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Benutzername: 
Ladybug
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Neuendettelsau

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2009
Das Herz ihrer Tochter
Picoult, Jodi

Das Herz ihrer Tochter


sehr gut

Vorweg muss ich sagen, dass man schnell etwas falsches erwarten könnte nachdem man Klappentext gelesen und Cover betrachtet hat. Eigentlich erwartet man doch, dass es vordergründig um June und ihre Tochter geht, darum wie sie gegen die Krankheit kämpfen. Aber dem ist nicht so, es geht eher um Shay. Shay, das ist der Mann der Junes Ehemann und Tochter umgebracht hat dafür wurde er von einer Jury zum Tode durch die Spritze verurteilt. Nach elf Jahren soll das Urteil jetzt vollstreckt werden und in dem Moment erfährt Shay von der herzkranken zweiten Tochter Junes. Er will sie retten und sich so entschuldigen. Auf seinem Weg zum Organspender gewinnt er neue Freunde, bekommt Steine in den Weg gelegt, verändert das Leben anderer Leute und wird kurzzeitig aufgrund mehrerer Wunder als wiedergeborener Jesus gehandelt. Parallelen zu einem großen Stephen King Werk seien an dieser Stelle erwähnt. Doch zuletzt stellt sich für alle heraus, dass eben nicht immer alles so ist, wie es zu sein scheint und mündet in ein trauriges Ende. Ein Ende das den Leser zum nachndenken anregt und aufwühlt.

Der Roman ist aus den Perspektiven der beteiligten Personen geschrieben, einzig Shay erleben wir nur durch das was uns die anderen Protagonisten mitteilen. Man findet sich durch den mitreßenden Schreibstil der Autorin gut in die Geschichte ein und wird auch ein ums andere Mal zu Tränen gerührt. Die Autorin versteht es wunderbar, die Gefühle ihrer Protagonisten zu beschreiben und lebendig werden zu lassen. An keiner Stelle verspürte ich Langeweile beim lesen oder empfand Passagen als unnötig in die Länge gezogen.

Jodi Picoult schafft es hinter dieser rührenden Geschichte um Aufarbeitung auch Kritik zu verstecken. Es geht eben auch um die Religion und wie weit die Menschen bereit sind zu glauben. Vor allem wie schnell sie einem falschem Messias nachlaufen. Aber es geht auch um die Todesstrafe, es wird gezeigt welchem Druck Verurteilter, Jury und Opfer ausgesetzt werden. Und das manchmal, vielleicht öfter als wir es wahrhaben wollen, auch Unschuldige hingerichtet werden. Darüber hinaus geht es darum inwiefern es uns zusteht nach "Auge um Auge" zu urteilen? Wäre es nicht besser manchmal auf diese Art der Gerechtigkeit zu verzichten? Auch um die Vergebung und Aufarbeitung geht es, wie gehen Menschen damit um, wenn sie Opfer eines Verbrechens werden? Gibt es einen Weg aus der Trauer und Angst wieder raus zu kommen? Und zu guter letzt geht es auch um Blauäugigkeit, denn manchmal beschuldigt man den Falschen ohne überhaupt darüber nachzudenken.

Eines der schönsten Bücher Jodi Picoults, das sich nicht nur um große Gefühle sondern auch um große Themen der Menschheit dreht! Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 05.09.2009
Blut & Barolo
Henn, Carsten Sebastian

Blut & Barolo


gut

"Blut und Barolo" ist der zweite Teil rund um die tierischen Spürnasen Giacomo und Niccolo, aber man hat auch als Erstleser keine Probleme sich einzufinden und kann sich dem haarigem Lesevergnügen hingeben.

Giacomo ist ein alter Trüffelhund und wahrer Feinschmecker, nur sein kleiner Freund Niccolo hält ihn bei seinem momentanen Herrchen Isabelle. Als Isabella aus beruflichen Gründen mit ihren drei Hunden nach Turin muss, beginnt ein neues Abenteuer für die Hundebande. Parallel zu diesem Handlungsstrang liest man noch über die Pharaonenhunde, die schon seit Ewigkeiten auf das Turiner Grabtuch aufpassen. In der Nacht als ein neuer Wächterhund ernannt wird, passiert das unglaubliche und das Grabtuch wird gestohlen. Die ganze stolze Hundesippe gerät in Panik und verstößt den jungen Hund. Der muss nun ganz auf sich alleine gestellt das Grabtuch wieder finden und die Ehre der Familie wieder herstellen. Nichtsahnend findet er gutmütige Trüffelhund das heilige Tuch und bringt es seiner Isabella, doch als diese dann festgenommen wird und die Hunde bei einem guten Bekannten landen, gerät die Geschichte außer Kontrolle. Und um die liebgewonnene Freundin zurück zu bekommen müssen sich die Hunde nun selbst in die Ermittlungen stürzen. Und nicht immer stellen sich ihnen dabei nur Artgenossen in den Weg.

Carsten Sebastian Henn schreibt hier in einer sehr anschaulichen und erfrischenden Sprache über die Abenteuer der Hunde Giacomo und Niccolo. Besonders schön sind die etlichen Metaphern, die den Text zu einem wahren Vergnügen werden lassen. Darüber hinaus werden auch alle Sinneseindrücke der Hunde sehr eingehend beschrieben und oft af eher hündische Art und Weise zurück gegeben, was dem Buch eine gewisse Originalität verleiht. Die kleine Kriminalgeschichte baut sich dem Leser in all ihrer Farbenpracht vor dem Inneren Auge auf und lädt zum weiterlesen ein.

Störend empfand ich nur gewisse Begebenheiten wie die Verständigung zwischen Mensch und Tier, oder seelische Verbindungen zwischen Niccolo und Isabella. Diese etwas merkwürdigen Passagen überziehen den Rahmen des lustigen Tierkrimis doch eher etwas.

Zwischenzeitlich entwickeln dann auch noch einige Hunde sehr, sehr menschliche Eigenschaften und ziehen durch ihre unsäglichen Macken, die längst nicht mehr lustig wirken, die Geschichte in die Länge. Auch der Spannungsbogen schafft es nicht so recht sich voll zu entfalten, mehr als einmal scheint er sich in regelrechte Sackgassen zu verirren, um dann doch wieder ein wenig an Schwung zu gewinnen.

Im Großen und Ganzen ein nettes kleines Urlaubsbuch, vielleicht ja auch zum Urlaub in Turin?

Bewertung vom 13.07.2009
Wo die Zitronen blühen
Carlotto, Massimo; Videtta, Marco

Wo die Zitronen blühen


gut

Francesco Visentin, junger Anwalt und glücklicher Bräutigam, ahnt nichts böses auf seinem Junggesellenabschied, doch während er versucht den Späßen seiner Freunde zu entkommen, wird seine junge Frau Giovanna brutal ermordet. Als Francesco die Leiche seiner Verlobten am nächsten Morgen findet, nimmt eine Abwärtsspirale ihren Lauf, die all die Intrigen und Verbrechen in seinem kleinen italienischen Heimatdorf freilegt. Langsam muss er erkennen, dass Menschen, die er schon sein Leben lang zu kennen glaubt, ein ganz anderes Leben haben und dass er sich nicht mehr auf sie verlassen kann! Gequält von falschen Beschuldigungen und dem großen Verlust macht sich Francesco in Eigenregie auf die Suche nach dem Mörder seiner Giovanna.

Am Anfang überzeugt das Buch noch durch die rasante Entwicklung der Geschehnisse, doch schon bald nach der Ermordung Giovannas lässt das Erzähltempo nach. Die Autoren neigen dazu sich in Nichtigkeiten zu verlieren und manchmal kostet es ein wenig Überwindung die Ausführungen über die kriminellen Machenschaften komplett zu lesen. Doch so sehr der Erzählstil schwächeln mag, so überzeugend ist doch die Geschichte. Diese hält einen an den Seiten und schafft es den Leser an sich zu fesseln, denn zu grausam ist die Wahrheit über den Mörder. Leider schaffen es die Figuren nicht aus dem Schatten der Geschichte herauszutreten, sie bleiben eher farblos und dienen als Statisten in einer großangelegten Kritik, einzig Francesco durchlebt eine leichte Veränderung, da er mit dem wahren Gesicht seiner Heimat konfrontiert, wesentlich reift. Durch die gewählte Perspektive fühlt man sich selbst wie der Suchende, man erlebt hautnah wie der junge Anwalt Puzzelteil um Puzzelteil aufdeckt.

Im Großen und Ganzen ein lesenswertes Buch, das vor allem durch den gut durchdachten Plot und einige unerwartete Wendungen überzeugt!

Bewertung vom 03.07.2009
Man tut, was man kann
Rath, Hans

Man tut, was man kann


gut

Das kleine Buch mit dem todschicken Cover erinnert stark an "Sex and the City" mit dem winzigkleinen Unterschied, dass Carrie hier Paul heißt. Paul weiß nicht so recht was er eigentlich will und wenn er dann mal einigermaßen weiß was er möchte, verpasst er alle nur erdenklichen Chancen. Über die Frauen und das Leben wird dann abendlich in der Stammkneipe oder wahlweise in der unfreiwilligen WG diskutiert. Und es fällt auf, so viele Flaußen diese Männer auch im Kopf haben mögen, sie wollen doch die Eine finden und halten. Wie auch im wahren Leben müssen die Männer dabei einige Klippen umschiffen!

Aber so lustig die Geschichte der armen Männer auch beginnt so sehr streckt sie sich am Ende auch. Da handelt Paul doch manchmal wirklich absolut irrational und pubertär. Eine Bettgeschichte folgt auf die andere und zwischendurch werden noch betriebsinterne Intrigen gestrickt. Dabei möchte der arme Kerl doch nur die Ärztin seines leicht psychisch belasteten Hundes an sich binden. Allerdings endet es dann sehr flott und offen, aber man darf wohl hoffen auch auf Kosten anderer.

Zu lesen ist "Man tut was man kann" einwandfrei, die Sprache passt zu den Charakteren und unterstützt deren Art mit dem Leben umzugehen. Allerdings kommen Tiefe und Gefühl nicht auf, man kratzt an der männlichen Oberfläche entlang und schürft niemals tiefer. Und hin und wieder war mir der Humor wohl auch etwas zu übertrieben, ein paar ernste Stellen hätten dem Buch nicht geschadet!

Für den Preis bekommt man hier etwas wenig, wie ich finde. Wer diesen aber nicht scheut kann sich auf einige Stunden leichter Unterhaltung freuen!

Bewertung vom 11.06.2009
Kalix - Werwölfin von London
Millar, Martin

Kalix - Werwölfin von London


ausgezeichnet

Kalix ist eine junge Werwölfin, die mit den nicht ganz normalen Problemen des Alltags zu kämpfen hat! Nachdem sie viele unglückliche Jahre in der Burg ihrer Eltern verbracht und ihren Vater, den König der Werwölfe, angegriffen hat, wird Kalix aus dem MacRinnalch-Clan verstoßen. Kalix wird für vogelfrei erklärt und befindet sich ab jetzt auf der Flucht. Hilfe bekommt sie vor allem von zwei jungen Studenten, mehreren Hyasta und ihrer Schwester der Werwolfszauberin. Dabei manövriert sie sich immer wieder in neue vermeidbare Probleme, da sie nicht nur sehr launisch und unsicher ist, sondern auch essgestört und drogenabhängig. Zu allem Unglück erliegt dann Kalix' Vater auch noch seinen Verletzungen und ein Kampf um die Nachfolge der Werwolfherrschers wird entfacht, in dem sich Kalix und ihre Freunde unfreiwillig wiederfindet. Zudem taucht der längst verloren geglaubte Liebhaber Kalix auf und wirft sie vollkommen aus der Bahn....

Martin Millar schafft es eine ernsthafte Geschichte mit viel Witz zu spicken, die sich durch den lockeren und erfrischenden Schreibstil sehr einfach lesen lässt. Im Vordergrund des Ganzen steht die langsame Charakterentwicklung von Kalix, weg von dem verwirrten und egoistischen Wölfchen hin zu einem selbstbewussten und zufriedenerem Wolf. Hier geht es also nicht um heiße Liebesnächte und Flirts zwischen Mensch und Tier, sondern um die Persönlichkeiten und ihre Entwicklungen in Konfrontation mit den Geschehnissen. Das Buch unterteilt sich in sehr viele kleine Kapitel, die die Geschichte aus den verschiedenen Blickwinkeln zeigen und häufig für Aufklärung über die Beweggründe anderer Personen und Monster liefern. Langweilig wird es dem Leser zwischen den ganzen Intrigen in der Welt der Werwölfe nie und falls doch einmal eine langatmige Stelle auftaucht machen die komplexen Charaktere das sofort wieder wett. Die Charaktere besitzen wirkliche Tiefe und können nicht sofort durchschaut werden, oft entwickeln sie sich auch in ganz unerwartete Richtungen und überraschen durch ihre sich verändernden Einstellungen.

Wenn man sich eingelesen hat gelangt man viel zu schnell ans Ende des Romans und möchte wehmütig mehr über die skurrilen Protagonisten lesen und wissen ob sich nicht noch einige Fragen klären lassen! Das Buch ist keineswegs nur ein Jugendroman es eignet sich durchaus auch für ältere Leser, die gerne einmal auf dem spaßigen Weg in die Welt der Werwölfe blicken möchten!

Bewertung vom 14.05.2009
Die Hütte
Young, William P.

Die Hütte


gut

Bei diesem Buch gibt es zwei mögliche Optionen. Entweder man lässt sich darauf ein und findet ein wirklich gelungenes Buch über Liebe und das menschliche Sein oder man lässt es liegen und verpasst ein ergreifendes Buch. Hier soll einem kein Gott aufgedrängt werden, natürlich werden grundsätzliche Dinge abgehandelt, aber da ist doch auch noch etwas mehr. Es geht um Fragen, die in jedem bohren und die augenscheinlich nicht lösbar sind, die aber in dem Buch trotzdem erklärt werden wollen. Das mag jetzt nichts neues sein, die Thematik lernt auch jeder mal für eine Religionsklausur, nur schafft es der Autor dieses Denken so zu übermitteln, dass es einen wirklich berührt.

Den Rahmen um die ganze Geschichte bildet die grausame Entführung von Macks Tochter Missy. Dieser Verlust zermürbt Mack, er weiß ja noch nicht einmal genau was passiert ist und fragt sich ständig "Warum Gott das zulassen konnte". Da er diese Traurigkeit wie einen Schatten mit sich herumträgt, bekommt er eines Tages schließlich eine Einladung von Gott, in der Hütte, in der man die letzte Spur seiner Tochter fand, wartet er auf ihn. Dort wird er erst einmal überrascht von der geballten Dreieinigkeit Gottes und dem ungewöhnlichen Umgang der drei miteinander. Doch Mack ist nicht nur in der Hütte um Gott besser verstehen zu können, er soll auch lernen mit der Trauer fertig werden. In vielen Gesprächen und Aufgaben lernt Mack was es bedeutet ein freies Wesen zu sein und warum Gottes Liebe auch Schmerz und Leid beeinhaltet, bis er dann bereit dazu ist seine Tochter gehen zu lassen.

"Die Hütte" ist ein sehr ergreifendes Buch, nicht nur für Gläubige. Es hat zwar nicht unbedingt mein Leben verändert, aber die Geschichte um den Vater der sein Kind verliert hat mich doch sehr berührt. Dieses Buch ist für ein Buch, das sich mit Fragen der Religion beschäftigt, sehr locker und leicht geschrieben. Man kann die Geschichte wunderbar lesen, ohne dabei einige Seiten mehrmals durchzulesen, alles ist leicht verständlich erklärt. Auch die Idee ist mal etwas ganz neues, auf mich wirkt das Ganze viel lebendiger als so manch anderes Buch über Religion.

Bewertung vom 19.04.2009
Tödliches Ritual
Heib, Marina

Tödliches Ritual


gut

Gleich am Anfang mal wieder ein Lob an den Verlag, für die in meinen Augen wirklich toll erarbeitete Umschlaggestaltung, die perfekt zum mystischen Grundton des Thrillers passt! Das Cover ist ein echter Hingucker und lässt schon erahnen, dass es in dem Buch etwas härter zugeht.

Bei "Tödliches Ritual" handelt es sich um den dritten Band, aus der Reihe um den Sonderermittler Christian Beyer. Chrsitian, der gerade mit seiner Freundin nach Paris aufbrechen möchte, wird von einem alten Freund, dem Expolizisten Markus Lorenz zu Hilfe gerufen in einem besonders grausigen Mordfall. Bald wird klar, dass es nicht bei einem Mord bleiben wird, die Ermittler stehen vor einem Rätsel, spielen sogar schon mit dem Gedanken einfach aufzugeben. Nur durch die Hilfestellungen seiner Freundin, Anna Maybach, gelingt es Christian schließlich eine heiße Spur zu finden!

Der Roman ist in verschiedene keltische Festtage untergliedert von Samhain bis Beltane, jede Passage zeigt verschiedene Perspektiven. So liest man meistens aus der Sicht der Täter, aber auch aus der des Mörders und diverser Opfer. Dass dabei die Sprache oft sehr derb wird und die Schilderungen ein ums andere Mal zu bildhaft und blutig sind, ist nicht unbedingt passend da hier so eine Art Ekelfaktor geschaffen wird. Die Geschichte konnte auch durch einige sehr schwache Charaktere nicht mitreißen. Markus Lorenz wirkt zu Anfangs noch wie die Hauptperson des Thrillers, entwickelt sich dann aber sehr schnell nur noch zum trinkenden Statisten, der wohl einzig dazu da war sich selbst aufzuopfern und die richtigen Ermittler zusammen zu klopfen. Auch die eigentlich spannenden Passagen aus Sicht des wahnsinnigen Mörders, der sich selbst eher als eine Art Inquisitor betrachtet, sind eher oberflächlich ausgearbeitet und lassen nicht sehr tief in seine psychischen Beweggründe blicken. Die etlichen Vergewaltigungsopfer wirken oft zu naiv und lämmchenhaft, ihre Art und Weise wirkt doch des öfteren sehr seltsam.

Aber es gibt auch einige sehr gute und packende Passagen, wenn auch sehr brutal so sind die Schilderungen von Markus Lorenz Verfall doch sehr spannend zu lesen. Durch die Burschenschaft, die als eine Art mysteriöser Verband, in das Geschehen verwoben wird, entwickelt sich beim Lesen ein kleines Verwirrspiel. Lange kommt man nicht dahinter wer nun böse ist und wer nicht. Die Auflösung des Plots gipfelt dann in ein Finale, das wenn auch wieder sehr brutal doch überraschend und unerwartet ist!

Fazit wer weder Blut noch Brutalität scheut und ein Fan in sich verschlungener Handlungen, mit einem gewissen Touch Mystik ist, der ist mit diesem Buch gut bedient und kann sich auf schaurige Lesestunden freuen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2009
Darling Jim
Mørk, Christian

Darling Jim


ausgezeichnet

In dem ruhigen irischen Dörfchen Malahide ist nichts mehr wie zuvor, eines Tages findet der Postbote Desmond, durch seine Neugier angetrieben, drei Frauenleichen, zwei Schwestern und ihre Tante. Nach diesem Fund hat sich sein Leben für immer verändert, doch die Frauen verändern auch noch das Leben des Comiczeichners Niall, der in der Poststelle eines der Tagebücher der drei Schwestern, die von ihrer Tante gefangen halten wurden, findet. Durch die letzten Notizen einer dieser Schwestern wird Niall in einen Strudel aus Sex, Gewalt, Lügen und Märchen gezogen. Niall macht sich auf die Wahrheit zu finden, die Wahrheit der drei Walsh Schwestern, ihrer Tante und dem seanchai Jim Quick. Es wird eine Reise für den jungen Künstler, die ihn von grundauf verändern wird, an deren Ende sowohl auf den Leser auch als auf Niall die ganze traurige Wahrheit wartet!

Christian Moerk überrascht durch die ungewöhnliche Einteilung des Thrillers in Tagebucheinträge und die Märchen von Jim Quick, die am Ende in einem gemeinsamen Nenner enden. In dieser Geschichte gibt es keinen Ermittler der junge Niall stolpert zufällig über die Tagebücher und beginnt sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen.

Man bekommt hier keinen gewöhnlichen Thriller vorgesetzt, es ist eher die Analyse einer Familie, die durch ein intrigantes Spiel zum Mord getrieben wird, ein Schauermärchen für ältere Leser! Der Autor schreibt fesselnd und schafft es dem Leser bis zum Ende wichtige Details vorzuenthalten, ohne dass es langweilig wird. Die düstere Sprache passt sich der Situation an und durch die Tagebucheinträge fühlt man sich selbst als Spion in fremden Gedanken.

Mit "Darling Jim" ist Christian Moerk ein kleines Meisterwerk gelungen, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, bis man nicht wirklich alles über Fiona, Roisin und Aoife erfahren hat!