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Hope

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Insgesamt 59 Bewertungen
Bewertung vom 21.09.2015
Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2 (Restexemplar)
Löwenberg, Nele

Straße nach Nirgendwo / Sheridan Grant Bd.2 (Restexemplar)


ausgezeichnet

Sheridan verlässt nach einem Familienstreit endgültig ihre Familie um in New York ein neues Leben als Sängerin zu beginnen.
Doch schon auf dem Weg dorthin wird sie verhaftet.
Ihr Bruder Esra begann einen blutigen Amoklauf und Sheridan wird verdächtigt.
Ihre Adoptivmutter versucht alles um Sheridan in ein schlechtes Licht zu setzten. In Detective Jordan Blystone findet sie wider Erwarten einen Mann, der ihr glaubt und der versucht sie zu schützen. Doch die hasserfüllten Verleumdungen und die Presse, die sie wie ein Jagdvieh treibt, hören nicht auf.
Abermals flieht Sheridan. Diesmal ohne Ziel.
Sie schlägt sich auf ihrer Flucht und Suche nach einem neuen Leben mit Gelegenheitsjobs durch. Gerät dabei wieder des öfteren an die Falschen oder enttäuscht Menschen, die es gut mit ihr meinen. Als sie in einem kleinen idyllischen Ort am Ende ihrer Kräfte ist, begegnet ihr Dr. Paul Sutton, der anfangs nichts über ihre Vergangenheit weiß. Er gibt ihr das Vertrauen in die Menschen zurück. Behutsam öffnet sie sich, doch ob die Vergangenheit sie nicht doch noch einholt?

Band 2 hat mir fast noch besser gefallen als Band 1.
Schon ab dem ersten Satz bin ich in den Roman eingetaucht und es war schwer, das Buch ab und an mal aus der Hand zu legen.

Nele Löwenberg versteht es, den Spannungsbogen hoch zu halten.
Sei es erschüttert über den Amoklauf und die Toten, die so bildhaft beschrieben wurden, dass ich die Farm samt Leichen vor mir sah oder die von Rache zerfressene Adoptivmutter.
Szene für Szene oder besser Kapitel für Kapitel laufen lebhaft im Kopfkino mit. Sheridan, wie sie in ihrem Auto auf der Rückbank liegt, im Motel und und und.
Einfach ein genialer Schreibstil. Dazu löst Nele Löwenberg sämtliche Emotionen beim Lesen aus. Von Wut über Trauer von Enttäuschung bis Hoffnung, die gesamte Palette der Gefühle wird gefordert.
Besonders gut hat mir zudem gefallen, dass die Lebensgeschichte von Detective Jordan Blystone erzählt wurde.
Wie sich am Ende alles zu einem Kreis schließt, fand ich einfach nur grandios.
Ich hoffe sehr, dass wir Leser schon bald den weiteren Lebensweg von Sheridan verfolgen dürfen.

Vielleicht ist es ja nur Einbildung. Doch ich fand, wenn man ein wenig die Biografie von Nele Löwenberg alias Nele Neuhaus kennt, zwischen den Zeilen so einiges zu lesen, was sie selber auf ihrem Lebensweg erlebt hat.
Gerade aus dieser Perspektive war das Buch für mich umso spannender.

Eine klare Leseempfehlung!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.09.2015
Vor hundert Jahren und einem Sommer
Ernst, Jürgen-Thomas

Vor hundert Jahren und einem Sommer


sehr gut

Annemie wird als uneheliches Kind geboren. Zu der damaligen Zeit galt dies noch als Schande und so wuchs Annemie bei Zieheltern auf. Ihre leibliche Mutter versuchte Annemie an den Wochenenden zu besuchen, was jedoch gerade im Winter oft an den Wetterverhältnissen scheiterte.
Neben ihr gibt es noch einen weiteren Ziehsohn. Jonathan.

Die beiden verbringen eine harmonische Kindheit im Dorf der Kirschen, bis sich ihre Wege als junge Erwachsene trennen. Ammelies weitere Zukunft verläuft mit einigen Tiefschlägen, doch sie gibt niemals auf und kommt aus jeder Niederlage gestärkt hervor.

Einige Jahre später treffen sich Jonathan und sie im Dorf der Kirschen wieder. Von allen verspottet und belächelt bauen sie ein Glashaus um einem reichen Fabrikanten schon vor dem 15. März reife Kirschen zu bringen. Das Experiment gelingt und die zwei stehen endlich auf der Sonnenseite des Lebens.

Da kommt der Krieg und wieder muss Ammelie mit Schicksalsschlägen fertig werden und ihre Stärke einmal mehr unter Beweis stellen.

Dem Autor ist hier ein kleines, außergewöhnliches Meisterwerk gelungen.

Blumig jedoch nicht kitschig, ausschweifend jedoch nie den Faden verlierend schreibt er auf eine einzigartige Weise den Lebensweg von Amelie auf.
Ohne große wörtliche Rede, aber dafür mit vielen leisen Tönen die in einer bildlichen Sprache verlaufen konnte ich mich voll und ganz in die Geschichte sinken lassen.
Ein Buch, das aus der Masse heraus sticht und darum noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Bewertung vom 16.08.2015
Baba Dunjas letzte Liebe
Bronsky, Alina

Baba Dunjas letzte Liebe


ausgezeichnet

Baba Dunja ist ein der wenigen Alten, die nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl zurück in ihr Heimatdorf Tschernowo geht.
Ihren Lebensabend möchte sie selbstbestimmt und in Ruhe begehen.
Während alle Angst vor der Strahlung und der Radioaktivität haben, entsteht in dem kleinen verstrahlten Dorf eine Gemeinschaft der Alten.
Man respektiert sich, hängt sich aber nicht auf der Pelle.
Ironisch, witzig und doch mit ernstem Hintergrund beschreibt Baba Dunja ihr Leben. Es ist zum Lachen, zum Weinen, zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Baba Dunja nimmt kein Blatt vor den Mund und ist auch sich selbst gegenüber kritisch, nimmt ihre Altersgebrechen oft mit Humor und trägt ihr Herz auf dem rechten Fleck.
Mit wunderschönen Worten hat Alina Bronsky hier die Geschichte von Baba Dunja erzählt.
Leise und doch so eindringlich, das die Welt von Baba Dunja erfährt.
Mit Ironie, Herz und berührenden Worten wird die Reise nach Tschernowko, zu Baba Dunja und ihren Nachbarn zu einem unvergesslichen Erlebnis, das noch lange im Gedächtnis bleibt.
Das Buch besteht aus „nur“ 154 Seiten. Doch diese erzählen alles und noch viel mehr.
Ein Buch, das eine absolute Leseempfehlung von mir erhält!
Ein Juwel!!!!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2015
Wetterleuchten im Roussillon / Inspecteur Sebag Bd.2
Georget, Philippe

Wetterleuchten im Roussillon / Inspecteur Sebag Bd.2


gut

Inspecteur Gilles Sebag begleitet seine Tochter zu der Beerdigung eines Mitschülers, der einem tödlichen Unfall zum Opfer fiel.
Kurz darauf wird er zur Leiche eines Rentners gerufen. Ermordet von Mitglied einer Geheimarmee, die während des Algerienkriegs wütete. Doch dies ist schon fünfzig Jahre her. Dann gibt es noch einen Toten und Gilles Sebag taucht tief in die Vergangenheit ein um den Mörder zu finden, der evtl. auch Schuld an dem Tod des Mitschülers seiner Tochter beteiligt ist.

Der Autor schildert alles in einer einfachen Sprache und auf zwei Zeitebenen verteilt.
Die Gegenwart und die Erinnerung des Mörders an die Zeit des Algerienkriegs.
Wobei hier die Identität des Mörders nicht preisgegeben wird.
Der Krimi hat mich relativ gut unterhalten und doch hat er mir durch seine ziemlichen Längen teilweise die Spannung genommen.
Es war absolut interessant, einiges über den Algerienkrieg und die OAS im besonderen zu erfahren. Jedoch hielt sich der Autor an manchen Stellen so lange daran auf, dass dies leider auf Kosten des eigentlichen Kriminalfalls ging.
Die Stellen an denen der Mörder über die Zeit des Algerienkrieges erzählte, war ebenfalls richtig interessant zu lesen.
Wären nicht so viele Längen dazwischen, wäre es ein richtig guter Krimi geworden, der von mir einen Stern mehr erhalten hätte. Denn das Ende war nochmals packend.

Bewertung vom 09.06.2015
Heimweh
Raabe, Marc

Heimweh


ausgezeichnet

Jesse Berg entgeht als Jugendlicher nur knapp einem Mordanschlag und überlebt ihn schwer verletzt.
Doch von nun an ist sein Leben zwei geteilt. Ein Leben vor der Tat und eines danach.
Alpträume plagen ihn, die er nicht einordnen kann. Als seine Ex-Frau, die wie er im Kinderheim aufwuchs, ermordet und seine Tochter entführt wird weiß er, dass er alles tun muss um das Leben vor der Tat zu rekonstruieren.
Zusammen mit einer Freundin seiner Ex-Frau, die ihm zutiefst misstraut, fährt in das Kinderheim Adlershof in dem er aufwuchs.
In Rückblenden wird die Kindheit von Jesse erzählt.
Das aufwachsen bei seinem Vater, der sich durch bestimmte Ereignisse vom liebevollen Vater zu einem brutalen Mann entwickelte.
Die Zeit im Kinderheim, in der Jesse sich nach und nach seinen Platz in der Clique von fünf Freunden eroberte. Seine ersten Gefühle zu Sandra…..

Im Jetzt gelingt es Jesse nur mühsam hinter die Wahrheit zu gelangen um seine Tochter retten zu können.

Marc Raabe hat es geschafft ein verwirrendes Katz und Maus Spiel zu inszenieren, bei dem ich bis zum Ende nicht auf die Lösung kam.
Es gab kleine Hinweise, doch die verliefen sich wieder und kamen mir so absurd vor, dass ich sie wieder verwarf. Am Ende jedoch passte alles wie bei einem Mosaik zusammen. Ein Psychothriller, der seinen Namen verdient. Eine gelungen Mischung zwischen Psycho und Thrill, bei dem der Leser lange mit Spannung hinter´s Licht geführt wird.

Mir hat der Psychothriller ausgezeichnet gefallen.

Bewertung vom 08.03.2015
Sündenbock / Schöffin Ruth Holländer Bd.2
Arendt, Judith

Sündenbock / Schöffin Ruth Holländer Bd.2


ausgezeichnet

Ein Jahr ist Ruth Holländer bereits Schöffin, aber dieses Ehedrama erschüttert sie besonders: Rentner Jürgen Dombroschke ist angeklagt, seine an Parkinson erkrankte Frau vergiftet zu haben. Ein deprimierender Fall, bei dem alles klar zu sein scheint. Doch Ruth spürt, dass ein Puzzleteil fehlt. Hin und her gerissen zwischen Schöffinnendasein und Privatleben, hört Ruth sich – gegen den Rat ihres Freundes, Staatsanwalt Hannes Eisenrauch – ein bisschen um. Auch in Dombroschkes Schrebergarten. Und entdeckt die dramatische Wahrheit ...

Ruth Holländer wird als Schöffin für den Fall Dombroschke eingesetzt. Sie geht von einem unspektakulären Fall aus, denn die Fakten scheinen klar.
Jürgen Dromboschke soll seine schwer kranke Frau vergiftet haben. Als sie jedoch im Gerichtssaal einen Eindruck von ihm erhält, kann sie sich nur schwer vorstellen, dass dieser Mann zu so einer Tat fähig sein kann. Leider wird sie von dem Fall abgezogen, da sich der zweite Schöffe unprofessionell verhält und das Verfahren eingestellt werden muss um es mit „neuer“ Besetzung erneut aufzurollen.
Ruth lässt der Fall jedoch keine Ruhe und sie beginnt ein wenig auf eigene Faust zu recherchieren. Dies bringt sie in unvorhergesehene Gefahren.
Nebenbei gestaltet sich ihre Beziehung zu dem Staatsanwalt Hannes Eisenrauch zu einer Belastungsprobe. Sie muss sich entscheiden, ob sie dem gewachsen ist.
In Rückblenden wird das Leben von Jürgen und seiner Frau erzählt und es wird zunehmend klarer, warum die schwerkranke Frau so verbittert war.
Hinzu kommt noch eine weitere Person, bei der sich am Ende herausstellt, welche Rolle sie in diesem Geschehen hat.

Judith Arendt hat hier einen Krimi geschrieben, der ruhig und ohne Blutvergießen auskommt.
Vielleicht bewegt er mich gerade darum so sehr. Eine Geschichte aus dem Alltag unsere heutigen Zeit gegriffen. Ein älteres Ehepaar, das irgendwann mit der Situation überfordert war. Ein verpasster Moment der für den Rentner unübersehbare Konsequenzen verursachte. Eine Schöffin aus dem Alltag. Alleinerziehend, zwei erwachsene Kinder, selbständig mit einem Bistro das sie gerade so über Wasser hält.

Leider habe ich den ersten Teil nicht gelesen, doch dies werde ich nun umgehend nachholen. Ein ganz toller Krimi authentisch, spannend und berührend ohne jedoch brutal und verstörend zu wirken.

Bewertung vom 09.02.2015
Von Herzen
Käppler, Juliane

Von Herzen


sehr gut

Dieser Krimi hält alles bereit, was für mich einen guten Krimi ausmacht.
Ein Fall, der zum miträtseln animiert, Gänsehaut beschert, in die Abgründe der Menschen blicken lässt und ein Ermittlerteam das mir ans Herz wachsen kann.

Juliane Käppler versteht es ihre Protagonisten so in Szene zu setzen, dass ein klares Bild vor Augen entsteht. Die Dialoge sind witzig, aber nicht albern. Die Spannung flacht nicht ab und sämtliche Personen die in der Story vorkommen, sind authentisch. Ok, bis auf den Täter/die Täterin. Aber welcher Täter ist authentisch? Wer mordet kann ja nicht so ganz der Norm entsprechen.

Insgesamt habe ich mich gut unterhalten. Natalie ist eine quirlige, manchmal etwas schusselige Kommissarin mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Ihr Partner ein etwas verschrobener und eingestaubter Typ, der aber gerade anfängt zum Lachen aus dem Keller zu kommen.
Harvey, ist eine Nummer für sich. In Form eines Plüschhasen ist er quasi die innere Stimme Natalie´s und sie schleppt ihn überall mit. Dies ist der einzige Punkt, den ich teilweise überzogen fand. Mit ihm Dialoge zu halten ist eine witzige Macke, aber in manchen Situationen fand ich das Verhalten etwas überzogen, ja geradezu schon zwanghaft. Ich hoffe, dass sich dies im nächsten Fall etwas relativiert.
Der Fall selber war sehr spannend und ich habe einige Zeit gebraucht um einen ersten Verdacht zu hegen. Die Morde wurden sehr bildhaft beschrieben und haben mir schon eine gewisse Übelkeit verursacht.
Alles in allem ein Krimi der mich überzeugt hat und bei dem ich gerne auf eine Fortsetzung hoffe.

Bewertung vom 09.01.2015
Scotland Street - Sinnliches Versprechen / Edinburgh Love Stories Bd.5
Young, Samantha

Scotland Street - Sinnliches Versprechen / Edinburgh Love Stories Bd.5


gut

»Nicht schon wieder ein Bad Boy!« Als Shannon MacLeod zum ersten Mal Cole Walker sieht, weiß sie, dass Ärger in der Luft liegt. Cole ist an beiden Armen tätowiert, extrem selbstbewusst und heiß wie die Hölle. Und was noch schlimmer ist: Er ist ihr neuer Boss. Dabei sollte der Job als Assistentin der Anfang eines neuen Lebens werden. Ein Leben ohne Bad Boys, ohne Schmerz, ohne bittere Enttäuschungen. Shannon zeigt ihm die kalte Schulter. Womit sie nicht gerechnet hat: Cole meint es ernst mit ihr. Aber er hasst es, wenn man ihm mit falschen Vorurteilen begegnet. Haben Cole und Shannon trotzdem eine Chance?

Dies war für mich der erste Roman der Autorin. Es ist der vierte Band aus dieser Reihe. Ich hatte Anfangs einige Schwierigkeiten den gesamten „Clan“ der um Cole herumspringt einzuordnen und auseinanderzuhalten.
Insgesamt erschien es mir so, als hätte jeder seiner Freunde und Familienmitglieder ein schweres Schicksal erlitten und auf wundersame Weise haben alle ihren Traumpartner mit dem nötigen Sexappeal gefunden.
Auch Shannon und Cole um die sich dieser Band dreht haben in ihrer Vergangenheit viele negative Erfahrungen gesammelt. Shannon zieht nach Edingburgh um Abstand zu gewinnen und einen Neuanfang zu starten.
Ausgerechnet in dem neuen Job in einem Tatoostudio begegnet ihr Cole als ihr neuer Boss. Sie erkennt ihn sofort wieder. Waren sie sich doch vor Jahren schon einmal kurz begegnet. Sofort steht sie für ihn in Flamme, doch da in ihrem Leben kein Platz mehr für einen „Bad Boy“ ist, lehnt sie ihn von Vorurteilen blind ab.
Cole jedoch kämpft um sie, obwohl er ebenfalls schwere Enttäuschungen und Verletzungen erlitten hat.
Was folgt ist ein typisch romantisch erotischer Roman, bei dem man von Anfang an weiß, wie die Geschichte endet.
Dies ist aber nicht negativ auszulegen. Bei dieser Art von Romanen ist dies bei 99% der Fall.
Wer sich auf dieses Genre einlässt, der erwartet meist einfach nur Romantik, kratzbürstiges Verhalten um dann doch sehnsuchtsvoll in die Arme des Geliebten zu sinken und sinnliche Erotik.
Samantha Young hat diese Kriterien wunderbar vereint. Der Schreibstil ist flüssig, die Dialoge erfrischend und die Erotik ist sinnlich und nicht vulgär.
Ein Roman bei dem man weiß, was einen erwartet und gerade deshalb in ihm versinken kann. Welche Frau möchte nicht auch ab und an einen „Bad Boy“? ;-)