Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1

ausgezeichnet

ch hatte von Karen Rose bereits viel gehört, aber bis dato noch kein Buch gelesen. Und dann sah ich, dass diese Autorin berühmter Thriller eine neue Serie startet, die San-Diego Reihe. Genau richtig für mich, endlich einzusteigen. Neue Serie bedeutet auch neue Protagonisten, die alle nacheinander vorgestellt werden parallel zur Handlung. Da ist die Ermittlerin Kit McKittrick, von der wir zunächst von ihrer schweren Vergangenheit erfahren und dem Schicksalsschlag, ihre Schwester durch einen nie geklärten Mord zu verlieren.
Dazu kommt ein zunächst für Kit
anonymer Hinweisgeber, Sam Reeves, ein Psychiater. Er bleibt nicht lange anonym, seine Rolle bleibt aber zunächst schwer zu durchschauen.
Insgesamt geht es um einen Serienmörder, der junge Mädchen in Parks verscharrt, nachdem er sie verschleppt und getötet hat.
Das Buch ist definitiv ein eindeutiger Pageturner. Spannend geschrieben, mit Hauptpersonen, an denen man dranbleiben und mehr erfahren möchte. Ich bin froh, den Auftakt dieser Reihe gelesen zu haben und weiß, dass ich auf jeden Fall das nächste Buch auch lesen werde.

Das Nachthaus

gut

Na ja, ist das, was mir als allererstes einfällt, nachdem ich das Buch jetzt ganz durchgelesen habe. Eine Rezension zu Jo Nesbos Nachthaus ohne irgendwas zu spoilern ist schwer. Es ist kein Krimi, kein Thriller, sondern irgendwas zwischen Horror und Fantasy und ja, auch ein Roman. Es gibt eine Aufklärung zu allem am Schluss, was mir persönlich gerade bei dieser Geschichte wichtig ist. Es ist so ein Buch, bei dem man immer weiter liest, weil man unbedingt wissen will, worauf dies alles so hinausläuft. Der Schreibstil ist sehr flüssig, was das Weiterlesen einfach macht. Die Beschreibungen von Personen und Geschehnisse, gerade wenn es um Horror-/Fantasy Passagen geht, sehr anschaulich. Und dennoch, dieses Buch war nicht meins. Ich probiere es dann doch nochmal lieber mit einem Krimi von Nesbo, denn der Schreibstil gefällt mir sehr gut.

Glutspur / Liv Jensen Bd.1

sehr gut

Ich habe ein wenig gebraucht, um in diesem Buch gut rein zu kommen. Dies hat an den vielen Namen und unterschiedlichen Handlungssträngen gelegen. Dazu kommen Rückblicke, also andere Zeitstränge. Insgesamt also für mich ein Buch, bei dem ich nicht mal zwischendurch eben 10 Seiten lesen kann und es dann erstmal wieder beiseite lege bis zum nächsten Tag. Einmal richtig drangeblieben, habe ich dann auch die Übersicht behalten und in das Buch reingefunden. Der angenehme Schreibstil macht es dabei einfach. Letztlich gibt es drei mehr oder weniger Hauptcharaktere. Unsere Hauptperson aber ist Liv, die ehemalige Polizistin, die nun Privatdetektivin sein möchte und dafür einiges hinter sich lässt. Dazu kommt Hannah, die sich mit dem Tod Ihres Bruders beschäftigt, dessen Selbstmord wir auf den ersten Seiten hautnah erleben. Dazu noch der iranische Mechaniker Nima, der in Mordverdacht gerät. Alles greift letztlich zusammen….Ich fang es spannend und gelungen. Band 2 werde ich dann sicherlich auch lesen.

Das Chaos eines Augenblicks

gut

Dieses Buch ist zweifelsfrei ein schönes Buch, es ist ganz flüssig geschrieben, emotional, ohne dabei kitschig zu sein. Und dennoch ist es nicht ganz meins. Ich hatte immer das Gefühl, das Buch kennst du schon, die Story ist nicht neu. Es lässt sich sicherlich auch ein toller Film draus machen. Aber... die tote Ich-Erzählerin, die immer wieder zur Sprache kommt, die aktuelle Ereignisse kommentiert, oder auch in schon Vergangenes zurück katapultiert wird und uns es somit erzählen kann, selbst Dinge, die sie erst jetzt als Geist sehen kann, das hat mich nicht erreicht. Das ausgerechnet der mit am Tod Beteiligte dann so eine große Rolle im Leben der trauernden Freundin spielt, auch das ist nicht neu.
Dennoch, ich würde dieses Buch allen empfehlen, die an PS, ich liebe dich und ähnlichen Büchern viel Gefallen gefunden haben und davon nicht genug bekommen können. Oder eben all denjenigen, die so etwas noch gar nicht gelesen haben und die der Klappentext anspricht. Das Buch ist wirklich gut geschrieben und sehr gefühlvoll.

Die letzte Nacht / Georgia Bd.11

ausgezeichnet

Ich habe alle Bücher von Karin Slaughter über Sara Lington gelesen, gefallen hat mir jedes Buch. Dieses hier, das Buch „Die letzte Nacht“ ist für mich eines der besten. Wieder werden die Serien „Grant-County“ und „Georgia“ eindrucksvoll klasse miteinander verwoben.Und dabei wirkt nichts konstruiert. Frühere Ereignisse werden aufgegriffen und spielen eine wesentliche Rolle. Dennoch muss man die vorherigen Bücher nicht gelesen haben, „Die letzte Nacht“ steht sicherlich auch für sich alleine und macht bestimmt auch Erstlesern Spaß. Alleine dies macht für mich eine gute Autorin zur Spitzenautorin, derart das Vergangene in die Gegenwart zu nehmen. Es klären sich Sachverhalte auf, bei denen man gar nicht wusste, das es hier noch mehr zu erzählen gibt. Das Buch ist spannend, sehr persönlich im Hinblick auf alle Protagonisten, 555 Seiten, die absolut lesenswert sind. Von mir beide Daumen hoch und eine klare Leseempfehlung.

Blue Skies (deutschsprachige Ausgabe)

sehr gut

Blue Skies von T.C. Boyle ist eine Mischung aus Dystopie und Familiengeschichte. Skurril, leicht überzogen, ganz im Stil von T.C. Boyle. Und dennoch, irgendwie könnte es so oder so ähnlich in Zukunft passieren, denkt man die ganze Zeit beim Lesen. Wir lernen Cat und ihren Bruder Cooper sowie deren Partner und Eltern kennen. Abwechselnd wird von deren Leben erzählt, es passiert viel, manchmal muss man schon kräftig schlucken, auch wenn man es hat fast kommen sehen. Tiere jedweder Art spielen eine wesentliche Rolle. Von Schlangen über Zecken und andere Insekten. Regen in Florida, sengende Hitze in Kalifornien, der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Natur, Tiere und Menschen, unsere Gesellschaft, darum geht es im Wesentlichen in diesem Roman. Ich mag den Schreibstil von Boyle, dieses leicht bissige, auf den Punkt gebracht, erzählt ohne Schnörkel und gerade dadurch so treffend. Es ist kein Sachbuch über den Klimawandel, keine Gesellschafts- oder sozialkritische Familiengeschichte. Es ist eine Mischung aus Allem, und gerade dies hat es für mich so lesenswert gemacht.

One of the Girls

sehr gut

Ich habe jedes Buch von Lucy Clarke gelesen. Auch One of the Girls hat mir gut gefallen. OK, kein Thriller im üblichen Verständnis, aber das sind demnach alle Bücher von Lucy Clarke nicht. Dennoch passen auch hier Beschreibungen wie spannend, Pageturner. Worum geht es: eine Kurzreise führt 6 Frauen nach Griechenland, in eine schöne, sehr abgelegene Villa. Es ist ein Junggesellinnenabschied. Nach und nach lernen wir die Frauen kennen. Es kommt immer mehr zu Tage über Vergangenes, was bis in die Gegenwart reicht, Geheimnisse werden zunächst angedeutet und dann letztlich gelüftet. Wir wissen von Anfang an, dass es zum Schluss eine Leiche gibt, aber wer, wie und insbesondere das warum, all das erfahren wir erst zum Ende. Diese gesamte Konstellation: der ständige Wechsel zwischen den Frauen, das langsame Aufdecken der Geheimnisse und Beziehungen macht dieses Buch für mich zum Pageturner.

Diabolisch

ausgezeichnet

Dieses Buch fesselt von der ersten Seite an. Es beginnt mit dem Jahr 1995 und dem schlimmen Ereignis rund um die beiden Geschwister Alex und Lotte. Was passiert ist erfahren wir nicht sofort, es wird gewechselt in die Gegenwart, ins Jahr 2022. 27 Jahre später also, uns es passieren auch hier grausame Morde. Wo ist die Verbindung? Was genau ist damals passiert? Wird hier Rache genommen auf brutale - diabolische- Weise? All dies begleitet uns bis zum Schluss. Es ist spannend, man muss dranbleiben bei den vielen Namen und Betrachtungswinkeln. Zu den wechselnden Betrachtungswinkeln kommt der Wechsel der Zeiten, mehr und mehr erfahren wir über 1995 und "heute", 2022. Es ist ein tolles Buch, eine Geschichte, die einen packt. Auch wenn es schon manchmal gruselig anmutet, was dort in dem kleinen Ort Holzhausen so alles passiert. Hier kommen die Abgründe der Menschheit geballt zusammen.Der Schreibstil und angenehm flüssig, das ganze Buch spannend bis zum Schluss. Der Autor Jonas Wagner hat mit "Diabolisch" ein würdiges Nachfolgebuch zu "Böse" rausgebracht (Beide Geschichten haben nichts miteinander zu tun). Von mir wieder eine klare Leseempfehlung.

Südlich von Porto lauert der Tod

sehr gut

Dieses Buch macht so viel Spaß. Es liegt vor allem an der Mischung zwischen Krimi und Urlaubsstimmung. Ich selbst war noch nie in Portugal und habe nun durch das Buch einen tollen Eindruck gewonnen. Es wird vieles landestypische mit untergebracht, neben Speisen und Getränke lernen wir Land und Leute und deren Traditionen kennen. Und Sprache ist bei diesem Buch gleich doppelt hervorzuheben: erstens geht es um die portugiesische Sprache an sich, jedem Kapitel ist ein portugiesischer Ausdruck vorangestellt, der uns dann toll erklärt wird. Und zweitens geht es um den Schreibstil, ich fand ihn schön lebendig, bildhaft. Auch die Handlung hat mir gut gefallen.Gut eingebettet in Beschreibungen über Leben in Portugal, Familiensinn, Kultur und Landschaften bleibt es spannend.Ein Urlaubskrimi im wahrsten Sinne des Wortes. Für mich eine Leseempfehlung, nicht nur für Portugalfans.

Die spürst du nicht

ausgezeichnet

Dieser neue Roman von Daniel Glattauer hat mir sehr gut gefallen. Das alles entscheidende Ereignis passiert bereits nach wenigen Seiten. Bis dahin haben wir alle Beteiligten schon ein wenig kennen gelernt. Da sind zwei Familien, die sich seit Ewigkeiten kennen und zusammen in den Urlaub fahren. Vieles ist nur Fassade, oberflächliche Freundlichkeiten, man hat sich verändert in all den Jahren und ignoriert dies gerne. Dies betrifft ebenso die beiden befreundeten Frauen wie auch jedes Paar für sich. Uns Lesern wird der Blick dahinter ermöglicht, Stück für Stück wird die Oberfläche abgetragen. Es ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft, mitreißend erzählt. Ein wenig musste ich mich daran gewöhnen, dass die flüssige Erzählung auch immer wieder unterbrochen wird von Chats und Zeitungsartikeln, aber nach kurzer Zeit hat es mir sogar gut gefallen. Es unterstreicht die Aktualität der Story und ermöglicht erst recht die vielen Facetten unterschiedlicher Denkweisen und Standpunkte darzustellen. Ein wenig zynisch, spöttisch, nie überzogen, so hat es auf mich gewirkt und sehr eingenommen. Häufig schwankte ich zwischen Betroffenheit und Amüsiertheit. Immer wollte ich dranbleiben, zügig weiterlesen, um zu erfahren, wie es weitergeht. Von diesem Buch darf man mehr erwarten als von „Gut gegen Nordwind“, auch wenn auch diese Liebeserzählung zu Recht ein Bestseller war. Ich wünsche dem Autor, auch mit „Die spürst du nicht“ eine ebenso breite Leserschaft zu erreichen. Dieses Buch verdient mindestens die gleiche Anerkennung, eigentlich noch viel mehr.