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drachenzahn

Bewertungen

Insgesamt 81 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2024
Wüstenzauber (Band 1)
Arold, Marliese

Wüstenzauber (Band 1)


ausgezeichnet

Auf den Spuren von 1001 Nacht

Das Buch ist die perfekte Mischung aus orientalischem Märchen, Abenteuerroman und weiblicher Emanzipation. Im Mittelpunkt steht das Mädchen Samira, das sich nicht nur auf der Suche nach ihrem Vater befindet, sondern auch nach ihrer eigenen Stärke.

Samira begleitet ihren Vater als Junge verkleidet auf einer seiner Geschäftsreisen. Doch als er von einem besonders mysteriösen Treffen wegen eines fliegenden Teppichs nicht zurückkehrt, ist das Mädchen plötzlich völlig auf sich allein gestellt. Sie ist jedoch nicht bereit, sich mit ihrer misslichen Lage abzufinden, stattdessen begibt sie sich auf eine gefährliche Reise durch die Wüste. Sie muss sich zahlreichen magischen Gefahren stellen, sie findet aber auch mehrere treue Freunde, die sie bei ihrem Vorhaben unterstützen.

Die Geschichte spielt bewusst mit verschiedenen Motiven aus 1001. Diese werden aber nicht einfach nur kopiert, sondern in neue Zusammenhänge gestellt und clever mit anderen Elementen kombiniert. Samira ist eine starke Persönlichkeit, die sich in einer Männerwelt selbstbehaupten möchte und zeigt, dass man auch als Mädchen zu Großem fähig ist. Manche Wendungen sind vielleicht ein wenig vorhersehbar, aber insgesamt hat die Handlung durchaus Spaß gemacht. Die Charaktere, inklusive ihrem Pferd Rayan, waren überaus sympathisch.

Diese orientalische Märchenwelt bietet noch viele zahlreiche Möglichkeiten, sodass man gespannt sein kann, was Samira auf ihrer Reise noch erleben und wie sie sich weiter entwickeln wird. Auch ihre Freunde Said und der Dschinn Abdul sind nicht minder interessant. Insofern freue ich mich bereits auf den Nachfolgerband.

Bewertung vom 03.10.2024
Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 1: Was erleben wir Tag für Tag?
Friese, Inka

Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 1: Was erleben wir Tag für Tag?


sehr gut

Schöne Vorlesegeschichten zum Entdecken und Staunen

Diese 15 Geschichten rund um die Kinder in Willewitt sind überwiegend sehr unterhaltsam und versuchen wie nebenbei, noch interessante Fakten über den Körper, fremde Kulturen und unsere Natur zu lehren. Die Charaktere sind dabei überaus sympathisch. Zudem sind sie sehr divers – z.B. hat Kiran zwei Papas als Eltern, es gibt mehrere Familien mit Migrationshintergrund, eine alleinerziehende Ärztin mit Zwillingen oder eine Mechanikerin als Mama. Das Buch bemüht sich, seine Figuren möglichst lebensnah und klischeefrei darzustellen.

Die Geschichten selbst sind mal mehr oder weniger spannend. Manchmal finde ich den Wissenspart jedoch etwas ungeschickt eingefügt. Eigentlich will man gerade erfahren, wie die Handlung weitergeht, wird aber erst einmal ausgebremst. Die Informationen sind dabei durchaus interessant, sie wirken nur hin und wieder etwas deplatziert. Dieses Problem wurde bei den Büchern von „Monika Häuschen“ meiner Meinung nach besser gelöst, indem die Wissenstexte etwas separat in einem Kasten auf der Seite wiedergegeben wurden.

Dennoch bieten diese kurzen, in sich abgeschlossenen Geschichten gute Unterhaltung. Ich hätte mir allerdings noch mehr Bilder auf den einzelnen Seiten gewünscht.

Bewertung vom 03.10.2024
Mirror: Weiß wie Schnee
Herbst, Lucia

Mirror: Weiß wie Schnee


gut

Wer ist hier eigentlich böse?

Da ich Märchenadaptionen sehr mag, kam ich auch um diese Version nicht herum. Es handelt sich in erster Linie um cosy Romantasy, die jedoch ein großes Problem mit ihrem Erzähltempo hat.

Die Protagonistin Lena ist eine Ärztin, die sich plötzlich unverhofft in der Märchenwelt vom Schneewittchen wiederfindet – als die böse Königin. Sie hat aber kein Interesse daran, ihrem Schicksal einfach so kleinbeizugeben. Auf ihrer Suche nach einem Weg zurück in ihre eigene Welt, mischt sie sympathisch und mit Tatendrang die Märchenwelt durcheinander. Wer ist eigentlich gut und wer böse?

Bestimmte Klischees und Ungereimtheiten in den Märchen Rotkäppchen, Hänsel und Gretel, Dornröschen, Rumpelstilzchen und natürlich Schneewittchen werden genauer unter die Lupe genommen und Logiklücken aufgezeigt. Man merkt, dass die Autorin ein Herz für die Bösewichte besitzt, die ihrerseits ins Rampenlicht treten und ihre Qualitäten als Helden unter Beweis stellen können.

Die Geschichte selbst ist harmlos und recht locker erzählt. Hier und da hätte ich mir noch etwas mehr Humor und Biss gewünscht, aber am meisten störte mich, dass das Tempo nicht stimmt. Während die ersten zwei Drittel eher entspannt verlaufen und sich jedes Problem quasi immer wieder von selbst erledigt, überschlagen sich schließlich im letzten Drittel die Ereignisse. Plötzlich wird ein riesiger Hintergrundplot aufgedeckt, der sehr viel mehr Zeit bräuchte, um wirklich glaubhaft aufgebaut werden zu können. Es passiert einfach zu viel auf einmal.

Auch die Liebesgeschichte wird durch das schnelle Tempo ruiniert. Erst ist sie schrecklich in diesen Eric verliebt und zum Schluss kann sie nicht schnell genug von ihm wegkommen. Die Worte „Ich liebe dich“ kommen meiner Meinung nach völlig aus der Luft. Ich verstehe auch nicht, warum das Paar so von der Autorin erzwungen wurde, da ja noch mindestens ein weiteres Buch geplant ist.

Das Buch hatte für mich großes Potenzial und die Hintergrundidee ist durchaus toll. Leider funktioniert das Tempo der Geschichte überhaupt nicht, weshalb viel an Spannung und Glaubwürdigkeit einfach verloren geht. Schade! Ich bin noch unschlüssig, ob ich mir den zweiten Band holen werde.

Bewertung vom 08.09.2024
Ich fürchte, Ihr habt Drachen
Beagle, Peter S.

Ich fürchte, Ihr habt Drachen


ausgezeichnet

Die Suche nach sich selbst

Da ich den Autoren Beagle bereits durch seinen Roman „Das letzte Einhorn“ kennen und schätzen gelernt hatte, wollte ich unbedingt sein neuestes Werk lesen. Das Buch „Ich fürchte, ihr habt Drachen“ ist eine wundervolle Mischung aus Coming of Age und Fantasy. Die drei jungen Helden entdecken auf ihrer Reise nicht nur Drachen, Magie und spannende Abenteuer, sondern auch das eigene Potenzial, das in ihnen schlummert.

Robert hat eine besondere Beziehung zu Drachen. Er versteht sie und fühlt mit ihnen. Aus diesem Grund verabscheut er seinen Beruf als Drachentöter nur umso mehr und erträumt sich ein Leben als Leibdiener. Als er von Prinz Reginald und seinem Diener angeworben wird, mit auf eine richtige Drachenjagd zu gehen, sieht er seine Chance gekommen. Der Prinz selbst hat allerdings keinerlei Interesse daran, ein Held zu werden oder sich als Mann beweisen zu müssen. Begleitet werden die beiden unter anderem von der willensstarken Prinzessin Cerise, die davon genervt ist, untätig auf ihren Traummann zu warten. Lieber nimmt sie die Sache selbst in die Hand, um zu demonstrieren, welche Fähigkeiten in ihr stecken.

An Cerise hat mich anfangs gestört, dass sie Prinz Reginald nur mit der rosa Brille betrachtet hat. Das wirkte auf mich ein wenig albern. Das lässt aber mit der Zeit nach und sie beginnt, sowohl ihn als auch sich selbst realistischer wahrzunehmen. Ansonsten mag ich die drei Helden wirklich sehr. Die Handlung ist durchweg spannend und witzig erzählt. Zudem gibt es einige überraschende Wendungen. Allerdings hätte für meinen Geschmack, die Vorgeschichte des Bösewichts vielleicht noch etwas genauer herausgearbeitet werden können, ansonsten erweist er sich als vielseitiger Gegner.

Es gibt einige düstere Stellen, aber durch den subtilen und intelligenten Humor sowie die märchenhafte Erzählweise driftet die Geschichte nie völlig ab. Beagle entführt uns in eine klassische, mittelalterliche Fantasygeschichte, die vieles andeutet und Raum für eigene Vorstellungen und Spekulationen lässt. Eine wirklich wunderschöne Geschichte, die zum Träumen und Nachdenken einlädt.

Bewertung vom 01.09.2024
Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze
Konrad, Maja

Holly, Herbert und die Fleischfresserpflanze


ausgezeichnet

Mein Freund, die Pflanze

Eine fleischfressende Pflanze, die sprechen kann, vegetarisch lebt, sich für das Kochen begeistert und dazu noch gut in Mathe ist, kann eigentlich nur die perfekte Heldin für ein witziges Kinderbuch sein. Die Geschichte von Maja Konrad bietet tatsächlich kurzweilige Unterhaltung und liebenswerte Charaktere.

Holly ist alles andere als ein Rechenass, dennoch will sie es dem fiesen Angeber Nils beweisen. Da kommt ihr diese seltsame Pflanze nur recht, die ihr nicht nur leckere Mahlzeiten serviert, sondern sie auch durch die Aufgaben der Matheolympiade schummelt. Doch dann gerät Herr Pula selbst in Gefahr und Holly sowie ihr neuer Freund Herbert müssen alles geben, um ihren grünen Gefährten zu retten.

Das Buch macht Spaß und sprüht geradezu vor lustigen Ideen. Ich persönlich mag es zwar nicht ganz so sehr, dass die Betrügereien Hollys beim Rechnen als eher belanglos abgetan werden. Aber zumindest am Ende beginnt das Mädchen dann doch mal ein wenig zu üben. Interessanter als ihre Matheschummelei ist jedoch ohnehin die Beziehung zu ihren Freunden und dass Andersartigkeit nicht nur akzeptiert, sondern sogar geschätzt wird.

Holly lebt zum Beispiel untypischerweise bei ihrem alleinerziehenden Vater und Herbert wächst überwiegend bei seinen Großeltern auf. Überhaupt wirkt er in seiner ganzen Art und Kleidung sehr viel älter, als er eigentlich ist. Alle drei – Holly, Herbert und die Pflanze Herr Pula – sind füreinander da und geben auch nicht auf, wenn es schwierig wird. Es geht nicht darum, sich der Masse anzupassen, sondern sich selbst treu zu sein und für andere einzutreten.

Bewertung vom 01.09.2024
Uppppps! Entschuldigung!
LaRochelle, David

Uppppps! Entschuldigung!


ausgezeichnet

Jeder macht Fehler

Dass eine Entschuldigung durchaus auch Spaß machen kann, zeigt dieses wunderbare Buch zum durchaus ernst gemeinten Thema. Einen Fehler zuzugeben, sich zu entschuldigen oder es sogar wiedergutzumachen, fällt nicht nur Kindern schwer. Insofern gibt dieses Buch ein paar wichtige Hinweise, wie man das auf gute Weise bewerkstelligen könnte.

Die Zeichnungen und Ideen sind liebevoll durchdacht und laden zum Schmunzeln und Lachen ein. Einige Situationen entspringen mitten dem Leben, etwa als der Waschbär von seiner Mama gezwungen wird, sich bei dem anderen zu entschuldigen, oder als das Nilpferd eher nach wilden Ausflüchten sucht. Es werden zahlreiche witzige Beispiele gebracht, die hier und da sicher Erinnerungen wecken.

Mir persönlich fehlt jedoch ein wenig die Perspektive der Geschädigten. Es geht tatsächlich nur darum, wie man sich entschuldigt und nur am Rande darum, warum eigentlich. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht als bloße Andeutungen. Man kann sich besser in die „Täter“ hineinfühlen als in die „Opfer“.

Dennoch ist das Buch toll und wichtig, um Kindern zu vermitteln, wie eine richtige Entschuldigung gelingen könnte. Gleichzeitig wird ihnen auch der Druck genommen. Fehler passieren uns allen und das ist nicht schlimm. Es geht mehr darum, wie man damit umgeht. Empfehlenswert!

Bewertung vom 29.08.2024
Starling House
Harrow, Alix E.

Starling House


ausgezeichnet

Ein poetisches Gothic-Märchen

Diese wunderschöne und berührende Geschichte ist voller Mystik und Poesie. Dabei beschönigt sie nichts. Es wird nie kitschig oder rührselig. Für mich eines der Highlights dieses Jahr.

Die Protagonistin Opal ist eher hart und unnahbar. Seit ihre Mutter bei einem Autounfall starb, ist sie allein für das Wohl ihres jüngeren Bruders zuständig. Durch Betrügereien sowie Diebstähle hält sie sich und ihn gerade so über Wasser. Um Jasper ein besseres Leben zu ermöglichen, würde Opal fast alles tun, selbst in dem gruseligen Haus aus ihren (Alp-)Träumen zu arbeiten.

Starling House gehört dem seltsamen Arthur, der zurückgezogen lebt. Offensichtlich lehnt er Opals Anwesenheit in seinem Haus ab, dennoch engagiert er sie als Haushälterin und zahlt ihr deutlich zu viel. Sowohl um ihn als auch dieses mysteriöse Haus, das eine Art Eigenleben zu führen scheint, ranken sich viele eigenartige Geschichten. Zudem sind auch andere dubiose Gestalten sehr interessiert daran, was in diesem Haus eigentlich vor sich geht.

Das Buch ist überaus kurzweilig sowie spannend geschrieben. Dabei passiert in der ersten Hälfte im Grunde relativ wenig und dennoch wird man von der ersten Sekunde an in seinen Bann gezogen. Die Autorin schreibt poetisch, witzig und emotional zugleich. Obwohl Opal sicher kein einfacher Charakter ist, war sie mir schnell sympathisch. Auch Arthur und ihr Bruder Jasper sind vielschichtige Persönlichkeiten, mit denen man sich auf Anhieb identifizieren kann. Allein die Bösewichte werden mir persönlich etwas zu klischeehaft und einseitig präsentiert.

„Starling House“ ist tatsächlich ein wunderschönes Buch, dessen Poesie und Magie noch lange nachhält und einen träumen lässt. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 29.08.2024
The House Trap
Read, Emma

The House Trap


ausgezeichnet

Spukhaus mit Escape Room-Atmosphäre

Bei „The House Trap“ handelt es sich um ein kurzweiliges Jugendabenteuer für Kinder ab zwölf Jahren. Die Geschichte spielt mit Elementen von Escape-Spielen und lässt den Leser bis zum Ende mitfiebern, wenn auch nicht miträtseln.

Die Geschichte ist überaus spannend geschrieben. Die Charaktere wirken überwiegend authentisch und agieren ihrem Alter entsprechend. Hier und da hätte ich mir in der Handlung noch ein paar mehr Erklärungen gewünscht, aber insgesamt macht das Buch großen Spaß und hat genau die richtige Gruseldosis. Da der Hauptfokus jedoch mehr auf die Beziehung der Charaktere untereinander liegt, wird es nie zu unheimlich.

Auch wenn es zahlreiche „Escape Room“-Anspielungen gibt, so erhält man als Leser dennoch nicht wirklich die Gelegenheit, selbst miträtseln zu können. Dennoch wird das Buch nie langweilig und wird sicher alle begeistern, die sich für Gespenster- und Abenteuergeschichten erwärmen können.

Bewertung vom 29.08.2024
Akademie Splitterstern Bd.1
Holzapfel, Falk

Akademie Splitterstern Bd.1


ausgezeichnet

Witziges Abenteuer mit Gaming-Atmosphäre

Bei „Akademie Splitterstern“ handelt es sich um ein aufregendes Abenteuer für Kinder ab ca. acht Jahren. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von Lehrlingen, deren Begabung eher fragwürdig ist. Doch der Zauberer Ribisel, die Barbarin Erika, der Wächter Garek und die Schurkin Fenja geben nicht so einfach auf und gewinnen bei ihrer Quest nicht nur weitere Level, sondern auch wahre Freunde.

Das Buch spielt ganz bewusst mit verschiedenen Merkmalen von Computerspielen bzw. RPGs wie „Dungeons and Dragons“. Die einzelnen Charaktere sammeln Sternenstaub um aufzusteigen und mit Hilfe von Artefakten, neuen Fähigkeiten und Kenntnissen können sie ihr Level stetig verbessern. Am Ende eines jeden Kapitels finden wir daher auch eine Übersicht über die aktuellen „Spielstände“ der vier Protagonisten. Das ist durchaus clever gemacht und begeistert sicherlich Kinder in diesem Alter.

Die Geschichte ist zudem kurzweilig und recht amüsant, wenn auch hier und da ziemlich voraussichtlich. Die Charaktere machen auf jeden Fall Spaß und ihre Beziehung zueinander wirkt authentisch. Aus diesen zusammengewürfelten Haufen aus „Verlierern“ entwickeln sich echte Freunde, die füreinander einstehen und zusammen jede Gefahr meistern können. Zudem sind der riesige, aber furchtsame Federbär sowie das fliegende Pigasus herrliche Maskottchen mit viel Charme.

Das Buch überzeugt zudem mit seiner genialen Aufmachung. Es gibt mehrere großformatige farbige Illustrationen, die die Atmosphäre der jeweiligen Schauplätze gut rüberbringen, sowie wechselnde Schwarz-Weiß-Darstellungen pro Kapitel. Die Bilder beschränken sich aber tatsächlich überwiegend auf die Orte. Die Helden und der Bösewicht selbst werden jedoch innerhalb der Geschichte selbst gar nicht abgebildet.

Insgesamt wird dieses Buch wahrscheinlich sowohl Jungen als auch Mädchen ab ungefähr acht Jahren begeistern können. Die Charaktere sind sympathisch und die Handlung spannend. Es eignet sich wahrscheinlich auch dazu, diverse Lesemuffel hinter der Konsole hervorzulocken und dem Lesen eine Chance zu geben.

Bewertung vom 07.08.2024
Von Eintagsfliege bis Grönlandwal
Murray, Lily

Von Eintagsfliege bis Grönlandwal


ausgezeichnet

Wie erfüllt ist ein Leben?

Dieses Sachbuch über Tiere wählt einen ungewöhnlichen Weg, da der Fokus tatsächlich auf der Lebensdauer liegt. Aus diesem Grund wurden Tiere gewählt, deren Leben(serwartung) besonders spannend ist. So gibt es solche, die nur wenige Stunden oder Wochen leben, und andere, die es auf 11.000 Jahre schaffen. Die Tiere sind chronologisch geordnet. Es beginnt mit der Eintagsfliege und endet mit der unsterblichen Qualle.

Jedem Tier ist mindestens eine Seite, meist aber eine Doppelseite gewidmet. Man erfährt viel über den allgemeinen Lebenszyklus der jeweiligen Art, die Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen. Am Rande erfährt man auch etwas über Ernährung, Feinde und Gefahren. Die Informationen sind überaus spannend und selbst als Erwachsener erfährt man viel Neues. So wusste ich bislang zum Beispiel nicht, dass allen Säugetieren bei der Geburt die gleiche Anzahl von Herzschlägen zur Verfügung stehen.

Zu jedem Tier gibt es eine großformatige Buntstiftzeichnung. Diese ist tatsächlich sehr schön und bildet das Tier recht realistisch und detailreich ab. Meist sind die Bilder auch atmosphärisch sehr beeindruckend, etwa die Fledermäuse bei Sonnenuntergang oder der Flug von tausenden Monarchfaltern.

Das Sachbuch ist an sich für Kinder ab fünf Jahren gedacht. Die Sprache des Textes ist jedoch schon recht anspruchsvoll und ein Erwachsener sollte zusätzliche Erklärungen beisteuern. Das Buch ist jedoch so liebevoll gestaltet, dass selbst meine dreijährige Tochter davon fasziniert ist und Näheres wissen möchte. Allerdings fasse ich ihr den Text nur grob zusammen. Am besten ist der Band aber wohl für Grundschüler geeignet.

Insgesamt hat mich dieses Sachbuch absolut überzeugt. Es bietet zahlreiche interessante Fakten sowie anschauliche Illustrationen. Außerdem beschäftigt es sich überwiegend mit weniger bekannten Tierarten. Die Idee, die Lebenserwartung in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen, gefällt mir ebenfalls.