Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
enzian
Wohnort: 
Bernburg

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 09.05.2011
Dogma / Geheimnis der Templer Bd.2
Khoury, Raymond

Dogma / Geheimnis der Templer Bd.2


ausgezeichnet

Im Zeichen des Kreuzes


Konstantinopel im Juli 1203, die von Kreuzrittern belagerte Stadt wird bald fallen. Eine Gruppe Tempelritter versucht unter Einsatz ihres Lebens, drei Truhen mit geheimnisvollem Inhalt aus der Bibliothek des Kaisers zu retten. Sie wähnen sich in einem abgeschiedenen Mönchskloster in Sicherheit. Doch diese Sicherheit ist trügerisch, die Tempelritter finden dort durch die Hand der Mönche den Tod.
Es soll über 100 Jahre dauern, bevor es wieder einem Tempelritter gelingt, den Inhalt der Truhen an sich bringen. Aber auch Conrad muss fliehen, kann aber die geheimen Papiere verstecken.

Istanbul im Jahre 2010, der Historiker Professor Sharafi wird auf der Straße von einem Fremden angesprochen. Der Professor erkennt mit Entsetzen, dass der Fremde alles über ihn und seine Familie weiß. Der Fremde beabsichtigt, mit Hilfe des Historikers an einen Schatz zu gelangen. Er setzt den Professor durch ein grausames Verbrechen unter Druck.
Zwei Monate später in Rom, FBI-Agent Sean Reilly muss die entführte Archäologin Tess Chaykin finden. Ihr Entführer, der Iraner Mansoor Zahed, schreckt vor Mord nicht zurück. Er kennt nur ein Ziel, die geheimnisvollen Papiere aus den Truhen an sich zu bringen.
Es gelingt Sean, die Archäologin zu befreien. Doch die beiden haben nicht viel Zeit. Wenn sie Zahed stoppen wollen, müssen sie das Geheimnis der Templer finden. Der Iraner kennt keine Skrupel und ist ihnen stets einen Schritt voraus. Die gefährliche Verfolgungsjagd führt Tess und Sean in unwegsame Gebiete der Türkei und in unterirdische Städte, die tausende von Jahren überdauert haben. Beide geraten dabei immer wieder in tödliche Gefahr. Wird es ihnen gelingen, dem Iraner zuvorzukommen?

Auch ohne den ersten Teil, „Scriptum“, gelesen zu haben, konnte ich mich mühelos in das Geschehen hineinfinden.
Raymond Khoury hat ein Thema aufgegriffen, welches unerschöpflich erscheint. Die Mythen um den Orden der Tempelritter und ein Geheimnis, welches sie angeblich aus dem Heiligen Land mitgebracht haben. Uralte Tagebücher, aus der Anfangszeit des Christentums, die belegen sollen, dass alles ganz anders war, als in der Bibel dargestellt.
Raymond Khoury hat es meisterhaft verstanden, Historie und Action miteinander zu verknüpfen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Interessant war auch der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Habe ich geglaubt, einem Detail auf der Spur und der Lösung nahe zu sein zu sein, ging es bereits rasant weiter. Die Hauptfiguren Tess und Sean waren mir sehr sympathisch und ich habe sie gern auf ihrer gefährlichen Reise begleitet.
Die historischen Hintergründe des Buches sind gut recherchiert. Der Autor bezieht sich u.a.auf das Jahr 324, als Kaiser Konstantin die Macht erlangt hat. In der Erzählung gehen die Schriften in dieser Zeit auf den Weg, der bis in die Gegenwart führt. Sie dürfen nicht in falsche Hände geraten, weil dann die Grundlagen des orthodoxen Glaubens ins Wanken geraten.
Das Buch besticht nicht zuletzt durch eindrucksvolle Landschaftsschilderungen. Allerdings kann ich mir schlecht vorstellen, dass es in der Türkei Almwiesen gibt.
Geheimnisvoll, fesselnd, interessante Charaktere, ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat.
Die Faszination des Templerordens ist ungebrochen und noch heute beziehen sich die Riten vieler Freimaurerlogen auf die Templer.

Bewertung vom 04.05.2011
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Ruppert, Astrid

Wenn nicht jetzt, wann dann?


sehr gut

Es gibt immer eine Chance


Annemie Hummel ist Anfang sechzig, lebt sehr zurückgezogen und zaubert wunderbare Hochzeitstorten. Ihre Chefin, Liz Baumgarten, führt als Hochzeitsplanerin ein eigenes Unternehmen. Eines Tages hat Liz einen Unfall und muss im Krankenhaus bleiben. Was nun? Sie ruft Annemie an und bittet um Vertretung im Geschäft. Auf den Schreck muss Annemie erst einmal ein Glas Kirschlikör trinken, dann geht sie ihre neuen Aufgaben an. Die haben es in sich. Stehen doch viele Hochzeitsvorbereitungen an, darunter auch für Nina Winter, der Tochter des ersten Juweliers im Ort.
Anfangs ist sich Annemie sehr unsicher. Aber sie lässt sich auch durch Rückschläge nicht beirren und gewinnt immer mehr Selbstvertrauen.
Unterdessen lernt Liz im Krankenhaus ihren behandelnden Orthopäden näher kennen und bald wird mehr daraus. Auch Annemie findet letztendlich privat ihr spätes Glück.

Astrid Ruppert ist eine wunderbare Erzählung gelungen, warmherzig und voller Gefühle.Der Schreibstil ist herzerfrischend locker und angenehm zu lesen. Die Protagonisten sind sympathisch, mitten aus dem Leben gegriffen und mir gleich vertraut. Die Autorin stellt drei sehr unterschiedliche Frauen in den Mittelpunkt, die eines gemeinsam haben, sie gehen neue Wege.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Es ist nie zu spät, sich an neue Aufgaben zu wagen, auch für die Liebe ist es nie zu spät. Ich war gleich nach den ersten Seiten von dem Buch gefangen, es vermittelt Optimismus und Lebensfreude. Ein Roman der großen Gefühle, ohne kitschig zu sein.
Das Cover ist sehr romantisch, lädt zum Träumen ein und passt perfekt zum Buch.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.04.2011
Dampfnudelblues / Franz Eberhofer Bd.2
Falk, Rita

Dampfnudelblues / Franz Eberhofer Bd.2


ausgezeichnet

Herzerfrischend heiter, so geht es mit Franz weiter

Noch vor dem Frühstück läutet bei Dorfpolizist Franz Eberhofer das Telefon. "Stirb du Sau" hat jemand an die Hauswand von Schulrektor Höpfl geschrieben. Franz beschließt, erst einmal abzuwarten. Derweil kommt sein ungeliebter Bruder, Leopold, samt Familie zu Besuch. Da wird Franz noch oft als Babysitter für den Nachwuchs eingespannt. Aber zwischendurch gibt es andere Aufgaben für ihn. Erst verschwindet der Höpfl plötzlich spurlos, taucht wieder auf und liegt dann tot auf den Bahngleisen. Verdächtige finden sich schnell, immerhin war der Rektor weder bei den Schülern noch beim Lehrkörper beliebt, im Gegenteil. Mord hin oder her, wenn es um sein leibliches Wohl geht, kennt Franz nichts. Da können die Ermittlungen ruhig einmal warten. Dafür kocht die Oma viel zu gut. Auch sonst ist daheim alles wie gehabt, der Papa raucht weiterhin seelenruhig seine Hanfzigaretten. Dann gibt es noch Ärger mit seiner Flamme, der Susi aus der Gemeindeverwaltung. Diese dampft einfach so nach Italien ab. Selbstverständlich klärt Franz den Mord auf, wieder einmal mit Hilfe seines alten Freundes Rudi Birkenberger.


Die lang ersehnte Fortsetzung von "Winterkartoffelknödel" ist endlich da. Rita Falk lässt uns wieder regen Anteil nehmen am Leben von Franz, seiner Familie und der übrigen Dorfbewohner. Der gewohnt lockere Schreibstil der Autorin begeistert mich auch hier wieder. Witzig, spritzig, mit einer deftigen Prise bayerischen Humors gewürzt, kommt auch dieses Buch daher. Es zeichnet sich gleich ab, dass es für den Dorfpolizisten Franz mit dem ruhigen Leben erst einmal vorbei ist. Dadurch lässt er sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Er findet noch Zeit, die Oma mitsamt ihren Landfrauen auf eine Schnäppchentour zu begleiten. Das ist wieder mal so eine Gelegenheit, für private Zwecke den Dienstausweis zu zücken. Geschmunzelt habe ich auch über die Spitznamen, die Franz seinen Mitmenschen verpasst, wie Ohrensessel und Säbelzahntiger. Der grummelige Franz kann aber auch ganz anders, wenn er will. Beim Anblick seiner kleinen Nichte, liebevoll von ihm Zwerg Nase genannt, schmilzt er nur so dahin. Die Autorin hat es wieder meisterhaft verstanden, die Charaktere ihrer Protagonisten lebendig zu zeichnen. Die Spannung kommt nicht zu kurz, auch wenn ich schon relativ zeitig geahnt habe, wer der Mörder ist. Für mich war dieser bayerische Kultkrimi Lesegenuß pur, eine Mordsgaudi, würde Franz sagen. Hoffentlich gibt es für ihn bald den dritten Fall zu lösen, ich freu mich darauf.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2011
Unter allen Beeten ist Ruh' / Pippa Bolle Bd.1
Auerbach & Keller

Unter allen Beeten ist Ruh' / Pippa Bolle Bd.1


sehr gut

Keine Schrebergartenidylle

Die Übersetzerin Pippa Bolle ist aus Italien in ihren Heimatort Berlin zurückgekehrt. Sie bewohnt eine kleine Wohnung in einem Mietshaus und versteht sich gut mit ihren Eltern und der turbulenten Hausgemeinschaft. Nur eines hat sie nicht, Ruhe zum Übersetzen des vorliegenden Buches über Haubentaucher. Da tritt ihre Freundin Karin mit einem Vorschlag an Pippa heran. Sie soll in der Abwesenheit von Karins Vater dessen Schrebergarten hüten. Begeistert nimmt Pippa an und macht sich auf den Weg nach Schreberwerder, in ihr neues Reich. Dort ist nicht alles so ruhig, wie Pippa denkt. Sie begegnet einer bunten Ansammlung von Schrebergärtnern unterschiedlichen Alters. Es dauert nicht lange, da gibt es die erste Leiche. Dabei bleibt es nicht und ehe sich Pippa versieht, avanciert sie zur Detektivin.


Dem Autorenduo Auerbach und Keller ist eine witzige, unterhaltsame Erzählung mit Krimicharakter im Schrebergartenmilieu gelungen. Mit viel Sorgfalt zeichnen sie sympathische und weniger sympathische, zumeist liebenswert-kauzige Charaktere. Schon bei der Betrachtung der Namen der Protagonisten kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ganz besonders angetan bin ich von der Familie Kästner mit den Kindern Anton, Emil, Lotte und Luise. Dann haben wir den lärmenden Luis Krawuttke, Berliner Urgestein und Betreiber der kleinen Inselkantine. Hinzu gesellen sich etliche andere, nette Schrebergartenkolonisten. Natürlich darf ein ausgemachtes Ekel, der Unternehmer Lutz Erdmann, nicht fehlen. Aber ob er wirklich der Mörder ist? Pippa hat ihre Augen überall und sie löst den Fall mit Hilfe ihres Bruders und des Kommissars Schmidt. Obwohl Spannung nicht zu kurz kommt, hat die Erzählung für mich eher den Charakter einer Komödie als eines Krimis. Der mitunter sehr stark ausgeprägte Berliner Dialekt ist eine Sache für sich. Alles in allem hat das Autorenduo eine unterhaltsame Story geschrieben.

Bewertung vom 21.04.2011
Tod im Schärengarten / Thomas Andreasson Bd.2
Sten, Viveca

Tod im Schärengarten / Thomas Andreasson Bd.2


ausgezeichnet

Segelregatta in den Tod


Für den Rechtsanwalt und Vizevorsitzenden der Königlich Schwedischen Seglergemeinschaft, KSSS, Oscar Juliander, endet der Startschuss zu einer Segelregatta tödlich. Zeitgleich hat ein unbekannter Schütze auf ihn geschossen. Der Kriminalkommissar Thomas Andreasson wollte der Regatta nur zuschauen und bekommt sofort Arbeit. Gemeinsam mit seiner Kollegin Margit Grankvist beginnt er die Ermittlungen, die ihn in die Welt der Oberschicht führen. Schnell wird klar, dass Rechtsanwalt Juliander trotz seines beruflichen Erfolges ein unangenehmer Zeitgenosse war. Er hat gern Mandanten und Geschäftspartner übervorteilt und und illegale Deals durchgeführt. Zudem hatte er etliche außereheliche Affären. Mordmotive gibt es genügend, dennoch kommen die Ermittler nicht richtig weiter. Da geschieht ein zweiter Mord. Das Opfer ist wieder ein Vorstandsmitglied der KSSS. Die Ermittler beginnen von vorn und endlich kommen sie der tatverdächtigen Person auf die Spur.
In einem Nebenstrang lernen wir Nora Linde und deren Familie kennen. Nora ist eine Jugenfreundin von Thomas und hat von ihrer Tante eine alte Villa geerbt. Dadurch kommt es zu Streitigkeiten mit ihrem Ehemann.
Ein weiterer Handlungsstrang hat die nicht unproblematische Entwicklung eines siebenjährigen Jungen bis ins Erwachsenenalter zum Inhalt. Welche Rolle spielt diese nicht namentlich genannte Person in der Handlung?

In dem zweiten Band der Reihe von Sandhamn-Krimis mit Kriminalkommissar Thomas Andreasson und Juristin Nora Linde entführt Viveca Sten ihre Leser in den Schärengartens vor Stockholm.
Es handelt sich um einen durchaus fesselnden Krimi, eingebettet in die idyllische schwedische Inselwelt.
Das Buch besticht durch einen flüssigen Schreibstil und sympathische Protagonisten, die ich gleich mag. Die Autorin vermittelt den Eindruck, dass Nora und Thomas alte Bekannte sind. Wir lernen beide nicht nur beruflich, sondern auch privat näher kennen. Diese Nebenhandlungen wirken sich beim Lesen nicht störend aus, sondern runden das Geschehen angenehm ab.
Die Autorin hat es verstanden, die einzelnen Charaktere detailliert darzustellen. So kann sich der Leser eine genaue Vorstellung der handelnden Personen machen. Es hat mir gefallen, bei den Lagebesprechungen des Ermittlerteams dabei zu sein. Die Atmosphäre wirkte authentisch, es kam in dem Fall zu immer neuen Wendungen. Erst kurz vor Ende des Krimis kam ich auf die Lösung.
Viveca Sten hat mit ihrem Buch ein eindrucksvolles Beispiel dafür geliefert, dass es keiner brutalen Szenen bedarf, um einen spannenden Krimi zu schreiben

12