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Bewertungen

Insgesamt 457 Bewertungen
Bewertung vom 28.09.2024
Pumuckl, Tiergeschichten
Leistenschneider, Uli;Kaut, Ellis

Pumuckl, Tiergeschichten


ausgezeichnet

Meine Meinung:
Dieser Geschichtenband über den Wohl bekanntesten rothaarigen Kobold der Literaturgeschichte bietet alles, was auch Fans der Zeichentrickserie so gerne mochten oder mögen. Denn der Charaktere, wie man Pumuckl eben kennt und, wie er leibt und lebt, wird in diesem Band wunderbar eingefangen.
Dazu muss gesagt werden, dass ich dieses Buch sogar nun als Erwachsene gelesen habe und ich seit meiner Kindheit, bis heute einfach sagen muss, dass Pumuckl stets eine Entdeckung wert ist.
Unterstützt werden diese Geschichte durch wunderbare lustige und farbenfrohe Illustrationen, die das einzigartige, eigene und manchmal so verrückte Innenleben des Pumuckls und seiner Erlebnisse perfekt einfangen und den Lesespaß, der sowieso schon sehr hoch ist, nochmals erhöhen.

In diesem Band liegen die tierischen Erlebnisse des kleinen Kobolds im Vordergrund und entzückten mich auf jeder einzelnen Seite.

Mein Fazit:
Wer Pumuckl in seiner Kindheit liebte, wird diesen Band mit großem Vergnügen verschlingen. Wer diesen noch nicht kennt, sollte schleunigst die Bekanntschaft, des wohl lustigsten, verrücktesten und doch so großherzigen Kobold machen.

Bewertung vom 07.09.2024
Stalker - Er will dein Leben.
Strobel, Arno

Stalker - Er will dein Leben.


gut

Meine Meinung:
Ich habe vor Jahren die Bücher von Arno Strobel wirklich super gerne gelesen, gerade sein anfänglichen Thriller waren für mich wahre Pageturner, die ich nur so verschlungen habe und die mich stets bestens unterhalten konnten. Dennoch muss ich sagen, dass der Autor dieses Niveau, zumindest in meinen Augen in den letzten Jahren nicht mehr ganz so aufrecht erhalten konnte.
Umso gespannter war ich nun, ob mich sein neuester Thriller "Stalker" wieder mehr würde überzeugen können.

Leider muss ich sagen, dass mir der Einstieg in das Buch nicht unbedingt leichtfiel, so sind die Protagonisten nicht unbedingt die größten Sympathieträger, dies war allerdings gar nicht das Hauptproblem.
Denn leider plätscherte die Geschichte im Mittelteil wirklich einige Zeit nur so vor sich hin und glich dabei eher einem seichten Spannungsroman, als einem großartig spannenden Thriller.

Leider konnte mich auch der Aufbau des Spannungsbogens nicht komplett von sich überzeugen. Oft verlor sich der Autorin in weniger spannenden oder zu überspitzten Szenen. Dennoch lässt sich dieser Thriller unheimlich schnell und unterhaltsam lesen und des trotz dem Mangels an Spannung
Jedoch schafft Arno Strobel eine Sache, die man ihm wirklich zu Gute halten muss, denn das Ende nimmt wirklich an Fahrt auf und man verschlingt die letzten Seiten förmlich.

Mein Fazit:
Ein Thriller mit Höhen und Tiefen, der oft, aber eben nicht immer spannend genug war. In meinen Augen grundsolide, deshalb 3,5 Sterne.

Bewertung vom 07.09.2024
Die Frauen jenseits des Flusses
Hannah, Kristin

Die Frauen jenseits des Flusses


sehr gut

Meine Meinung:
Die Bücher von Kristin Hannah sehen von außen oft sehr seicht aus oder wirken, wie ein typischer, vielleicht sommerlicher Frauenroman, mit historischen Einschlägen. Doch eigentlich sind ihre Bücher so viel mehr.
Denn ihre Romane sind nie seichte Unterhaltungsliteratur, sondern von Drama und wahren, sehr gut recherchierten historischen Themen durchzogene Romane, die auch überaus tiefgreifend und gut geschrieben sind.

"Die Frauen jenseits des Flusses" ist mein drittes Buch der Autorin, welches ich gelesen habe und wenn es auch in meinen Augen nicht das stärkste Buch aus ihrer Feder ist, ist es dennoch eine sehr ansprechende Lektüre.

Natürlich zählen die Bücher aus ihrer Feder, nicht zu den literarisch größten Werken, doch die Autorin schafft es, was vielleicht nur wenigen Autorinnen gelingt, sie weiß ihre Leser mit einer Glaubwürdigkeit zu bewegen, wie ich es zuvor selten gelesen habe. Und diese Glaubwürdigkeit, die ihrem Plot, aber auch ihren Charakteren zugrunde liegt, verbindet sie mit einem historisch unheimlich spannenden und bewegenden Setting/Plot.

Dabei schafft sie Charaktere, die sehr echt und nahbar wirken und die Geschichte perfekt zu tragen vermögen.
Dieses Buch hat mich emotional komplett unerwartet getroffen und mich vergessen lassen, dass ich gerade ein Buch lese. Dennoch empfand ich manche Stellen und Szenen des Buches als etwas zu langatmig, weshalb ich 1 Stern abziehe und "nur" 4 Sterne vergebe.

Mein Fazit:
Ein tolles, emotionales und fesselndes Buch.

Bewertung vom 07.09.2024
Der längste Schlaf
Raabe, Melanie

Der längste Schlaf


ausgezeichnet

Inhalt:
Mara schläft seit Jahren nicht gut, es vergehen nicht selten Zeiten, in denen sie tagelang nicht schläft. Manchmal besonders an ihrem Geburtstag braucht sie deshalb auch Alkohol. Zwar hilft dieser nicht beim Schlafen, jedoch verhindert er das Träumen. Warum Mara Lux das so genau weiß? Sie ist Schlafforscherin, was paradox klingt, ist es auch. Warum sie nicht träumen will? Das steht im Zusammenhang mit ihrer Vergangenheit in Deutschland, einer Heimat der sie lange den Rücken gekehrt hat.
Doch als Mara eines Abends doch einschläft und träumt ihre Nachbarin würde fliegen, verändert sich alles. Denn wie sie am Morgen erfährt ist diese aus dem Fenster gesprungen.
Als sich dann noch ein mysteriöser Notar meldet und Mara durch ihre Träume immer mehr mit ihrer Vergangenheit und ihrem Heimatort verbunden zu sein scheint, nimmt Maras Geschichte gerade erst ihren Anfang.

Meine Meinung:
Ich habe die Thriller von Melanie Raabe immer mit größter Begeisterung gelesen und konnte da bereits ihr literarisches Können erkennen, welches über das "typische" Thrillergenre hinausging. Umso gespannter war ich nun, ihren neuen Roman "Der längste Schlaf" endlich lesen zu dürfen.

Und was soll ich sagen, diesen Roman zu beschreiben oder gar in ein Genre packen zu wollen, wird gänzlich misslingen, denn dieses Buch ist ein Potpourri an gefühlt allen Genres, allen Gefühlsregungen des Lesers und dabei ist es eines: Unsagbar gut!

Denn Melanie Raabe schafft es auf faszinierende Art und Weise den Leser an eine zunächst völlig undurchsichtige und auch manchmal ungewöhnlich seltsame Geschichte zu fesseln, sodass dieser an ihren literarischen Lippen klebt. Dabei wendet sie so großartige Kniffe an, die die Spannung und somit das Interesse des Lesers immer mehr in die Höhe treiben und die anfängliche Skepsis des Lesers in pure Begeisterung umschlägt.

Dieser Roman hat spannende Elemente, Drama, aber auch viele phantastische Elemente, die das ganze besonders kreativ und interessant machen.

Dabei ist Melanie Raabes Schreibstil so fließend und unterhaltsam wie gewohnt und lässt dabei aber auch ihr literarisches Können nie vermissen. Ganz im Gegenteil in der einfachen und doch tollen Sprache, wird immer wieder deutlich, welch großartige Autorin Melanie Raabe ist.

Mein Fazit:
Ein ungewöhnlicher Roman, den man zunächst nicht einschätzen kann, den man dann aber auch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Ein großartiger und sehr unterhaltsamer, sowie spannender Roman!

Bewertung vom 07.09.2024
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


ausgezeichnet

Inhalt:
Eigentlich hat sie das perfekte Leben, jeder beneidet sie um ihren großartigen Ehemann und um ihre beiden Kinder. Doch was niemand weiß ist, dass sie ein ganz ungewöhnliches Leben führt, in der ständigen Angst und Warnstellung ihren Mann verlieren zu können. Wenn sie dabei ein bisschen zwanghaft kontrollsüchtig wirkt, dann täuscht das, denn eigentlich ist sie gar nicht so schlimm.
Während Montag ihr liebster Tag ist, ist Dienstag der perfekte Tag zum Streiten und donnerstags hat auch eine Funktion, und während all der Zeit stellt sie ihren Mann auch ein wenig auf die Probe und doch ist alles ganz anders...

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eines der innovativsten und überraschendsten Romane der letzten Jahre und eines was mich in seiner Direktheit und seiner sprachlichen Raffinesse und drastischer Erzählung stark an Laila Slimani erinnert hat.
Denn eines wird es einem bei "Mein Mann" nie, langweilig.

Selten habe ich ein so intelligentes und sprachlich ausgefeiltes Psychogramm einer Obsession innerhalb einer Ehe gelesen, wie es Maud Ventura mit diesem Buch geschaffen hat. Sie seziert ihre Protagonistin und deren Gedanken bis ins kleinste Detail, legt es Schicht um Schicht frei und schockiert den Leser mit jeder neuen Darstellung und Enthüllung der Gedanken und Emotionen dieser Protagonistin.
Allein wie schonungslos ehrlich, mit glasklarer Sprache und feinstem Gespür für die häppchenweise Darstellung einer zutiefst obsessiven Frau , liest sich schon wie ein unheimlich spannender Thriller, der zu einem absoluten Pageturner mutiert.

Wer nun denkt, dass aufgrund der drastischen und oft wirklich sprachlos machenden Vorgänge in dieser Ehe, die Glaubwürdigkeit der Erzählung abhandenkommen könnte, der täuscht sich, denn die Autorin schafft es auf so absurd nachvollziehbare sich langsam entwickelnde Art und Weise eine Spitze zu einem Eisberg hin zu erarbeiten, dass alles, wirklich alles noch so absurde, plötzlich vollkommen authentisch wirkt und das ist eine große Kunst.

Wie oft man mit offenem Mund, völlig fassungslos vor den neuen Wendungen sitzt und nur noch mit dem Kopf schüttelt, weil man so entsetzt und gleichzeitig wie ein Voyeur auch so gespannt und gefesselt vor dem Buch sitzt ist einmalig.
Und das Ende.... ja, DAS Ende...

Mein Fazit:
Beste Unterhaltung auf psychologisch raffiniert klugem Niveau, mit sprachlicher Brillanz.
Ein Buch, welches man schlicht lesen und verschlingen muss.

Bewertung vom 31.08.2024
Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
Gilmore, Laurie

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance


sehr gut

Meine Meinung:
Dies ist mein das erstes Buch der Reihe von Laurie Gilmore und es wird sicherlich nicht mein letztes sein. Denn obwohl ich zu Anfang des Buches durchaus meine Schwierigkeiten mit sehr umgangssprachlichen und einfach gehaltenen und langsamen, sehr gemütlich ruhigen Schreibstil hatte, legte sich dieser Umstand nach wenigen Seiten und ich gewöhnte mich an die entschleunigende Art der Autorin ihre Geschichte zu erzählen. Denn diese passte doch wirklich sehr gut zur Geschichte und eben auch zur etwas kälteren kuscheligen Jahreszeit des Herbstes.

Folglich lernte ich diese Art des Erzählens zu schätzen und konnte mich komplett in eine Geschichte fallen lassen, die so geschickt und gekonnt die entspannte und herbstliche cosy Atmosphäre eines romantischen Liebesromans zu transportieren wusste. Ich vergaß sogar ein Buch zu lesen und lebte einfach in dieser Geschichte und fühlte mich dabei pudelwohl.

Zwar folgt dieses Buch einem mainstreamhaften Muster, das dieses Genre definitiv nicht neu erfindet, aber es weiß diesem Weg sehr ansprechend zu folgen und diesem umzusetzen.

Das Buch ist geprägt von sympathischen und herzlichen Charakteren, die authentisch und ansprechend ausgearbeitet sind. Auch die Probleme des Alltags sind ansprechend in Szene gesetzt und bringen sowohl Verständnis, als auch eine gehörige Portion Humor beim Leser hervor. Aber eben auch die nötige Stimmung, die ein solches Buch eben benötigt, damit es funktionieren kann.

Mein Fazit:
Eine lockerleichte und wundervoll atmosphärische Liebesgeschichte, die den Leser in eine heile und schöne Herbstwelt zu entführen weiß.
Wer nach einer atmophärischen und ruhigen Liebesgeschichte für die kalte Jahreszeit sucht, der ist mit "Meet me in autumn" definitiv gut bedient. Von mir gibt es 4,5 Sterne.

Bewertung vom 31.08.2024
Unsere Jahre auf Fellowship Point
Dark, Alice Elliott

Unsere Jahre auf Fellowship Point


ausgezeichnet

Inhalt:
Zwei Frauen und ein Ort, eine Freundschaft von zwei Frauen, die durch ein ganzes Leben miteinander verbunden sind, welches von größten Glück, größter Trauer und Entscheidungen geprägt ist.
Polly und Agnes verbringen jeden Sommer in Fellowship Point einem malerischen Ort, der besonders dem Naturschutz dienen soll. Obwohl die Freundschaft zwischen beiden Frauen Jahrzehnte währt und sie von Anbeginn ihres Lebens, nunmehr über 80 Jahre befreundet sind, hat sich ihr Leben doch in eine ganz andere Richtung entwickelt. Agnes, die unverheiratete und unabhängige Schriftstellerin und Polly, die ihr Leben ihrer Familie gewidmet hat und die Lebzeiten in den Schatten ihres Mannes getreten ist.
Doch wie war das Leben der beiden und was hat es aus ihnen gemacht, dass sie heute die Frauen sind, die sie geworden sind?
Eine Reise durch die Memoiren und eine Reise durch die prägendsten Stunden ihres Lebens.

Meine Meinung:
Diesem Roman merkt man es anhand seiner Opulenz an, dass die Schriftstellerin Alice Elliott Dark an ihm ganze 17 Jahre gearbeitet hat. Denn dieses Buch bietet dem Leser wahrlich eine einprägsame, ausführliche und gewaltige Lesezeit, durch die Geschichte zweier so unterschiedlicher und doch so verbundener Frauen, die man als Leser dann auch so schnell nicht mehr vergessen wird.
Wie es die Autorin schafft den Leser auf diese Reise mitzunehmen und die Charaktere so authentisch zu zeichnen und über ein ganzes Leben, 80 Jahre hinweg begleiten zu lassen, ist in dieser Intensität und Makellosigkeit des Erzählens einmalig und erinnerte mich beinahe schon an einen der großen Klassiker. Dabei zeigt die Autorin eben auch die gesellschaftlichen Begebenheiten der Frau im 20 Jhd. auf und spart weder mit Systemkritik, noch mit der glasklaren Spiegelung und Aufarbeitung des doch sehr privilegierten Milieus, in welchem die beiden Frauen groß werden.

Doch auch unabhängig von dieser sehr intensiven Darstellung des Lebens und der Freundschaft, ist dieses Buch auch ein ganz fragil geschildertes und zart beschriebenes Landschafts- und Naturepos, welches durch die ruhige Schilderungen einzelner Naturszenen unheimlich zu berühren und zu entschleunigen wissen. Hinzukommt, dass hier auch der Naturschutz eine tragende und zentrale Rolle spielt.

Für mich ein zartes, versiertes und gekonnt geschriebenes Buch, das zwar langatmige Stellen durchaus kennt, diese aber dem Roman die nötige Tiefe und Ausgeprägtheit verleihen, die eine solche, mit literarischer Wucht erzählte Lektüre eben auch verdient hat. In meinen Augen eine wunderbare und empfehlenswerte Lektüre.

Mein Fazit:
Dieses Buch gleicht einen Klassiker, der sich der Stellung der Frau in der Gesellschaft verschrieben hat, aber auch ein Roman über das Leben, die Freundschaft und den Einklang mit der Natur.
Ein ungemein empfehlenswerter und großer Roman!

Bewertung vom 22.08.2024
Das größte Rätsel aller Zeiten
Burr, Samuel

Das größte Rätsel aller Zeiten


sehr gut

Inhalt:
Clayton ist das jüngste Mitglied einer ungewöhnlichen Gemeinschaft, deren Mitglieder die Jugendjahre lange hinter sich gelassen haben. Denn die Gemeinschaft der Rätselmacher besteht hauptsächlich aus Senioren, dabei Clayton gerade einmal Mitte zwanzig. Doch auch wenn sich die Gemeinschaft des Erstellens und Lösens von Rätseln verschrieben hat, so bleibt ein Rätsel doch ungelöst, woher stammt Clayton wirklich.

Denn als vor Jahren eine Schachtel vor den Türen des Anwesens abgestellt und von den Mitgliedern gefunden wird, liegt in dieser ein Baby: Clayton.
Als die Gründerin und "Mutter" von Clayton verstirbt, beginnt ein Rätsel um seine Herkunft, das er zu lösen versucht und durch die Gemeinschaft in solches verwandelt wurde. Dies für Clayton tief in die Entstehungsgeschichte der Rätselmacher und in die Tiefen der Vergangenheit der Mitglieder.

Meine Meinung:
Zunächst einmal war dieses Buch etwas ganz anderes, als ich es zunächst erwartete hätte. Denn der Roman "Das größte Rätsel aller Zeiten" ist keine klassische Geschichte über Rätsel oder eine Art Spannungsroman über die eigene Herkunft, es ist vielmehr eine Geschichte über die Wendungen des Lebens und die Freundschaft von so unterschiedlichen Menschen, die sich mit all ihren schrulligen Eigenschaften genauso akzeptieren und schätzen, wie sie sind.

Hinzukommt Claytons Geschichte die viel mehr eine Coming of age Geschichte gleicht, und dabei unheimlich berührt.

Dennoch muss ich sagen, dass ich nicht nur voll des Lobes für die Geschichte sein kann. Denn der Anfang ist wirklich sehr ruhig erzählt, verliert sich oft in vielen Details und es dem Leser nicht immer unbedingt einfach gemacht, einen Zugang zur Geschichte zu bekommen. Doch nach einer gewissen Zeit lernte ich die Charaktere und deren besondere Beziehung sehr zu schätzen, denn diese ist von einer so authentischen Zuneigung und Sorge geprägt, und von der reinsten Art von Freundschaft, dass mich dabei oft ein ganz warmes Gefühl packte. Man hat als Leser oft das Gefühl durch die Augen der Charaktere das Leben ein wenig mehr zu verstehen und dabei schwappt auch immer das nötige Fünkchen Hoffnung und Zuversicht mit.

Einzig Clayton, der in den Kapitel der Gegenwart, welche sich mit denen der Vergangenheit abwechselnden Kapiteln, der Protagonist ist, wurde ich nie so warm, wie mit der Gemeinschaft der Rätselmacher. Denn im Gegensatz zu diesen, blieb er doch etwas blass und unnahbar.

Mein Fazit:
Wer eine ruhige und wunderschön erzählte Geschichte über das Leben und die Freundschaft lesen möchte und seinen Spaß an den im Roman integrierten Rätseln hat, wird mit diesem Buch sicherlich seine Freude haben.
Ein Buch welches zwar oft langatmig daherkommt, dass aber so wunderbar über das Leben und Freundschaft erzählt, dass man danach durchaus bereichert und glücklicher aus der Geschichte hinaustritt.

Bewertung vom 22.08.2024
Ich komme nicht zurück
Khayat, Rasha

Ich komme nicht zurück


ausgezeichnet

Inhalt:
Hanna lebt im Haus ihrer Großeltern in der Stadt in der sie aufwuchs. Alles ist gleich und doch so anders. Überall scheinen Erinnerungen an ihre Vergangenheit zu haften, besonders als sie immer wieder denselben Typ Frau sieht, jene Frau, die ihr Leben so geprägt hat und ihre Einsamkeit, denn Zeyna fehlt, sie fehlt sehr.
Früher waren Hanna, Zeyna und Cem ein eingespieltes Team ein Trio, das ohne einander nicht zu denken war. Bis mehrere Ereignisse, bis ihre Herkunft und ihre Vergangenheit die drei unweigerlich trennt. Jeder lebt sein Leben, bis Hanna immer mehr in der Einsamkeit versinkt und sich fragt, was wäre wenn, was wäre wenn Zeyna noch bei ihr wäre...?

Meine Meinung:
Rasha Khayat ist mit ihrem Roman "Ich komme nicht zurück" ein wirklich herausragender Roman gelungen, der mich über viele Strecken auf eine ganz reife, nachdenkliche und reflektierte Art rühren konnte und der nochmals beweist, welch großartige Schriftstellerin Rasha Khayat ist.

Die Autorin erzähl in dieser Geschichte einen Plot, der auf vielen Ebenen funktioniert, zum einen kann man dieses Buch als eine Geschichte über Freundschaft lesen, als eine solche, wie es ist in schwierigen Verhältnissen aufzuwachsen und sich immer ein Stückchen mehr auseinander zu leben. Aber auf der anderen Seite ist dieses Buch auch ein gesellschaftskritisches, eines, welches so viel über Rassismus, über die Trennung im Alltag und kulturelle Unterschiede zu erzählen hat.
Nun könnte man denken, dass man eine solche Geschichte über diese Themen schon so oft gelesen hat, doch was die Autorin aus diesem Stoff zu schöpfen vermag und wie sie dies umsetzt, ist in meinen Augen einmalig und überaus brillant.
Denn sie stößt den Leser nicht auf diese Themen, sie erzählt sie nicht, sie zeigt sie ihm, auf ganz subtile, feine Art, immer mit dem Blick auf die feinen, wesentlichen Alltagssituationen, die oft so viel mehr über Rassismus sagen, als alles andere.
Dabei weiß sie mit ihrer so filigranen und versierten Sprache zu berühren, dass ich das ein oder andere Mal sogar ein Tränchen verdrückt habe. Sie erzählt nie mit erhobenem Zeigefinger, sondern nur mit einem zarten Lufthauch von Wörtern, die den Leser zum Nachdenken anregen.

Eine Charakterzeichnung die überzeugt und ein Abbild einer Gesellschaft und einer Freundschaft, zwischen Rassismus, Tod und Krieg oder auch nur dem ganz normalen Alltag. Gesellschaftskritik, gefangen in Melancholie und Einsamkeit und dennoch niemals ein hoffnungsloses, sondern stets lebendiges Buch.

Mein Fazit:
Ein Roman, dem man Beifall klatschen möchte. Große Literatur!

Bewertung vom 12.08.2024
Agency for Scandal
Wood, Laura

Agency for Scandal


ausgezeichnet

Inhalt:
Izzy Stanhope ist ein ganz normales Mädchen. Jedenfalls könnte man dies meinen, denn eigentlich, ist sie gar nicht so gewöhnlich.
Zum einen wäre da ihr "Job" bei einer Detektei und diese ist auch nicht so ganz gewöhnlich, denn ihn ihr arbeiten nur weibliche Detektivinnen. Und natürlich braucht es für diesen Job so einiges an Talent, so kann Izzy Stanhope zum Beispielt außergewöhnlich gut Schlösser knacken und Dinge herauszufinden, das kann sie auch gut. Und dann wäre da noch ganz nebenbei ein süßer Junge, in den sie ein wenig verliebt ist. Und dann wäre da noch ein Problem, ein Riesenproblem, denn Izzy wird eines Verbrechens beschuldigt und dies stellt ihren Ruf auf eine hart Probe.,
Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt

Meinung:
Dieses Buch ist einfach so großartig, und lässt sich dabei unheimlich schnell verschlingen. Der Charme, Witz und die Intelligenz unserer Protagonistin Izzy Stanhope ist unschlagbar und verlieh diesem Roman das nötige Etwas, weshalb ich ihn innerhalb eines Tages verschlungen habe. Dabei kommt auch die Spannung und Atmosphäre eines klassischen britischen Kriminalromans nie zu kurz und auch die Romantik spielt durchaus eine Rolle.
Der Autorin ist nicht nur ein spannender und altersentsprechender Plot gelungen, nein auch ihre Charaktere sind unterhaltsam, emotional und glaubwürdig ausgearbeitet .

Fazit:
Ein spannender Krimi der sich zu 100 % zu lesen lohnt.