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remul

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2024
Unheilvolles Lançon / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.11
Rademacher, Cay

Unheilvolles Lançon / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.11


sehr gut

Habe einige der Krimis von Cay Rademacher und seinem Ermittler Blanc gelesen, auch sein neuestes Werk besticht durch solide Krimikost.
In der Nähe eines Weingutes wird per Drohnenaufnahme auf einem Felsplateau eine leblose Frau gesichtet. Beim Eintreffen der örtlichen Polizei ist die mutmaßliche Leiche allerdings verschwunden. Capitaine Blanc ermittelt nun auf eigene Faust und schnell stellt sich heraus, dass die in Frage kommenden Verdächtigen alle im Umfeld des Weingutes zu suchen sind. Im Laufe der Geschichte erfährt der Leser nun einiges über die privaten Verwicklungen und kann munter mitraten. Bis kurz vor Schluss wechseln die Hauptverdächtigungen immer wieder, bis dann der Mörder überführt wird. Das Buch ist kurzweilig, das Ende ist schlüssig, durchaus ein Krimi in schöner Landschaft, den ich empfehlen kann.

Bewertung vom 20.05.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


sehr gut

Der vielseitige Anthony Horowitz hat ein Theaterstück geschrieben, das nach einigen Aufführungen in der Provinz nun in London Premiere hat. Die gefürchtete Kritikerin der Sunday Times gibt eine vernichtende Beurteilung ab und einen Tag später wird sie in ihrem eigenen Haus erstochen., mit einem Dolch, der am Premierenabend Horowitz ausgehändigt wurde. Die Beweise sind erdrückend und Horowitz muss die Hilfe des ehemaligen Polizisten Daniel Hawthorne in Anspruch nehmen. Der macht sich wie gewohnt in Sherlock Holmes Manier auf die Suche nach dem wahren Täter. Der Kreis der Verdächtigen ist überschaubar und bei jedem lässt sich ein Motiv finden, die unbeliebte Frau loszuwerden. Am besten gefällt mir auch diesmal wieder der Schlagabtausch zwischen Horowitz und Hawthorne. Die beiden scheinen sich nicht wirklich zu mögen, aber sie sind aufeinander angewiesen und akzeptieren notgedrungen die Eigenarten des anderen. Hawthorne arbeitet seine Liste stoisch ab und wirft Horowitz ab und an ein paar Brocken zu, die diesen eher ratlos zurücklassen, als wirklich hilfreich wären. Das Ganze mündet in ein großes Finale, wo alle potentiellen Verdächtigen zusammenkommen und Hawthorne den Mörder präsentiert. Das Buch ist kurzweilig geschrieben, mit humorvollen Passagen und die Auflösung ist schlüssig. Was will man mehr? Kann den 4. Fall der Reihe sehr empfehlen.

Bewertung vom 08.05.2024
Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)
Flores & Santana

Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Das Positivste an diesem Buch ist das wunderschön gestaltete Cover, dass einen direkt in Urlaubsstimmung versetzt. Allerdings vermutet man nicht, dass es sich dabei um einen Krimi handeln könnte. Nachdem ich es zu Ende gelesen haben, muss ich feststellen, dass der Krimianteil leider sehr überschaubar ist. Es wird sehr ausführlich die schöne Landschaft beschrieben, das besondere Inselflair, Essen und Trinken nimmt viel Platz ein, der eigentliche Mordfall wird leider nur am Rande abgearbeitet. Die örtliche Polizei bedarf der Hilfe einer Buchhändlerin und eines Journalisten um den Fall zu lösen. Die Beiden dürfen bei Befragungen des Verdächtigen zuhören, im wirklichen Leben eher unwahrscheinlich. Zum Abschluss wird noch im Schnellverfahren ein jahrelang zurückliegender Todesfall aufgeklärt. Irgendwie fehlte mir der rote Faden und Spannung ist leider zu keinem Zeitpunkt aufgekommen.

Bewertung vom 06.05.2024
Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1
Koppelstätter, Lenz

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1


gut

Nachdem ich die Südtiroler Krimis um Commissario Grauner mit Begeisterung gelesen habe, war die Erwartungshaltung der neuen Reihe um die Journalistin Gianna Pitti hoch. Jetzt nachdem ich das Buch zu Ende gelesen habe, lässt es mich enttäuscht zurück. Zu Beginn wird ein Toter aus dem Wasser gezogen, der wie sich herausstellt ein Bekannter von Gianna Pitti war. Sie, ihr liebenswerter in seiner eigenen Welt lebender Onkel Francesco und die Chefredakteurin Elvira beteiligen sich an der Mördersuche. In den Mittelpunkt der Ermittlungen gerät die Villa Vittoriale, ein altes Anwesen indem vierteljährlich merkwürdige von einem Geheimbund organisierte Feste mit maskierten Teilnehmern stattfinden. Nachdem 2/3 des mit 224 Seiten eher schmalen Buches beschaulich abgehandelt wurden, überschlagen sich die Ereignisse auf den letzten Seiten. Der Fall wird in Windeseile aufgeklärt, die geheimnisvolle Identität des Großmeisters des Geheimbundes wird überraschend aufgedeckt. Ein unauffälliges Ehepaar als Auftragsmörder entlarvt. Viele Handlungsstränge werden in einem Tempo abgehandelt, dass man den Überblick verliert. Dem Buch hätten einige Seiten mehr gutgetan. Alles in allem hat mich der Serienstart nicht überzeugt. Da bleibt noch viel Luft nach oben.

Bewertung vom 03.05.2024
Was machen die Tiere zu welcher Jahreszeit? / Die kleine Schnecke Monika Häuschen Bd.5
Naumann, Kati

Was machen die Tiere zu welcher Jahreszeit? / Die kleine Schnecke Monika Häuschen Bd.5


ausgezeichnet

Meine Nichten haben bereits die Vorgängerbände der Schnecke Monika Häuschen mit Begeisterung gelesen und auch der 5. Band hält das Niveau. In diesem Buch werden in 4 Geschichten vorgestellt, wie sich die Tiere und Pflanzen auf die unterschiedlichen Jahreszeiten vorbereiten. Neben der Schnecke Monika sind mit von der Partie Regenwurm Schorsch und Gänserich Herr Günter. Die zahlreichen Sachinformationen werden spannend und kindgerecht in die jeweiligen Geschichten eingebaut. Zusätzlich gibt es noch grün hinterlegte Merkkästchen, die das Wesentlichste zusammenfassen. Die Illustrationen von Barbara Fisinger sind gewohnt liebevoll und detailreich gestaltet, dass man als Erwachsener noch Freude dran hat.
Das Buch ist auf jeden Fall wunderbar für Kindergartenkinder und Grundschüler geeignet. Eine tolle Mischung aus witzigen, kreativen Geschichten und Wissensvermittlung.

Bewertung vom 21.04.2024
Unter dem Moor
Weber, Tanja

Unter dem Moor


ausgezeichnet

Das Buch „Unter dem Moor“ von Tanja Weber spielt in 3 verschiedenen Zeitebenen. 1936 wird die 14 jährige Gine zu einem Landjahr ins Stettiner Haff geschickt, um sie auf ein Leben als Hausfrau und Mutter vorzubereiten. Die Mädchen werden unter schwierigsten Bedingungen als billige Arbeitskräfte eingesetzt. Als der Sohn des Gutsherren sie missbraucht, endet die traumatische Zeit vorzeitig. Dann lernen wir 1979 die 20 jährige Sigrun kennen, die mit Mann und kleinem Sohn häufig zu Besuch bei der im Haff lebenden Schwiegermutter ist. Sie hadert mit dem politischen System und genießt ab und zu Auszeiten mit ihrer unkonventionellen Freundin Christa. In der Gegenwart lernen wir Nina kennen, eine Ärztin, die ihren nervenaufreibenden Job in der Charité aufgegeben hat und mit ihrer Hündin Ayla für mehrere Wochen ins Haff fährt. Eines Tages buddelt Ayla einen Knochen aus, der sich als menschlicher Knochen herausstellt. Wie die 3 Geschichten zusammenhängen erschließt sich nach und nach.
Der Schreibstil von Tanja Weber, die auch unter Marie Matisek oder Judith Arendt Bücher veröffentlicht, ist flüssig zu lesen die einzelnen Geschichten sind spannend, einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören.
Ein Buch, dass einem schöne Lesestunden beschert und ich gerne weiterempfehlen möchte.

Bewertung vom 14.04.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


ausgezeichnet

In Isabel Allendes neuestem Werk lernen wir den 6jährigen Samuel Adler kennen, der 1938 von seiner Mutter schweren Herzens auf einen Kindertransport nach England geschickt wird. Der jüdische Junge sieht seine Eltern nie wieder. Rund 80 Jahre später ist die 7jährige Anita Diaz mit ihrer Mutter auf der Flucht aus El Salvador in die USA. An der Grenze wird das nahezu blinde Kind von seiner Mutter getrennt, viel später findet man deren Leiche in einem Massengrab in El Salvador. Die traumatischen Ereignisse werden von den beiden Kindern unterschiedlich verarbeitet. Samuel wird ein introvertierter Mann, der sich seiner Musik widmet und in einem Orchester als Geigenvirtuose angestellt ist. Anita wiederum flüchtet sich in eine Traumwelt in der sie sich mit ihrer verstorbenen jüngeren Schwester unterhält. Geschickt werden die beiden Schicksale miteinander verknüpft und führen den mittlerweile 87jährigen Samuel und Anita zusammen. Die Geschichte handelt von Willkür, Vorurteilen, mörderische Handlanger, die gnadenlos und unbarmherzig Familien auseinanderreißen, aber auch von Hoffnung und von Menschen, die sich dieser Kinder annehmen und ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln. Die Erzählweise ist wie immer bei Frau Allende ruhig und unaufgeregt, dennoch geht er unter die Haut und lässt einen aufgewühlt zurück. Beschämend zu was Menschen fähig sein können.

Bewertung vom 12.04.2024
Das Flüstern des Lebens
Fuchs, Katharina

Das Flüstern des Lebens


gut

Habe schon mehrere Romane von Katharina Fuchs gelesen, deren Bücher gut recherchiert sind und gute Unterhaltung mit vielen Emotionen bieten. Von diesem Buch bin ich allerdings enttäuscht.
Die vermögende, unverheiratete, vermeintlich kinderlose Corinna kommt bei einem Autounfall in Tansania ums Leben. Ihre Angehörigen sind neben der Zwillingschwester Doris und deren Kinder Isabelle und Moritz noch die 14 jährige Tochter Hannah, deren Existenz Corinna bislang verschwiegen hat. Die Protagonisten kann man in die Kategorien gutgläubig – Doris, idealistisch – Isabelle, geldgierig – Moritz einsortieren. Neben dem Unsympath Moritz hat mich mit zunehmender Lesedauer die „heilige“ Isabelle am meisten genervt. Bei einer Gerichtsverhandlung, die Moritz veranlasst hat um die Ansprüche der Tochter Hannah prüfen zu lassen, bezichtigt sie ( zu recht) den Notar der Lüge, da er fälschlicherweise behauptet hat den Leihmuttervertrag zwischen Corinna und einer Massai nicht zu kennen. Aber ihre eigenen Verfehlungen, dass sie ihren Ehemann in Tansania gleich beim Kennenlernen mit einem anderen betrügt, verschweigt sie ihrem Mann. Wenn man so ein ehrlicher Mensch ist – passt das nicht. In Deutschland unterhält sie mit einer Partnerin ein gutgehendes Architekturbüro. Da sie in Tansania von ihrer Tante eine Kaffeeplantage geerbt hat, fliegt sie kurzentschlossen hin, um sich um die anstehende Ernte zu kümmern. Letzen Endes bleibt sie 6 Monate dort. Hier nimmt sie sich diverser Probleme an, zahlt den Arbeitern ein höheres Gehalt, lässt keine Kinder für sich arbeiten, versucht per Crowdfunding Gelder zu beschaffen, um das Krankenhaus besser auszustatten. Alles löbliche Vorhaben, aber es ist einfach zu viel, um glaubwürdig rüberzukommen. Für ihr Architekturbüro interessiert sie sich in dieser Zeit kein bisschen - realistisch ist das alles nicht.

Bewertung vom 03.04.2024
Die Frau am Fluss / Loreley Bd.1
Popp, Susanne

Die Frau am Fluss / Loreley Bd.1


sehr gut

Mit Loreley – Die Frau am Fluss hat Susanne Popp einen historischen Roman geschrieben, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts spielt. Die Waise Juliane genannt Julie lebt bei ihrem Vormund, der sie hart arbeiten lässt und von dem sie wenig Dank erfährt. Noch minderjährig wird sie zu einer Heirat mit einem wesentlich älteren Mann genötigt, der in St. Goar als Fährmann tätig ist. Nach dem Tod ihres Mannes lernen sich Julie und Johann kennen, der als Schiffer unterwegs ist. Die beiden heiraten und bekommen eine Tochter. Bei einem gemeinsamen Ausflug zur Loreley, verschwindet Julie plötzlich, bis zum Ende bleibt unklar was mit ihr geschehen ist. Der Roman ist historisch gut recherchiert, die fiktiven Ereignisse sind mitreißend geschildert. Man fiebert mit den Hauptprotagonisten mit und ist enttäuscht, wenn man die letzte Seite gelesen hat und noch viele Fragen offenbleiben und Geheimnisse unaufgeklärt sind. Der 2. Band beschäftigt sich mit dem Leben von Julies Mutter und ist somit noch eine Generation früher angesiedelt. Wie dann der Bogen zu Julie geschafft wird, bleibt abzuwarten. Die Tatsache, dass der Roman ein offenes Ende hat, und ich mich bis Oktober gedulden muss, bis es hoffentlich zur Aufklärung kommt, hat für mich zu einem Punkt Abzug geführt.

Bewertung vom 29.03.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


ausgezeichnet

Gräueltaten während des 2. Weltkrieges
Und Großvater atmete mit den Wellen ist das neueste Werk der Autorin Trude Teige. In diesem Buch erzählt Juni die Geschichte ihres Großvaters Konrad. Der Norweger Konrad und sein Bruder Sverre arbeiten 1943 als Seemänner auf einem Handelsschiff, als dieses vor der indonesischen Küste von einem japanischen U-Boot torpediert wird. Im Gegensatz zu den meisten Menschen auf dem Schiff gelingt es den Brüdern sich zu retten. Sie werden beide in unterschiedlichen japanischen Internierungslagern auf Java untergebracht. Konrad, der zunächst in der Krankenstation gepflegt werden muss lernt dort die Krankenpflegerin Sigrid kennen und lieben. Bis nach Kriegsende werden die 3 Hauptprotagonisten immer wieder in andere Lager verlegt. Die Behandlung ist in der Regel unmenschlich, die Menschen bekommen kaum zu essen, werden von den japanischen Besatzern drangsaliert, Seuchen breiten sich aus, täglich fallen zahlreiche Insassen den Schikanen und der Mangelernährung zum Opfer.
Ich habe das Buch in einem durch gelesen und genau wie im Vorgängerroman „ Als Großmutter im Regen tanzte“ haben mich die tragischen Ereignisse nicht losgelassen. Kein Wunder, dass die meisten Menschen die erlittenen Gräuel nie verarbeiten konnten und nur schwer oder auch gar nicht ins Leben zurückgefunden haben. Auch wenn es sich um einen fiktiven Roman handelt, wird sich vieles so ähnlich abgespielt haben. Unfassbar zu was Menschen fähig sein können. Wünsche dem Buch viele Leser.