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schaebchen

Bewertungen

Insgesamt 91 Bewertungen
Bewertung vom 09.04.2024
Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1
Lorentz, Iny

Die verkaufte Sängerin / Cristina Bd.1


sehr gut

1796 - Herzogtum Sachsen-Meinigen; Cristina, eine begabte junge Sängerin aus dem fahrenden Volk wird von ihrer missgünstigen gierigen Tante an den Herzog verkauft welcher sich eine Sängerin für seinen Hof wünscht.
Cristina ist ein aufgewecktes, intelligentes und begabtes Mädchen, die sich den an sie gestellten Forderungen zwar beugt, aber auch rebellisch ist. Wie es an einem großen Hof zu erwarten ist, lassen Missgunst und Intrigen nicht lange auf sich warten.
Auf dem historischen Schauplatz der damaligen Zeit wird eine sehr spannende Geschichte um Cristina erzählt, der man sich schlecht entziehen kann. Nebenbei erhält man viele interessante Informationen und Details zur damaligen Lebensweise; wie es damals am Hofe zuging, aber auch, wie das Leben unter dem einfachen Volk war.
Dieser historische Roman ist der Beginn einer Triologie, alleine aber gut lesbar und erhält auf jeden Fall meine Empfehlung.

Bewertung vom 06.04.2024
Die Zeit der Kinder
Riess, Lena

Die Zeit der Kinder


ausgezeichnet

Diese Geschichte hat mich wirklich sehr berührt. Viele Menschen meiner Generation sind mit Kindergärten groß geworden, eine Institution, die für uns als Kinder und später als Erwachsene für unsere Kinder eine Normalität war Der Name Fröbel war dabei zumindest ein begleitender Begriff.
Aber dieses Buch beschreibt warmherzig die Entstehung und Entwicklung der Kindergärten zu einer Zeit, als man Kinder kaum Beachtung schenkte und sie vielleicht in eine Bewahranstalt steckte, wenn sie nicht sogar arbeiten mussten.
Fasziniert bin ich in das Leben von Luise eingetaucht, welche Friedrich Fröbel in seinem Leben und bei seiner Arbeit begleitet und unterstützt. Heute für uns fast unglaublich, welche Schwierigkeiten Fröbel bereitet wurden beim Aufbau der Kindergärten und der Ausbildung der Kindergärtnerinnen.
Wenn man dieses Buch gelesen hat, weiß man wirklich zu schätzen, in welcher großartigen Weise Luise, Friedrich und ihre Mitstreiter der Entwicklung der Kinder von heute den Weg bereitet haben. Absolut lesenswert!

Bewertung vom 02.04.2024
9mm Cut
Ruge, Sybille

9mm Cut


weniger gut

Eve, oder auch nicht Eve, wird nach Zürich geschickt, um als Mitarbeiterin für besondere Fälle auszuloten, wie es um einen Selbstmord eines Mitarbeiters bestellt ist. Dabei betritt sie eine Welt der Superreichen und Schönen, die von Gier und Macht besessen sind und sich allesamt für etwas Besseres halten.
Obwohl es nur ca. 230 Seiten sind, kam ich nicht so schnell wie ich dachte. In meinen Lesepausen habe ich auch nur wenig Drang verspürt weiterzulesen, wie es eigentlich bei einem Krimi sein sollte.
Es gibt durchaus sehr spritzige und wortgewandte Dialoge, es werden regelrecht Wortgefechte durchgezogen, teilweise aber auch sehr grenzwertig. In Eves Gedankenwelt wird man dabei sehr gut mitgenommen. Trotzdem konnte ich mit der Protagonistin und ihrer Art überhaupt nicht warm werden. Die ganze Geschichte ist in solchen Stakkato-Sätzen abgefasst, dass ich das Gefühl hatte, ich befinde mich irgendwie im Schnelldurchlauf eines kurzlebigen Szenarios. Das ließ bei mir keine Verbindung zur eigentlichen Geschichte zu.
Wer auf eine kurze Geschichte im Dokumentationsstil mit schnittigen Dialogen und Wortgefechten steht, ist hier richtig. Wer es tiefsinniger mag und sich gern auch etwas feinfühliger mit mehr Worten umgibt, eher nicht. Für mich war dieser Schreibstil leider gar nichts und das Buch hat mich nicht abgeholt.

Bewertung vom 23.03.2024
Annas Lied
Koppel, Benjamin

Annas Lied


ausgezeichnet

Annas Lied ist ein besonderes Buch. Schon, es in der Hand zu halten mit dem schönen Cover und sehr ansprechend gebunden, macht es dazu. Der Neffe von Anna Koppel, hier im Buch ist es Hannah Koppelmann, schreibt über ihr Leben als Jüdin in Dänemark während des zweiten Weltkrieges und dann später in Frankreich. Ein Leben, geprägt von jüdischen Traditionen, Familienleben und vor allem von Musik.
Hannah, die einzige Tochter neben 4 Brüdern, ist diejenige, die nicht mehr die Kraft aufbringt nach Kriegsende, sich wie ihre Brüder gegen eine arrangierte Ehe zu wehren, zu einem Mann nach Paris, den sie kaum kennt, aber schon sehr lange versprochen wurde. Trotzdem hofft sie auf ein erfülltes Leben mit Kindern und natürlich als Pianistin.
Die Lebensgeschichte um Hannah wird ganz wunderbar erzählt, man erfährt so viel interessante Dinge über den jüdischen Alltag, die Feste, die Traditionen, aber auch über die Zwänge, denen man sich beugen muss, wenn man die Religion auslebt. Oft fragt man sich auch, warum sie manches nicht doch anders gemacht hat und es bleibt einiges an Raum für eine gewisse Traurigkeit.
Aber man wird immer auch auf eine musikalische Reise mitgenommen und inspiriert, das Klavier, die Noten die schönen Stücke treten immer wieder an in Hannahs Leben und begleiten sie.
Dieses Buch war für mich absolut lesenswert.

Bewertung vom 13.03.2024
Ein falsches Wort
Hjorth, Vigdis

Ein falsches Wort


weniger gut

Bergljot ist das zweitälteste Kind von 4 Geschwistern und will in ihrer Ursprungsfamilie ihr Schicksal anerkannt wissen, welches zunächst im Buch immer nur angedeutet wird. Denn sie hat ein Kindheitstrauma, mit dem sie zu kämpfen hat.
Mit dem Tod ihres Vaters und bereits davor entspinnt sich ein Kampf um das Erbe, ein Gerangel um Gerechtigkeit und Gier. Und um die Frage, ob es in der Familie eine Aussöhnung geben kann.
Ja, und darum geht es eigentlich in dem ganzen Buch. Alle Aspekte werden von allen Seiten beleuchtet und wieder und wieder und wieder durchgekaut. Immer wieder mit psychoanalytischen Ansätzen und Aspekten angesehen, gedreht und gewendet und durchleuchtet, wer wie wem wann hätte helfen können oder zuhören müssen, wer Schuld ist….. Ich fand es sehr mühsam, mich durch dieses Buch zu kämpfen und hatte keine Freude beim Lesen. Es ist sehr intensiv, zwar auch bewegend, aber mir war es einfach zu viel von allem, wenn es Seite um Seite um Seite immer wieder um das gleiche Thema geht; wer erbt was, ist das gerecht und warum gibt es kein Verständnis und kein Anerkennen.
Obwohl es ein brisantes Thema abhandelt, hat die Geschichte mich nicht abgeholt. Es war einfach nur anstrengend.

Bewertung vom 25.02.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


sehr gut

Annie, angehende Krimiautorin, wird auf das Landgut Castle Knoll ihrer Großtante eingeladen, welche sie noch nie gesehen hat. Großtante Frances hat ihr Leben auf Grund einer Weissagung der Aufklärung ihres eigenen Todes und der Klärung des Verschwindens einer Freundin aus Jugendjahren gewidmet. Dafür hat sie über Jahre ein Archiv angelegt. Leider lernt Annie die Tante nicht mehr kennen, denn diese ist nun ermordet worden. Im Testament hat sie verfügt, wer ihren Tod aufklärt, erbt alles. Nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, Annie gegen Saxon, den seltsamen Großneffen.

Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben, liest sich angenehm und kurzweilig. Über ein Tagebuch lernen wir die junge Großtante und ihre damaligen Freunde kennen. Dieses Tagebuch steht auch Annie zur Verfügung, um ihre Schlüsse in der heutigen Zeit zur Klärung des Mordes zu ziehen.

Über diese beiden Zeitstränge ist es dem Leser gut möglich, in das Rätselraten mit einzusteigen. Ich mochte Annie und das Ende lässt auch vielleicht auch die Möglichkeit offen, dass es einen Folgeroman geben könnte.

Bewertung vom 02.02.2024
Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1
Helford, Anna

Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1


gut

Season Sisters ist der Auftakt eines Vierteilers, wobei jeweils ein Buch die Geschichte eine der 4 Schwestern erzählt.
Den Beginn macht Spring, die zu Sozialstunden bei einer älteren Dame in London verurteilt wurde. Als sie sich langsam näher kommen, ahnt sie langsam, dass einen Grund für das einsame Leben der Dame gibt. Dieses Geheimnis aufzudecken und nebenher ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen, darum geht es.

Das Cover gefällt mir sehr gut und der Schreibstil ist sehr flüssig, so dass man beim Lesen schnell voran kommt. Auch die Erzählweise in zwei Zeitsträngen war sehr schön, so dass sich die Figuren in gut gewählten Kapiteln entwickeln konnten. Allerdings fand ich einiges in der Handlung doch sehr konstruiert, da ging es mir zu schnell und zu glatt und dadurch wurde es ziemlich schnell mich zu vorhersehbar. Außerdem werden sehr oft Klischees bedient.
Wenn man damit umgehen kann, findet man trotzdem mit diesem Buch angenehme Lesestunden.

Bewertung vom 24.01.2024
Was die Dünen verheißen / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.2
Janz, Tanja

Was die Dünen verheißen / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.2


gut

1978, Aufbruchsstimmung in St. Peter Ording. Julia, noch nicht ganz volljährig träumt von einem tollen Leben in weiter Ferne als Stewardess und will am liebsten die Schule abbrechen, obwohl sie eigentlich in das Familiengeschäft einsteigen soll. Doch in den Ferien entwickelt sich ihr Leben erst einmal in eine völlig andere Richtung.

Das Cover und den farbigen Buchschnitt fand ich sehr ansprechend und so war es sehr angenehm, dieses Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen. Man kann den zweiten Teil dieser Reihe gut lesen, ohne das erste Buch zu kennen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut mal nebenbei zu lesen ohne größere Konzentration aufbringen zu müssen. Allerdings fehlte mir bei der Geschichte doch irgendwie das Feuer der Revolte, wie man 1978 vermuten würde.
Julia ist sehr gut behütet, es gibt keine finanziellen Probleme und alle lieben sich; so wirkt die Geschichte auf mich doch klischeehaft und zu rund und die eigentlichen Dramen werden zu schnell wieder gut ohne wirklich tief drauf einzugehen.
Wer einen Wohlfühlroman mit "Ende gut- alles gut" lesen möchte, ist hier auf jeden Fall richtig.

Bewertung vom 20.01.2024
Paris Requiem
Lloyd, Chris

Paris Requiem


sehr gut

Paris , 1940. Die Stadt ist in fester Hand der Deutschen. Die Bevölkerung leidet unter der Besetzung, es gibt kaum Lebensmittel und Gefahren lauern überall. Jeder kämpft irgendwie ums Überleben. Banden treiben ihr Unwesen und einige darunter arbeiten für die Deutschen.
Unter diesen erschwerten Bedingungen versucht Eddie Giral als Kommissar einen Mord aufzuklären. Eddie ist mir gleich sehr sympathisch gewesen, der flüssige Schreibstil in der Ich-Erzählweise sorgen zusätzlich dafür.
Obwohl es zu diesem Buch schon einen ersten Teil gibt, kann man diese Fortsetzung sehr gut lesen, ohne den anderen Teil zu kennen. Ohne langatmige Erklärungen fügen sich Details sehr gut zusammen.
Das schwierige Leben unter der Besetzung wird sehr authentisch geschildert, Nahrungsmangel herrscht für fast der gesamten Bevölkerung der Stadt. Auch die Arbeit unter den Besatzern und die erzwungene Zusammenarbeit mit den verschiedenen Institutionen wird sehr anschaulich.
Ich fand diesen Krimi sehr interessant und kann ihn an dieser Stelle auf jeden Fall empfehlen

Bewertung vom 27.12.2023
Die Mönchin
Orontes, Peter

Die Mönchin


sehr gut

1405 in Oberösterreich - der gelehrte Mönch Adrian macht sich auf den Weg in die Abtei Ennswalden, um dort unter einem Deckmantel eines anderen Themas geheime Studien durchzuführen. In der Abtei herrscht geringfügiges Lotterleben, dennoch wird Adrian bei seinen Arbeiten unterstützt. Während der Suche nach einem bestimmten geheimen Dokument geschehen einige Morde, doch wie hängt alles zusammen? Muss Adrian auch um sein Leben fürchten? Nichts ist, wie es scheint, das geht schon bei Adrian selbst los.

Das Cover ist etwas dunkel und mystisch, passt aber zu der Zeit und auch zu dem Thema. Wenn man etwas bibelfest ist, sind manche Sachverhalte vielleicht auf Anhieb zu verstehen, ansonsten muss man sich in die Thematik einlesen. Begriffe der damaligen Zeit und speziell aus dem Klösterlichen werden zum Glück am Ende gut erklärt zum Nachlesen.

Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Neben der spannenden Geschichte kann man auf jeden Fall einiges über das Leben und den Ablauf im Kloster erfahren.