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Benutzername: 
leTTera
Wohnort: 
Schwarzwald

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 14.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


sehr gut

Unterhaltsam
Das Cover ist ansprechend gestaltet, wer die anderen Bücher gelesen hat, realisiert den Wiedererkennungseffekt. Auch in dieser Fortsetzung gelingt es dem Autor, die Geschichte gut zu konstruieren und auch viel Milieubeschreibung einzuflechten. Ich war überrascht, dass das Thema gleich so hitzig wird, das Drogenmilieu würde man nicht gleich mit kriminalistischen Senioren verbinden.

Ganz lustig und listig gehen auch dieses Mal die Protagonisten vor, um den Fall zu lösen. Und bei aller durchaus vorhandenen Spannung, bleibt das Auge nicht trocken. Sowohl die Personen sind wieder köstlich dargestellt als auch der Schreibstil an und für sich. Feiner britischer Humor ist garantiert.

Fortsetzungsgeschichten können manchmal etwas ausgeleiert wirken, ich finde aber, dass der Autor dies gut meistert. Es hat zwischendrin seine Längen, ein paar weniger Schlenker wären auch gut gewesen, alles in allem wieder eine vergnügliche Lektüre.

Bewertung vom 21.11.2023
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


sehr gut

Ein Ritt durch gewichtige Themen
Aus mehreren Perspektiven entfaltet der Roman sein Geschehen. Stimmen aus drei Jahrhunderten,1850 bis 2019, erzählen über ihr Verhältnis zum Rennpferd Lexington bzw. zu den Gemälden, die von ihm angefertigt wurden.
Ein dichter Roman mit realen historischen Verbindungen, die Geraldine Brooks am Ende ausführlich erläutert. Weniger glücklich finde ich den Titel der deutschen Übersetzung. Ein Gemälde ist zwar das verbindende Erzählelement, den schlichten englischen Titel "Horse" finde ich jedoch weitaus passender zu diesem komplexen Roman.

Ein außergewöhnliches Rennpferd, sein Trainer und sein Besitzer stehen im Mittelpunkt des Themenkarussells, das sich entfaltet. Die Autorin unternimmt einen wuchtigen Ritt durch die Geschichte des Pferderennsports, Porträtmalerei und Kunstgeschichte, Wissenschaft sowie Sklaverei und aktuellem Rassismus.
Ein allwissender Erzähler sowie gelegentliche Ich-Erzähler binden die Fäden zusammen. Das Romangeschehen ist gut konstruiert, die Figuren sind überzeugend gezeichnet, insgesamt habe ich die über 500 Seiten gerne gelesen. Insbesondere das Thema Pferderennsport im 19. Jahrhundert fand ich sehr interessant.
Zwei Dinge veranlassen mich dennoch, einen Stern abzuziehen:
Der Spannungsbogen leidet erheblich an der Pedanterie des allwissenden Erzählers, der sich für meinen Geschmack viel zu oft in unnötige Details verliert. Dadurch verliert dann die Erzählung etwas die Balance, denn der Schluss kommt wie ein Paukenschlag und ist im Verhältnis zum detaillierten Rest sehr spärlich ausgearbeitet.
Alles in allem ist es ein lesenswertes Buch, nicht nur für Pferdefans.

Bewertung vom 12.11.2023
Die beste Freundin beißt man nicht / Moon & Midnight Bd.1
Birchall, Katy

Die beste Freundin beißt man nicht / Moon & Midnight Bd.1


gut

Ganz nett
Da Katy Birchall als "Erfolgsautorin" angepriesen wird, und ich ihre bisherigen Bücher nicht kenne, bin ich vermutlich mit etwas zu großen Erwartungen gestartet.

Die Geschichte ist ganz nett konzipiert und bei der Fülle an Kinderbüchern zum Thema Vampire, hat die Autorin eine gute Idee zu einer Weiterentwicklung des Themas gehabt. Menschen und Vampire befreunden sich miteinander, dank der Freundschaft und des Engagements zweier Mädchen. Ein charmanter Einfall.

Dennoch bleibt die Wirkung relativ dünn. Die Figuren sind sehr unspezifisch, keine konnte mich so wirklich überzeugen, einzig die Fledermaus von Theodora ist mir ein wenig ans Herz gewachsen. Es hat immer mal wieder lustige Momente, dennoch plätschert die Geschichte dahin, die durchaus wesentlich mehr britischen Humor hergeben könnte. Der Schreibstil konnte mich einfach nicht packen, alles sehr "wässerig" und harmlos, selbst für ein Buch mit Lesealter ab 10. Ich kenne Kinderbücher, die in einer viel schöneren und ansprechenderen Sprache verfasst sind, die den jungen Lesern durchaus etwas Sprachvergnügen bietet - dieses Buch kann leider nicht mithalten.

Bewertung vom 12.11.2023
Alles Zufall im All?
Bertram, Erik;Wylezalek, Dominika

Alles Zufall im All?


ausgezeichnet

Herausfordernd
Das Thema Universum interessiert mich seit je her, so sprach mich auch dieses Buch an. Ich war sehr erleichtert, dass der sehr oberflächlich wirkende Erzählton der Einleitung sich in eine angenehme Mischung verwandelt: lockere Sprache aber auch ernsthafter Inhalt.

Eine beobachtende Astronomin und ein theoretischer Astrophysiker geben Einblicke in ihren Arbeitsalltag und erklären dabei Fundamentales, um die Entwicklung des Kosmos und seine Erforschung zu verstehen.
Es liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache, dass sich die komplexen Grundlagen der Astronomie nicht wirklich vereinfacht erklären lassen, auch nicht, wenn zur Auflockerung immer wieder ein spaßiger Ton zu lesen ist. Die Autoren geben sich damit große Mühe und illustrieren den Inhalt auch mit guten Bildern und Skizzen. Ich habe nicht alles verstanden, dennoch das Buch gerne gelesen und fühle mich in Ansätzen auf den neuesten Stand gebracht.

Weniger gelungen finde ich die typografische Gestaltung des Buches. Das Cover ist Geschmacksache, mich spricht es nicht sehr an. Die sehr kleine Schriftgröße finde ich hingegen störend, zumal es einen sehr großzügigen Rand gibt. Selbst mit Lesebrille hat mich die Lektüre leider auch in dieser Hinsicht angestrengt.

Alles in allem ein informatives Buch, das auch ohne den Ehrgeiz, alles verstehen zu wollen, Spaß macht.

Bewertung vom 30.09.2023
Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit
Schmidt, G.Z.

Adam und die Jagd nach der zerbrochenen Zeit


ausgezeichnet

Spannend und empfindsam erzählt
Ein Schicksalsschlag führt dazu, dass Adam sich von seiner Umwelt abkapselt. Er gilt als Sonderling und hat keine Freunde. Die abenteuerlichen Ereignisse, die im wahrsten Sinne unvermittelt in sein Leben hereinschneien, bringen ihn auf eine eigene Entwicklungsreise. Viele Menschen und mehrere Jahrzehnte tragen in Form von Zeitreisen zu seiner inneren Entwicklung und Traumabewältigung bei.
Die Autorin spielt hier mit einem beliebten Thema: Was würdest du tun, wenn du die Vergangenheit verändern könntest? Ist das überhaupt möglich? Und in welchem Verhältnis stehen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zueinander?
In sehr spannender Form baut sich die Geschichte auf - selbst als Erwachsene konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Figuren sind überzeugend und liebevoll porträtiert und die Kreisläufe der verschiedenen zeitlichen Wendungen werden schlüssig aufgelöst.
Das Größte an diesem Buch, neben dem Thema Zeitreisen, war für mich jedoch der unglaublich gute Schreibstil von G. Schmidt. Sie hat ein sehr feines Gespür für Sprache und zieht damit die Leser in ihren Bann. Ein großes Kompliment hier auch an den Übersetzer!
Ein tolles, lesenswertes Buch, das Jugendlichen Mut machen kann, sich mit dem Thema Verlust auseinander zu setzen.

Bewertung vom 05.09.2023
Eigentum
Haas, Wolf

Eigentum


weniger gut

Bissige Bilanz
Die Aufmachung des Buches ist gelungen, ebenfalls das Spiel mit dem Titel, ein Schmunzeln ist garantiert.
Wolf Haas erzählt die Lebensgeschichte seiner Mutter, die im Wesentlichen von Entbehrungen und dem Streben, sich daraus zu befreien, bestand. Ein berührender Lebensweg, geprägt von den Auswirkungen der zwei Weltkriege. Führt man sich dieses Leben bewusst vor, wird sehr deutlich, dass man mit Frau Haas wahrlich nicht tauschen möchte. Sie durchlebt traumatisierende Ereignisse und kämpft ein Leben lang mit den Konsequenzen - ein Teufelskreis, aus dem es kein Entrinnen gibt.
Ganz schonungslos und sehr bissig zieht der Autor eine Bilanz, sowohl für seine Mutter als auch für sich und ansatzweise für seinen Bruder. Wie ist es, wenn die Lebensbedingungen einen von Anfang bis Ende an der Nase herumführen und man trotz aller Anstrengung und Willenskraft nicht schafft, sich aus eigener Kraft ein besseres Leben aufzubauen? Was macht das mit den eigenen Kindern? Es ist keine rührselige Geschichte geworden, im Gegenteil. Mit dieser Mutter möchte man nicht wirklich aufgewachsen sein, so sehr ihre Geschichte unverschuldet ist und zumindest theoretisch sehr berührt.
Meines Erachtens wird dies auch im Schreibstil deutlich. Es ist ein permanentes Hin und Her zwischen Zuwendung und bissiger Kritik, Verständnis und Unverständnis oder gar Ablehnung. Genau dies hat das Buch für mich jedoch sehr anstrengend gemacht. Ironie und Sarkasmus sind immer wieder von Humor durchzogen, ich konnte immer wieder lachen. Viel öfter ist mir jedoch das Lachen im Hals stecken geblieben. Empathie kam für mich nur theoretisch auf, wenn ich mir die Ereignisse durch den Kopf gehen ließ - mitfühlen konnte ich weder mit der Hauptfigur noch mit dem Erzähler. Am Ende war ich froh, fertig zu sein sowie verstört. Ich habe mich gefragt, warum ich das Buch eigentlich gelesen haben soll.

Bewertung vom 13.08.2023
Marschlande
Kubsova, Jarka

Marschlande


sehr gut

Sehr guter Stoff
Das Buch ist sehr geschmackvoll gestaltet. Der Titel ist gut gewählt und das Titelfoto passt ausgesprochen gut zum behandelten Stoff. Das Thema des Buches ist meines Erachtens sehr aktuell und sehr wichtig.

Britta ist eine moderne, gut qualifizierte Frau Mitte Vierzig und durchlebt ein typisches Frauenschicksal unserer Zeit: Sie heiratet, bekommt Kinder und damit beginnt die berufliche Gefährdung sowie in gewisser Weise auch ein sozialer Abstieg, die zeitliche und finanzielle Abhängigkeit vom Ehemann im repräsentativen Job. Der Umzug heraus aus Hamburg in die Marschlande verschärft diese Situation. Am neuen Wohnort entdeckt sie zunehmend die Geschichte der Frauen in diesem Landstrich, allen voran von Abelke, die im 16. Jahrhundert als Hexe verbrannt wurde.

Die Autorin erzählt abwechselnd aus Brittas und Abelkes Perspektive und die zwei erzählten Zeiten entfalten immer mehr Parallelen. Inhaltlich ist die Entwicklung der Geschichte sehr überzeugend und leider auch sehr realistisch. Eine sehr deutliche Herausarbeitung der Tatsache, dass Frauen seit Beginn der frühen Neuzeit, teils wie selbstverständlich und teils bewusst, in existenzgefährdenden Situationen hineingetrieben werden. Es wird auch deutlich, dass trotz gewisser Errungenschaften, sich am grundsätzlichen Problem nicht viel geändert hat. Aus der Erzählung, wie auch aus dem sehr ausführlichen und sehr guten Nachwort, geht hervor, dass die Frauensolidarität historisch schon immer da gewesen ist, nur bewusst unterbunden worden bzw. durch Anpassungsverhalten und erst Recht in unseren individualistischen Zeiten wieder verloren gegangen ist. Sie ist jedoch wichtig, um an der grundsätzlichen Wahrnehmung und Stellung von Frauen - sowohl historisch betrachtet als auch für die Gegenwart - etwas verändern zu können.

Jarka Kubsova hat ein wichtiges Buch geschrieben mit einem sehr guten Ansatz. Lediglich die stilistische Umsetzung hat mich mit voranschreitendem Lesen nicht fesseln können. Sie schafft über detaillierte Beschreibungen einerseits eine sehr dichte und sensible Atmosphäre. Andererseits fehlte mir etwas die Abwechslung in der Schreibweise. Sehr angenehm finde ich, dass es kein militant-feministisches Buch geworden ist. Die genaue Beschreibung dessen, was war bzw. ist, reicht schon aus, um zu berühren und sich auch evtl. wiederzufinden. Sehr gute Idee, das Thema im Nachwort noch außerhalb der Erzählung zu erläutern. Insgesamt eine Leseempfehlung meinerseits.

Bewertung vom 13.08.2023
Mattanza
Fabiano, Germana

Mattanza


ausgezeichnet

Ein Juwel
Eleonora kommt als Erbin für den Rais, den Anführer des traditionellen Thunfischfangs auf der Insel Katria, zur Welt. Es ist eine Jahrhunderte alte Männerdomäne, so wundert es nicht, dass die Welt dieser kleinen Insel Kopf steht. Gott muss einen Fehler gemacht haben! Doch die Inselbewohner stellen sich dieser Tatsache. Eleonora auch. Sie wächst fern von ihrer Familie beim Großvater auf, der sie an die Thunfischjagd heranführt. Diese wird ihr Leben bestimmen, mit Höhen und Tiefen.
Ganz gefühlvoll und leise wird die Beziehung der Inselbewohner zu Eleonora gezeichnet, ebenso wie Eleonoras Beziehung zum Großvater und zu ihrem gewichtigen Erbe. Das Leben auf der Insel entfaltet sich unaufgeregt aber sehr facettenreich. Die Stimmung erinnert an einen schönen aber auch melodramatischen italienischen Film in Schwarz-Weiß. Es braucht eine Weile, in diese Welt hineinzugleiten, aber dann ist man mitten drin und verschlingt die Geschichte bis zum Schluss. Die Handlung entfaltet sich von 1960 bis 2012 und spannt einen weiten Bogen – die moderne Welt hält Einzug auf Katria; wie in einem Zeitraffer fiebert man mit der Entwicklung und ihren Folgen mit.
Ein ganz wunderbares Stück Literatur ist der Autorin gelungen. Der Stil ist unverwechselbar und entfaltet einen faszinierenden Sog in die persönliche Geschichte Eleonoras aber auch in die ethischen Komplikationen unserer modernen Welt. Es lässt sich nicht vermeiden, spätestens am Ende des Buches, über die Auswirkungen so mancher moderner Entwicklung zu grübeln.
Für mich war das ein ausgesprochen faszinierendes Leseerlebnis, ähnlich wie in einem Boot auf dem aufgewühlten Meer zu fahren. Gute Handlung, überzeugende Entwicklung der Personen, feinfühlige Zeichnung von Tradition und Moderne mit allen dazugehörigen Reibungen, Bezug auf reale Gegebenheiten und eine ergreifende vielschichtige Aussage – eine tolle Mischung, ein wunderbares Buch!

Bewertung vom 24.07.2023
Kontur eines Lebens
Robben, Jaap

Kontur eines Lebens


ausgezeichnet

Dies ist ein sehr anrührendes Leseerlebnis. Die Aufmachung ist sehr ästhetisch, vom Cover und dem schlichten, eleganten Titel bis hin zum Brief des Autors, den man mit dem Vorablese-Exemplar bekommt. Eine rundum gelungene und ansprechende Sache. Den Inhalt des Briefes fände ich für alle Leserinnen und Leser wichtig, vielleicht in einem Nachwort.

Das Buch behandelt ein sehr ernstes Thema, von dem vor allem Frauen sehr tief und absolut existentiell betroffen waren. Umso erstaunlicher finde ich es, wie es dem männlichen Autor gelingt, die breite Palette an Emotionen glaubhaft zu vermitteln. Er hat einen sehr einfühlsamen Stil, so elegant wie die gesamte Erscheinung des Buches. Und immer wieder beschleicht einen das Gefühl einer biographischen Erzählung.
Es gibt auch Passagen, die ich etwas zu ausgedehnt bzw. nicht unbedingt nötig fand, diese beeinträchtigen aber nicht die gute und ergreifende Erzählung. Die Figuren sind sehr gut und überzeugend dargestellt. Auch die verschiedenen Lebensphasen kommen überzeugend heraus. Ganz ergriffen hat mich der Beginn der Geschichte, in dem Frieda sich in einem Seniorenheim zurecht finden muss - das ist so feinsinnig beobachtet und beschrieben, dass es beklemmend wirkt und sehr nachdenklich stimmt über diese Lebensphase.
Ein sehr spannend geschriebenes und wichtiges Buch.

Bewertung vom 02.04.2023
Melody
Suter, Martin

Melody


weniger gut

Dies ist der erste Roman von Martin Suter, den ich lese. Entgegen des ersten Eindrucks hat mich das Buch insgesamt nicht überzeugt.
Das Thema ist grundsätzlich aussagekräftig und gut überlegt. Dadurch entsteht eine gewisse Spannung, man möchte gerne wissen, wie sich die Geschichte von Melody entwickelt. Doch sind die Einschübe, die die Entwicklung verzögern und den Leser hinhalten sollen, leider mittelprächtig gelungen. Es gibt so viele völlig unnötig detaillierte Beschreibungen von absoluten Belanglosigkeiten, dass es irgendwann nervt. Ebenfalls nervig sind die ständigen Einschübe zu Mariellas Küche und Kochkünsten. Ich habe spätestens ab der Mitte des Buches vieles nur noch kursiv gelesen.
Die Figuren überzeugen mich genauso wenig. Die Hauptperson Richard Stotz ist mir von Anfang bis Ende mit seiner Behäbigkeit und Arroganz sowie seinem Personenkult völlig unsympathisch geblieben. Auch die anderen Figuren entwickeln sich nicht glaubwürdig und bleiben mittelmäßig. Ich konnte mit keiner der Figuren auch nur ansatzweise Sympathie empfinden, höchstens noch mit Melody, die jedoch nur indirekt auftritt. Der Twist der Handlung am Ende ist gut überlegt - allerdings baut der Autor selbst Spoiler ein, so dass die Wendung dann doch nicht mehr überrascht.
Ich habe viel von Martin Suter durch Lesefreunde gehört und zu Beginn des Buches hat mich der Schreibstil angesprochen. Dies blieb nur leider nicht so, sehr bald fand ich den Stil genauso behäbig, feist und herablassend wie die Hauptperson selbst.
Mir fehlt der Vergleich zu anderen Romanen von Suter, aber dieses Buch animiert mich nicht, noch weitere von diesem Autor zu lesen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.