriette erlebt man dies hautnah und doch gibt es die unterschiedlichsten Menschen, die es gut mit ihr meinen und ihr helfen, ob aus Eigennutz, Profit oder Menschlichkeit. Die facettenreichen Figuren sind in ihren Charakteren sehr gut und realistisch ausgearbeitet und dadurch erhält man einen guten Einblick in deren Gedanken. Schon bald ist Henriette gezwungen, unterzutauchen. Ihren ehemaligen Studienkollegen Benjamin aus der jüdischen Kunsthochschule begegnet sie dabei immer wieder und aus Freundschaft wird Zuneigung. Dies ist in diesen Zeiten schwierig, in der Beide um ihr Überleben gegen das Naziregime kämpfen und gleichzeitig Gefahr durch die Bombardierung der Alliierten droht.
Regelrecht spürbar war die Angst von Henriette, aber auch ihr Mut, den sie aufbringen muss, um sich unter den Augen des Feindes in Berlin zu verstecken. Wirklich geärgert hat mich zum Schluss, was aus Rolf Reinhardt geworden ist und nur zu gut kann ich mir das in der Realität vorstellen.

Fazit:
Ein gelungener historischer Roman, der mir neue Einblicke vermittelt hat.

Bewertung vom 01.06.2024
Extinction. Wenn das Böse erwacht (eBook, ePUB)
Preston, Douglas

Extinction. Wenn das Böse erwacht (eBook, ePUB)


sehr gut

Gefährliche Experimente

Zum Inhalt:
Der Milliardärs-Sohn Mark und seine Ehefrau Olivia werden in dem gigantischen 400 qm Ferienresort Erebus mitten in den Rocky Mountains entführt und später im Hinterland tot aufgefunden. FBI-Agentin Francis Cash und Sheriff James Colcord sollen den Mord so rasch wie möglich aufklären. Das Ferienresort, in dem dank modernster Technik Mammuts, Riesenhirsche und Riesenfaultiere in ihrem natürlichen Habitat beobachtet werden können, kann sich keine schlechte Publicity leisten. Doch für die beiden Ermittler stellt sich die Frage: Wer hat die beiden getötet? Schon bald gibt es weitere Opfer und Cash und Colcord entdecken, dass es dank der De-Extinktion das gefährlichste Tier auf sie abgesehen hat.

Meine Meinung:
Das Cover suggeriert etwas Falsches, denn es geht nicht um einen Dinosaurier. Douglas Preston besticht den Leser mit einer interessanten Landschaft, in der man prähistorische Tiere beobachten kann. Durch seinen flüssigen Schreibstil und detailreicher Beschreibung hatte ich das Gefühl, vor Ort persönlich die Tiere zu beobachten. Relativ rasch wird die Harmonie dieser fantastischen Welt jedoch gestört und man ist mitten in einer Mordermittlung. Beide Ermittler Cash und Colcord sind sympathisch, konnten mich aber nicht richtig erreichen.
Bedauerlicherweise gibt es nicht die gewünschte Unterstützung der Betreiber von Erebus. Dass die Besitzer und Wissenschaftler des Resorts etwas Entscheidendes verbergen, wird relativ rasch klar, doch dauert es einige Zeit, bis das Böse präsentiert wird und es zu blutigen Auseinandersetzungen kommt. Ich empfand es als erschreckend, wie mit Genen experimentiert wird, aus Neugier und um eine gewisse Klientel zu bedienen. Dies regt zum Nachdenken an, denn ist das, was Douglas Preston hier gekonnt in einer interessanten und zum Ende hin actionreichen Story einbindet, reine Fiktion oder doch schon nahe Zukunft? Hierzu empfehle ich, das Nachwort auf jeden Fall zu lesen.

Fazit:
Ein interessanter und zum Ende hin actionreicher Wissenschaftsthriller.

Bewertung vom 19.05.2024
Ein Toter lag im Treppenhaus (eBook, ePUB)
Neuenkirchen, Andreas

Ein Toter lag im Treppenhaus (eBook, ePUB)


gut

Krimikomödie für Zwischendurch

Zum Inhalt:
Albrecht Niedermeyer liegt tot beim Zugang zum Keller. Kriminalkommissar Cem Aslam ist sich schnell sicher, hier handelt es sich eindeutig um einen tödlichen Unfall. Da hat er aber die Rechnung ohne die Schriftstellerin Holly McRose gemacht, die ihren Schriftstellerkollegen und Nachbarn Amadeus Wolf so lange damit in den Ohren liegt, dass es sich um Mord handeln müsse, bis er sich Baby Maxine um den Bauch schnallt und zusammen mit ihr ermittelt.
Niedermeyer war zwar nicht sehr beliebt, doch hatte er Kontakt zu skurrilen Personen, denen Holly und Amadeus unprofessionell auf den Zahn fühlen.

Meine Meinung:
Das Cover passt wunderbar zu der Geschichte, die uns Autor Andreas Neuenkirchen in seinem Cosy Crime präsentiert. Zwei Schriftsteller, die zufällig Nachbarn sind, schließen sich zusammen, um einen Mord aufzuklären. Da sie sich zunächst nicht unbedingt gegenseitig sympathisch sind und obendrein in unterschiedlichen Genre schreiben, gibt es hier schon den einen oder anderen verbalen Schlagabtausch. Zu den Protagonisten fand ich leider keinen richtigen Zugang, bedauerlicherweise kann ich aber auch nicht definieren, woran das lag. Die kuriosesten Personen begegneten mir bei den Ermittlungen und somit kam etwas Würze in die Story, die manchmal eine gewisse Leichtigkeit für eine Krimikomödie im Schreibstil vermissen lässt. Manche Dialoge waren mir zu langatmig und verwirrend, daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Dass sich die beiden Hauptcharaktere bis kurz vor dem Schluss siezen, empfand ich keinesfalls als störend, im Gegenteil, ist es doch ein Zeichen von Höflichkeit und Akzeptanz, die sich die Protagonisten gegenseitig entgegenbringen. Da Andreas Neuenkirchen offenbar plant eine Fortsetzung zu schreiben, bin ich nicht abgeneigt weiteren Ermittlungen von Holly und Amadeus zu folgen und bin auf die Weiterentwicklung neugierig.

Fazit:
Krimikomödie, der manchmal eine gewisse Leichtigkeit im Schreibstil fehlt und meine Erwartungen nicht ganz erfüllte.